Deja-Vu...

Es gibt eine Schwäche die kann ich nicht ausgleichen, meine Kinderlosigkeit.

Tja, wie sag ich das jetzt ;-)
Ich geh mal davon aus, du liebst deinen Partner und er setzt dich deshalb nicht unter Druck.

Ist es ärztlich festgestellt, dass du keine Kinder bekommen kannst?
Oder habt ihr nur eben (noch) keine?

Meine Tochter ist 41 - sie hat keine Kinder, weil sie och nie den richtigen Partner hatte - so um die 30 bekam sie Panik, weil sie sehr wohl eine Familie wollte - zwischenzeitlich geniesst sie es, in ihrer Wohnung allein zu leben - schließt trotzdem nicht aus, noch einen geeigneten Partner zu finden - Kinder sind aktuell kein Thema mehr in ihrem Leben.

Ich bin 3x geschieden - in 2. Ehe gab es einen Sohn seitens meines Mannes - der war über 10 Jahre mit einer wirklich lieben Freundin zusammen - kurz vor unserer Scheidung haben sie geheiratet - und ein Jahr später traf ich sie - ganz wo anders - die Ehe hatte nicht gehalten - sie hatte einen neuen Mann kennen gelernt - und auf einmal war sie schwanger - nachdem sie es mit meinem Stiefsohn jahrelang probiert hatte und es nicht klappte.

Nein, ich will dir keinen anderen Mann empfehlen - aber möglicherweise funktioniert es ja doch noch, wenn der ganze Stress weg ist.

Was mir spontan einfällt - kann es sein, dass du immer schon keine solche Mutter werden wolltest, wie es deine Mutter und deren Mutter waren? Also so ganz tief drinnen in dir? Wenn diese Frage auf Ressonanz stößt - schau einfach hin - wie anders du bist wie diese beiden Frauen - und gestehe es dir zu, eine tolle Mutter sein zu können.

Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass ich diesen Fakt meiner Mutter verdanke. Auch mein Selbstmordversuch basiert auf Kommentaren meiner eigenen Familie diesbezüglich.

Du verdankst deiner Mutter dein Leben - dafür solltest du ihr auch dankbar sein - und darüber hinaus hast du etwas aus dir gemacht - trotz ihr - das verdankst du ihr nicht - du hast alles, was du geschafft hast, ganz allein geschafft - auch, dass du damals deinen Selbstmordversuch überlebt hast.

Ja - kann durchaus sein, dass dich Kommentare deiner Familie dazu getrieben haben - aber du hast es überstanden - und aufgearbeitet - du kannst alles schaffen, wenn du es nur willst - und es dir auch vorstellen kannst, dass es möglich sein könnte.
 
Werbung:
Ja, meine Unfruchtbarkeit ist ärztlich diagnostiziert, ich weiß das seit ich ca. 18 bin. Ich werde im Frühling 43. Mein Partner weiß das, ja und er setzt mich nicht unter Druck deswegen. Ich habe Tiere als Kinderersatz und viel Spaß daran.

Meine Mutter wollte mich haben, um meinen Vater mit mir zum Bleiben zu erpressen bzw. nachdem das nicht geklappt hat, sollte ich ihr Bollwerk gegen ihre eigene Mutter und anschließend ihre Altersvorsorge sein. Nein, ich bin meiner Mutter wirklich nicht dankbar für meine Existenz. Aber ja, ist nunmal so. Wer so eine Familie hat, braucht wirklich keine Feinde mehr. Aber gottseidank ist mein Vater anders und er ist noch da. Andere Kinder haben da deutlich weniger Glück.

Ja, ich habe etwas ganz wichtiges geschafft, was mir aktuell ziemlichen Auftrieb gibt. Ich habe meine Mutter bezwungen, habe ihr erbitterten Widerstand geleistet, ohne meine Prinzipien zu verraten. Ich hab zum Schluss gezweifelt, eingesehen dass ich es allein nicht schaffen kann aber ich hab die nötige Hilfe bekommen, den Nervenkrieg zu Ende zu kämpfen. Jetzt hab ich ein für alle Mal Ruhe und kann mich auf das Wesentliche konzentrieren.
 
