Das unbekannte (?) Wesen - ICH

Hora

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4 Juni 2004
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Ich weiß, wer ich bin und was ich will. Das habe ich erkannt, als ich vor einigen Jahren durch ein tiefes Seelental gegangen, wohl eher gekrochen, bin. Alles hat damit angefangen, dass mich ein Freund analysiert hat. Er war wirklich gut darin. Das Eneagramm, Gespräche mit Gott... all das hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Und ich im Zentrum. Er wollte mich ergründen, erfahren, wie ich wirklich bin, weil er meinte, dass ich Masken aufsetze um mein wahres Ich zu verstecken. Er bohrte und bohrte und bohrte. Und es tat weh in mir. Er gab mich auf und verließ mich im Streit, denn er wollte an den Kern meines Wesens.
Nach eineinhalb Jahren weiß ich nun, warum es mir weh tat. Er bohrte schon auf meinem Wesenskern herum. Er war genauso blind, wie ich. Er zerlegte meine Wesenszüge in Einzelteile und begann diese zu interpretieren. Die schlechten Eigenschaften hob er besonders hervor und quälte mich damit. Jedoch bin ich ihm nicht böse deswegen. Seine Absichten waren nicht bosartiger Natur. Er wollte mir helfen. Aber er half mir anders, als er dachte.
Da ich mich selbst in Einzelteilen sah, betrachtete ich mich und dachte : Das kann nicht ich sein. Ich bin viel mehr ! Ich setzte mich Stück für Stück zusammen und betrachtete mich, seit langer Zeit wieder als ganzen Menschen mit seinen Fehlern und Vorzügen. An den Fehlern werde ich sicherlich arbeiten, aber zum Glück überwiegen meine positiven Eigenschaften.

Heute bin ich wieder, wohl eher seit einem Jahr, in einer erneuten mentalen Krise, die mich auch schon körperlich erfasst hat... Trotz Medikamenten und Arztbesuchen versuche ich nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern die Ursache(n).

Warum kam es überhaupt dazu ? Ich habe mich von vielen Freunden und damit meine ich wirklich Freunde, distanziert. Weil ich wusste, dass mir nur die Natur beim Nachdenken helfen kann, habe ich mir ein kleines Holzhaus am Rande eines Dorfes gekauft und bin dort, sooft ich kann. Wenn Rehe abends sich in meinem Garten versammeln, die Sonne untergeht und die Nachtigallen nachts ihr Liedchen trällern, finde ich meinen eigenen Seelenfrieden.
Dieser Seelenfriede wird jedoch jäh gestört, wie der Höllenlärm von Maschinen, die rücksichtslos durch das Unterholz Mutter Naturs fahren.

Warum ? Weil ich sicherlich auch an einem sozialkritischen Buch schreibe und den Menschen zeigen will, dass es nicht einer äußeren Revolution bedarf die Welt oder einfach nur den Staat zu ändern, sondern einer inneren Revolution.
Weil ich anderen Menschen helfe, denn, paradoxerweise, je schlechter ich mich fühle, desto mehr Problem kann ich von anderen Menschen anhören. Aus diesen Problemen gewinne ich eine unglaubliche Kraft, die ich manchmal nicht kanalysieren kann, sie mich überwältigt und ins Gegenteil, mir gegenüber, umschlägt. Mein Problem sind die Sorgen und Nöte Anderer. Ich habe ein großes Pathos. Ich versetze mich in die Lage dieser Menschen hinein zu versuche nachzuempfinden, wie sie denken und fühlen. Ich kann nicht wie ein Psychiater die Einzelteile betrachten und analysieren. Ich will den ganzen Menschen sehen !

