auf dem emotionalen Holzweg?

Für den Fall, dass Du nicht weißt, wie wichtig dieser Hass ist, schreibe ich es Dir schnell ;) Gestehe Dir dieses Gefühl jetzt, wo es auftaucht, zu, sonst nimmst Du es in Deine nächste Beziehung mit! Und wer weiß, vielleicht trägt es auch dazu bei, dass Mister All-In-One sich noch nicht gezeigt hat.

Freu Dich, dass dieser Hass sich jetzt raus traut, sei lieb zu ihm und hab viel Spaß mit ihm!...denn falls Du das tust, wird er ohnehin sehr schnell wieder weg sein, also genieß die Zeit, die Du mit ihm hast :p

lg
B.

Liebe Bachstelze,

danke, aber es ist nicht die Art von Hass - es war was spontanes, was ich auch voll raus gelassen hab - er hatte einige elektronischen Sachen damals nicht mitgenommen - vor über 3 Jahren - u.a. die SAT-Schüssel - und Tv-Zubehör - und anfänglich wars mir egal, ich habs einfach stehen lassen - dann hab ich nen Freund gefragt, ob ers nicht am Flohmarkt verschebeln will - und vor Kurzem hab ichs dann meiner Schwägerin angetrgen, dass sie es sich holt und verkauft - zu ihren Gunsten.

Es geht nur ums Abmontieren der SAT-Schüssel - und der Fernseher ist ein Riesendrum und heftig schwer - bring ich nicht bei mir ins Auto rein.

Und gestern ist Schwägerin bei mir vorbei gefahren und nicht vorbei gekommen - sie wohnt 45 Minuten von mir entfernt - also dacht ich - pfeiff drauf, jetzt stell ich alles in die Garage - wenns hin ist, isses das halt - und beim ausräumen des Kastens, denn LetztEx damals zusammengebaut hatte - ist dieser zusammen gebrochen - und meine Hand war zwischen den Elektroteilen - und da wars dann gut, dass ich allein lebe, weil das, was ich ihm da mal kurzfristig alles gewunschen habe, war nicht jugendfrei.

Wobeis nicht wirklich Hass war - sondern vielmehr auch Zorn auf mich selbst, dass ich mir das so lange angetan hab - zuerst ihn - und dann noch sein Klumps rumstehen haben. Das stünde vielleicht noch ewig, wenn ich jetzt nicht den Platz bräuchte, um das Vermächtnis meines Vater zu bunkern. Es kam gestern alles zusammen und ich hab getobt und geschimpft - seit die Hand nicht mehr gar so viel weh tut, ist auch der Hass nicht mehr gar so gross ;-)

Aber stimmt - war total super, endlich mal zu schreiben und zu toben - auch, wenn ich ganz allein war - und mich meine Katzen irgendwie gestreift angeschaut haben, weil sie das Frauchen so nicht kennen *lach*
 
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Liebe Lucille,

ich kann dieses dein Thema sehr gut nachvollziehen, möchte jetzt aber nur einige wenige Punkte davon aufgreifen ;-)

Ihre Weigerung, sich emotionalen Problemen zu stellen, hatte mit großer Sicherheit auch einen Anteil an den kompletten Kontaktabbrüchen zu ihren beiden Brüdern und zu ihrem eigenen Sohn. Ist eigentlich sehr traurig, das alles.

Die Kontaktabbrüche ziehen sich wie ein roter Faden durch meine Herkunftsfamilie.
Sowohl meine Schwester als auch mein Bruder haben den Kontakt zu MIR abgebrochen, ohne Erklärung, ohne erkennbare Auslöser. Nicht, dass ich mich in Unschuld wasche, aber der Grund erschließt sich mir nicht.

Als ich das erste Mal als Klientin bei einer Familienaufstellung stand, hatte ich als Thema "ich bin keine gute Mutter" - ich war mir dessen bewusst - fand aber keine Möglichkeitn, dies zu ändern - es war ein Gefühl in mir - ich konnte es einfach nicht nachvollziehen, was "mütterliche Gefühle" sein könnten - wobei, niemand warf es mir vor - ausser ich selbst.

