Drohender Selbstmord einer Freundin

Stefan84

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24 Februar 2005
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hallo,

Ich habe folgendes Problem:
Ich bin ein Zivildienstleistender in einer Einrichtung für Behinderte Menschen. Es gibt dort sowohl geistige, aber auch köperliche behinderungen. Zu einer kleinen Frau im Rollstuhl habe ich Vertrauen geschlossen und kann behaupten, sie sei eine Freundin geworden. Da sie an der Anmeldung sitz, kann man dort fast ungestört reden. Als irgentwann ein Vertrauen da war, erzählte sie um ihre Aktuelle Situation, es gehe ihr nicht gut, habe Probleme mit ihren Mitarbeitern, Stress in ihrer Wohngruppe, wiederhochkommende Probleme von früher, als sie noch zu Hause lebte, totalen Krach mit ihren Betreuer in ihrer Wohngruppe. Naja, sie erzählt mir jetzt, das sie verzweifelt ist und ihren arm hat sie schon blutig gekratzt. Ich möchte unbedingt rat wissen, da sie mir inzwischen wichtig geworden ist. sie ist 35 jahre und ich 20, aber da liegt absolut kein Problem,

ich hoffe jemand erkennt meine sorgen, die mich den ganzen tag über schon begeleiten und die Hoffnung sie morgen gesund bei der Arbeit zu sehen. :danke:
 
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Du hilfst ihr schon, in dem das du ihr zuhörst, aber kämpfen muss sie für sich alleine.Der Ausgang ist ungewiss. Sie braucht ein Selbstwertgefühl, dass ist bei ihr verloren gegangen.
 
Stefan84 schrieb:
hallo,

Ich habe folgendes Problem:
Ich bin ein Zivildienstleistender in einer Einrichtung für Behinderte Menschen. Es gibt dort sowohl geistige, aber auch köperliche behinderungen. Zu einer kleinen Frau im Rollstuhl habe ich Vertrauen geschlossen und kann behaupten, sie sei eine Freundin geworden. Da sie an der Anmeldung sitz, kann man dort fast ungestört reden. Als irgentwann ein Vertrauen da war, erzählte sie um ihre Aktuelle Situation, es gehe ihr nicht gut, habe Probleme mit ihren Mitarbeitern, Stress in ihrer Wohngruppe, wiederhochkommende Probleme von früher, als sie noch zu Hause lebte, totalen Krach mit ihren Betreuer in ihrer Wohngruppe. Naja, sie erzählt mir jetzt, das sie verzweifelt ist und ihren arm hat sie schon blutig gekratzt. Ich möchte unbedingt rat wissen, da sie mir inzwischen wichtig geworden ist. sie ist 35 jahre und ich 20, aber da liegt absolut kein Problem,

ich hoffe jemand erkennt meine sorgen, die mich den ganzen tag über schon begeleiten und die Hoffnung sie morgen gesund bei der Arbeit zu sehen. :danke:


hast du sie schonmal gefragt ob sie weiss, was sterben wird wenn sie sich umbringt ?

cu
 
nein noch nicht, aber ich verstehe die frage vom Handwerke nicht so ganz. Wir haben uns auf der Arbeit unterhalten, und ich habe ihr am ende meine Handy//privatnummer gegeben, wo sie mich erreichen kann. Ich habe ihr gesagtm, ise soll mich anrufen, sobald sie sich selbstverletzungen nahe steht. Ich hoffe sie ruft nicht an...
Aber wie kann ich ihr denn konkret helfen? Was soll zuhören bringen, da erzählt sie mir ihren probleme, lösen tuen sie sich dadurch aber nicht. Kann man erkennen, ob jemand dem selbstmord näher kommt, dass heisst, hmm ich weiss nicht wie ichs ausdrücken soll.

...
 
Hallo Stefan84!
Eine sehr gute Freundin von mir hat sich über einen längeren Zeitraum auch selbst verletzt. Ich kann daher deine Verzweiflung gut verstehen!
Jemand der sich selbst verletzt will nicht unbedingt sterben.Er kann sich selbst nicht spüren, fühlen, dass er überhaupt da ist. Für viele ist es auch eine Art Ventil.Sie können sich nicht gegen die anderen wehren, da sie angst haben weggeschickt zu werden, deshalb richten sie die Aggression gegen sich selbst (oft lehnen sie sich auch selbst sehr ab).
Für einen Außenstehenden ist es sehr schwer zu verstehen, was in der Person vorgeht und es ist auch sehr schwer damit umzugehen.
Wichtig ist, dass man zuhört und hilfe anbietet, wobei sie sich sehr schwer tun sie anzunehmen, weil sie sich schämen für sich selbst.
Meist ist es ratsam, wenn der Betroffene das auch möchte, professionelle Hilfe anzunehemen.

