2 drogensüchtige Brüder

Liebe pandora,:liebe1:

lass dich mal ganz lieb drücken.


Glaub mir du bist auch sehr mutig.
Es kommt dir nur nicht immer so vor.

Und ich sehe das mit dem mutig sein bei mir selbst auch nicht so deutlich wie du und auch andere es mir schreiben. Ich kann es inzwischen aber annehmen und spüre wie es in mir ankommt.
Danke dir für deine Worte. Das macht mir auch wieder Mut weiter zu gehen.

Es sind immer wieder noch so viele Zweifel und Ängste in mir. Aber ich arbeite daran.


Ich weiss, dass ich nächstens den Absprung schaffen werde. Ich muss auch ein bisschen Ruhe um mich herum haben dabei. Also, muss ich auch selber mich ein bisschen vorsortieren.

Ja das wirst du schaffen ganz bestimmt. Ja du brauchst auch die Ruhe dazu und auch das vorsortieren.

Manchmal sitz ich vor dem Computer und lese mir deinen Thread wieder und wieder durch.
Und wenn ich dann schreibe dass du schon so viel geschafft hast und dass sich bereits so viel getan hat dann tu ich das weil ich es wirklich so empfinde.
Und wenn ich dir schreibe dass du auf dich achten sollst dass du in deinem Tempo vorgehen sollst so wie du es aushalten kannst dann tu ich das weil ich inzwischen weiß wie wichtig es ist auf sich zu achten sich nicht zu überfordern und es eh nur in dem Tempo geht dass zu dir passt.

Mir fällt da übrigens noch was ein.
Es hat noch mal mit dem Aufschreiben zu tun.
Ein Nebeneffekt der mir jetzt erst richtig bewusst wird.

Durch das Aufschreiben meiner Lebensgeschichte und danach auch darin lesen ist mir bewusst geworden dass ich doch auch eine ganze Menge geschafft habe in meinem Leben. Selbst in den schlimmsten Zeiten. Jetzt fange ich langsam an das auch so zu sehen.

Und auch durch das Schreiben hier und ganz lieben E Mail Kontakt schaffe ich es mehr und mehr auch die Guten Seiten in und an mir zu sehen.
So kommt eins zum anderen.

Wer weiß vielleicht stellt sich dieser Nebeneffekt ja bei dir auch ein.
:)
Und wer weiß vielleicht ist der Nebeneffekt genau das worum es eigentlich geht, sich selbst besser zu erkennen und wahrzunehmen.
na ja wie auch immer es ist gut so.


Ganz herzlichen Dank, dass du dich meiner so intensiv annimmst. Dank dir wage ich mich auch langsam an dieses mich mit meinen Problemen befassen ran.

Ich danke dir ebenso dafür. Und weißt du in unserer Lebensgeschichte sind so viele Übereinstimmungen, ich kann mich in so vieles was du schreibst hineinfühlen.
Gerade dieses unentschlossen sein dieses Wissen um die nötige Veränderung und doch die Ängste die oft so groß sind dass es einem verlockender erscheint im Tümpel zu bleiben.
Ich kann es so gut verstehen was du da durchmachst.
Wenn ich dir durch meine Erfahrungen ein wenig weiterhelfen kann dann hat das Vergangene doch auch wieder was Gutes.

Meinem Sohn geht es wieder besser. Ich denke das schlimmste hat er überstanden. Nun braucht es noch Geduld denn er ist wirklich erschöpft und sieht noch immer elend aus.

So nun bin ich mal gespannt ob es heute wieder besser klappt mit dem Antworten. Dass war ja ein durcheinander gestern.

Liebe pandora, glaub an dich und du wirst es auch schaffen und da dran gehen können.
Ganz bestimmt!!

aus einem kalten verregneten Nest im Norden
wo keinerlei Gartenarbeit möglich ist

sei ganz herzlich gegrüßt
Michi
 
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Liebe pandora, liebe Karin,
:liebe1:

wünsch euch schöne Pfingsten.

Liebe Grüsse
Michi

Ps. Mir gehts heute gut hab riesig was geschafft in den letzten Tagen.
danke an euch habt viel dazu beigetragen!!
Die Sonne scheint zwar nicht aber irgend wie ist sie doch da.

:liebe1:
 
Liebe Michi und liebe Karin

Ich wünsche euch ebenfalls schöne Pfingsten. Ich war gerade eine Runde joggen und dann geht es mir jeweils besser. Der Frauenlauf findet am nächsten Sonntag, 11. Juni 2006, in Bern statt. Ich werde um 12.10 Uhr starten, aber nur 5 km, also relativ eine gemütliche Sache.