Und der Aufstellungsleiter stellte mich und meine Mutter und deren Eltern auf - im Zuge der Recherchen vorweg kam ich drauf, dass meine Mutter einen Bruder hatte, der im Krieg gefallen war - und von dem ich vorher nie etwas gehört hatte - und ich wurde wieder an eine Schwester von ihr erinnert, mit der wir keinen Kontakt hatten.

Dann stand meine Repräsentatin in dieser Aufstellung - und der AL meinte, da fehlt wer - und stellte eine Person hinter meine Großeltern - die ich auch nicht kannte - sie waren gestorben als ich noch sehr klein war - und meine Mutter meinte immer, sie könne über ihre Eltern nichts erzählen, da gäbe es nichts.

Ok - ich sass da daneben und schaute mir das alles an - und dann kam da eben diese Person rein - und es wurde ausprobiert, ob sie eher zu Großmutter oder Großvater gehörte - und es waren alle der Überzeugung, hat was mit meiner Großmutter zu tun. Wir hatten keine Idee, wer das jetzt real sein könnte - und irgendwie wars auch gar nicht wirklich wichtig.

2 Wochen später traf ich meinen Halbbruder (aus 1. Ehe meiner Mutter) - mit dem wir auch keinen Kontakt hatten, seit er geheiratet hatte - also meine Mutter kannte ihn nicht mal mehr auf den Hochzeitsfotos ihrer Enkelkinder - und sie war auch nicht auf seinem Begräbnis, als er mit 61 Jahren verstarb - aber ich hatte eigentlich immer Kontakt zu ihm, seit ich "erwachsen" war.

Wir trafen uns zufällig - und redeten auch über Stammbaum und seine Kinder und Enkelkinder - von wegen Geburtsdaten und so - und ich erzählte vom Onkel Hans, von dem ich jetzt erst erfahren hatte - und er meinte - naja, und die Holländer - und ich - ????????? - welche Holländer?

Und er erzählte mir, dass früher immer Besuch aus Holland da war - und dann sei da was vorgefallen - und seither sind die nie mehr zu uns gekommen - naja, sie besuchen weiterhin die Tante, mit der "wir" keinen Kontakt haben. Auf jeden Fall sprach ich daraufhin meine Mutter auf "die Holländer" an, wie die eigentlich da rein passen in unser Familienbild - meine Mutter überlegte - eine geschlagene Minute - es kam mir wie eine Ewigkeit vor - und dann meinte sie - "das dürft ne Schwester von mir sein"

Zwegen Vergessen und Totschweigen wärs gwesen ;-)
 
Drei Familienaufstellungen, zu denen mir geraten wurde und die ich auch mit viel Überzeugung und noch mehr Hoffnung gemacht habe, haben nichts gebracht im Sinne von veränderter Dynamik.

Die vorher beschrieben Familienaufstellung hat jetzt auch keine gravierende VerÄnderung bewirkt, ausser, dass ich geschockt war, wie frau ihre eigene Schwester - auch, wenn sie möglicherweise "nur" ne Halbschwester war - einfach "vergessen" konnte.

Aber ich war - und bin - immer wieder mal auf FAs - und bei einer machte es bei mir dann klick - ich stand an einem Tag 2x als Mutter - das erste Mal in einer Rolle, die mir sehr bekannt war - emotionslos - konnte nicht nachvollziehen, was "mein Kind von diesem Idioten" (Vater des Klienten) "wollen könnte" - diese Aussage machte ich spontan und erntete den vollen Hass des Klienten - weil es waren exakt die Worte seiner Mutter.

Für mich war diese Aufstellung aber eine grosse Erleichterung, weil ich wahrnehmen konnte, dass es auch andere Mütter gibt, die das, was ich immer als "mütterliche Gefühle" zu hören bekam, einfach nicht kannten - kam übrigens in meiner Aufstellung auch zur Sprache - Mütter, die nie derartiges erfahren haben, können das auch nicht weiter geben, d.h. meine Mutter kannte es nicht - also konnte sie es mir auch nicht vermitteln.