Und dann kommt noch eine Freundin hinzu, die ich liebe. Wie in jeder Tragödie liebt sie mich jedoch nicht und so stelle ich meine Gefühle vorläufig zurück; zu ihrem Schutz, als auch zu meinem. Was ich unter Liebe verstehe habe ich im Thread Liebe ausgedrückt.
Ich weiß, dass ich sie in gewisser Weise brauche, weil sie mir etwas gibt, das ich leider nur sehr verkümmert in mir habe : Egoismus !
Ja, ich bin ein selbstloser Mensch, der bereitwillig gibt. Und wenn er auf die Schnauze fliegt bin ich der Erste, der wieder die Hand ausstreckt. Idiotisch ? Nein, weil ich das Gute in jedem Menschen sehe und die negativen Eigenschaften zwar auch zu jedem Menschen gehören, aber nicht überwiegen.
Aber genau dieser Egoismus von ihr, bedingt durch ihre Vergangenheit mit Drogen und Missbrauch, schadet mir. Oder glaub ich nur zu meinen, dass er mir schadet ?
Sie ist ein sehr egoistischer Mensch, der Freundschaften, gar Liebschaften in den Wind schießt, wenn man Erwartungen an sie stellt. Ich stelle natürlich Erwartungen : Respekt, Verständniss, Ehrlichkeit, um nur die Wichtigsten zu nennen.
Sie macht das was sie will, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Nicht selten kollidieren unsere Weltanschauungen miteinander. Sie denkt, dass ich sie ändern will. Will ich das ? Jein ! Ich will, dass sie etwas mehr vom Guten im Menschen sieht und dass sie mehr auf Menschen rücksicht nehmen soll, da dies für mich ein Eckpfeiler einer sozialen Gesellschaft, einer sozialen Menschheit ist.
Gestern abend kam es wieder zum schweigenden Streit. Ihre Ansichten kollidierten mit meinen. Aber dieses Mal auf der Gefühls- und auf der Vernunftebene. Eines von beiden kann ich verkraften, weil die andere Seite mir hilft es zu verstehen, bzw. nachzuempfinden.
Aber sie weicht keinen Milimeter von ihren Ansichten ab. Soll ich mich jetzt ändern und mich auf sie zubewegen ? So wie sie, will ich jedoch auf keinen Fall sein, denn je mehr ich über sie und ihre Einstellungen erfahre, desto mehr wächst auch meine Abneigung. Wären alle Menschen so wie sie, würde ich in meinen idealistischen Vorstellungen untergehen und mich lieber selbst umbringen, als in einer solchen Welt weiter zu leben ! Und trotzdem liebe ich sie mit all ihren Fehlern. Ich sehe natürlich viel Gutes in ihr. Aber leider stark verkümmert und verdrängt.
Schaffe ich meine Liebe zu bewahren ? Schaffe ich, dass überhaupt unsere Freundschaft hält ? Wann weiß ich, wann ich die Notbremse ziehen muss, um nicht selbst unterzugehen ?



Ich dachte, dass ich weiß, wer ich bin und was ich will.
Ich wurde eines besseren belehrt.
Ich wusste schon vorher : Ich kenne Menschen nur für einen kleinen Augenblick, denn im nächsten Augenblick sind sie schon wieder anders. Daher muss ich immer wieder auf´s Neue sie kennenlernen.

Irgendwie muss ich mich selbst neu erkennen, Tag für Tag, Stunde um Stunde, Augenblick für Augenblick.

Danke, dass ihr mir dabei zugehört habt. Wenn ich einen Denkfehler habe, so sagt es mir BITTE, denn ich weiß nicht, ob ich das noch weiter verkraften kann. Selbst von seinen Idealen abzuweichen, weil man jemanden liebt ist grausam. Und ich bin der Grund dafür...

Hab euch lieb,
Hora

PS.: Sry für den langen Text
 
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Hab noch etwas vergessen :

Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht mit ihr Autofahren werde, wenn sie gekifft hat, auch wenn die Wirkung schon vorbei sein mag. Ist die Konzentration im Blut höher als 1 ng/ml THC verliert sie nicht nur ihren Führerschein, sondern auch teilweise ihren Versicherungsschutz.
Ich fühle mich eben unsicher, wenn ich mit ihr fahre. Sie akzeptiert das, würde mich jedoch stehen lassen oder erwarten, dass ich mit meinem Auto nachfahre, weil sie sich nicht ändern will. Das tut sie für Niemanden !
Verantwortung gehört für mich ebenso dazu im Leben. Weniger Verantwortung sich selbst gegenüber, sondern viel mehr Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen. Das ist einer meiner Prinzipien oder eben Ideale, die ich nicht aufgeben will.
Gebe ich diese auf, verliere ich einen elementarsen Bereich meiner Selbst. Oder ist das nur ein weiterer Weg sich selbst neu zu erkennen ?

