Ein lebenswertes Leben?

Verus

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25 Oktober 2003
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Ein lebenswertes Leben?

Ich (48) lebe jetzt seit einem halben Jahr in einem Heim. Nachdem ich zwei Jahre in einer betreuten WG gelebt habe, bin ich wieder in das Heim zurückgegangen, in dem ich schon vorher drei Jahre war.
Das Heim ist ein Neubau für 30 Personen. Fast alle Bewohner sind ständig im Heim. Ich gehe ab und zu zu einem Freund hier am Ort. Dort habe ich auf meinem PC (war früher Programmierer) Internet-Zugang. Der ständige Aufenthalt der meisten im Heim führt dazu, daß sie ständig über die gleichen Sachen sprechen, was nervt. Sie kauen fast immer dasgleiche Thema noch und noch einmal durch und kommen dabei ins Fabulieren und Phantasieren. So wurde einmal erwähnt, daß ich das Heim wieder verlassen wollte. Danach wurde ununterbrochen, monatelang immer wieder davon geredet, daß ich „fortkäme“. „Morgen kommt er fort“, „Morgen kommt er in die Klinik“ hieß es. Obwohl das nicht der Wahrheit entsprach, ging es mir auf die Nerven, vor allem da ständig hinter meinen Rücken geredet wurde. Natürlich waren hauptsächlich solche Bewohner daran beteiligt, die mich nicht mochten. Aber auch Kräfte vom Personal beteiligten sich daran. Es glich manchmal einer wahren Gruppenpsychose.
Im Heim darf man nicht auf dem Zimmer rauchen. Es gibt dafür für je 14 Bewohner einen winzigen Raucherraum zur Straße hinaus. Dort stehen zwei Bänke für je zwei Personen. Aber es rauchen gut und gerne 12 Leute. So ist der winzige Raum ständig überfüllt und es herrscht praktisch Verdrängungswettbewerb. Weil mir das Rauchen unter einen derartigen Streß nicht gefällt, bin ich auf Schnupftabak umgestiegen und halte mich von diesem Raum fern. Aber am liebsten würde ich das Heim ganz wieder verlassen. Schon nach zwei Wochen merkte ich, daß es mir dort noch weniger gefällt als in der WG. Mein Antrag auf Verlassen wurde jedoch abgelehnt. Danach erklärte ich der Betreuerin immer und immer wieder, daß ich das Heim wieder verlassen will. Aber es geschieht nichts. Die meisten Betreuer sind entgegen dem Gesetz nicht auf Seiten des Betreuten, sondern arbeiten mit dem Heim etc. zusammen. Sie gehorchen den Anweisungen des Wohnstättenbetreibers. So beantragte ich zu Weihnachten, einen kleinen Vorschuß. Das Geld (87 Euro im Monat) wird auf vier Wochen verteilt ausbezahlt. Ich bekam es auf einmal, zu Beginn des Monats. Jetzt will die Leiterin das wieder umstellen, weil ich angeblich mit meinem Geld nicht zurechtkäme. Die Betreuerin wird dem aller Wahrscheinlichkeit nach Folge leisten.
Im Heim hat das Personal Weisungsbefugnis. Die meisten pflegen einen vernünftigen Umgang mit den Bewohnern, obwohl sie meistens unter sich sind. Aber es gibt auch Ausnahmen. Eine gewisse R. meint z.B., daß sie der liebe Gott sei. Sie taucht auf und schreit herum. So muß ich mich mit 48 wie ein Kleinkind herumkommandieren lassen, wo ich aber selbst damals besser behandelt wurde.
In dem Ort ist nichts los und schon gar nicht im Winter. Ich bin aber schon froh, wenn ich das Heim mal für ein paar Stunden verlassen kann. Den ganzen Tag auf dem Zimmer nervt ebenfalls. Gerne würde ich meine Zeit mit Programmieren vertreiben, aber dazu habe ich in den Heim keine Muße. Überhaupt ist ständig etwas los. Mal fehlt dem was, dann dem. Besonders schwere Fälle stören die gesamte Nacht die Ruhe. Da hilft nur etwas in die Ohren stopfen und Funkkopfhörer aufsetzen.
Der normale Mensch kann sich gar nicht vorstellen, wie gut er es hat. Er hat seine Wohnung, sein Auto und seine Ruhe und dazu noch sein Geld. Aber am wichtigsten nach meiner Sicht ist, daß er tun kann, was er will. Ich als Betreuter kann das nicht und muß mich von jeder Putzfrau herumkommandieren lassen. Und dabei ist alles ja so gut gemeint. Gerne würde ich aber auf alles verzichten, wenn ich wieder das tun könnte, was ich will. Ja, ich würde dafür sogar auf eine einsame Insel ziehen. Wenn der Mensch nämlich keine Freiheit mehr hat, hat er auch keine Lust zu Leben mehr und dann ist das Leben nur noch eine Qual und nicht mehr lebenswert. Das Leben eines Gefangenen eben.
 