Was mir spontan einfällt - kann es sein, dass du immer schon keine solche Mutter werden wolltest, wie es deine Mutter und deren Mutter waren? Also so ganz tief drinnen in dir? Wenn diese Frage auf Ressonanz stößt - schau einfach hin - wie anders du bist wie diese beiden Frauen - und gestehe es dir zu, eine tolle Mutter sein zu können.
Ja, meine Mutter und Oma waren nichts als negative Beispiele für mich und ich habe denen das als ich noch viel jünger war auch offen direkt ins Gesicht gesagt.
Meine Andersartigkeit hat sie immer auf den Plan gerufen und getriggert. Aber ich erlebe dieses getriggerte Vorgehen auch von anderen Menschen, meine Andersartigkeit ist wohl allgemein ein Trigger.

Eine liebevolle Mutter wäre ich wirklich gern geworden. Naja, mein Partner bekommt schon meine Liebe, aber das reicht eben noch nicht... Aber ich möchte die Liebe in mir auch nicht einfach so an x-beliebige Leute wegschenken. Man wird häufig nur ausgenutzt und das ist schon ziemlicher Aufwand, den man mit einem Menschen treibt um zu helfen. Ich habe ein traumatisiertes Tier und die Verhaltensähnlichkeiten sind echt verblüffend. Da kommt so unglaublich viel zurück, das ist ehrlich. Bei Menschen bin ich schon häufiger auf die Nase gegangen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...
Zu Deinem anderen Kommentar - ich solle mich in mich verlieben mit allen Stärken und Schwächen.
Es gibt eine Schwäche die kann ich nicht ausgleichen, meine Kinderlosigkeit. Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass ich diesen Fakt meiner Mutter verdanke. Auch mein Selbstmordversuch basiert auf Kommentaren meiner eigenen Familie diesbezüglich.

Es ist nicht so, dass ich mir über meine Fähigkeiten nicht grundsätzlich bewußt wäre. Ich weiß ja, was ich schon erreicht habe, in Anbetracht meiner persönlichen Geschichte und bin mir über meine persönlichen Erfolge in dem Zusammenhang durchaus bewußt. Habe für fast alle mir gestellten Schwierigkeiten Lösungen gefunden. Aber gerade das scheint das Problem zu sein. Damit provoziere ich eine gewisse Personengruppe. Ich habe aber herzlich wenig Lust, mich dafür zu verstellen oder zu verstecken, denn das hält mich ja davon ab, ich selbst sein zu können. Ich sehe da einen Zusammenhang zu meiner Kinderlosigkeit.

Warum ist Kinderlosigkeit für dich eine Schwäche?

Ich akzeptiere, wenn sich jemand Kinder wünscht, aber ich akzeptiere auch, wenn sich jemand keine Kinder wünscht. Deine Situation ist natürlich sehr traurig.

Sicherlich ist es tragisch für dich, wenn du keine eigenen Kinder bekommen kannst. Es ist sehr schlimm, dass du das deiner Mutter verdankst. Sehr, sehr schlimm.

Doch was geschehen ist, ist leider geschehen und hat fatale Folgen für dich. Das verstehe ich. Was kannst du tun, das zu akzeptieren? Das würde es dir etwas leichter machen.
 
Hallo Hortensie,

lieben Dank für Deine Reaktion.

