Beinahe so wie vorher

hallo timmi!

du hast dich zurückgezogen und wartest, was kommt. auch keine leichte position. wann beginnst du zu denken, dass es keinen sinn hat noch länger
zu warten?

diddi hat jetzt einen sehr guten beitrag in dem thread: das leben mit der
dualseele geschrieben.
dort steht, dass wir die richtige entscheidung (= die kein oder am wenigstens
leid verursacht) nicht mit unserem verstand, nicht mit unseren gefühlen und
nicht mit unserem gewissen (=verantwortung), sondern nur in unserem herzen
finden können. nur dort spricht die stimme der weisheit zu uns.
hat mir sehr gut gefallen.

viele grüße
...bogen
 
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beinahe wie vorher........

Meine liebe Timmi,

Du hast versucht, zu ändern, doch Du stehst noch immer am Anfang und hast Dich innerlich noch nicht losgesagt von ihm!

Ich habe Dir mal geschrieben, dass ich 8 Jahre lang in so einer Position wie der Deinigen war, und plötzlich hatte ich genug, plötzlich sah ich es deutlich vor mir: so nicht mehr!!

Habe konsequent Schluss gemacht gehabt und deutlich gesagt: Entweder ICH oder Deine Frau.

Es hatte ein Jahr gedauert, bis er zu sich kam, ich hatte mich nie mehr gemeldet in diesem einem Jahr. ER! rief mich an und sagte, dass er sich sceiden lassen werde und glaube mir, für ihn war das auch nicht leicht nach 25 Jahren Ehe.

Mach Dich nicht Dein Leben lang unglücklich, und beginne neu.

LG
Maike
 
Liebe Maike, liebe Regenbogen (?),

wir habe noch am Freitag ewig telefoniert, er ist mit der Trennung weiter als ich dachte, sowohl im Kopf, als auch im Handeln. Und das Wichtigste, ich glaube ihm wirklich. Er wird in Kürze ausziehen, in Kürze sagt er, und bis dahin halte ich schon durch. Erst dann fühlt er sich wirklIch berechtigt sich auch so frei zu bewegen, als sei da nicht noch seine Frau zu Hause, die momentan sehr verzweifelt ist. Er findet es unangebracht, ihr in dieser Situation auch noch die Gabel in der Wunde nochmal herumzudrehen. Und ich kann das wirklich verstehen, nachdem er mir es auch mal konkret geschildert hat. Mein Vorstoß von letzter Woche war für ihn ein sehr intensiver Warnschuss, dass habe ich an seinem Verhalten gemerkt, als wir am Sonntag unterwegs waren. Er will die Beziehung mit mir, ob es klappt, wird sich dann zeigen.

Mir geht es mal wieder gut, und ich bin ganz optimistisch.

L.G.
Timmi :rolleyes:
 
Hallo zusammen,

es gab zwar keinen "Widerspruch" auf meine Antwort mehr, aber heute könntet ihr ggf. doch widersprechen. Immerhin sind wieder vier Wochen ins Land gegangen und die Situation ist nicht viel anders.

Wir haben schon wieder ein Konzert zusammen gemacht, lief super und vorher natürlich auch geprobt. Das heißt, hierüber weiß auch seine Frau, dass wir wieder zusammen sind. Ich habe ganz geplant ein Angebot aufzutreten angenommen, damit sie es erfährt - ein wenig Hinterlist sei mir erlaubt.

Er hatte mir seinen Umzug ins Büro avisiert, jedoch gesagt, dass dies nichtvor der goldenen Hochzeit seiner Eltern passieren werden, da diese bei ihm zu Hause ausgerichtet werde. Sch... situation, das sind eben die 20 Jahre, die nicht so leicht abzustreifen sind. Eltern und Schwiegereltern verstehen sich in diesem Fall auch.

Das war jetzt am Montag, also läuft jetzt der Count-Down und ich werde sehen, was passiert.

Ich erlebe diese Situation aber irgendwie dennoch nicht passiv, ich habe diese Opferrolle doch hinter mich gebracht. Ich fühle mich eher auf dem Sprung, bin auch etwas mufflig zur Zeit.Ich fühle mich stark genug einen Schlussstrich zu ziehen, wenn es nicht mehr vorwärts geht. Solange ich sehe, dass er was tut und solange ich ihm den Willen und die Aktivität glauben kann und auch Ergebnisse sichtbar sind, fühle ich mich nicht unter Entscheidungsdruck.
Wenn dann das, was aus der Beziehung dann wird, nicht meinen Vorstellungen entspricht, was leider zu befürchten ist, wird es dennoch nicht so eine unklare, selbstzerstörerische Situation geben. Die wird es für mich nie wieder geben.

Mädels, da könnt ihr sicher sein.

L.G.
Timmi
 
Hallo zusammen,

ich mal wieder ein Lebenszeichen.

Inzwischen weiß ich, dass das Eltern-Thema und hierbei insbesondere die Beziehung zu meinem Vater sich mit Sicherheit auf die Art und Weise, wie ich bisher meine Beziehungen geführt habe, ausgewirkt haben.