Was jetzt das Problem nicht löste ;-)

An dem Tag dann stand ich nach dem Mittagessen nochmals in der Rolle der Mutter - und das wars dann - dabei "ging mir das Herz auf" - da war so viel Liebe und Geborgenheit zu spüren, dass es einfach nur gut tat - und auch in mir etwas heilte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon seit an die 4 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Tochter, weil sie mit 19 fluchtartig das Haus verlassen hatte und wir uns aus den Augen verloren - sie zog letztendlich nach Wien und war froh, nichts mehr mit mir zu tun zu haben - und auch ich hatte kein sonderliches Problem mit der Situation.

Bis zu diesem Tag - also es beschäftigte mich, dass ich keinen gute Mutter war - aber ich hatte mich damit abgefunden, dass ichs anscheinend nciht ändern konnte. Nach dieser Aufstellung schrieb ich meiner Tochter einen langen Brief und schickte ihn an ihren Vater mit der Bitte um Weiterleitung.

An die 4 Monate später bekam ich eine SMS so in etwa "Es ist noch zu früh, ich mag noch nicht reden, melde mich wieder" - weitere 2 Moante später rief sie an und wir trafen uns in einem Cafe - seither sind wir wieder ein Herz und eine Seele.

Wie gesagt - meine Mutter hat mit ihrem Sohn "gebrochen", als er 19 war (jaja, ZuFall - auch ich hab mit 19 geheiratet und bin aus der Familie geflüchtet mein anderer Bruder war im 20. Lebensjahr tödlich verunglückt - Onkel Hans war auch 19, als er im Krieg gefallen war ;-)

Als meine Mutter ihren 80. Geburtstag feierte, rief mich mein Bruder an, er würde sich gerne mit meiner Mutter aussöhnen - nach 38 Jahren - er ging zu ihr - sie umarmten sich - und als er bei der Tür raus war, war er wieder vergessen - es kränkte ihn sehr, dass sie zu seiner 60-er Feier nicht kam - naja, sie kam auch nicht zu seinem Begräbnis ein Jahr später.

Worauf ich aber eigentlich hinaus will - meine Tochter und ich haben sich ausgesprochen und ausgesöhnt - wir treffen uns häufig und werden auch Silvester zusammen verbringen. Als wir das erste Mal wieder gemeinsam zu meinen Eltern kamen hatte mein Vater Freudentränen in den Augen - und meine Mutter schüttelte nur zweifelnd den Kopf - in ihrer Welt hat es keinen Platz, sich mit jemanden, den man verstossen hat - oder wie auch immer - jemals wieder aus zu söhnen.

Und wieder geht es nur darum - FAs können einen Anstoss geben - aber wirkliche tiefgreifende VerÄnderungen können immer nur aus uns selbst heraus geschehen.

Und ich, ich habe ganz ganz panische Angst davor, dass dieses Muster weitere Kreise zieht, und ich es nicht verhindern kann.

Bei mir hat es genau diese Eskalation gebraucht, um heilen zu dürfen - ohne dem Bruch würden wir möglicherweise heute noch wie Hund und Katze auf einander reagieren - aber durch den Abstand der Jahre hatten wir beide Zeit, unsere sehr gravierenden Ähnlichkeiten wahr zu nehmen - und uns damit zu arrangieren.

Mir tut es zwar leid um die vielen Jahre - aber letztendlich bin ich auch froh drüber, weil wir dadurch einen kompletten Neuanfang schafften.

Sprich, ich fürchte mich regelrecht davor, dass meine Kinder den Kontakt zu mir abbrechen. Eine ganz tief in mir verankerte Angst, die mich unglaublich blockiert und ständig auf der Lauer nach Zuneigungsbeweisen liegen lässt.