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Hallo Verus

"Gerne würde ich aber auf alles verzichten, wenn ich wieder das tun könnte, was ich will. "


Was willst du?

Kannst du es dir selbst formulieren was genau deine Wünsche sind?

alles liebe
luqui
 
Hallo Verus

Kannst du mir erzählen warum du in diesem Heim lebst?

Liebe Grüße

leFey :winken5:
 
Hallo!

Das tun was ich will?
Den Tag so gestalten, wie ich es möchte.
Als ich noch freiberuflich programmierte ging das. Ich habe programmiert wann ich wollte. Manchmal auch am Samstag oder Sonntag.
Und vor allem hat mir niemand ständig Anweisungen gegeben.

Ich weiß, der normale Mensch kann auch nicht immerzu das tun, was er will. Aber dafür wird er ja auch bezahlt.

Ich hingegen würde auf vieles verzichten, wenn ich das tun könnte, was ich will. Was mir eben einfällt. Das bedeutet: Das ich meine Freiheit dem Geld vorziehen würde. Das ist eben mein Wesen. Freiheitsliebend!

Im Heim bin ich, weil es mir in der WG nicht mehr gefiel. Ich dachte im Heim wäre es besser. Das war ein Irrtum, den ich schnell bemerkt habe. Doch da konnte ich schon nicht mehr fort!

Grüße

Verus
 
Warum-Fragen

Original geschrieben von Reinhold001
Verus, die Frage war warum Du im Heim bist, nicht wie Du da hingekommen bist.
Hallo Reinhold,

Warum bist Du in dieser Welt?

Aber ich glaube Verus hat das in seinen postings - zuletzt in dem Thread: 'Sag Ja' ausführlich klar gemacht.

Er hat seine Ansprüche angemeldet - Der Betreuer hat sie ihm versagt. Er sucht seinen ungestörten Frieden und seine Freiheit wie Du und ich.

Bezogen auf die Gottwelten - die Verus kennen gelernt hat - ist diese Welt die Unterwelt, der Hades, die Hölle und hier stecken ihn Menschen in eine weitere Unterwelt, eine weitere Hölle, genannt Psychatrie = 'Heim'.

Warum bist Du in dieser Welt?

Was ist der Sinn?

Zu lernen, das Rauchen aufzugeben? Zu lernen, keinen Fisch zu essen, aber Vitamin D?

Wir alle sind Verus, wir wissen es nur nicht.

Namo
 
Hallo Verus

Wenn ich dich richtig verstehe, ist das was du willst in Freiheit leben.

Freiheitsliebend.

Wenn dies nun in dem Außen nicht geht....aus welchen gründen auch immer...wo findest du diese Freiheit?

Hast du schon versucht, nciht das beeengende Außen als maßstab deiner eigenen Freiheit zu nehmen, sondern die Freiheit woanders zu suchen?

Sehr viele Menschen leben in Unfreiheit, ob nun tatsächlich in einem heim "eingesperrt" oder eben in ihren Umständen eigesperrt.....und manchmal ist nicht gleich etwas an den Umständen zu ändern,wie bei dir im Moment wohl auch.

Und trotzdem hast du deine eigene Freiheit, die dir niemand jemals nehjmen kann.....such dir diese und vielleicht manifestiert sie sich dann auch im Außen.