Das war für mich keine schöne Erkenntnis. Ich sehe mich selbst mit anderen Augen, wie ich um Anerkennung und Liebe kämpfe und immer wieder keinen Erfolg habe. Hierbei habe ich beständig meine eigenen Interessen aus dem Auge verloren. Ich habe mir die sogenannten "Vatermänner" gesucht, die mich in der gleichen Art und Weise nicht wahrnehmen und nicht zu mir stehen, so wie es auch mein Vater mit mir gemacht hat. Ich will es eigentlich nicht glauben, aber es sieht einfach so aus, als stimmte es. Ich finde es regelrecht entsetzlich.

Und zwar würde das ja bedeuten, dass mein jetziger Partner mit Sicherheit auch diesem Modell entspricht und ich in dieser Partnerschaft auf keinen Fall glücklich sein könnte. Indem er mit mir so lange unehrlich und verborgen zusammen war, hat er genau diesem Schema entsprochen. Ich habe auch immer noch das Gefühl, dass er, trotzdem er nicht mehr in der ehelichen Wohnung schläft und auch die nächsten Verwandten und Freunde wissen, dass er und seine Frau sich trennen, dass er trotzdem unsere Beziehung nicht legalisieren will.

Ich selbst habe so ein extremes Bedürfnis nach Anerkennung und eben Öffentlichkeit, dass ich selbst jetzt nicht zufrieden bin. Wir machen vieles zusammen, allerdings sehr selten mit Freunden aus seinem alten Bekanntenkreis und da wittere ich immer sofort Verrat, dass er nicht zu mir steht, mich quasi verleugnet etc.
Er meint, dass es unpassend wäre, wenn ich sofort überall mit hinkäme, dort sei eben seine Frau auch verwurzelt und das wäre unpassend und viel zu früh. Außerdem sei er schon immer gegen Händchenhalterei und Rum"knutschen" in der Öffentlichkeit gewesen. Davon war nie die Rede, aber er weiß eben genau, dass ich die kleine Symbolik auch mal in der Öffentlichkeit brauche, als Bestätigung. In den vergangenen Jahren war das ja zwangsläufig sowieso tabu und ich habe mich auch daran gehalten.

Ich weiß nicht, ob überhaupt rüber kommt, was ich meine. Ich habe das Gefühl, dass diese Beziehung keine Normalität findet, weil er sie nicht will. Auch ich habe keine Lust in Zukunft mit seiner Frau einen Freundeskreis zu teilen. Aber es ist doch an ihm, hierfür einen Modus zu finden. Oder liege ich da falsch?

Heute hat sein Enkel Geburtstag - da geht er mit seiner Frau hin. Die dort wissen noch nichts. Sein Sohn lebt schon lange nicht mehr bei seinem Enkel und ist auch kein gemeinsames Kind. Es sind gewachsene Strukturen. Aber die müssen sich aus meiner Sicht ändern. Es kann doch nicht alles so weiterlaufen. Damit verhindert er selbst, dass wir irgendwie in die Normalität kommen.

Er schläft s.o. also seit ca. 2 Wochen in seinem Büro, einer 1-Zimmer-Wohnung, 5 min zu Fuß von seiner Wohnung. In diese Wohnung passen weder Möbel, Klamotten noch Waschmaschine. Er pendelt also mit seinem Kram hin und her. Er sagt selbst, dass er sich momentan nirgendwo zu Hause fühlt. Hat aber nicht die fin. Mittel, eine ordentliche Wohnung zu mieten.

Dass ein nahtloser Umzug in meine Wohnung nicht in Frage kommt, hatten wir von vornherein geklärt. Er will es nicht, es würde an seinem Ego kratzen und ich halte es auch für besser. Ich selbst habe ja damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht, auch wenn ich ihn natürlich gern jeden Tag in meiner Nähe hätte. Er weiß, glaube ich, garnicht, was er momentan will. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass er meine Wünsche, was die gemeinsame Freizeit mit Freunden etc. betrifft als Einmischung in sein Leben ansieht. Ja, ich glaube, das trifft es am Besten. Insofern ist er möglicherweise jetzt wirklich beziehungsunfähig.
Auch wenn ich ihm anbiete, mit zu meinen Freunden zu kommen, will er es meist nicht, weil er sie nicht kennt. Er will quasi nichts ändern. Ich hätte nichts dagegen, mir seine Leute anzugucken, wenn sie mir nicht passen, könnte ich immer noch sagen, dass er da weiterhin allein hingehen kann. Das wäre ja wohl normal.
Wahrscheinlich haben mich die letzten vier Jahre einfach zermürbt und ich will jetzt alles auf einmal. Dabei muss vielleicht wirklich noch Zeit vergehen. Ich bin auch beständig am Zweifeln, auch an ihm. Ich denke, dass er auch seinen Eltern nur Halbwahrheiten erzählt hat, nämlich dass sie eben beide Verhältnisse hatten und sich deshalb trennen. Davon, dass er noch mit mir zusammen ist, hat er nichts erzählt. Aus seiner Sicht spielt das in der momentanen Situation keine Rolle, zumindest nicht für die Eltern oder Schwiegereltern.

