Allen/m mit Liebe begegnen?

Alles geschieht immer aus Liebe, Gutes wie Böses und da es in Wahrheit weder Böse noch GUT gibt scheinen viele Dinge oft vollkommen anders als sie wahrhaftig sind - auch Entscheidungen wie Kündigung, Scheidung, Trennung . . . . . usw. ;-)
 
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Diana schrieb:
Alles geschieht immer aus Liebe, Gutes wie Böses und da es in Wahrheit weder Böse noch GUT gibt scheinen viele Dinge oft vollkommen anders als sie wahrhaftig sind - auch Entscheidungen wie Kündigung, Scheidung, Trennung . . . . . usw. ;-)
was ich bei dir sehe ist, dass du zwar sehrwohl die richtige antwort an den schluss setzt,
aber ein dazwischenliegendes Missverständnis übergehst.
Du hast irgendwann aufgehört diesem Missverständnis nachzuforschen. aber es scheint noch immer in dir zu sein.
 
Hallo Bebachterin !

Ich kann nicht jedem mit Liebe begegnen.
Es gibt Leute, mit denen ich gut klarkomme, es wird aber auch immer welche geben, wo ich einfach nicht ausstehen kann.
Ich unterschreibe oft mit "Liebe Grüße".
Damit will ich mich aber nicht irgendwie höher stellen oder so,
ich unterschreib einfach wies mir gerade in den Sinn kommt.
Es wäre mir zu anstrengend, zu allen Menschen nett zu sein -
da kriegste ne Menge schlechte Energie ab, bist frustriert ...

Liebe Grüße, Serafine
 
Hi,

Beobachterin schrieb:
Einige Leute orientieren sich bei der Konfliktbewältigung mit ihren Mitmenschen an dem Gedanken, man solle seinen Feind lieben. Und auch hier im Forum ist mir aufgefallen, dass manche nicht genug Sympathiebekundungen ("Alles Liebe!" usw.) sogar an Forumsmitglieder schreiben können, die ihnen gegen den Strich gehen.
Wenn man die Ursache kennt, woher Unfreudlichkeit oder persönliche Angriffe kommen, dann ist die persönliche Betroffenheit nicht mehr da.
Die Ursache liegt immer in der Person dessen, der diese Angriffe startet und nicht bei dem der sie erleidet.
Ich glaube aber, dass diese Freundlichkeit bei den Meißten nicht dieser einsicht entstammt.
Falls das ernst gemeint ist, falls es aus tiefster Überzeugung kommt:
Nicht Überzeugung, sondern Menschenkenntnis
Was machen diese Menschen, wenn sie...nehmen wir mal an, wenn sie irgendein Chef sind und nun vor der schwierigen Aufgabe stehen, eine/n Mitarbeiter/in rausschmeißen zu müssen, weil er Kunden niedermacht, Kollegen mobbt usw. .
Nach mehrfacher Verwarnung aus dem Kundenservice entfernen oder, wenn nicht anders möglich
Rauswerfen
Wie vereinbaren sie das mit ihrer Lebenshaltung, da es ja wenig mit Liebe zu tun hat, wenn man jemanden rausschmeißt!? Vielleicht hat derjenige, dem der Rausschmiss droht, dann auch noch kleine Kinder, ist alleinstehend, also auf Geld dringend angewiesen.
Ein solcher Mitarbeiter kann die Firma gefährden und auch andere Arbeitsplätze. Es würden Personen in Mitleidenschaft gezogen, die nichts dafür können und auch kleine Kinder haben
Oder was machen sie, wenn sie mit einem Menschen zusammenleben, der Alkoholiker ist und ihnen das Leben zur Hölle macht? Können sie dann immer noch Liebe geben?
sofern der Partner dafür empfänglich ist, was alkis meißt sind, jedenfalls wenn sie alkoholisiert sind. Solche Menschen haben meißt das Problem, dass die "Welt" zu viele Härten für sie hat und sie flüchten dann in den Alkoholismus. Das sind zumeißt sehr liebe Menschen.
Dennoch würde ich mich trennen, denn ein Zusammenleben würde mich selbst oder evtl Kinder in der Lebensführung behindern.
Es ist wieder das Prinzip der Schädigung. Wenn ein Mensch andere durch seine Lebensweise behindert oder schädigt, dann ist es das Recht und die Pflicht, aus LIEBE zu sich selbst und den anderen sich davor zu schützen.
Ist dieses "Liebe deinen Feind!" nicht eher ein realitätsfernes Gedankenkonstrukt, welches Menschen unnötig das Leben schwermacht?
Wenn man das eben erwähnte Prinzip beachtet, dann nicht.
Ich kann meine Konsequenzen ziehen ohne Hass dabei zu empfinden.
Darum geht es. Menschen die Liebe in sich haben leiden eh darunter, wenn sie sehen, dass sich andere selbst zugrunde richten. aber das wird solche Menschn nicht daran hindern sich und andere vor größerem Schaden zu bewahren.
Falls die Sympathiebekundungen nicht von Herzen kommen: Dient die "unendliche Pseudo-Liebe" vielleicht dazu, Direktheit und Offenheit umgehen zu können? Oder um das Gefühl der Aggression zu verdrängen, da dieses einem als "Schwäche" erscheint? Oder sogar, um sich über den Kommunikationspartner zu stellen?
Darum ist es wichtig darauf zu achten, was jemand tut. Daran erkennt man, ob die Freundlichkeit gespielt ist oder echt. Wenn mir jemand ständig ein Lächeln entgegenhält und es mit Freundlichkeit offensichtllich übertreibt, dann ist meiner Erfahrung nach meißt was faul. Solche Menschen haben meißt etwas zu verbergen und das ist meißt nichts gutes.