ich hoffe ich konnte dir helfen. :rolleyes:

LaPu

(PS: Die Verallgemeinerung durch "sie" ist nicht böse gemeint auch wenn es sich komisch anhört, sorry)
 
Stefan84 schrieb:
nein noch nicht, aber ich verstehe die frage vom Handwerke nicht so ganz.

warum ? was gibt es da nicht zu verstehen ? wenn man sich umbringen will dann muss man auch davon überzeugt sein, dass es funktioniert. wenn andere wege bisher nicht funktionierten... warum sollte es dann bei diesem der fall werden ?

cu
 
"Sie können sich nicht gegen die anderen wehren, da sie angst haben weggeschickt zu werden, deshalb richten sie die Aggression gegen sich selbst (oft lehnen sie sich auch selbst sehr ab)."

Sie hat mir heute noch mal bestatigt, das sie volles Vertrauen in mich hat. Meine Lage ist allerdings in sofern schwierig, da sie 1. In einer WG lebt, in der sie selbstständieges Wohnen lernt, um danach ihre eigene Wohnung zu bekommen. Da ist ein ungestörtes Reden sehr, schwierig, genau wie bei der Arbeit auch. 2. ist sie an ihrem rollstuhl gebunden, vllt kommt daher ein teil der aggressionen (sie war von Geburt an daran gebunden). Daneben hat sie in ihrer Wg mit den betreuern, die eigentlichen Vertrauenspersonen, heftigen streit und der kontackt zu den eltern ist auch nicht gut. Viele Vertauensmenschen bleiben da nicht über, naja, wie gesagt, ich habe ihr meine nummer gegeben, aber ich weiss nicht, ob das für den anfang genug gewesen ist... .
Ich möchte aber auch nicht in die WG gehen, mein besuch würde gemüter erregen und fragen aufwerfen.

Shit, ist das eine verdammte Situation...
 
Hallo,
verzwickte Sache.
Sie haßt sich selber,verachtet sich und ihr "Schicksal".Sie kann sich nicht annehmen.
Wenn man sich mit so vielen Leuten nicht versteht,liegt das zum großen Teil auch an einem selbst.
Ich denke sie ist ein Fall für einen Psychologen,der ihr Selbstliebe lernt.Ihr Schicksal anzunehmen,so schwer es auch sein mag.

Unterhalte Dich mit ihr,habe ein offenes Ohr,aber sei auch auf der Hut.

East of the sun
 
Wenn es ihr in der WG so schlecht geht, müsste man doch irgend etwas tun können, eventuell eine andere finden? Ohne erregte Gemüter und Fragen wird sich nichts ändern, zu klären geht das ganze bestimmt, nur nicht zu schwarz sehen :)
Des Weiteren dann noch: Was erwartest du von dir selbst? Du gibst ihr deine Nummer, sagst du bist für sie da. Was kann man noch tun? Du kannst ihre Entscheidungen nicht lenken. Gib ihr den Rat sich helfen zu lassen, am besten wirklich von psychologischen Fachkräften. Ich kann mir nicht vorstellen dass alles so auswegslos ist. Im Rahmen von Verzweiflung und Angst empfindet man dies oft so und verliert dadurch die Objektivität.
Es gibt Lösungen, erkundige dich doch mal bei der Einrichtung oder bei anderen Verbänden. Wenn du was findest, kannst du ihr das ja vorschlöagen und ihr überlegt gemeinsam, wie es weitergeht.

Ich wünsche dir und ihr alles Gute
Mira
 
Hallo Stefan84,

ich kann dich sehr gut verstehen - ich hatte mal einen sehr guten Freund, der bereits einen Selbstmordversuch hinter sich hat (gott sei dank mißglückt) und eine lange zeit die borderline-symptome an den tag gelegt hat. er hat sich selbst verletzt, immer dann, wenn er emotion stark unter druck stand. aber er hat sich dann immer so verletzt, dass andere die wunden nicht sehen konnten. es waren sehr überlegte handlungen.
um auf dein problem zurückzukommen: einen selbstmord kannst du nicht verursachen und auch nicht verhindern. aber ein wenig kann ich dich beruhigen: Menschen, die darüber sprechen, sich umbringen zu wollen oder solche taten andeuten, schreien förmlich nach hilfe, wollen sich aber nicht wirklich das leben nehmen!