Sehe ich das nun alles zu eng, oder nicht?

O.K. Abbruch, sonst wird das ein Roman.

L.G.
Timmi
 
hi timmi

auch mal wieder was von mir - deine Erkenntnisse sind beeindruckend - du fragst dich ob du deinen Freund aufgeben sollst, weil du erkannt hast dasss du ihn nach deinem alten Vater-Tochter-Muster ausgesucht hast - ich denke das muss nicht sein, wenn du dir klar bist was du nicht mehr willst und wie du das jetzt anders willst. Du solltest das ganz klar sagen und entweder er geht drauf ein oder nicht. Du musst dann wissen, was dir die Beziehung und das was du daraus für dich erhältst bedeutet. Es muss dann aber eine klare Entscheidung sein: "ich verzichte auf dieses und jenes weil mir dieses andere mehr bedeutet" wenn du da in einem Dilemma bist dann ist es gut beide Seiten, Möglichkeiten genau zu beleuchten, gegeneinander zu stellen und alles aufzuschreiben.

Ich wünsch dir vor allem geistig-seelische Entspannung bei diesen Fragen INTI
 
Hi Inti,

danke für Deine Antwort. Ich denke auch, dass ich mit der Erkenntnis prinzipiell in der Lage bin die für mich richtigen Wege zu finden. Es ist eigentlich nicht so viel, dass ich um die Übersicht zu behalten, etwas aufschreiben müsste.

Ich spreche die Dinge deutlich an und gehe auch aus keiner Diskussion mit ihm mehr mit einem unklaren Gefühl heraus. Es passiert nichts mehr zufällig, passiv, und damit habe ich für mich einen Vorteil gegenüber allem, was vorher war. Ich habe mich selten getraut Grenzen zu setzen, und ihm deutlich meine Meinung zu sagen, immer in Angst verlassen zu werden. Das ist irgendwie vorbei.

Wir habens ja noch nicht probiert, stehen sozusagen am Anfang der Gestaltung unserer Beziehung. Klingt doof, trifft es aber. Wir sehen uns öfter als früher, wie es passt (ins Zeitregime von beiden) bleibt er mal da, oder ich fahre von seiner "Wohnung" aus ins Büro. Aber eben in Maßen. Als Musiker ist er sowieso an den meisten Wochenenden unterwegs, entweder bin ich mit, oder wir haben sogar ein gemeinsames Konzert, oder eben nicht. So richtig normale Bürger sind wir ja beide nicht, was die Zeiteinteilung angeht.

Er hat mir gestern schon darin zugestimmt, dass ich die Freizeitproblematik wohl richtig beurteile, aber er weiß momentan auch noch nichts besseres.
Da seine Frau offenbar die Trennung noch immer nicht akzeptiert, halte ich seine derzeitige Einstellung zu gemeinsamen Besuchen bei Freunden für ziemlich ungesund. Ich habe ihm gesagt, dass auch ich an ihrer Stelle aus solchen Gemeinsamkeiten weiter Hoffnung schöpfen würde, es wären Strohhalme für mich, die weiter verhindern würden, dass ich die Situation realistisch sehe. So eine Art Märtyrium. Das hat ihn dann doch ziemlich verwundert, sagt er. Männer! Er meinte so was von Freundschaft. Klar, aber nicht, wenn einer noch Hoffnung in die Weiterführung der Beziehung hat und der andere nicht. Ist sein Ding, aber da muss er sicher Reglements treffen.

Insbesondere empfinde ich sein Verhalten als Bevormundung. Er entscheidet quasi für mich, dass ich nicht mitsoll, da ich sie treffen würde, für sie, dass sie nicht mit mir zusammentreffen soll, weil sie ja noch leidet und die ganze Sache bleibt inkonsequent. Diese Einschätzung hat er letztlich akzeptiert, als ich gesagt habe, dass er mit seiner Unentschlossenheit alle Beteiligten bescheißt, einschließlich sich selbst. Denn das, was er als Abstand oder zur Ruhe kommen ersehnt, wird er nicht dadurch erreichen, dass er sich wie ein Aal zwischen den Problemen durchschlängelt. Aber wie gesagt, er ist gerade mal zwei Wochen aus der Wohnung raus und seit 20 Jahren in alle beziehungstechnischen Richtungen verknüppert.



L.G. eine optimistische
Timmi
 
Guten Tag auch,

ich werde mal meinen Monolog weiterführen :ironie: . Habe keinen guten Tag und muss auch mal wieder ein bischen Unzufriedenheit loswerden.

Ihr dürft dann ruhig sagen, dass ich ziemlich doof bin.

Mein letztes Posting hier war offenbar vom 10. August und war ein optimistisches. Nun ja, man kann sich die Dinge auch zurechtlegen, bis sie passen.