Sonst geht es mir irgendwie mal besser, mal schlechter. Manchmal fühle ich mich wie ein rohes Ei, also sehr zerbrechlich und dann wieder robuster. In der robusten Phase kann ich alles, was mich plagt irgendwie begründen und auch konkret benennen und wenn ich der zerbrechlichen Phase bin, da sehe ich nicht über den Berg. Es ist einfach verrückt und kräftezehrend und nimmt sämtliche Lebensqualität. Ich weiss dann manchmal nicht einmal, warum und für was ich lebe. Ich schäme mich dann aber wieder und finde, ich habe genug Gründe, um zu leben. Ich finde dann, dass solche Gedanken ungerechtfertigt sind und nicht angebracht. Aber irgendwie habe ich manchmal einfach genug von so Familiengeschichten und den Beulen, die zurückbleiben.

So, jetzt ist genug gejammert, ich gehe jetzt duschen. Es ist verrückt, aber ich habe nach wie vor jeweils nach dem Joggen Lust auf eine Zigarette. Das waren jeweils die besten Zigaretten als ich noch rauchte, die nach dem Joggen, wenn die Bronchien schön weit offen sind. Hach, Schmacht.

Liebe Grüsse
pandora
 
Liebe pandora,

du glaubst ja gar nicht, wie sehr ich dich bewundere, dass du das mit deiner
Zigaretten-Abstinenz so eisern durchziehst. Und ich weiß vorallem ganz genau, was du meinst, mit der ungesündesten aller Zigaretten, nämlich die nach dem Sport, wenn die Bronchien so geweitet sind ... das ist verrückt, sie
übertrifft in der Sucht-Skala sogar noch die auf nüchternen Magen am Morgen. So schön grauenvoll.

Eigentlich bin ich ein Weichei. Ich habe Angst vor allem und würde es am liebsten haben, wenn alles so bleiben würde, alle nett mitaneinander wären, alle gesund wären usw. usw. Eben eine richtige Traumwelt, die es nicht gibt

Du bist kein Weichei. Dieses Wunschdenken ist ja schliesslich der Katalysator
in Bezug auf deine Bemühungen, sich dem Ideal so weit wie möglich zu nähern. Das perfekte Weltbild gibt es schon, fast jeder trägt seine Version davon in sich. Aber die Realität schaut anders aus. Aus dieser das Beste zu
machen empfinde ich manchmal als unüberwindbare Hürde, manchmal aber auch als Herausforderung - je nach Gemütslage. Deiner Schilderung zufolge
glaube ich, dir geht es ähnlich.
Ich weiß auch, wie es ist, wenn man keine Lebensfreude mehr hat und
gleichzeitig quält einem das schlechte Gewissen in Anbetracht der Gründe
(besser gesagt: Menschen), die eine lebensbejahende Haltung verdienen
(zB die Kinder).
Mach dich nicht verrückt wegen dieser ambivalenten Gedanken, ich glaube,
sie sind normal in Zeiten der Neu-Orientierung. Lass' dich tragen vom Glauben der anderen in dich, der ist sicher gerechtfertigt, weil dir Liebe und
Wertschätzung entgegengebracht werden (von deinem Mann und von deinen Kindern).

Irgendwie komme ich mir immer wieder vor, wie eine Mogelpackung.
Na klar kommst du dir so vor. Weil das Bild, das du dir von dir selbst machst
in Anbetracht deiner familiären Hintergründe, sich schon so negativ gefestigt
hat, dass du noch gar keine Alternative siehst. Du definierst dich, so scheint mir, ausschliesslich über deine Herkunftsfamilie.
Der Weg des Aufarbeitens über die zielgerichteten (!) Schreiben ist äußerst
sinnvoll. Ich bin mir total sicher, du wirst das Umsetzen deines Vorhabens wie einen Befreiungsschlag empfinden - und, als gratis-Nebeneffekt sozusagen,
wirst du dann ganz genau wissen, wie es um deine Verhältnisse in deinem
Umfeld (Verwandte, Bekannte, Freunde, Kollegen) wirklich bestellt ist. Ich weiß, ich wiederhole mich - aber es ist eine ganz tolle Gelegenheit, die Spreu vom Weizen zu trennen (das ergibt sich). Dass es auch Enttäuschungen
geben kann, das wirst du im Endeffekt, nach anfänglichem Schmerz darüber,
aber locker wegstecken. Die Klarheit wird dich belohnen. Du wirst wissen, woran du bei wem bist, und das schafft emotionale Sicherheit. Das trübe Wasser in deinem Dümpelteich wird so lange gefiltert, bis du auf den Grund schauen kannst.