Wobei genau die Angst auch die Gefahr schürt, dass es zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung wird - nimm diese Angst an - stell dich ihr - was passiert, wenn deine Kinder den Kontakt zu dir abbrechen? Anders gefragt, was hindert dich, diesen Kontakt nach ein paar Wochen oder Monaten wieder her zu stellen?

Nichts ist end.gültig - wenns nicht eine der beiden Seiten so haben will.
 
Auch Dir, liebe ChrisTina, vielen Dank!
Hab' jetzt die Postings allerdings nur überflogen ...

LG
Lucille
 
Liebe ChrisTina!

Danke für die Einblicke, die Du uns immer wieder gewährst, ich finde solche Tatsachen faszinierend. Vor allem deshalb, weil ich sie ja auch schon am eigenen Leib erleben durfte.

Lucille, das, was ich mit dem Thema Familienaufstellungen erleben konnte, veränderte auch nicht direkt etwas am Umfeld, sondern allein an meiner Sichtweise.

DAS war allerdings in den meisten Fällen so erlösend, dass sich dadurch etwas im Umfeld bewegte. Es ist so ähnlich wie diese Übung mit dem Gefühl, das man selbst stillen kann. Die Umwelt reagiert auf mich anders, weil ich anders fühle.

Mir ging es auch mal so, gerade im Zusammenhang mit dem Thema FA und ChrisTina *winke*, da hatte ich mal ein Schlüsselerlebnis, besser gesagt eine plötzliche Erkennis, die für mich eine jahrzehntelange Welt aus Eis in mir zum Einsturz gebracht hatte.

Mein Knackpunkt war die Erkenntnis, dass all die Dinge, von denen ich immer angenommen hatte, sie hätten mit mir zu tun, in Wahrheit nicht mein Kampf waren, sondern ich nur die Folgen gespürt hatte und dachte, ich wäre der Auslöser.

Bezogen jetzt auf Deine Mutter: Es ist IHR Problem, Du als Tochter wärest völlig austauschbar. Es könnte gut sein, dass es völlig egal ist, wie Du Dich verhältst, ob Du mit ihr redest oder auch nicht, ob Du jung, alt, groß, klein, dick, dünn wärest. Ob Du nun Lucille oder Reinfriede oder Christina hießest, Du wärest austauschbar - sie würde immer gleich agieren.

Jeder, der Deine Rolle übernehmen hätte müssen, wäre in einem gleichen Verhältnis zu ihr gelandet wie Du es bist. Das mal abzukoppeln von Dir selbst kann auch schon eine Hilfe sein, denn man glaubt ja (vor allem als Kind), dass wenn die Mutter "böse" ist, dass man daran schuld ist. In Wahrheit ist es ihr eigener Kampf, den man abbekommt, egal, wer oder was oder wie man ist.

Du trägst für sie die Verantwortung an der Situation, statt sie bei ihr zu lassen. Und wenn Du sie trägst, dann ist die Gefahr groß, dass Du sie auch weiterträgst - in die nächsten Generationen.

In der Praxis würde das so aussehen, dass Du anerkennst, dass sie sich so verhält, weil es ihre Form ist, das Leben zu meistern. Auch wenn es für Dich nicht logisch ist und nicht unter den Begriff "meistern" fallen würde - es ist ihre Entscheidung und ihre Sichtweise.

Ich denke mir, mit jedem Menschen, mit jedem Kind wird nicht nur ein Körper und eine Seele geboren, sondern auch eine Idee. Eine Idee, die sich verwirklichen möchte.

Und wenn die Idee Deiner Mutter sein sollte, dass sie genau so lebt, wie sie jetzt lebt, genauso denkt, wie sie jetzt denkt, dann kann man das bei ihr belassen.

Mit Dir wurde auch eine Idee geboren, die sich von der Lebensidee Deiner Mutter unterscheidet. Sie ist weder besser noch schlechter, sondern einfach anders.