Die Situation ist prinzipiell noch ganz genauso wie vor :rolleyes: also ca. 7 Wochen. Lediglich meine Stimmung und Laune ist fast auf dem Nullpunkt.
Ich lege immer wieder die gleiche Platte auf, dass seine Unkonkretheit unsere Beziehung kaputtmachen wird und frage mich immer öfter, ob wir überhaupt eine Beziehung haben.
Er kann sich nicht vorstellen, bei mir zu wohnen. Meine Euphorie ist lange vorbei, so dass ich auch bald glauben will, dass ein Zusammenleben nicht harmonisch wäre. Er will es einfach nicht und ich will so nicht, wie es jetzt ist.

Im Prinzip, so werfe ich ihm vor, führt er - außer dass er in seiner Bürowohnung schläft - seine Ehe weiter. Freunde, Verwandte, seine ganzen Sachen in der Ehewohnung (die Wäsche wäscht die Frau), gemeinsame Wirtschaftsführung von einem Konto, gemeinsames Auto, teilweise gemeinsame Freizeit mit den gemeinsamen Freunden. Ich finde nicht, dass das danach aussieht, dass er eine ernsthafte Beziehung mit mir führen will.

Habe ich ihm alles hundertmal versucht zu erklären, irgendwann, wenn ich dann schon fast ausklicke kommt dann von ihm eine schwache Zustimmung, dass er weiß, dass es an ihm liegt, dass er nicht weiß wie es weitergehen soll, dass er sich nirgendwo mehr zu Hause fühlt und das es womöglich das Beste sei, wenn er ganz allein bleiben würde. Das Thema zu mir zu ziehen, wird als ein nicht zu händelndes angesprochen und gleich wieder beiseite gepackt. Je öfter das passiert, desto komischer ist mir das alles.
Uns ist gerade ein Freund gestorben, ein anderer liegt im Sterben. Da frage ich mich und ihn, warum wir tun, als hätten wir Zeit für die Ewigkeit. Wir müssten doch so schnell wie es geht zueinander finden, damit wir die Zeit, die uns bleibt, noch gemeinsam verleben können.

So wie die Dinge liegen, müsste ich unter dieses ganze Kapitel einen dicken Schlussstrich ziehen. Dieser Mann weiß nicht, was er will und für die Zukunft erwartet. Ich kann keinen Mann brauchen, der nicht wirklich davon überzeugt ist, dass ich die Richtige für ihn bin. Und ich bin es umgekehrt auch nicht mehr. Nun sehe ich immer noch die komplizierte Lebenssituation, in der er sich befindet, aber der Einzige, der hier was klären kann, ist er, und er dreht sich im Kreis und glaubt immer noch, er könne mit seiner Frau befreundet sein - erzählt mir aber im gleichen Atemzug, dass sie immer noch die Ehe weiterführen wolle. Also nährt er auch auf diesem Feld mit seinem Verhalten Hoffnung - er bestreitet dies. Ich denke als Frau weiß ich das besser.

So, das war ein Roman,
ich hoffe mal kein Monolog.
Ich brauche momentan wirklich ein bischen Feed back.
Ich habe nicht mal mehr Lust meine üblichen drei verdächtigen Freunde mit diesem Thema zu "belasten", ist alles ausgekaut. Und vielleicht sehe ich es wirklich zu übereilt.

Eine ganz und garnicht mehr optimistische
Timmi
 
timmi schrieb:
Guten Tag auch,

ich werde mal meinen Monolog weiterführen :ironie: . Habe keinen guten Tag und muss auch mal wieder ein bischen Unzufriedenheit loswerden.

Ihr dürft dann ruhig sagen, dass ich ziemlich doof bin.

Mein letztes Posting hier war offenbar vom 10. August und war ein optimistisches. Nun ja, man kann sich die Dinge auch zurechtlegen, bis sie passen.
Na na, timmi, zu derlei Selbst-Kasteiung besteht aber keinerlei Anlaß!


timmi schrieb:
Die Situation ist prinzipiell noch ganz genauso wie vor :rolleyes: also ca. 7 Wochen. Lediglich meine Stimmung und Laune ist fast auf dem Nullpunkt.
Ich lege immer wieder die gleiche Platte auf, dass seine Unkonkretheit unsere Beziehung kaputtmachen wird und frage mich immer öfter, ob wir überhaupt eine Beziehung haben.
zermürbend, wenn sich scheinbar rein gar nichts ändert, allenfalls die eigene Geduld spürbar abnimmt - und das völlig zu recht...

timmi schrieb:
Er kann sich nicht vorstellen, bei mir zu wohnen. Meine Euphorie ist lange vorbei, so dass ich auch bald glauben will, dass ein Zusammenleben nicht harmonisch wäre. Er will es einfach nicht und ich will so nicht, wie es jetzt ist.