Liebe pandora, was das Wesen deiner Gefühle angeht, ich meine aus der
Lebensgeschichte heraus, da ist dir Michi eine weitaus größere Hilfe als ich, sie weiß genau, wovon sie spricht. Und so einfühlsam wie sie kann nur jemand sein, der aus der Tiefe heraus versteht.

Auch ich habe einiges aufzuarbeiten, aber es lässt sich mit deiner Geschichte in keinster Weise vergleichen. Auch ziemlich schlimm, auf eine ganz andere Art.
Aber ich kann es nachvollziehen, wenn du unfähig scheinst, Glück zulassen zu können. Wenn deine Ängste um deine Familie überhand nehmen. Wenn du an dir selbst zweifelst, ob etwas richtig oder falsch ist.

Ich kann dich nur darin bestärken, diese Briefe zu schreiben. Halte dir bei deinem Vorhaben vor Augen, dass du nichts, gar nichts, zu verlieren hast.
Was die Form betrifft, hier würde ich so entscheiden:
Nicht einen Brief an deine Mutter und Brüder - sondern jedem einen
ganz persönlichen. Damit würdigst du jeden dieser wichtigen Menschen als
Individuum. Ich glaube auch, dass es nicht wirklich eine Art kollektive Wut
ist bei dir, sondern dass du beim "Zerlegen" deiner Gefühle jedem Einzelnen doch etwas sehr persönliches zuordnen kannst. Das würde ich für wichtig erachten. Man liebt ja auch jeden Menschen auf eine individuelle Weise.

Aber irgendwie habe ich manchmal einfach genug von so Familiengeschichten und den Beulen, die zurückbleiben.

Das kann ich verstehen. Das Fatale an diesen familiären Verstrickungen ist, dass keiner die Ordnung alleine wieder herstellen kann! Jeder kann nur
im Bereich seiner Möglichkeiten agieren.
Wenn ich an meine Mutter denke und ihr kürzlich getroffene Aussage, dass sie
(mit heute 80 Jahren) ein rundum glücklicher und zufriedener Mensch ist, dann
kann ich nur staunen über so viel geballte Lebenslüge. Totaler Kontaktabbruch
zu all ihren Geschwistern, Kontaktabbruch zu ihrem Sohn, natürlich auch zu dessen Tochter, das getrübte Verhältnis zu mir, und, seit meiner Scheidung
letztes Jahr, auch der komplette Kontaktabbruch zu meinen drei Kindern ...
ich sage ja nicht, dass alles ihre Schuld ist, aber doch vieles. Niemals würde
meine Mutter auf die Idee kommen, so wie du, aktiv etwas zur Wiederherstellung der Ordnung beizutragen. Aus ihrer Opferhaltung heraus ist das auch nicht möglich.
Ich will nur damit (wenn auch etwas umständlich) zum Ausdruck bringen, dass die Tatsache, dass du bereit bist, aktiv etwas zu tun, dir aus der Opferrolle heraus hilft, und das setzt immer gebundene Energien frei.

So, das war lang, es ergibt sich halt manchmal so. Ich wünsche dir schöne
Pfingstfeiertage, auch bei dem angesagten miesen Wetter (Regen ist eine
wunderbare gratis Teint-Verwöhn-Behandlung, wenn man den Schirm zu Hause lässt!).:regen:

Ganz liebe Grüße,,
Karin
 
Liebe Karin

Ganz, ganz herzlichen Dank für dein letztes Schreiben. Beim Durchlesen könnte ich manchmal laut herausschreien, "genau, genau, so ist es genau!". Du bringst es auf dem Punkt. Das mit dem mich ausschliesslich über die Herkunftsfamilie definieren, da muss ich dir recht geben. Weil in dieser Herkunftsfamilie der Wurm drinsteckt. Ich für meinen Teil bin eher ein offener Mensch und was "meine" jetzige Familie anbelangt, mache ich keine grosse Geheimnisse daraus. Wenn ich Probleme mit den Kids habe, erzähle ich dies, wenn ich Probleme mit meinem Mann habe wird dies auf den Tisch gelegt. Ich bin sowieso für Auslegeordnung und auch direkt ansprechen, wenn mir etwas nicht passt. Aber alles was mit meiner Herkunfsfamilie zusammenhängt, klemmt irgendwie. Wir hatten nie eine offene Streit- oder Sprachkultur. Meine Mutter, die sich an ihre beide Prachtssöhne hängte, gegen mein Vater schuf, ich, die eigentlich nicht so Probleme machte, also auch keiner Aufmerksamkeit bedurfte und mit 19 ausgezogen bin. Und wenn man in dies mal anzweifelte, begannen Tränen zu fliessen und es wurde aufgelistet, in welch miserablen Lage man ist und man einfach nicht anders kann (Ausländerin, schlechter Schweizer geheiratet, usw. usw.). Aber man ist das Leben lang beim diesem Schlechten Schweizer geblieben, hat 3 Kinder mit ihm gehabt und hat sämtliche Eheprobleme bei mir abgeladen und dies seit Kindheit. Man hat auch immer gedroht und gejammert, dass man jetzt dann abhaut und ich als Kind war in dauernder Angst, dass dies geschieht und machte möglichst alles richtig (ich spreche übrigens jetzt von meiner Mutter). Also, hat man mit der Mutter über gar nichts gesprochen, das sie belasten könnte. Auch nicht den Umgang mit ihren Söhnen. Sie hat dann jeweils schon über meinen Bruder gesprochen, wenn sie nicht mehr weiter wusste, aber man konnte ihr Tipps geben und sie machte es dann trotzdem wieder auf ihre Art und informierte dann auch nicht mehr. Irgendwann sagte ich ihr, sie solle mich nicht mehr belasten mit meinem Bruder, der vorher bei mir gewohnt hat, mich bestohlen und dauernde belogen hatte, dauernd die Stellen verloren hatte und noch einen Unfall mit einem Taxi hatte usw. Ich habe ihn dann rausgeworfen. Es folgten dann nachher noch viele Gewaltszenen usw. Ich hatte einfach genug. Meine Mutter war dann so beleidigt und hat mich nicht mehr gross über meinen Bruder informiert. Als er dann krank war und bei meinen Eltern zu Hause wohnte und ich mich über seine Gesundheit informierte, verweigerte meine Mutter jegliche Information. Dies gehe mich nichts an. Als er dann gestorben war, hatte sie mir dies überhaupt nicht gesagt, sondern ich erfuhr es einen Monat später von einem Onkel. Verrückt. Dies brachte mich in die Täterrolle. Da ich mich von meinem drogensüchtigen Bruder distanziert hatte, war meine Mutter beleidigt und quasi ich hätte nicht einmal meinem armen drogensüchtigen Bruder beigestanden. Ich hätte dieses Verhalten verdient. Dies waren dann auch die Vorwürfe, die kamen. So, jetzt schluss mit abladen. Meine Briefe an meine Leute würden eben dann etwa so rauskommen. Noch ziemlich voll Wut.

Verrückt war auch gestern. Wir waren meinem Kollegenpaar nach dem Nachtessen in einem Restaurant zum Dessert. Der Kollege hat kurzfristig telefoniert und wir sagten spontan zu. Dies sind z.B. auch Kollegen, die nichts vom Tod meiner Brüder wissen und auch ab und zu nach ihnen fragen. Ich habe mir auch vorgenommen, wenn sie wieder fragen, werde ich es ihnen sagen. Ich war in einer stabilen Stimmung und hatte das Gefühl, dass ich es meistern würde. Aber sie fragten den ganzen Abend nie und es kam auch nie irgendein ähnliches Thema auf. Zudem war die Atmosphäre friedvoll und ich konnte nicht einfach sagen, so hört jetzt mir mal zu, ich habe euch etwas zu erzählen. Ich wollte diese Harmonie nicht stören mit Schauergeschichten. Es ist einfach so, dass für mich den ganzen Abend eine gewisse Spannung da war. Heute geht mir wieder durch den Kopf, eigentlich lassen mich meine Brüder immer noch nicht in Ruhe. Vorher war es durch ihr kaputes Leben, indem sie alle terrorisierten und jetzt noch mit diesem auferlegten Geheimnis, dass sie an ihrer Drogensucht krepiert sind und ich dies nicht einfach so jederman sagen kann. Es ist einfach verrückt.