Boah, mir raucht der Schädel, wenn ich noch mehr darüber nachdenke :)
 
Hallo Hora,

Gerade Menschen, mit denen wir mehr zu tun haben, sind Spiegel unserer Selbst. Das, was wir an ihnen anprangern, steckt als Schatten in uns. Ihre Einseitigkeit ist unsere Einseitigkeit. Somit bist Du und Deine Freundin eins, Pol und Gegenpol. Den Gegenpol zu ueberzeugen versuchen stuerzt die Angelegenheit in Agonie, in Stillstand. Brauchbarer waere es, wenn jeder von Euch ein Stueckchen des Andere integrieren wuerde. Dir fehlt die gute Portion Egoismus, ihr fehlt die gute Portion Liebe. Du kannst Deiner Freundin dankbar sein, dass sie Dir ein Spiegel ist, denn Du kannst das, was Dir fehlt, bei ihr abschauen.

Die Mischung macht es ;)
 
daran habe ich auch schon gedacht, wenn auch nicht so formuliert.

demnach müssen wir andere Menschen erkennen, damit wir uns selbst erkennen... Gespräche mit Gott lässt grüßen *g*
 
... gemeinsamkeiten;)

hallo hora,

die worte von seelenflügel sprechen mir aus der seele. un ich habe eine verdammt ähnliche erfahrung durchlebt, leider mit nicht sehr positivem ausgang: er hiess gordan, und wir waren über 1,5 jahre einfach nur freunde, bis wir entdeckten, dass wir uns besser, anders verstehen als andere. wir entwickelten immer mehr gefühl füreinander und liessen uns schliesslich auf eine beziehung ein. zu diesem zeitpunkt wusste ich sehr genau wer ich bin und hatte ein klasse selbstbewusstsein. er wohnte in zürich, ich in heilbronn. von spiritualität wollte er gar nichts wissen, obwohl er selber ein indigo ist, damit überall aneckt, weil er es als "normal" sieht. (spirituelles=unmännlich, schlecht, blödsinn) er hat jeden versuch, auf ihn zuzugehen abgebrochen.
und ich fühlte mich unglücklich, unverstanden. aber ich liebte ihn.
immer wenn ich ins auto stieg, um zu ihm zu fahren keimte angst&unsicherheit in mir hoch. und genau so empfing er mich dann auch. er hatte wirklich eine besondere gabe, das kleinste schlechte gefühl auf sich zu übertragen, und in geballter form negativ widerzuspiegeln. alkoholmissbrauch seinerseits kam dazu.
nach monaten des erschöpfenden kampfes, der zerstörung meines glaubens und selbstbewusstseins und des verzweifelten versuches, die "liebe" zu retten, habe ich mich wieder auf mich besonnen. und siehe da, er reagiertegenauso besonnen auf mich. allerdings immer noch genauso abwertend auf meine sprituellen erfahrungshunger reagierend.-

das ende vom lied: ich fing wieder an, mich selber zu lieben und seine intoleranz und desinteresse zu verachten.- und verliess ihn.

jetzt erst, versucht er mir seine liebe zu zeigen, mich zurück zu bekommen. mit macht, gewalt und terror. aber er ist nicht bereit, zu sich selbst zu finden

durch diese verhaltensmuster und intoleranz hat er mich auf eine ganz andere stufe gestellt. sich abgewertet und meine liebe verloren...

das ziel ist doch, gemeinsam zu wachsen, oder? lass dich nicht bremsen und zweifel nicht an dir selber, wenn du schon mal zu dir gefunden hast. der weg in ein selbstbefriedigendes, annehmbares selbstvertrauen zurück war für mich verdammt hart und dauerte´über monate...

sei dir deines eigenen wertes bewusst und versuche die toleranz & freiheit, die du von deiner angebeteten verlangst, auch ihr einzugestehen.

sie muss von selber auf dich zukommen, um eure sichtweisen & partnerschaftlichen erwartungen auf einen gemeinsamen nenner zu bringen...

war echt heftig und ich wünsche es niemandem...
wir können jemanden geleiten, seinen Weg zu finden. Zwingen nicht. ich musste ihn aufgeben, sonst hätte ich den glauben an mich selbst verloren...

Liebe Grüße,
Isabelle

PS: Mir tut es immer noch weh, wenn er anruft. Weil ich merke, dass er innerlich verzweifelt. aber sein (yugo-)stolz lässt einfach nicht zu, sich in irgendeinsterweise mit spirituellem zu öffnen. numerologisch passt das auch voll zu seinen zahlen (davon wollte er mal gar nix hören) 9-8/carrot 2 und er hat am gleichen tag geburtstag, wie einige andere männer mit faszinierender ausstrahlung (brad pitt/til schweiger/etc)....
 