Im Prinzip, so werfe ich ihm vor, führt er - außer dass er in seiner Bürowohnung schläft - seine Ehe weiter.
angesichts dessen, was du im folgenden aufzählst, ist das m.E. eine absolut realistische und zutreffende Einschätzung.


timmi schrieb:
Habe ich ihm alles hundertmal versucht zu erklären, irgendwann, wenn ich dann schon fast ausklicke kommt dann von ihm eine schwache Zustimmung, dass er weiß, dass es an ihm liegt, dass er nicht weiß wie es weitergehen soll, dass er sich nirgendwo mehr zu Hause fühlt und das es womöglich das Beste sei, wenn er ganz allein bleiben würde.
hach ja. der letzte Satz ist das finale "Opfer-Statement". Versteh mich nicht falsch; ich will ihn nicht verurteilen dafür, aber es ist eine Aussage, die ich auch schon öfters bekommen und in der Vergangenheit auch schon selbst in ähnlicher Form von mir gegeben habe.
Er möchte, daß du die Entscheidung triffst oder ihn vielmehr vom Treffen der Entscheidung befreist, solange das für ihn nicht schmerzhafte und vor allem dauerhaft-einschneidende Konsequenzen hat...
Und bis dahin ist es bequemer, verzweifelt zu leiden (er leidet ganz gewiß, das will ich keineswegs bestreiten und das kann ich durchaus mitfühlen) als selbst eine - zumindest für den Moment - sicherlich schmerzhafte Lösung zu suchen und zu initiieren.

Er wird das aus meiner Sicht solange weiterführen, bis ihn eine von beiden Frauen unmißverständlich und ohne jede dritte Möglichkeit vor die Wahl stellt.
Ich weiß es von mir selbst - ich habe in einer zwar völlig anderen, aber gleichwohl vergleichbaren Siutation mich erst bewegt und entschieden, als ich es unbedingt mußte. :(

Eine Klärung einer solchen Situation mag über eine gewisse Zeit hingezogen werden können und ein solches Hinziehen zur Entscheidungsfindung auch zeitweilig o.k. sein. Aber ein Hinziehen bis zum Sankt-Nimmerleinstag ist tödlich, v.a. für dich und ich denke auch, für seine Frau, wenn auch für sie in geringerem Maße; denn sie hat ja noch weitgehend, was sie will.

Andererseits warten die beiden anderen Hauptbeteiligten ja auch darauf, ob und was er entscheidet. Wenn er sich partout nicht entscheiden kann - dann bleibt sowohl seiner Frau als auch dir auf Dauer keine Wahl, als das zu akzeptieren und davon ausgehend, selbst jeweils für sich eine Entscheidung zu treffen.

timmi schrieb:
Das Thema zu mir zu ziehen, wird als ein nicht zu händelndes angesprochen und gleich wieder beiseite gepackt. Je öfter das passiert, desto komischer ist mir das alles.
Uns ist gerade ein Freund gestorben, ein anderer liegt im Sterben. Da frage ich mich und ihn, warum wir tun, als hätten wir Zeit für die Ewigkeit. Wir müssten doch so schnell wie es geht zueinander finden, damit wir die Zeit, die uns bleibt, noch gemeinsam verleben können.
das tut mir leid. es trägt sicher auch zu deiner Nullpunkt-Stimmung mit bei. Eigentlich müßte auch ihn das aufschrecken.

timmi schrieb:
So wie die Dinge liegen, müsste ich unter dieses ganze Kapitel einen dicken Schlussstrich ziehen. Dieser Mann weiß nicht, was er will und für die Zukunft erwartet. Ich kann keinen Mann brauchen, der nicht wirklich davon überzeugt ist, dass ich die Richtige für ihn bin. Und ich bin es umgekehrt auch nicht mehr. Nun sehe ich immer noch die komplizierte Lebenssituation, in der er sich befindet, aber der Einzige, der hier was klären kann, ist er, und er dreht sich im Kreis und glaubt immer noch, er könne mit seiner Frau befreundet sein - erzählt mir aber im gleichen Atemzug, dass sie immer noch die Ehe weiterführen wolle. Also nährt er auch auf diesem Feld mit seinem Verhalten Hoffnung - er bestreitet dies. Ich denke als Frau weiß ich das besser.
Ja, das siehst du m.E. ganz richtig.
Zu ergänzen hätte ich: er nährt mit diesem Verhalten auch noch bei einer anderen Hoffnung...


Dir etwas konkretes zu raten - ich vermag es nicht, liebe timmi...

Dazu bin ich selbst vielleicht auch noch zeitlich und emotional zu nah dran an einer Situation, die ein bißchen der seinigen ähnelt (auch wenn ich nicht zwei Beziehungen als Wahl-Alternative hatte). da mag es leicht passieren, daß ich mich emotional (empörend) gegen ihn stelle und dir entsprechende Ratschläge erteile, und dabei dann einiges an Ärger und Wut auf mich selbst mitschwingt, die ich dann an ihm auslasse.