Uebrigens habe ich noch eine ganz dumme Frage, die ich schon lange stellen wollte: Wie fügt ihr diese Zitate in euren Text ein? Ich habe es schon versucht, aber es klappte nicht. Vor allem wenn ich am Schreiben meines Textes bin, finde ich diesen Zitat-Button nicht mehr.

Ich wünsche dir Karin und auch dir Michi einen schönen Pfingstsonntag.

Liebe Grüsse
pandora
 
Liebe pandora,
Dies brachte mich in die Täterrolle. Da ich mich von meinem drogensüchtigen Bruder distanziert hatte, war meine Mutter beleidigt und quasi ich hätte nicht einmal meinem armen drogensüchtigen Bruder beigestanden. Ich hätte dieses Verhalten verdient. Dies waren dann auch die Vorwürfe, die kamen. So, jetzt schluss mit abladen. Meine Briefe an meine Leute würden eben dann etwa so rauskommen. Noch ziemlich voll Wut.

Du bist aber nicht Täter gewesen.
Du warst Opfer und hast dich und später deine Familie (Mann und Kinder ) mit deinem Verhalten geschützt.
Bitte mach dir das immer wieder bewußt.
Deinetwegen.
Und das mit dem Abladen , schmunzel, ich fand s gut, ich feu mich für dich dass du abgeladen hast!
Ist super.
Und das mit Wut das ist in Ordnung na da kennst du meine Meinung.
Mein Mann und ich waren auch zu Tätern geworden weil wir dem Schwager kein Geld gaben für seine Drogen.
Wenn du schreibst von deiner Mutter kommen sehr sehr viele paralellen zu meiner SM durch.( SM=Schwiegermutter nicht Sado Maso:nono: oder doch ein bisschen)
Michi !!:nono:


Na jedenfalls meinen Glückwunsch zum erfolgreichen Abladen.
So fühlt es sich hier jedenfalls an wenn ich deine Zeilen lese.

Es ist einfach so, dass für mich den ganzen Abend eine gewisse Spannung da war. Heute geht mir wieder durch den Kopf, eigentlich lassen mich meine Brüder immer noch nicht in Ruhe. Vorher war es durch ihr kaputes Leben, indem sie alle terrorisierten und jetzt noch mit diesem auferlegten Geheimnis, dass sie an ihrer Drogensucht krepiert sind und ich dies nicht einfach so jederman sagen kann. Es ist einfach verrückt.

Und das ist es was du dann nicht mehr erleben brauchst.
Nach dem du den Schritt gewagt hast und deine Offene Art zu leben nicht nur in der jetzigen Familie praktizierst sondern auch in Bezug auf deine Mutter und Brüder , Ganz bestimmt !!
Das was Karin so klar auf den Punkt gebracht hat. Du schaffst das ganz bestimmt Pandora, ich glaub daran ganz fest.
Ganz liebe Grüsse
aus dem immer noch so kalten und verregneten Nest im Norden
herzlichst
Michi
 
Hallo pandora,

nur ganz kurz (zum Inhalt deines Beitrages später) wie das mit dem Zitieren
geht, ich musste es mir auch erklären lassen:

du schreibst ganz normal deinen Text

wenn du nun mittendrunter (oder auch am Anfang) zitieren möchtest, dann:

mit dem Maus-Radl bis zu der Stelle im anderen Beitrag scrawlen, den du
zitieren willst

die ausgewählte Passage markieren

irgendwo in's Markierte mit der rechten Maustaste klicken

dann auf "kopieren" gehen (= die blaue Markierung)

mit der linken Maustaste "kopieren" anklicken (der Text ist nun kopiert)

wieder zurück-scrawlen zu deinem Beitrag, den du schreibst

nun den Button "Quote" anklicken (= 3. von rechts)

genau zwischen die beiden eckigen Klammern den Curser stellen

mit der rechten Maustaste auf den Curser klicken, bis "Einfügen" gehen

mit der linken Maustaste draufklicken (auf "einfügen")

das gewünschte Zitat steht nun dort

Jetzt mit dem Curser hinter die letzte "Klammer zu" gehen ...

und weiterschreiben


Das hört sich umständlich an, geht aber ganz schnell. Frag ruhig noch mal
nach, wenn's nicht klappt.
Bin selbst ein bisschen PC-dumm und habe volles Verständnis.

Michi hat mir auch schon so was ähnliches erklärt. Außerdem habe ich niemanden zum fragen in der Nähe und komme mit Verbissenheit und
learning-by-doing auf so einiges selbst drauf.