Du musst nun nicht das leben, was Deine Mutter lebt, Du musst das leben, was in Dir selbst ist, Deine eigenen Ideen.

Wenn Du versuchst, etwas an der Idee Deiner Mutter zu verändern, behinderst Du Dich nur selbst. Ganz simpel gesagt: Sie DARF so sein, sie darf so leben. Und Du darfst so leben, wie es Dir entspricht. Kein Mensch dieser Welt wird von Dir verlangen, dass Du etwas für sie löst, etwas für sie veränderst oder etwas für sie trägst.

Sie ist so, wie sie ist. Und es ist ihre Lebensidee, so zu sein. Sieh es unabhängig von Dir, trag nichts für sie, sondern respektiere ihren Weg als gleich-gültig neben Deinem - der völlig anders aussehen darf, vielleicht sogar soll.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
:
Denn es GIBT Bedürfnisse, die wir nicht selbst stillen können. [...] Und genau da beginnt das Dilemma: Auch im Erwachsenenalter gilt - wir sitzen nicht auf einer Insel, es gibt ständige Interaktionen in unserem sozialen Netz. Und es gibt Bedürfnisse, die nur von anderen gestillt werden können.

ja genauso sehe ich das auch... und meiner Meinung nach macht es das auch so schwer, die totale Glücklichkeit/Zufriedenheit von innen heraus zu erlangen. Ich versuche in kritischen Phasen häufig, mich auf mich selbst zu besinnen, mich von nichts und niemandem innerlich abhängig zu machen, mich nicht an bestimmten Dingen zu stören oder von Situationen verletzen zu lassen, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass ich mich dadurch innerlich auch von den Personen distanziere - was ich (bei Personen, die mir wichtig sind) doch eigentlich gar nicht will, denn nur auf sich selbst bezogen wird man doch auch nicht glücklich...

Ich weiss nicht, ob es an dieser Stelle angebracht ist, auf etwas aufmerksam zu machen, das ich als ziemlich effektive Übung kenne, wenn nicht, ab in die Tonne damit.;)

Wenn es um das fehlende Grundgefühl geht, geliebt und akzeptiert zu werden, so kann man jeden Abend vor dem Einschlafen sich dieses Gefühl als Realität vorstellen, richtig voll reintauchen und mit diesem Gefühl, als würde man geliebt, warm umarmt und endlich versöhnt sein, einschlafen.

Ich möchte es so formulieren: Die Gedanken sind frei und ein Gefühl darf man sich ja jederzeit "nehmen", wenn man will. Man nimmt niemanden dabei etwas weg - und wenn man sich das einige Tage lang intensiv als tatsächlich vorhandenes Gefühl vorstellt, dann verändert sich unter Umständen auch die Realität.

Der Effekt ist relativ leicht zu erklären: Das Gefühlsmanko verschwindet und dadurch ändert sich die Ausgangsbasis für alle weiteren Gespräche.

Wäre vielleicht einen Versuch wert.

Ich hab das selbst schon probiert und war erstaunt, wie sehr sich ein Problem dadurch entknoten lässt.

Liebe Grüße
Reinfriede

Das ist ein interessanter Tipp... Ich weiß nicht ob es funktioniert, aber einen Versuch ist es bestimmt wert ;-)
 
Das ist ein interessanter Tipp... Ich weiß nicht ob es funktioniert, aber einen Versuch ist es bestimmt wert ;-)

Es ist auf alle Fälle eine interessante Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn ein Manko plötzlich weg ist.

Das Wichtigste bei dieser Übung ist: Gedanken abschalten. Sie kommen unweigerlich und suggerieren:

Das geht nicht, das Gefühl fehlt ja, es ist ja nicht da blablabla...abschalten. Nur fühlen, sonst nichts. Es funktioniert dann wirklich, denn man "kennt" ja das Gefühl (sonst könnte es einem ja nicht fehlen).

Und dieses Gefühl herholen, tief eintauchen, festhalten. Und mit diesem Gefühl einschlafen. Geht, nach einiger Übung, wunderbar.