Kinderlosigkeit ist für mich eine Schwäche, weil ich eben gern ein oder mehrere Kinder gehabt hätte, es ist aus meiner Sicht eine sehr wichtige Erfahrung, die einen Menschen erwachsener, reifer macht. Eine Mutter strahlt Selbstsicherheit aus, ich hätte meiner Mutter gern gezeigt, wie es "richtig" geht - der liebevolle Umgang mit einem Kind... Meine Mutter wäre dieses Kind-Beispiel gern selbst gewesen.
Ja, auch Aufmerksamkeit des Umfeldes ist ein Thema, das merke ich bei Schwangeren immer wieder.
Es geht auch darum zu wissen, dass etwas bleibt, wenn man selbst nicht mehr ist, dass ich ein Stückweit in einem anderen Menschen weiterlebe. Wenn ich mal alt bin, wird das möglicherweise wieder ein Thema werden, wenn mal kein Besuch zu mir kommt. Schwieriges Thema...
Sehr schwierig, weil es sich eben durch mein ganzes Leben ziehen wird.

Einfach so - ohne Ausgleich - diesen Fakt zu akzeptieren, nein das ist mir nicht möglich. Da muss eine Alternative her und das ist aktuell mein Gedankenspiel.

Ich habe unglaublich viele Erfahrungen gesammelt. Das soll nicht umsonst gewesen sein.

Ich bin aktuell dabei, mein komplettes Leben auf den Kopf zu stellen, überlege sogar, in mein Elternhaus zurückzuziehen. Tabula rasa mit allen bisherigen Schranken...
 
Hallo Fafnir,

ich bin jetzt 68 Jahre alt, war in jungen Jahren sehr krank und als ich 22 Jahre war wurde mir von ärztlicher Seite gesagt dass ich keine Kinder bekommen kann - da war ich 1 Jahr verheiratet. Wir wollten Kinder - aber ohne Adoption - und ich hab ca. 8 Jahre gebraucht um mich damit abzufinden denn mit 30 wollte ich keine Kinder mehr.
Meine erste Ehe hat das nicht ausgehalten da in der Verwandtschaft viele Kinder zur Welt kamen. Ich habe mich getrennt, war längere Zeit allein und hab dann GöGa kennengelernt und geheiratet. Er hatte eine Tochter aus erster Ehe. Sie war 6 Jahre alt und zog zu uns und mit 17 hab ich sie rausgeschmissen.

Auch als Eltern haben wir nicht immer das Glück dass sich Kinder so entwickeln wie wir es wollen.

Göga starb vor 10 Jahren udn wir hatten ein wunderbares Leben!

Seit 1 1/2 Jahren bin ich Leih-Oma von 3 wunderbaren Kindern und wir mögen uns sehr und sie entschädigen mich mit ihrer Liebe für alles was so passiert ist. Mit der Mami versteh ich mich sehr gut und sie ist froh dass die Kinder wieder eine Oma haben.

Und ich habe mir mein Leben so eingerichtet wie ich es möchte !!!
 
Hallo Spätzin,

danke für Deine Antwort und Geschichte. Ich finde es gut, dass Du Dich nicht hast unterkriegen lassen. So denke ich persönlich ja auch.

Leih-Omi... schön, wie kam es dazu?

Vorhin haben wir einen Anruf der Nichte meines Lebensgefährten bekommen. Sie heiratet im Mai und ist jetzt in der 6. Woche schwanger. Ihr Babywunsch ist schon länger bekannt. Vor einiger Zeit hab ich schon mal die Idee gegenüber meinem Lebensgefährten geäußert, ob wir nicht für das Baby die Patenschaft übernehmen wollen. Für mich ist die Sache noch nicht ganz vom Tisch, aber da müssen wir mal noch genauer draufschauen.
 
Hallo Fafnir,
ich war 2017 bei einem Treffen von Ex-Zeugen Jehovas und hab die Mami dort kennen gelernt. Die Sympathie war auf beiden Seiten gleich da und so kam eins zum anderen! Morgen fahr ich wieder hin und sie freuen sich schon sehr!
 