Du kennst die Geschichte ja ein bißchen, timmi,; vielleicht verstehst du, wie ich's meine. Insofern ist mein feedback vielleicht auch nicht wirklich ausgewogen, sondern es schwingen etliche eigene Baustellen mit.

ich drück dir trotzdem natürlich weiter fest die Daumen,

alles liebe

Stephan
 
Lieber Stephan,

dank für Deine Worte, ich weiß, dass Du Dich in ihn wahrscheinlich besser hineinversetzen kannst als ich. Eben aus Deiner Situation heraus. Du hast ja auch noch versucht es ihr irgendwie leichter zu machen. Danach. Und damit hast Du bei ihr Hoffnung genährt - ohne es wirklich zu wollen. Genau das macht er jetzt auch. Er lässt alles laufen wie es ist anstatt klare Linien zu ziehen.

Zu ergänzen hätte ich: er nährt mit diesem Verhalten auch noch bei einer anderen Hoffnung...

Du meinst damit mich? Ist ja sowieso klar, denn wenn ich gar keine Hoffnung hätte, wäre ich weg. Also seine Unbestimmtheit trägt natürlich dazu bei, dass auch ich keine Entscheidung treffe.

Es sieht wirklich danach aus, dass er wieder einmal wartet, dass ihm jemand seine Entscheidung abnimmt. DAnn kann er sich zurücklehen und auf den Standpunkt stellen "Du hast es ja so gewollt".

Es ist irgendwie komisch, dass ich die ganze Situation offenbar total realistisch betrachte, fast unemotional von außen und trotzdem keinen Entscheidungsdruck verspüre. Ich müsste doch viel empörter sein. Es scheinf fast, als wäre mir auch das irgendwo schon fast egal, weil es schon so lange geht und auch meine Gedanken sich in aller Klarheit im Kreis drehen.

Ich sehe schon wieder so einen Meilenstein heraufziehen - das Weihnachtsfest. Er besteht ja darauf, dass ihm dieser ganze Rummel nichts bedeute und er jedes Mal froh sei, wenn alles vorüber ist. Nun hat er aber trotzdem ein Regime innerhalb seiner Familie gehabt.

Ich weiß nicht was mich zurückhält, aber die Frage, wie er sich das Weihnachtsfest vorstellt, brennt mir seit Tagen unter den Nägeln. Vermutlich werden die familiären Besuche bei Eltern und Schwiegereltern stattfinden wie gehabt. Spätestens dann müsste ich in der Lage sein, endlich zu kapieren, dass es nichts werden wird.

Sich selbst erfüllende Prophezeihungen?? Keine Ahnung. Ich bin feige, anstatt ihn direkt zu fragen, fresse ich es schon wieder in mich rein und wenn es dann zur Sprache kommt, hat sich wahrscheinlich bei mir schon alles so aufgestaut, dass es eine Explosion wird. Möglicherweise habe ich auch schon vorher die Sch... voll. Wäre besser.

L.G.
Timmi
 
Hallo Timmi,

ich lese Dein Thema schon eine ganze Weile mit.

Wie mit scheint, erwartet er von Dir eine Entscheidung!

Deine Wort:
So wie die Dinge liegen, müsste ich unter dieses ganze Kapitel einen dicken Schlussstrich ziehen. Dieser Mann weiß nicht, was er will und für die Zukunft erwartet. Ich kann keinen Mann brauchen, der nicht wirklich davon überzeugt ist, dass ich die Richtige für ihn bin. Und ich bin es umgekehrt auch nicht mehr. Nun sehe ich immer noch die komplizierte Lebenssituation, in der er sich befindet, aber der Einzige, der hier was klären kann, ist er, und er dreht sich im Kreis und glaubt immer noch, er könne mit seiner Frau befreundet sein - erzählt mir aber im gleichen Atemzug, dass sie immer noch die Ehe weiterführen wolle. Also nährt er auch auf diesem Feld mit seinem Verhalten Hoffnung - er bestreitet dies. Ich denke als Frau weiß ich das besser.......


Du musst ihm die Verantwortung für sein Leben und seine Entscheidungen zurückgeben. Das kannst du ihm nicht abnehmen noch es übernehmen.

In Deinem Innersten weißt Du doch genau, es ist vorbei.
Aber auch Du willst keine Entscheidung für Dich fällen!!!

Meine Devise: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

Und Männer die sich nicht entscheiden können, sind mir ein Greuel!

Trotzdem ne liebe Umärmelung und Drückerle
 
Hallo Ulmer Spatz,

ich danke Dir, für Deine Worte. Im Grunde ist wirklich alles klar. Es sind die ganzen kleinen Puzzleteile, die am Ende ein Bild geben. Es passieren auch im Zusammensein mit ihm immer wieder Dinge, die nicht akzeptieren kann und ich bin nicht mehr so dumm zu glauben, dass sich an grundlegenden Wesensarten von erwachsenen Menschen noch etwas ändern wird.

Deine Worte:
In Deinem Innersten weißt Du doch genau, es ist vorbei.
Aber auch Du willst keine Entscheidung für Dich fällen!!!

Es ist wohl so. Gerade gestern hatte ich wieder so ein Schlüsselerlebnis mit ihm, wo er mir quasi sein Spiel aufdrückt.