Liebe hat weder etwas mit Sentimentalität zutun, nocht mit äußerlicher Freundlichkeit. Es ist eine Grundhaltung dem Leben gegenüber, die man nicht durch Gesten beglaubigen muss. Sie ist einfach da, so wie die Sonne an einem sonnigen Sommertag.

Gruß Willibald
 
Liebe deinen Nächsten

Aus der Autobiographie Swami Sivananda's:

Sieh Gott in jedem Gesicht. Diene allen. Liebe alle. Sei freundlich zu allen. Sei mitfühlend. Fühle, daß jeder du selbst ist. Diene deinen Mitmenschen und allen Wesen im Geist der Verehrung des Göttlichen in ihnen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Sieh Gott in jedem Gesicht. Diene allen. Liebe alle. Sei freundlich zu allen. Sei mitfühlend. Fühle, daß jeder du selbst ist. Diene deinen Mitmenschen und allen Wesen im Geist der Verehrung des Göttlichen in ihnen.
Einmal mehr ist diese und ähnliche Aufforderungen im täglichen Leben nicht umsetzbar. Klingt zwar schön, ist sicher ein hehres Ziel, aber Liebe und Mitgefühl kann bekanntermassen nicht auf Kommando geschehen. Liebe und Mitgefühl kann nicht willentlich "gemacht" werden.
Womit eine Aufforderung dazu also obsolet wird.

Wird dennoch eine entsprechende Aufforderung geäussert, so erschöpft sich das Resultat in beinahe allen Fällen in toter Moral und leeren Aktionen.
 
bedingungslose Liebe

In Samsaras Antworten finde ich auch viel wieder, dass meiner Meinung entspricht...

Beobachterin schrieb:
man solle seinen Feind lieben.

Kommt es nicht vielmehr darauf an, wie man Feinde definiert?

Wie kann ich jemanden als "Feind" ansehen, wenn ich weiss, dass mein Gegenüber aus dem selben Holz geschnitzt ist wie ich? Ob der Andere einen selbst wirklich als Feind ansieht... liegt nicht in meiner Macht... das kann nur derjenige selbst entscheiden.

Beobachterin schrieb:
Wie vereinbaren sie das mit ihrer Lebenshaltung, da es ja wenig mit Liebe zu tun hat, wenn man jemanden rausschmeißt!? Vielleicht hat derjenige, dem der Rausschmiss droht, dann auch noch kleine Kinder, ist alleinstehend, also auf Geld dringend angewiesen.

Die Gesellschaft hat ihre eigenen Regeln... und vielleicht tut der Chef dem Kollegen ja einen gefallen? Vielleicht findet er dadurch seine Berufung? Hätte er sie in seinem bestehenden Job gefunden ... würde er ganz bestimmt nicht rausgeschmissen werden :)

Beobachterin schrieb:
Oder was machen sie, wenn sie mit einem Menschen zusammenleben, der Alkoholiker ist und ihnen das Leben zur Hölle macht? Können sie dann immer noch Liebe geben?

Dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein, die ich in gekürzter Form wiedergeben möchte:

Ein Baum liebt einen kleinen Jungen. Er freut sich jeden Tag wenn er zu ihm kommt spielen und der kleine Junge liebt den Baum. Sie unternehmen sehr viel gemeinsam und jeden Tag freut sich der Baum auf den kleinen Jungen. Der Junge wird älter und kommt nur mehr unregelmässig. Verbringt auch nicht mehr so viel Zeit bei seinem Baum wie in jüngeren Jahren... doch dem Baum denkt sich nichts dabei... der Junge wird seine Gründe haben. Es vergehen noch mehr Jahre und aus dem Kind von damals wurde ein Mann. Er kommt nur mehr selten zu seinem Baum und er spielt auch nicht mehr mit ihm. Er redet nur mehr über Themen wie Geld verdienen, Frauen, Politik usw. aber davon versteht der Baum nichts ... er hört ihm aber geduldig zu und denkt sich nichts dabei. Eines Tages kommt der Mann verzweifelt zu ihm. Er habe eine Geschäftsidee und dazu würde er ein paar Äste von seinem Baum benötigen. Der Baum der eigentlich alle seine Äste zum Überleben benötigt, denkt sich nichts dabei und überlässt ihm ein paar seiner Äste in der gewissheit seinem geliebten Besucher seinen Wunsch erfüllt zu haben.

Es vergehen Jahre und der Baum versteht nicht weshalb der Mann ihn nicht besucht, glaubt aber daran das er sicher seine Gründe haben wird. Eines Tages kommt der Mann wieder zu ihm. Sein Geschäft geht prächtig und er bedankt sich über die Äste die der Baum ihm überlassen hatte... und erzählt dem Baum von seiner Frau und seiner Familie die er gegründet hatte. Der Baum freut sich mit ihm und ist glücklich. Doch der Mann erzählt ihm auch wie schwer es in letzter Zeit geworden ist und er müsse unbedingt expandieren und ob er nicht den Stamm des Baums verwenden dürfe. Der Baum wusst, dass er ohne Stamm und ohne Äste den Wind und die Sonne nicht spüren könne, doch er sagt zu in der Gewissheit dem Mann seinen Wunsch erfüllt zu haben. Der Mann sägt dem Baum dem Stamm ab und nimmt ihn mit.

Es vergehen die Jahre in dem der Baum einsam in der weiten Landschaft steht - eigentlich nur mehr ein Rumpf bestehend aus Wurzeln - als ein neuer Spross aus seinen Wurzeln an in den Himmel zu wachsen beginnt. Dem Baum wachsen wieder Äste und er kann sich wieder am Wind und der Sonne erfreuen. Er freut sich und wartet geduldig auf die Rückkehr des Mannes, doch er kommt nicht mehr wieder.

Eines schönes Tages kommt ein kleiner Junge zu ihm, sieht den Baum an und fängt an unter ihm zu spielen.....

Sie ist jetzt doch länger geworden als ich dachte ;) ... mir fiel es einfach schwer manches wegzulassen...

Alles Liebe Norbert
 
Kritik sollte konstruktiv sein

Hallo fckw

Ich gebe dir recht. Das was Swami Sivananda sagt, ist das Ideal. Die meisten von uns sind aber noch nicht so weit, dieses Ideal zu praktizieren. Wir sollten aber versuchen, uns diesem Ideal zu nähern.

Sicherlich kann man diese Aussage kritisieren. Aber es gibt auch Wege, dieses Ideal zu erreichen.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Mit Geduld und Spucke...

...erreicht man so manches.

An einem Beispiel aus der Autobiographie Sivanandas soll gezeigt werden, dass man Ideale auch leben kann:

Gibt es irgendeinen Fall, in dem ich einen Ashram-Bewohner aufgefordert hätte, zu gehen oder ihm gegenüber negative Gefühle an den Tag gelegt oder harte Worte gebraucht hätte? Kein einziger. Wenn mir ernstliche Beschwerden vorliegen, daß ein Schüler den Frieden des Ashrams stört oder sich nicht in den reibungslosen Arbeitsablauf einfügt, bitte ich ihn, zu gehen und sich woanders niederzulassen. Ich gebe ihm genug Reisegeld und ein Empfehlungsschreiben an Anhänger, damit sie ihm helfen. Bei seiner Abreise gebe ich ihm spirituelle Ratschläge und bete für sein Wohlergehen und seine Erleuchtung. Nach ein paar Tagen oder Wochen empfindet er den Ashram als sein trautes Heim und kommt mit einer veränderten inneren Einstellung zurück. Ich heiße ihn herzlich willkommen. Ich vergesse Vergangenes leicht. Ich bin nicht nachtragend.

Ich erlaube pessimistischen Menschen und sogar denen, die mich kritisieren und die Leitung angreifen, im Ashram zu bleiben. Nach einem kurzen Aufenthalt sind sie auf wunderbare Weise verwandelt. Ich entdecke Freude und Glückseligkeit auf ihren Gesichtern.

Alles Liebe. Gerrit
 
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