Kinderlosigkeit ist für mich eine Schwäche, weil ich eben gern ein oder mehrere Kinder gehabt hätte, es ist aus meiner Sicht eine sehr wichtige Erfahrung, die einen Menschen erwachsener, reifer macht. Eine Mutter strahlt Selbstsicherheit aus,

Wie kommst du zu dieser Annahme?
Also ich war 19, als ich meine Tochter bekam - ich war unreif, hatte null Selbstsicherheit - bekam nichts auf die Reihe - auch die Sache mit dem Kind nicht wirklich.

Mein Leben war chaotischer als jemals danach - und als ich beschloss, mich scheiden zu lassen, zog ich zu meinen Eltern zurück und ließ letztendlich mein Kind bei ihnen, als ich eine eigene Wohnung bekam. Da ich zeitversetzt arbeitete, hätte meine Mutter die Kleine bei mir abholen müssen, um sie in den KiGa zu bringen - so kam ich vor oder nach der Arbeit zu ihnen.

ich hätte meiner Mutter gern gezeigt, wie es "richtig" geht - der liebevolle Umgang mit einem Kind... Meine Mutter wäre dieses Kind-Beispiel gern selbst gewesen.

Ganz ehrlich - kein guter Grund, ein Kind in die Welt zu setzen :-(

Ja, auch Aufmerksamkeit des Umfeldes ist ein Thema, das merke ich bei Schwangeren immer wieder.

Das versteh ich jetzt nicht wirklich - gehst du davon aus, dass schwangere Frauen generell mehr Aufmerksamkeit bekommen wie andere? Auch das wär kein guter Grund, um schwanger zu werden - da gäbe es sicher auch Möglichkeiten ohne Kind, sich diese Aufmerksamkeit zu holen.

Es geht auch darum zu wissen, dass etwas bleibt, wenn man selbst nicht mehr ist, dass ich ein Stückweit in einem anderen Menschen weiterlebe.
.......
Ich habe unglaublich viele Erfahrungen gesammelt. Das soll nicht umsonst gewesen sein.

Schreib ein Buch - gib deine Erfahrungen weiter - dann lebst du auch weiter.

Wenn ich mal alt bin, wird das möglicherweise wieder ein Thema werden, wenn mal kein Besuch zu mir kommt. Schwieriges Thema...

Also ich bin alt - ich bin 60 - und in Pension - und ich geniesse es, dass kein Besuch zu mir kommt - endlich Ruhe - nicht ständig irgendwelche Leute um mich, die irgendwas von mir wollen und brauchen.

Falls du schon mal einige Beiträge hier durchgelesen hast, wirst du wissen, dass ein eigenes Kind kein Garant dafür ist, dass dich im Alter jemand besuchen kommt - da ist ne Katze verlässlicher - oder ein Hund.

Sehr schwierig, weil es sich eben durch mein ganzes Leben ziehen wird.

Einfach so - ohne Ausgleich - diesen Fakt zu akzeptieren, nein das ist mir nicht möglich. Da muss eine Alternative her und das ist aktuell mein Gedankenspiel.

Solange du darauf bestehst, dass du unbedingt ein eigenes Kind - oder etwas adequates willst / brauchst für dein Seelenheil - wird es schwierig werden, wirklich ein zufriedenes Leben führen zu können.

Was sagt eigentlich deine Therapeutin zu diesem Thema?
 
Ich habe diverse Schwangere und Mütter in meinem Umfeld erlebt. Teils von souverän bis völlig chaotisch/überfordert. Aber in der Mehrzahl habe ich schon eine gewisse Souveränität im Auftreten der jeweiligen Mutter beobachtet.
Was ich meine, beschreibst Du ChrisTina im Grundsatz in Deinem Vorgehen mit Deiner Scheidung, Rückkehr ins Elternhaus, Kind dortlassen, nachdem Du deine Tochter hattest. Drücke ich mich verständlich aus?

Ja, ich beobachte ein gesteigertes Interesse an Schwangeren vom Umfeld - üer das Befinden der Schwangeren selbst, schwangerschaftsbedingte Beschwerden, Entwicklung und Befinden des Nachwuchses im Bauch, Namenwahl, ... Das haben Kinderlose so in dem Ausmaß nach meiner Beobachtung nicht.
Für den Fortbestand der Art zu sorgen ist eine unglaubliche Verantwortung...