LG,
Karin
 
Liebe Michi, liebe Karin

Heyheyhey, das ist ein prompter Service. Kaum habe ich nach Hilfe geschrien, bekomme ich diese gleich auch. Ganz herzlichen Dank.:flower2:

Danke Michi, dass du so schnell auf mein Schreiben geantwortet hast. Auch herzlichen Dank für dein PN.

Liebe Karin, auch dir herzlichen Dank für das Beschreiben des Zitierens. Ich musste zuerst diesen Button Quotn suche, aber hach, so doof bin ich auch wieder nicht und ich glaube, irgendwie habe ich es geschafft.

Mein Mann und ich waren auch zu Tätern geworden weil wir dem Schwager kein Geld gaben für seine Drogen.
Wenn du schreibst von deiner Mutter kommen sehr sehr viele paralellen zu meiner SM durch.

Ja, bein uns war es auch so. Meine Mutter stellte einfach mich mit meinem Mann gegenüber ihres Sohnes. Obwohl wir nie abwertend waren, sondern nur immer sagten, wir möchten diese Sucht nicht unterstützen. Sie wollte es eigentlich auch nicht, aber eben, sie war die Mutter. Ich glaube auch nicht, dass mein Bruder länger gelebt hätte, wenn wir ihm Geld geschoben hätten. Die Hepatitis hat er ja sehr vermutlich durchs verschmutzte Spritzen bekommen, die bekommt man ja nicht von der Luft.

Nicht einen Brief an deine Mutter und Brüder - sondern jedem einen
ganz persönlichen. Damit würdigst du jeden dieser wichtigen Menschen als
Individuum.

Ihr glaubt es nicht, ich habe den ersten Schritt getan und habe meinem erstverstorbenen Bruder Thomas einen dreiseitigen Brief geschrieben. Ich musste aufpassen, dass ich am Anfang nicht ins mich entschuldigen reinrutschte, dass ich ihn nicht immer unterstützt habe. Aber ich habe ihm klipp und klar dargestellt, warum ich nicht mehr konnte und auch nicht mehr wollte. Es ist vielleicht nicht ein sehr netter schwesterlicher Brief, aber ich habe einfach auch abgeladen. Ich habe ihm all dies geschrieben, was ich ihm nie sagen konnte, ansonsten er wieder beleidigt gewesen wäre und wegen mir böse Schwester noch mehr konsumieren musste. Das war ja auch sein Problem, wie bei fast allen Drogensüchtigen, die Umwelt ist schlecht, das Leben ist schlecht, die Eltern, Geschwistern, Arbeitgeber, Ehefrau usw. sind schlecht. Aus diesem Grund kann man das klare, einfache und zum Teil sehr mühsame Leben ohne irgendwelchen Substanzgebrauch gar nicht ertragen. Uff, ich verspüre immer noch Wut gegenüber ihn und habe ihm dies auch so geschrieben.

Für ein anderes Mal habe ich mir meine Mutter vorgenommen. Ich muss einfach Ruhe haben zum Schreiben und auch in entsprechender Verfassung sein. Dies war heute so. Nun frage ich mich, was mache ich mit dem Geschriebenen. Ich möchte eigentlich nicht, dass es jemand anders list, also auch niemand von meiner Familie. Ich habe es mal abgespeichert und noch ausgedruckt, ich werde jedoch das Gespeicherte wieder löschen. Denn ich will diese Briefe nur für mich haben.

So ihr beiden, ich werde jetzt euch nicht mehr belästigen. Ich bin einfach nur dankbar, dass es euch gibt. Ich kann mit gar niemandem so offen über dieses Thema sprechen, wie mit euch. :danke:

Ich kann mit meinem Mann schon über dies sprechen, aber er ist natürlich nich so ganz ganz nahe dran wie ich. Er hätte es schon längstens allen erzählt, und dies ohne Wimpernzucken und basta. Und ich wollte am Anfang noch meine Mutter schützen, damit sie nicht auch noch dies erleben musste.:wut1:

Na ja, Schritt für Schritt werde ich mich auch aus diesem zähen Schlamm rausziehen. Ich habe nur so wenig Vertrauen ins Leben und bei mir steht dann schon wieder im Hinterkopf, "was kommt nachher? Mit welchen Problemen muss ich mich nachher wieder beschäftigen? Vielleicht kommt es dann noch schlimmer." Ich habe irgendwie so kein Urvertrauen.