Hallo Hora,

beim Lesen deines Beitrags, du hast das so wunderschön geschrieben, bin ich etwas nachdenklich geworden. Die Frage stellt sich mich mir: Hat ein Mensch das Recht, einen anderen scheibchenweise zu analysieren, ihn damit zu quälen, ist es nicht das Recht jeden einzelnen, selbst für sich herauszufinden, wer und wie er ist? Ist es Macht über einen anderen zu gewinnen, nach dem Motto, "ha, ich weiß viel besser über sich Bescheid als du selbst"? Natürlich ist ein Mensch, der sich mit sich selber befasst und auseinandersetzt viel interessierter und aufmerksamer seiner Umgebung gegenüber, aber ist es wirklich so schwer, den anderen seine "Arbeit" selbst zu überlassen?

Ich denke, dass jeder eine andere Aufgabe im Leben hat und jeder auf einem anderen Entwicklungsstand steht (mußte ich aber erst lernen, das zu akzeptieren). Es ist oft so schwer (für mich persönlich) zu erkennen, dass das Gegenüber oft noch gar nicht verstehen kann, was man eigentlich meint, weil man selbst in manchen Dingen schon weiter in der Entwicklung ist.

Dieses Thema wühlt mich ziemlich auf, und ich hoffe, dass ich nicht zu unverständlich geschrieben habe ...

Liebe Grüße

Skysue :flower2:
 
isababe&son schrieb:
hallo hora,

sei dir deines eigenen wertes bewusst und versuche die toleranz & freiheit, die du von deiner angebeteten verlangst, auch ihr einzugestehen.

sie muss von selber auf dich zukommen, um eure sichtweisen & partnerschaftlichen erwartungen auf einen gemeinsamen nenner zu bringen...

war echt heftig und ich wünsche es niemandem...
wir können jemanden geleiten, seinen Weg zu finden. Zwingen nicht. ich musste ihn aufgeben, sonst hätte ich den glauben an mich selbst verloren...

Irgendwie schon paradox. Auf der einen Seite sagst du, dass man seinem Partner/Freund die gleiche Toleranz und Freiheit eingestehen soll, die man auch von ihm/ihr erwartet. Im fast gleichen Atemzug jedoch sagst du, dass du dich von ihm getrennt hast, um nicht den Glauben an dich zu verlieren.
Genau in dieser Zwickmühle befinde ich mich auch. Und soeben am Telefon wurde mir die Entscheidung abgenommen. Meine Süße, braucht Distanz, weil sie das Gefühl hat, dass ich sie ändern will und Erwartungen an sie habe. Sie lässt sich von Nichts und Niemanden ändern und bei Erwartungen macht sie dann absichtlich genau das Gegenteil. Sie ist, wie sie ist und Jeder hat das zu akkzeptieren ! Ja, ich akkzeptiere, wie sie ist. Jedoch nicht, wenn sie durch ein Verhalten andere Menschen gefährdet. Sie braucht Distanz ? Die bekommt sie, denn nun muss ich auch meinen eigenen Schutz einschalten, um mich nicht zu verlieren. Diesen Egoismus habe ich zum Glück (?) noch.

@Skysue : Hast dich deutlich ausgedrückt.
Ich nehme mir jedoch das Recht heraus, ob ich es darf oder nicht, sei dahingestellt, jeden Menschen in seine Einzelteile zu zerlegen. Aber nur für MICH. Aber dann habe ich die Pflicht ( ich sage nur ungern Pflicht, weil es für mich eine Selbstverständlichkeit geworden ist ) diese Teile auch wieder zusammenzusetzen und ihn als Ganzes zu betrachten. Und über das Ganze kann ich dann mit ihm/ihr sprechen.

Bei dem Entwicklungsstand würde ich aufpassen, nicht, dass du einen Menschen, der dich nicht verstehen will oder kann, auf eine niedrigere Stufe stellst, als dich. Es könnte schließlich auch sein, dass du diejenige bist, die eine Stufe zu niedrig steht :) Daher begegne ich Menschen immer auf gleicher Ebene.
 