Die von mir genannten Gründe sind nicht unabhängig voneinander, sondern hängen zusammen.

Ein Buch - eine Autobiografie - zu schreiben, hab ich tatsächlich auch schon überlegt. Ich habe ja Tagebuch geschrieben (habe für meine persönliche Aufarbeitung damit angefangen) und habe das auch schon im meiner Therapie angesprochen. Meine Therapeutin befürwortet das sogar, sagt meine persönliche Geschichte wäre durchaus interessant genug dafür.
Ich stelle ja mein Leben gerade komplett in Frage, somit auch meine berufliche Zukunft. Ich hab dieser Tage sogar mal nach Psychologie-Studium recherchiert. Als Coach zu arbeiten könnte mir Spaß machen, aber bis ich mit dem Studium fertig bin, geh ich auch straff auf die 50 Lenze... Muss ich noch bisschen nachdenken...

Ja, ich liebe die Tiere sehr, und Tiere fühlen sich bei mir sicher und wohl... ;-) In meinem bisherigen Leben wurde ich überwiegend im Stich gelassen, ausgenutzt, verspottet... Ich fühlte mich lange Zeit sehr isoliert. Besonders über die Wintermonate November bis März... Ich arbeite im Homeoffice, bin tagsüber allein, aber eben auch aus Bürostress draußen. Das ändert sich gerade etwas im Hobby-Bereich / Verein, da bekomme ich mehr Verantwortung.
Generell wäre ich schon gern etwas mehr am sozialen Leben beteiligt, wäre froh, wenn Leute mich besuchen kommen, für einen Nachmittags-Kaffeeplausch.

...60 finde ich noch kein Alter...

Ja, ich habe gelesen, dass ein Kind nicht unbedingt ein Garant für Glück ist. Die Kirschen am Baum in Nachbars Garten sind halt immer süßer und roter und schöner...
Die Kinderthematik braucht noch einige Runden in meinem Kopf, die geht wortwörtlich sehr tief in mein Innerstes rein, dafür hat meine Mutter gesorgt. Aber vielleicht verliert das auch irgendwann an Wichtigkeit, wenn ich mit anderen Themen - Beruf, Sozialleben, ... - mehr auf die Erfolgsspur komme.
Mit meiner Therapeutin habe ich gerade in der letzten Stunde darüber gesprochen und sie sagt, ich soll mich damit auseinander setzen. Das ist im Grunde das letzte verbliebene große Thema, was mich noch wirklich runterzieht und mir gerade auch wieder die Tränen in die Augen treibt.
Darum: gute Nacht!
 
Ich habe diverse Schwangere und Mütter in meinem Umfeld erlebt. Teils von souverän bis völlig chaotisch/überfordert. Aber in der Mehrzahl habe ich schon eine gewisse Souveränität im Auftreten der jeweiligen Mutter beobachtet.
Was ich meine, beschreibst Du ChrisTina im Grundsatz in Deinem Vorgehen mit Deiner Scheidung, Rückkehr ins Elternhaus, Kind dortlassen, nachdem Du deine Tochter hattest. Drücke ich mich verständlich aus?

Ja - schon - aber war es bei mir ganz und gar nicht - also Souveränität - die Scheidung war ein not.wendiges Übel, um mich nicht selbst zu verlieren - und dass ich zu meinen Eltern zurück ging war für mich die einzige Möglichkeit und ein Horror.

Meine Tochter hatte mir lange nicht verziehen, dass ich sie bei meinem Eltern ließ - weil meine Mutter auch ihr gegenüber immer gehetzt und mich schlecht gemacht hat. Sie hatte keine gute Kindheit - aber letztendlich haben wir uns ausgesprochen und mittlerweile ist unser Verhältnis super gut.