Aber jetzt ist mal der erste Schritt getan. Nochmals herzlichen Dank euch beiden.

Noch einen schönen Pfingstsonntagabend. Die Sonne scheint jetzt ein bisschen und es ist auch ein wenig wärmer.

Liebe Grüsse
Pandora
 
Liebe Pandora, :liebe1:
dann zum zweiten mal heute meinen Glückwunsch
:party02: :banane: :kuss1:


So ihr beiden, ich werde jetzt euch nicht mehr belästigen.
Wie ? belästigen?
Uns ?
Karin und Michi?
Also ich kann ja nur für mich sprechen aber falls dass auf uns bezogen ist

Mich hast du NIEMAL belästigt!!!!
Und ich denke Karin sieht das auch so !?

Ich hoffe doch dass wir uns hier weiter austauschen.

Weil es nämlich schön ist und gut tut und überhaupt..

Also dann doch bis bald mal wieder?!

Ich habe nur so wenig Vertrauen ins Leben und bei mir steht dann schon wieder im Hinterkopf, "was kommt nachher? Mit welchen Problemen muss ich mich nachher wieder beschäftigen? Vielleicht kommt es dann noch schlimmer." Ich habe irgendwie so kein Urvertrauen.

Michi muß das auch immer wieder und mit dem Urvertrauen da muß ich auch noch so viel lernen und die Angst mit dem Was kommt nachher? Da können wir uns bestimmt noch das eine oder andere mal unter die Arme greifen Rat holen oder Trost oder Mut zu sprechen.

Ich bin einfach nur dankbar, dass es euch gibt.
ich auch.

Liebe Grüsse Michi
Ps:
Nun frage ich mich, was mache ich mit dem Geschriebenen. Ich möchte eigentlich nicht, dass es jemand anders list, also auch niemand von meiner Familie. Ich habe es mal abgespeichert und noch ausgedruckt, ich werde jedoch das Gespeicherte wieder löschen. Denn ich will diese Briefe nur für mich haben.
Also wenn du sie nicht mehr brauchst für dich selbst kannst du sie verbrennen und die Asche im Wind zersteuen. Oder Begraben.

Ich hab mir das letztens so überlegt ich hab von meinen verstorbenen Kindern noch die Mutterpässe die will ich bei passender Gelegenheit verbrennen und die Asche begraben.
Weil es gab ja keine Beerdigung oder trauerfeier für die beiden.

Ich denk mir das wäre eine schöne Geste und ein Schöner Abschluß
 
Liebe pandora,

ich habe mich so sehr gefreut für dich, als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe!:blume:

Ich denke, du fühlst dich auch schon besser, weil du wirkst - und nicht
gewirkt wirst. Hoffe du weißt, wie ich das meine.



Ansonsten schließe ich mich Michi vollinhaltlich an:

- ich habe mich nie belästigt gefühlt, wie kommst du denn darauf???

- es ist schön, dich zu kennen

Das Gute an diesem Forum ist, dass die Türen rund um die Uhr geöffnet sind ....

Viele herzliche Grüße an dich,

Karin
 
Hallo Michi und Karin

Ich denke, du fühlst dich auch schon besser, weil du wirkst - und nicht
gewirkt wirst. Hoffe du weißt, wie ich das meine.

Ja, genau so ist es, ich fühle mich immer besser, wenn ich selber aktiv werde. Dies sind bei mir jeweils so Schübe, um dann wieder irgendwo stehen zu bleiben und mich zu ärgern, dass gar nichts mehr geht oder es sogar wieder rückwärts geht. Na ja, vorläufig begnüge ich mich damit, dass ich mal meinem ersten Bruder geschrieben habe. Sobald sich wieder eine Gelegenheit bietet, werde ich den nächsten Brief meiner Mutter widmen. Ich hoffe, der fällt nicht so grollig aus.

So, heute ist bei uns besseres Wetter und ich war mit meinem Mann schon 2 Stunden laufen. Jetzt um 18.00 Uhr treffe ich mich mit meinen Jogging-Kolleginnen, das geht es noch für 7 km auf uns Strecke. Und morgen arbeite ich wieder den ganzen Tag.

Ich wünsche euch beiden noch einen angenehmen Pfingstmontag-Abend und lasst es euch nach euren Möglichkeiten ebenfalls gut gehen. Ich wünsche euch dies von Herzen.:blume:

Liebe Grüsse
pandora
 
Hallo zusammen

Ich möchte ein paar Worte hier lassen. Ich habe die ganze Woche voll gearbeitet und hatte überhaupt keine Zeit, mich mit dem PC zu Hause zu befassen.