@Hora, das sollte nicht überheblich klingen, was den "Bewußtsseinsstand" anbelangt. Mir ist nur aufgefallen, dass ich plötzlich mit Menschen, mit denen ich scheinbar vorher auf einer Welle war, nicht mehr konnte. Ich hätte wohl besser geschrieben, dass sich halt möglicherweise jeder in eine andere Richtung entwickelt! :daisy:

ok, du sagst, es ist DEIN Recht, andere zu zerstückeln, so wie du auch auseinandergenommen worden bist. So weit so gut, du magst daraus gelernt haben, und das finde ich absolut super, machst dich aber trotzdem selber komplett fertig damit bei deiner jetzigen Analyse deiner Freundin, deshalb möchte ich es diesmal anders formulieren: Vielleicht ist sie einfach noch nicht bereit für IHRE Veränderung?! Ich habe einmal etwas sehr einfaches, aber für mich wunderbares gelesen: Der Lehrer kommt, wenn der Schüler bereit ist. Davon abgesehen sind sehr viele Menschen überhaupt nie bereit irgendwann einmal überhaupt damit anzufangen. Das sind die, die ständig überall anders die Schuld für ihre Probleme suchen, und die Verantwortung für sich selbst nicht übernehmen wollen.

Liebe Grüße

sky :)
 
skysue ok schrieb:
Stooop !! So hab ich das nun wirklich nicht geschrieben. Ich "zerstückel" Andere, um sie besser zu verstehen. Jedoch behalte ich dieses für mich und halte demjenigen die Einzelteile nicht vor die Nase. Anderes Bild, das es besser trifft : Ich zerlege nicht das Auto in seine Einzelteile. Ich schaue mir die Einzelteile an. Und dann betrachte ich mir erst die Marke des Wagens, bzw. wie er erst aussieht. Ich will schon wissen, was unter der Fassade ist. Doch ich will nicht nachbohren. Reinschauen ja, anfassen nein.

Und zu dem Rest von dir : Japp, hast recht. Es gibt solche Menschen und ich glaube auch langsam, dass meine Süße zu einer solchen Art gehört, die noch nicht bereit dazu ist. Vielleicht in 20 Jahren einmal oder eben nie...
Aber dieses Thema hat jetzt wohl mehr mit Freundschaft zu tun, als mit Erkenntnis und dem eigenen Ich. Vielleicht mach ich oder irgendjemand mal einen Thread auf, der sich darum dreht. Oder ist da schon einer offen ? *nachguck*
 
Hora schrieb:
Irgendwie schon paradox. Auf der einen Seite sagst du, dass man seinem Partner/Freund die gleiche Toleranz und Freiheit eingestehen soll, die man auch von ihm/ihr erwartet. Im fast gleichen Atemzug jedoch sagst du, dass du dich von ihm getrennt hast, um nicht den Glauben an dich zu verlieren.
Genau in dieser Zwickmühle befinde ich mich auch. Und soeben am Telefon wurde mir die Entscheidung abgenommen. Meine Süße, braucht Distanz, weil sie das Gefühl hat, dass ich sie ändern will und Erwartungen an sie habe. Sie lässt sich von Nichts und Niemanden ändern und bei Erwartungen macht sie dann absichtlich genau das Gegenteil. Sie ist, wie sie ist und Jeder hat das zu akkzeptieren ! Ja, ich akkzeptiere, wie sie ist. Jedoch nicht, wenn sie durch ein Verhalten andere Menschen gefährdet. Sie braucht Distanz ? Die bekommt sie, denn nun muss ich auch meinen eigenen Schutz einschalten, um mich nicht zu verlieren. Diesen Egoismus habe ich zum Glück (?) noch.

hey du,
sorry, hätte vielleicht noch beifügen sollen, dass wir uns nicht ganz freiwillig getrennt haben: er wohnte in zürich, ich in heilbronn. 300km und sehr zeit- und kostenaufwendig immer. mein sohn (ads/hyperaktiv~indigo; ) braucht sehr viel liebe und zeit. und die opfere ich denn gerne lieber in einen menschen, der von mir verstanden werden will und der auch so lernt, menschen wie mich zu verstehen.
ich finde toll, wie du sie "auseinandernimmst" um sie eigentlich zusammenzuhalten. doch bei manchen menschen ist innerlich der brocken schon so hart, dass sie sich nur noch selber helfen können. begegnest du ihnen mit zuviel liebe und halt, reagieren sie tätlich aggressiv. mit dem als frau fertig zu werden, ist schwieriger. man kann sich gegen körperliche gewalt schwerer wehren.*habichmalirgendwogelesenoderso*;) habe ich auch schon erleben müssen, war aber hier nicht der fall:
er ist halb schweizer/halb kroate mit einem richtigen harten MACHO-Vater- da regierte die faust und das darwinsche gesetz. dabei ist er selber soooo sensibel. durch seine scheuklappen und seine ignoranz, seinen stillstand hat er sich eh von mir entfremdet.
da gabs keine frage: mein so(h)nnenschein braucht mich und ich ihn.... ;)
den glauben an mich hätte ich verloren, wenn ich nicht allesmenschenmögliche getan hätte um das optimalste für mein kleines zu ermöglichen ;)