Ja, ich beobachte ein gesteigertes Interesse an Schwangeren vom Umfeld - üer das Befinden der Schwangeren selbst, schwangerschaftsbedingte Beschwerden, Entwicklung und Befinden des Nachwuchses im Bauch, Namenwahl, ... Das haben Kinderlose so in dem Ausmaß nach meiner Beobachtung nicht.
Für den Fortbestand der Art zu sorgen ist eine unglaubliche Verantwortung...

Die von mir genannten Gründe sind nicht unabhängig voneinander, sondern hängen zusammen.

Ja - stimmt - für den Fortbestand der Art zu sorgen ist eine große Verantwortung
Willst du diese dir wirklich noch aufladen?

Bist du davon überzeugt, dass eine Schwangerschaft / ein Kind - dir diese Aufmerksamkeit auch geben würde? Wer sollte dir dann diese Aufmerksamkeit geben, wenn du sie jetzt nicht bekommst?

Ein Buch - eine Autobiografie - zu schreiben, hab ich tatsächlich auch schon überlegt. Ich habe ja Tagebuch geschrieben (habe für meine persönliche Aufarbeitung damit angefangen) und habe das auch schon im meiner Therapie angesprochen. Meine Therapeutin befürwortet das sogar, sagt meine persönliche Geschichte wäre durchaus interessant genug dafür.

Na dann - mach mal ;-)

Ich stelle ja mein Leben gerade komplett in Frage, somit auch meine berufliche Zukunft. Ich hab dieser Tage sogar mal nach Psychologie-Studium recherchiert. Als Coach zu arbeiten könnte mir Spaß machen, aber bis ich mit dem Studium fertig bin, geh ich auch straff auf die 50 Lenze... Muss ich noch bisschen nachdenken...

In welchem Bereich würdest du coachen wollen?
Welche Zielgruppe würdest du ansprechen wollen?

Das Alter spielt keine Rolle - ganz im Gegenteil - junge Coaches sind meist weniger glaubwürdig, wenn es um lebensverändernde Themen von "älteren" Menschen geht. Ich habs immer wieder gesehen, dass ich einfach durch mein Alter überzeugender rüber kam als meine weit jüngeren KollegInnen.

Es macht im Ernstfall natürlich einen unterschied für Menschen 40+ ob ihnen jetzt eine 20jährige, frisch von der Uni sagen will, wie das Leben läuft - oder eine 50jährige, die selbst durch die Hölle gegangen ist und entsprechende Lebenserfahrung hat.

Ich habe im letzten unselbständigen Job mit einer 30jährigen sozialpädagogischen Betreuerin zusammen gearbeitet - also wir waren gleichberechtigte Kolleginnen in dieser Hinsicht - aber die Kiddys fühlten sie sich bei ihr wohl, wenn sie jemanden zum Reden brauchten bezüglich Liebeskummer oder Drogen - wenns um elementare Dinge ging - oder die Eltern involviert werden mussten - kamen sie zu mir - oder war ich immer dabei.

Ja, ich liebe die Tiere sehr, und Tiere fühlen sich bei mir sicher und wohl... ;-) In meinem bisherigen Leben wurde ich überwiegend im Stich gelassen, ausgenutzt, verspottet... Ich fühlte mich lange Zeit sehr isoliert. Besonders über die Wintermonate November bis März... Ich arbeite im Homeoffice, bin tagsüber allein, aber eben auch aus Bürostress draußen. Das ändert sich gerade etwas im Hobby-Bereich / Verein, da bekomme ich mehr Verantwortung.
Generell wäre ich schon gern etwas mehr am sozialen Leben beteiligt, wäre froh, wenn Leute mich besuchen kommen, für einen Nachmittags-Kaffeeplausch.

Glaubst du, ein Kind würde das automatisch verändern?