Ich hoffe, euch geht es gut und ihr könnt endlich auch den Frühsommer geniessen.

Mir geht es so einigermassen mit einigen Einbrüchen und immer noch mit der Angst, ich müsste jetzt, bevor ich meine "Hausaufgaben" gemacht habe, mich outen und meinen Kollegen von meinen verstorbenen Brüdern erzählen. Dies ist einfach wie eine Last auf mir.

Morgen bin ich am Frauenlauf und bin irgendwie froh, in ein Menschenmeer von 20000 Frauen unterzutauchen. Da kommt es nicht draufan, was für ein Familiengeschichte man hat, man ist einfach dabei wie alle anderen auch. Für mich ein wunderbarer Zustand.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und geniesst alles, was es zu geniessen gibt.

Liebe Grüsse
pandora
 
Liebe pandora,

wollt mich kurz mal melden.
Der Frauenlauf hat dir hoffentlich viel Freude gemacht.

Ich mag dir gar nicht schreiben hab Geduld mit dir und überfordere dich nicht zu sehr wegen der Kollegen und der Hausaufgaben.
weil ich gerade merke dass ich mich selbst total überfordert habe heute.
hatte meinen ersten Termin Konfrontation mit dem Missbrauch

Bin hoffnungslos gescheitert daran.
es hat nicht geklappt.

Krieg kaum ein klaren Gedanken mehr zusammen.
Was hab ich geschafft- was nicht -
-wie geht es weiter.

Ich geh kaffeetrinken und rauchen.........

Machs gut
ich wünsch dir sehr das es dir besser geht.
ganz liebe Grüsse
Michi
 
Liebe Michi

Pass auf dich auf. Ich bitte dich dringend darum. Ich kenne diese Konfrontationstherapien bei Missbrauch, die bei uns oft auch angewendet werden. Sie gelingen nicht immer. Oft ist es auch so, dass es am Anfang ziemlich schmerzt, da wird eine Wunde aufgerissen, die dauernd geeitert hat, und dies tut am Anfang ziemlich weh. Ich hoffe, dass du in ganz gute Händen bist und die Therapeuten wissen, was in dir vorgeht und dich auch auffangen können.

Der Frauenlauf war toll. Ich wurde 4137 von 13776. Aber die Hauptsache ist mitzumachen. Und in meinem Alter muss ich mich nicht mehr so quälen, obwohl ich jedes Jahr ein bisschen schneller werde. Ich weiss aber nicht warum, weil ich dies nicht als sehr grosse Anstrengung empfinde.

Was mein "Familiengeheimnis" betrifft, köchelts es so dahin. Mal heisser mal lauer, aber es köchelt.

So, nun muss ich auch Schluss machen. Heute ist meine grössere Tochter 18 und sie macht ein kleineres Fest und hat Kollegen und Kolleginnen eingeladen. Also heisst dies, anpacken und etwas Ess- und Trinkbares auf den Tisch stellen. Sie hat Glück mit dem Wetter und sie können auf der Terasse sitzen.

Uebrigens Michi, wie geht es deinem Sohn? Fühlt er sich ein bisschen fitter? Bei dieser Krankheit geht es relativ lange, bis man sich wieder einigermassen fühlt. Also, ihm alles Gute.

Und du, pass auf dich auf und tu dir etwas Gutes.

Liebe Grüsse

pandora
 
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Liebe Michi und ebenfalls liebe Karin

Wie geht es euch? Ich will nur schnell nachfragen und einige Worte hinterlassen. Heute hatten wir Feiertag, aber nicht in der ganzen Schweiz, mein Mann musste z.B. arbeiten. Es ist sehr heiss, so wie ich es gerne habe und ich angle mich von Tag zu Tag. Mal besser, mal schlechter. Ich wage gar nicht zu weit in die Zukunft zu schauen, denn ich weiss, es kommt alles immer ganz anders, als man gedacht hat. Ich mit meiner pessimistischen Grundhaltung und Angst vor jeder Veränderung - da sie ja sowieso nur schlecht sein kann - wage überhaupt nicht, zu weit aus dem Fenster zu lehnen.

Ich wünsche euch ein erholsames Wochenende, ich arbeite morgen den ganzen Tag und dann kann ich es auch wieder lockerer nehmen.

Liebe Grüsse
pandora
 
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