Im Kurztext war folgendes: Ich habe über irgendwas ge"zetert", er hat gesagt, wenn ich nicht aufhöre zu nerven, würde er nach Hause fahren. Ich: Dann fahre doch - und er ist gefahren. Seit dem Funkstille.

Wie im Kindergarten. Und das Schlimme ist, dass dies genau das Verhaltensmuster ist, was mir aus meiner Kinderstube anhängt. Ich soll mich so verhalten, wie die Menschen, die angeben mich zu lieben, es wollen und dann werde ich zurückgeliebt. Mache ich das nicht, dann erfahre ich Zurückweisung. Ein Sch..spiel. Und nun habe ich offensichtlich das gleiche in der Partnerschaft wieder. Nur mit dem Unterschied, dass ich es heute erkenne und nicht mehr mitspielen will.

Es tat mir nicht mal richtig weh, als er losgefahren ist. Da war in mir garkein Gefühl mehr da, kein Schmerz, keine Tränen. Es war irgendwie wie eine Bestätigung dessen, was ich sowieso schon wusste.

So kann man doch nicht miteinander umgehen. Hätte ich den Handschuh liegen lassen sollen, als er ihn hinwarf? Es war ja nicht das erste Mal, dass er mir so gekommen ist. Habe ich jetzt sein Spiel mitgespielt? Ich denke ja, möglicherweise hat er nicht damit gerechnet, aber er hat es ja doch in Kauf genommen.

Als er noch mit mir "fremdging" hat er mir ja ähnlicherweise immer gesagt, wenn ich darunter leiden würde, dann müssten "wir es eben lassen". Genauso ein hingeworfener Handschuh - den ich nie aufgenommen habe, aber genau davon ist er ja damals immer ausgegangen. Er konnte mein Verhalten berechnen.

Ach, ich dreh' mich im Kreis und höre lieber auf. Irgendwas muss passieren. So geht es nicht mehr weiter.

L.G.
Timmi
 
Mensch Timmi, was plagst du dich so. Ich verfolge das hier schon eine ganze Weile und merke, dass du sehr unzufrieden ist. Mir zwängt sich der Gedanke auf, dass er an einer festen Beziehung mit dir überhaupt nicht interessiert ist, wer weiß, vielleicht nie ernsthaft war. Er denkt, es könne immer so unverbindlich weitergehen. Er ist feige, sich für eine Sache definitiv zu entscheiden. Er weiß doch selber nicht, was richtig ist. Diese Endgültigkeit wäre doch viel zu mühsam und er kommt bei dem Gedanken, einen Fehler fürs Leben zu begehen, mächtig in Bedrängnis. Im Grunde genommen hängt er nach wie vor an seiner Familie, sonst wäre er nicht permanent dort. Aber willst du dich damit abfinden? Ich entnehme deinen Worten Resignation. Deine Kräfte lassen allmählich nach und du bist gerade dabei herauszufinden, ob es sich überhaupt noch lohnt, um ihn zu kämpfen. Auch du denkst, dass du ihn für immer verloren haben könntest, wenn du die Beziehung ein für alle Mal beendest. Das hält dich letztlich von einer Trennung zurück. Aber ist noch was zu kitten? Hoffnungsfunken sind immer da oder ist es vielmehr der Wunschgedanke? Du siehst ja, dass er von seiner Meinung nicht abrückt und du wirst ewig diejenige sein, die sich der Situation anzupassen hat. Er geht mit eurer Beziehung ziemlich emotionslos und trotzig um. Er rennt weg und lässt dich im Regen stehen. Ist doch schließlich deine Sache, wie du damit umgehst. Entweder du akzeptierst das oder es ist aus. Er überlässt dir die Entscheidung und denkt, er sei damit aus dem Schneider. Wenn ihm wirklich was an dir läge, würde er sich ein wenig mehr bemühen. Was vermittelt er dir eigentlich? Keine Bedrängnis, keine Nerverei, ihm Zeit lassen, entweder du spielst sein Spiel mit oder lässt es. Was ist das denn für eine gemeinsame Basis? Räumt er dir denn gar kein Mitspracherecht ein, ohne dass er sich von dir angemacht fühlt? Es ist normal, wenn man sich Gedanken über das weitere Zusammenleben macht. Als eure Beziehung noch geheim war, war das sicher alles viel spannender, ihr habt euch beide die Zukunft ausgemalt und euch auf den rosaroten Wolken ausgeruht. Und was jetzt? Jetzt gehts ans Eingemachte, weil eine Familie eben doch bindet. Es klingt so, als sei der Akku fast abgelaufen - auf beiden Seiten.

Wünsche dir, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst.

