Dann will ich auch mal:-)

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24 Juni 2013
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Inzwischen bin ich in die Jahre gekommen und 64 Jahre alt. Mein Leben verlief nicht immer grade, schon gar nicht ohne Blessuren. Mit 25 heiratete ich, glaubte an die Liebe meines Lebens. Meine Ehe hielt nicht, obwohl ich es mir anders gewünscht hätte.
Gleichwohl wurde ich viermal Vater. Die Silberhochzeit winkte schon am Horizont, als die Mutter meiner Kinder aufbrach. Ich lebte noch einige Jahre als alleinerziehender Vater.
In jungen Jahren studierte ich Pädagogik und Ev. Theologie, wollte ursprünglich Pfarrer werden, ging dann aber doch in den Schuldienst. Mit 60 musste ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Dienst quittieren. Ich bin Spastiker von Geburt an und bin bipolar.
Hier hoffe ich auf einen lebhaften Austausch über die Fragen des Lebens. Ich bin sehr interessiert an der Sinnfrage, politischen Fragen und Fragen des Lebens allgemein.
 
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ich weiß ich könnte googeln, aber was bedeutet das, bzw. wie macht sich das bemerkbar (für mich)?

Hallo Hortensie,

ich denke, dass ich den Begriff des Spastikers nicht erklären muss. Bei mir bedeutet das, dass ich aufgrund einer geburtlichen Hirnschädigung eine Spastik der li Körperhälfte habe. Ich hinke links stark.
Unter bipolarer Störung versteht man einen Menschen, der manisch-depressiv ist. In meiner Biografie kann ich diese psychische Disposition ziemlich genau bis in mein 17. Lebensjahr zurückverfolgen.
Ich selbst mache zwei sehr einschneidende Erlebnisse innerhalb kürzester Zeit in der Lebensphase als Ursache aus. In der Depression ziehe ich mich zurück, meide Menschen. Meine Gefühle schwanken zwischen großer Traurigkeit und einer (fast) absoluten Leere, die bis zu einer extremen Gefühllosigkeit gehen kann. Das Gegenteil erlebe ich in manischen Phasen, in denen ich aufgekratzt bin, tagelang durchwachen könnte, sehr aktiv bin. Dann neige ich zu einer Selbstüberschätzung, habe das Gefühl, dass mich nichts aufhalten kann. Wenn ich dann nicht aufpasse, oder Menschen in meiner Umgebung kein Auge auf mich haben, kommt es gelegentlich vor, dass ich in einem Zustand der Selbstüberschätzung meine und die anderer Menschen Grenzen verletze.
Häufiger jedoch habe ich mit hypomanischen Phasen zu tun, in denen ich bis zu einem gewissen Grade meine Gefühle und Handlungen noch steuern kann und - wenn es gut geht - mich selbst wieder auf den Boden bringe.
Seit etwa drei Jahren jedoch bin ich von diesen Schwankungen weitgehend frei, ohne dass ich für mich einen genauen Grund kenne.
Ich nehme keine Psychopharmaka und bin auch seit einem mehrmonatigen Klinikaufenthalt vor fast vier Jahren ohne Therapie.

Frag ruhig, wenn Du noch etwas wissen möchtest.

Hans
 
Guten Morgen Hans,
vielen Dank für deine Erklärung, ich wünsche dir weiterhin, dass du das gut im Griff behältst. :)
Einen schönen Tag
Hortensie
 
Hortensie,

vielen Dank. Ja, weißt Du, mir ist bewusst, dass man bestimmte Lebensumstände nicht in einem Klinikbett und mit Medikamenten begegnen kann. Es gibt schon die Erfahrung von Einsamkeit und einer gewissen Isolation. Ich kann das gut kaschieren, wirke ich eben nach außen doch ganz anders.

LG

Hans
 
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Grüss dich Hans aus Burbach

Freue mich über deine Anwesenheit und bin gerade dabei deine ersten Beiträge zu lesen.
Lg
Ritter Omlett
 
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