Was du tun kannst, ist, für sie da zu sein. Für solche Menschen ist eine Konstanze das wichtigste, was sie haben können. Das gibt ihnen wieder einen festen Platz im Leben, jemanden, wo sie ein wenig dazugehören können. Sei ihr ein guter Freund, übe dich in Geduld und Liebe und hab immer ein verständnisvolles Ohr für deine Freundin. Ich wünsche euch beiden von Herzen alles liebe und viel Erfolg!!!

Mein Freund von damals übrigens hat eine Psychotherapie gemacht, und er ist dadurch ein bißchen stabiler geworden.

Im Übrigen muß ich noch sagen, dass ich das total toll finde, wie du dich in diese Freundschaft einbringst und dich um deine Freundin kümmerst!


Ganz viel Liebe und gute Hoffnung von mir,
Lady Morgaine
 
Zuhören ist schon eine gute Möglichkeit jemanden zu helfen. Die meisten erwarten keine konkrete Hilfe, sondern wollen sich nur etwas von der Leber reden. Bevor ich jemanden einen Ratschlag gebe, höre ich lieber einfach nur zu, damit kann ich keinen Fehler machen.
 
dankeschön für die vielen replies,

ich hoffe, es geht ihr bald besser, ich werde morgen mich mit ihr treffen, mal sehen was draus wird. Es ist nicht so einfach, in die Wg reinzukommen oder sie drauf anzusprechen, da ich entweder wo anders arbeite oder sie von leuten umrigt ist, und ich es nicht so offentsichtlich hinstellen will, das es ihr so mies geht. naja, morgen abwarten.

...


das mit der konstanz reinbringen, meint das soviel wie: jeden tag eine stunde mit ihr verbringen oder immer wiederkehrende rituale, wie zB.: 15 min spazierengehen (rollen oder fahren, wie auch immer :) ).

naja, einfach mal sehen, was morgen brint, aber ihr gesichtsausdruck in den letzten 3 tagen war echt miserabel)=


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"Menschen, die darüber sprechen, sich umbringen zu wollen oder solche taten andeuten, schreien förmlich nach hilfe, wollen sich aber nicht wirklich das leben nehmen!"

-> biste dir da ganz sicher, mir ist nämlich echt nicht wohl dabei. Aber ich hoffe, das du recht hast.
Wars bei euch, denen es ungefähr genauso ging/geht wie mir, das ihr 24/7 nur daran gedacht habt. mir schwirren nur diese gedankem im Kopf: Was kann ich tun, wie kann ich helfen, wird meine hilfe akzeptiert usw

aber nochmals vielen dank für die tipps :danke: :kiss4: :guru:
 
so, ich bin jetztbei ihr in der WG gewesen. Ist recht net da und die zimmer sind i.o.. aber das ist nur nebensächlich. Eine mitbewohnerin öfnete die türe und ich sah sie direkt in ihr zimmer rollen und bin gleich hinter ihr her gestiefelt. Im zimme, wir waren alleine, ist sie vom rolli aufs bett und ich habe mich daneben gesetzt. Dann fing sie an zu erzählen und ich hörte einfach nur zu. Ihr hauptanliegen, warum es ihr so dreckig geht, war die wiederaufkommende Vergangenheit. Zum einen die zuhause, wo sie Ärger mit eltern hatten( eltern stritten sich-->alkohol) um zum anderen eben in der wg. da hatte sie mal ne schlechte periode von mehreren monaten erwischt und die anderen nicht so gut behandelt. Dazu kommen noch diverse andere dinge, die ich hier nicht erwähnen möchte. :escape: . Im allgemeinen ist sie jedoch sehr unzufrieden mit der allgemeinen situation in de Wohngruppe(WG).
Ich habe ihr einen Tapentenwechsel vorgeschlagen, konkret auszuziehen, und es mit anderen leuten in einer anderen Wohnform zu versuchen. Dem hat sie auch zugestimmt, ich weiss allerdings nicht, ob wirklich was dahinterstand. Zum schluss (waren fast 2,5stunden, sie hat geweint etc) versprach sie mir, ihren arm bis morgen nicht weiter zu verletzen und das sie, für den moment jedenfalls, ein wenig besser sich fühle.

Naja, das war...
 
Ist doch schon ein Fortschritt :)
Jetzt heißt es dran bleiben, sie weiter ermuntern und wer weiß, vielleicht ist diese Krise dann schon bald zum Teil überstanden.
Was die Probleme mit den Eltern allerdings angeht...ich für meinen Teil würde sagen, das ist eine Frage der Verarbeitung. Manche schaffen es allein, einige brauchen wirklich professionelle Hilfe, da spreche ich aus Erfahrung...

morgentlichen Gruß
Mira
 
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