Alles Liebe
Arwen
 
Hallo Arwen,

ich danke Dir für Deine klaren Worte. Vermutlich war bei mir immer noch viel Wunschdenken vorhanden, auch wenn die Tatsachen mehr oder weniger klar auf der Hand lagen. Immerhin sind es jetzt schon über vier Jahre. Eine glückliche Beziehung mit ihm kann ich mir - insbesondere heute - nicht mehr vorstellen. Dazu hat er sich zu lange indifferent und fast zurückweisend verhalten. Das Männer mit Liebesbezeugungen sparsam umgehen ist das Eine, aber das, was er mit gerade gestern wieder offen gezeigt hat, empfinde ich als Nichtachtung. Und das geht weit über den eigentlichen Streit gestern hinaus.

Du sagst: Räumt er dir denn gar kein Mitspracherecht ein, ohne dass er sich von dir angemacht fühlt? Es ist normal, wenn man sich Gedanken über das weitere Zusammenleben macht. (Irgendwie klappt es mit dem Zitieren nicht mehr)

Etwa so ist es nach wie vor. Ich bin müde, immer die gleichen Sachen zu debattieren, fast einseitig und immer mit dem gleichen schwachen "Du hast ja Recht", aber ...

Auch ich tue mich schwer damit einzusehen, dass ich mich insbesondere in ihm als Menschen getäuscht habe. Das liegt nicht bei ihm, er hat keine falsche Hoffnung vermittelt. Er hat es laufen lassen und ich bin eben noch auf dem Wege der Erkenntnis, was die Gestaltung von gesunden Beziehungen angeht.

Ich danke Dir wirklich sehr.

L.G.
Timmi
 
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Liebe Timmi,

blicke nach vorne. Fange jetzt nicht an, dir den Kopf darüber zu zerbrechen, weshalb du dich in ihm so täuschen konntest. Das würde ja wieder Kraft kosten, die du für die Erholung von dieser Beziehung dringend bräuchtest. Es ist schwer, ich weiß, denn Erinnerungen kannst du nicht einfach so wegwischen. Es hat auch keinen Sinn zu analysieren, warum Dinge eben so gelaufen sind. Es ist furchtbar anstrengend, wenn der eine Initiativen ergreift und der andere nicht mitzieht bzw. auf Durchzug stellt. Da kannst du dich genauso gut mit der Wand unterhalten. So, wie sich das anhört, hat er mit seiner Familie noch längst nicht abgeschlossen. Da er ja nun im Büro übernachtet, ist ihm vielleicht so einiges in Bezug auf seine Familie klar geworden. Sicher wird er auch von seiner Frau enttäuscht sein, weil sie schließlich ebenfalls ein Verhältnis hatte und ausgerechnet er es nicht bemerkte. Aber einen endgültigen Schlussstrich ziehen? Das bringt er nicht. Er meinte zwar zu dir, dass er die Ehe nicht weiterführen wolle, aber denkt er heute auch noch so? Außerdem kann man eine Familie nicht eingrenzen, indem man nur die Ehepartner sieht. Es gehört viel mehr dazu und erst recht, wenn Kinder dazugehören. Eine so lange Ehe setzt man nicht so einfach in den Sand. Familie bedeutet auch Sicherheit. Dein Freund hat lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, auch wenn die Beziehung zu seiner Frau einen Riss hat. Weißt du, was die beiden bereden, wenn er ins traute Heim kommt, ihm die Kinder um den Hals fallen, der Kaffeetisch gedeckt ist und sie ihm die Wäsche wäscht? Dabei kann man sich verdächtig nahe kommen. Timmi, das muss natürlich nicht so sein, ich will dich um Gottes Willen nicht noch mehr verunsichern, aber ich könnte es mir gut vorstellen. Er fühlt sich von dir genervt. Warum wohl? Weil du von ihm verlangst, dass er Stellung bezieht. Das ist dein gutes Recht. Er kann dir noch viele Jahre vorgaukeln, dass er Zeit braucht. Er nimmt sie sich so oder so, ob du nun willst oder nicht. Und du bleibst weiterhin das Anhängsel. Er spielt dir den Ball zu und du hast ihn bisher immer aufgefangen. Wirf ihn zurück und nimm ihn nicht mehr an. Es geht nicht, dass nur er entscheidet, wie es mit euch weitergeht. Offenbar geht da gar nichts. Du müsstest herausfinden, in welche Beziehung er mehr Energie steckt - in die seiner Frau oder in die deinige.

Timmi, ich kann mich erinnern, dass ihr mal eine Auszeit hattet. Damals warst du an genau dem gleichen Punkt angelangt - traurig, ausgelaugt und ausgesaugt - und du wirst es immer wieder sein, wenn du weiterhin zögerst zu handeln. Gestehe dir ein, dass der Traum von einer festen und harmonischen Beziehung mit ihm ausgeträumt ist. Glücklich über den Verlauf der Umstände scheint jedenfalls keiner von euch zu sein. Worauf wollt ihr aufbauen? Es wird Zeit, dass du dich Dingen zuwendest, die ebenso deine Aufmerksamkeit verdienen. Das Leben hat noch so viel mehr zu bieten. Jetzt bist du an der Reihe. Du warst doch schon vor einer Weile gut in der Spur, du musst nur den Kurs halten.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen
Arwen
 
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