möchte dir diese worte noch mit auf den weg geben:
solange du nicht am eigenen wertgefühl einbüsst, stell dich dem. aber nur wenn du hart im nehmen und bedingungslos im verzeihen bist...

schönen abend
 
Hallo Hora,

lass die gedankliche Bewertung von Idealen und Meinungen.
Auf dieser Ebene führt es in der Partnerschaft nur zum Konflikt.

Prüfe die Situation nicht aus dem Verstand sondern dem Herzen.
Fühlt es sich gut an nachzugeben, warum nicht? Fühlt es sich nicht gut an, dann kommuniziere das.... (hier ist eine Hürde da komm ich nicht drüber).

Achtsam aus dem eigenen Herzen handeln, mich hat das in diesen Beziehungssachen immer gut geführt.

Liebe bedeutet auch Selbstliebe. Liebe ist keine Funktion welche nur nach aussen gerichtet ist, ist sie dass führt sie zur Abhängigkeit.
Kannst du dich selbst lieben?


Alles Gute

Alex
 
Hi Alex,
diesen Schritt bin ich heute abend gegangen. Den nächsten Schritt muss ich jedoch noch tun.

Ich habe einen Denkfehler in der Tat gehabt. Ich habe meine Wertvorstellung mit ihren verglichen. Da diese miteinander kollidierten, zog ich die Konsequenzen. Jedoch sind dies meine Konsequenzen und ich darf nicht sauer auf diese Person sein. Wenn, dann eher auf mich :)

Sie ist Aktionär. Ich dagegen Reaktionär. Mir würde es leichter fallen Kompromisse anzubieten und einzugehen oder gar meinen eigenen Standpunkt zu verlassen. Ihr fällt es dagegen wesentlich schwerer.
Ich werde sie wohl fragen müssen, ob sie zu einem Kompromiss bereit wäre. Wenn sie es nicht ist, habe ich damit zu leben oder wiederum meine Konsequenzen zu tragen.
Mag sich einfach anhören, jedoch war das heute abend eine schwere Geburt für mich.

Mal sehen, wie sich es entwickelt.
Und ja, ich liebe mich. Würde ich mich nicht selbst lieben, könnte ich niemanden anderes lieben.
 
Zitat Hora "Und ja, ich liebe mich. Würde ich mich nicht selbst lieben, könnte ich niemanden anderes lieben."

So einfach würd ich das nicht sehen, es sind besonders die, die sich so sehr darum bemühen, von den anderen geliebt zu werden, ja geradezu um die Liebe kämpfen, die sich selbst nicht wirklich lieben.

Alles Liebe, Hora! :kiss4:

Liebe Grüße

Sky :)
 
hallo,
sein und sein lassen
den anderen so akzeptieren und respektieren wie er ist.

kompromisse?
sind das nicht wieder umwege um von sich selbst abzulenken?

ist nicht einfach :schaukel:
 
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Hallo Hora,

was ist eure gemeinsame Basis? Habt ihr eine oder sucht ihr sie noch?

Dieses Hin und Her was du beschreibts. Das aneinader messen und sich reiben stehen normalerweise eher am Anfang einer Partnerschaft.
Denke nichts in die Partnerschaft hinein was nicht ist. (Kann ich dass, oder muss ich hier oder dort nachgeben, wem nützen diese Gedanken?)

Lass es einfach mal wie es ist.

Warum seit ihr zusammen?
Kannst du diese Frage auch aus dem Fühlen her beantworten, oder gibt es eine Aufzählung von warum es so ist?

Es entfalltet sich oder nicht. Es wächst natürlich zusammen oder nicht.


Alles Gute

Alexander
 
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