...60 finde ich noch kein Alter...

ich auch nicht (zugeb)

Ja, ich habe gelesen, dass ein Kind nicht unbedingt ein Garant für Glück ist. Die Kirschen am Baum in Nachbars Garten sind halt immer süßer und roter und schöner...
Die Kinderthematik braucht noch einige Runden in meinem Kopf, die geht wortwörtlich sehr tief in mein Innerstes rein, dafür hat meine Mutter gesorgt. Aber vielleicht verliert das auch irgendwann an Wichtigkeit, wenn ich mit anderen Themen - Beruf, Sozialleben, ... - mehr auf die Erfolgsspur komme.
Mit meiner Therapeutin habe ich gerade in der letzten Stunde darüber gesprochen und sie sagt, ich soll mich damit auseinander setzen. Das ist im Grunde das letzte verbliebene große Thema, was mich noch wirklich runterzieht und mir gerade auch wieder die Tränen in die Augen treibt.
Darum: gute Nacht!

Sorry, wollte dich nicht traurig machen - aber für mich klingt es so, als ob du glaubst, eine Schwangerschaft würde dein Leben mit einem Schlag zum Positiven verändern - Leute würden dir mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen - und es wäre von gleich auf jetzt dann "heile Welt".

Solange du dich und deine Einstellung zum Leben nicht ver.änderst, wird auch ein Kind nichts daran ändern - es wäre nur Mittel zum Zweck - und es würde dir all das nicht geben können, was du dir davon erhoffst - ganz im Gegenteil - es ist - wie du selbst geschrieben hast - eine große Verantwortung - und man kann viel falsch machen.

Auch ich wollte nie so werden, wie meine Mutter - und ich hab das gleiche getan wie sie - ich hab meine Tochter bei den Großeltern gelassen - so, wie ich - mehr oder weniger - bei den Großeltern aufgewachsen war. Der Unterschied - ich lebte theoretisch bei meinen Eltern - und meine Großeltern holten mich in der Früh und brachten mich am Abend wieder, damit ich bei meinen Eltern schlafen konnte.

Nachdem meine Mutter das von Beginn an ausgeschlossen hatte, dass sie das tun würde, sobald ich meine eigene Wohnung hatte - suchte ich nach einer anderen Lösung. Wobei die räumliche Entfernung von meinen Eltern zu mir in etwa gleich weit war wie damals von meinen Großeltern zu meinen Eltern :)

Was du natürlich auch noch bedenken solltest ist, dass ein erstes Kind mit 43 schon auch eine spezielle Herausforderung darstellt - sowohl für die Eltern, als auch für das Kind - auch gesundheitlich.

Ich hab einen Bekannten, der mit einer jüngeren Frau noch 2 Kinder bekam, als er schon an die 60 war - er meinte, rückblickend betrachtet, er würde es nie wieder machen - weil er war dann über 70 als deren Schulpflicht erledigt war - und auch sie war dann schon an die 50 - sie können einfach nicht mehr alles mit den Kindern tun, was sie gerne wollen würden.

Auch eine Schulkollegin hatte damals mit 35 ihre ersten Kinder - Zwillinge bekommen - und ich hab erst vor Weihnachten wieder mit ihr länger gesprochen - sie liebt ihre Mädels, aber sie sagt auch, sie würde es nicht nochmal tun, wenn sie nochmal jünger wäre und vor der Wahl stünde.

Sie war allerdings alleinerziehend und wollte damals unbedingt ein Kind - also sie hatte darauf hingearbeitet, schwanger zu werden und es ohne Vater groß zu ziehen. Sie sagt jetzt, sie fühlt sich, als wäre sie damals schon zu alt gewesen, um den Kindern all das geben zu können, was sie brauchen.
 
Hallo ChrisTina,

also die Sache mit dem Kind ist ja mangels funktionsfähiger Gebärmutter für mich eh kein Thema und für entsprechende Transplantation bin ich mittlerweile zu alt. So - Thema durch. Ich weine weil ich eben um die verpasste Möglichkeit traure. Tränen sind durchaus heilsam, haben mir im Verlauf meiner Therapie schon oft beim Verarbeiten, Akzeptieren, Loslassen geholfen. Dauert halt alles nur seine Zeit.