Und dann einfach staunen, was sich in der nächsten Zeit ändert.:cool:

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Wenn es um das fehlende Grundgefühl geht, geliebt und akzeptiert zu werden, so kann man jeden Abend vor dem Einschlafen sich dieses Gefühl als Realität vorstellen, richtig voll reintauchen und mit diesem Gefühl, als würde man geliebt, warm umarmt und endlich versöhnt sein, einschlafen.

Ich möchte es so formulieren: Die Gedanken sind frei und ein Gefühl darf man sich ja jederzeit "nehmen", wenn man will. Man nimmt niemanden dabei etwas weg - und wenn man sich das einige Tage lang intensiv als tatsächlich vorhandenes Gefühl vorstellt, dann verändert sich unter Umständen auch die Realität.

Zusatztipp - falls zu Beginn bissale schwieriger scheint - Badewanne - warmes duftendes Schaumbad - eintauchen - die Umarmung und Wärme spüren ;-)
 
Liebe Christina,

ich hatte dieses thema unzählige male mit meinem nicht.lover - weil er das nämlich exszessiv lebt - also das glücklich sein mit und durch sich selbst - er lässt dadurch aber auch nichts und niemanden wirklich an sich ran - er lässt sich von keinen externen emotionen von seinem weg abbringen - was sicher einige vorteile hat - aber auch einige nachteile.

der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass es absolut nicht das ist, was ich meine mit meinen Wortmeldungen.

Ich bin für mich und mein Glück selbst verantwortlich, schaue aber, dass ich mein Leben immer mehr so gestalte, dass ich mit den Menschen um mich mehr und mehr in Kontakt und Verbindung bin.

Niemanden an mich ranzulassen hielte ich für alles andere als erstrebenswert ;)

lg
B.
 
Hallo Leni,

doch eigentlich gar nicht will, denn nur auf sich selbst bezogen wird man doch auch nicht glücklich...

nein, das wird man sicher nicht! Aber wenn ich von anderen erwarte, dass sie meine Bedürfnisse stillen, funktioniert das "erfüllende Miteinander" einfach nicht.

Da fällt mir das Thema Geben und Nehmen ein, in dem Zusammenhang. Man gibt oft, nicht um dem anderen wirklich was zu geben, sondern weil man erhofft, im Gegenzug das zu bekommen, was einem selbst fehlt. Und wenn das dann nicht funktioniert, dann ist man enttäuscht....

Spezzano schreibt, dass sich das Verhältnis zu den Mitmenschen drastisch ändert, wenn man sich drauf verlegt, zu geben um zu geben, ohne jede Gegenerwartung. Dann ist das Geben ehrlich und autentisch und wird vom anderen niemals abgelehnt, und mit der Freude des anderen erhält man selbst mehr, als man auf die andere Art bekommen hätte.

Schwer, das in so wenigen Worten zu erklären, und die Bücher haben andere geschrieben ;)

Ich beboachte mich da grad selber und versuche auszuprobieren, wie ich mein soziales Leben bereichern kann :) auf anderen Wegen, als ich sie bisher begangen habe.

lg
B.
 
Hallo Bachstelze, danke für Deine Worte. Du hast sehr recht, aber es ist nicht immer leicht, das alles zu beherzigen.

Ich habe heute eine ordentliche Quittung bekommen, und zwar einen großen Anschnautzer, dass ich meine schlechte Laune (die durch ein zurückliegendes offenkundiges Ereignis bedingt war, nicht willkürlich) nicht an allen (speziell ihm) auslassen soll. Und zwar von der Person, von der ich am meisten enttäuscht war, weil in der Situation keinerlei Rückhalt da war. Was ich dann auch gesagt habe. Meine spätere Anfrage, ob wir die Sache klären wollen, wurde abgelehnt. Es wäre ja alles gesagt worden. Für ihn ist die Sache damit erledigt, aber wie soll ich ihm denn jetzt wieder fröhlich gegenübertreten? Nun ist es wieder allein MEIN Problem. Warum liegt niemandem etwas daran, Dinge mit mir zu klären? Streit kann man doch immer mal haben, das gehört doch auch dazu, aber warum kann man dann nicht darüber reden? Ich bin wirklich die letzte, die so ein Angebot ablehnen würde oder eigene Fehler vehement abstreiten würde. Aber so wie es läuft habe ich das Gefühl, dass immer nur ich alles falsch mache, und das kann und will ich nicht glauben. Ich komme mir schon vor wie ein absolut furchtbarer Mensch. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Ich kann nicht so tun als wenn nichts wäre. Leider können wir uns auch nicht aus dem Weg gehen. Also zusätzlicher Stress, den ich momentan so gar nicht gebrauchen kann. Es ist wie ein Strudel, der immer größer wird und alles mit sich reisst.

Was lerne ich daraus? Am besten ein emotionaler Zombie werden, gepaart mit dem Gefühl, völlig allein zu sein.
 
Ich habe heute eine ordentliche Quittung bekommen, und zwar einen großen Anschnautzer, dass ich meine schlechte Laune (die durch ein zurückliegendes offenkundiges Ereignis bedingt war, nicht willkürlich) nicht an allen (speziell ihm) auslassen soll. Und zwar von der Person, von der ich am meisten enttäuscht war, weil in der Situation keinerlei Rückhalt da war. Was ich dann auch gesagt habe. Meine spätere Anfrage, ob wir die Sache klären wollen, wurde abgelehnt. Es wäre ja alles gesagt worden. Für ihn ist die Sache damit erledigt, aber wie soll ich ihm denn jetzt wieder fröhlich gegenübertreten?
Warum nicht? Nun ist es wieder allein MEIN Problem. Genau, es ist dein Problem. Warum fällt es dir so schwer das jetzt so stehen zu lassen? Er hat seine Meinung gesagt und seine Gefühle dargelegt. Du hast auch gesagt, wie du dich gefühlt hast. Aus. Punkt. Fertig. Nicht wieder aufwärmen. Warum liegt niemandem etwas daran, Dinge mit mir zu klären? Streit kann man doch immer mal haben, das gehört doch auch dazu, aber warum kann man dann nicht darüber reden? Weil es für die anderen gegessen ist. Ich bin wirklich die letzte, die so ein Angebot ablehnen würde oder eigene Fehler vehement abstreiten würde. Aber so wie es läuft habe ich das Gefühl, dass immer nur ich alles falsch mache, und das kann und will ich nicht glauben. Ich komme mir schon vor wie ein absolut furchtbarer Mensch. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Ich kann nicht so tun als wenn nichts wäre. Doch, vielleicht solltest du das jetzt genau versuchen. Leider können wir uns auch nicht aus dem Weg gehen. Also zusätzlicher Stress, den ich momentan so gar nicht gebrauchen kann. Es ist wie ein Strudel, der immer größer wird und alles mit sich reisst. Versuch einfach mal locker weiter zu machen. Als wenn nix gewesen wäre. Versuche es.

Was lerne ich daraus? Am besten ein emotionaler Zombie werden, gepaart mit dem Gefühl, völlig allein zu sein.Nein, nicht so nachtragend zu sein. Vielleicht an deinem Verhalten arbeiten, ohne mit den anderen darüber zu reden oder etwas aufklären zu wollen. Verhältst du dich anders als gewohnt, merken die anderen das schon. [/quote]
Viel Erfolg dabei.
Hortensie
 
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hallo lenni,

ich würds einfach total feig und ignorant ansehen, wenn mich jemand dermaßen im regen stehen lässt,
dieser mensch hätte sich für mich absolut
selber disqualifiziert.
an seiner meinung wäre mir ab diesem zeitpunkt nicht mehr viel gelegen,
und daher würde es sich wesentlich einfacher leben als vorher. :)
ist ja wohl das letzte, eine bitte um ein gespräch abzuschlagen.

lg sonne
 
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