Darum suche ich ja eher eine alternative Lösung in eben der Buchidee und in meiner beruflichen Veränderung.

Ich würde meine vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen gern besser (als aktuell möglich) einbringen können. Also läuft alles in Richtung zwischenmenschlicher Kommunikation im weitesten Sinne. Meine Narzissten-Erfahrungen, meine Vertriebs-/Marketing-/Akquise-Erfahrungen... Genauer habe ich mir da noch keine Gedanken gemacht, stehe quasi noch am Anfang und bin auch noch mitten in der Therapie.
Aber ja, da kommt dann ganz schnell wieder das Thema NLP in Sichtweite.

In welchem Bereich warst/bist Du coachend tätig?

Dein Argument mit der Glaubwürdigkeit "eine 50jährige, die selbst durch die Hölle gegangen ist und entsprechende Lebenserfahrung hat" finde ich super. So, meine Idee ist offensichtlich nicht so abwegig...
 
In welchem Bereich warst/bist Du coachend tätig?

In den letzten Jahren hab ich als sozialpädagogische Betreuerin in einem Jugendprojekt gearbeitet - da gings um alles mögliche - von Schulden bis zu Drogen, ungewollte Schwangerschaften, Delogierung - oder eben der ganz normale Wahnsinn von Kiddys zwischen 15 und 25 - gleichzeitig auch Koordinatorin für 6 MitarbeiterInnen.

Davor auch einige Zeit Trainerin und Einzelcoachings speziell im Bereich Langzeitarbeitslosigkeit und/oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Gleichzeitig auch ehrenamtlich in einem Verein für sozial schwache Menschen.

Während meiner Zugehörigkeit zur Fachgruppe der Energetiker ging es auch um Selbständigkeit und Firmengründungen - sowie auch Büroorganisation und EDV-Probleme im Softwarebereich.

Nach Abschluss meiner Coachingausbildung verdiente ich mir meine erste Sporen bei beratenden Gesprächen in einer eher grau-schwarzen Szene mit vielen Schatten ;-)

In Zukunft werde ich mein Hauptaugenmerk auch wieder auf PersönlichkeitsEntWicklung legen - diesmal speziell online - und in Kombination mit meiner Arbeit mit einem faszinierenden Analysetool - ich hab nen groben Plan für einen Fernlehrgang, der aber sicher noch etwas Zeit braucht, um umgesetzt zu werden.

Aktuell mache ich Winterschlaf - naja, heute war ich das erste Mal wieder für ne Stunde im Garten - da ist noch einiges zu tun - womit ich auch meinen Kopf frei bekomme - und dabeo auch viel planen und konzeptionieren kann.

Dein Argument mit der Glaubwürdigkeit "eine 50jährige, die selbst durch die Hölle gegangen ist und entsprechende Lebenserfahrung hat" finde ich super. So, meine Idee ist offensichtlich nicht so abwegig...

Ist sie ganz und gar nicht !

Ich war immer im Büro oder in EDV-Bereichen tätig und hab 1999 mit meiner NLP und Aufstellungsleiterausbildung begonnen - damals war ich 42 :) Danach dann noch Lebens- und Sozialberaterin, aber ohne Gewerbeberechtigung, daher immer nur unselbständig oder ehrenamtlich in Vereinen als Coach tätig.
 
Werbung:
Danke ChrisTina für deine Beiträge, alles was ich schreiben wollte ist darin gesagt.

Liebe Fafnir, vielleicht solltest du das Thema "Mutter" anders bearbeiten, dann erledigt sich vieles von dem Rest von selbst.
Aus deinen Beiträgen spricht eine Verachtung ihr gegenüber und die ist nicht gut für dich. Was passiert ist ist passiert, du kannst es nicht mehr ändern. Nur deine Haltung dazu.
 
Zurück
Oben