Weißt du wo du suchen kannst?

alles liebe
Luqui
 
Ein lebenswertes Leben

Hallo Verus,

ich kann deinen Kummer sehr gut verstehen. Ich denke jedoch, das du von Deinem eigenen Weg abgekommen bist.
(Wie ich darauf komme? Ergeht mir selbst so, wenn ich von meinem Weg abkomme, gehts mir schlechter)
Denn ich habe mir auch deine Hompage angesehen und bin beeindruckt. Nur im Moment scheint es, als wenn dein Inneres nicht mit deinen Gedanken bzw. Worten deiner Hompage übereinstimmen. Mach dich also wieder auf Deinen Weg und ich bin überzeugt, dass sich bestimmt auch deine äußeren Umstände wieder verändern und bessern.

Und wie eine Freundin zu mir manchmal zu sagen pfegte:
"Und ist die Lage noch so Trübe - hoch die Rübe"
Soll heißen - lass dich nicht unterkriegen und Gelassen sein.

Liebe Grüße



Außerdem bin ich erstaunt wie viele Softwareprogrammierer esoterisch bzw. spirituell interessiert sind.
 
Hallo Verus

Ich glaube es würde Dir helfen klarer zu erkennen was es ist, das Dein Umfeld von Deiner Krankheit überzeugt.
Was waren die Ursachen...ich denke es gibt oder gab Aspekte Deiner Einweisung die Du noch nicht wahrhaben willst. Du mussst sie FÜR DICH klarstellen, dann kannst Du Dich im Aussen auch dagegen wehren...argumentativ oder bewusst durch gezieltes positives Verhalten.
Alo ich glaub nicht das es bei Dir anders läuft wie die Psychatrie die ich kenne. Es gibt mit Sicherheit "Jobs" in Form von Aufgaben, Therapien...nur verwahrung wie Du schreibst..das glaub ich nicht.
Sie müssen Dir ja nicht helfen...Du musst auch nicht an sie glauben.
Du musst nur die Kraft und den Willen finden ALLES zu tun was notwendig ist um diese Situation zu ändern.
ICH WEISS das diese Kraft in SO EINER Situation, wo man mit Drogen betäubt wird , schwierig ist. Doch wenn Du es wirklich WILLST musst Du diesen Weg ANFANGEN.
Schritt für Schritt für Schritt.
Wie ein Schwerverletzter, der das Gehen erneut lernt.
Zu Deiner Schilderung fällt mir nur ein:
"Das gegenteil von Gut ist gut gemeint"
LG
Alles Gute
Regina
 
wie soll ein schwer verletzter gehen lernen ,wenn niemand zeigt wie man geht.................oder noch weniger........dazu die möglichkeit gibt ?

Seine eigene möglichkeit zu lernen ist stets vorhanden ,aber wer Hilft ihn wenn er umfliegt ?

Sein selbst ist schon so geschwächt von dem Negativen Menschen seiner Umwelt..............

Liebe deinen nächsten..............wenn nichts mehr geht
hasse deine nächsten...............damit noch mehr geht
 
Hallo Nubi!

Ich weiss was Du meinst.
Hättest Du Brandwunden an Deinem Körper, wüßte jeder, das Du Hilfe brauchst...er würde es SEHEN.
So aber sieht man nichts und es kostet der Welt nur ein Kopfschütteln.
Ich habe in diesem Fall..
gebetet.
LG
Regina
 
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traurig was so alles rumkommt und vorallem wie das alles rüber kommt

er ist stark ,es ist seine erfahrung die er suchte und fand ,er ist der stärkste dieser welt ,trotz des leides das in folgt auf schritt und tritt ,weiss er mehr als nur das was er sich gegeben hat

schade das die Menschen seiner Umwelt noch so wenig verstehen ,sie verstehen nur das angelernte fachliche und in diesen Fall viel zu wenig ,

Traurig das unsere Hände gebunden sind ,

er ist sehr stark ,er duldet es mit sich ,denn er weiss mehr

sonst würde er das beenden was er als nicht mehr lebenswert sieht ,

sie stehen immer neben im ,vor ihm ,über ihm ,ihn im ,sie werden ihn helfen wenn die Zeit gereift ist ,es ist kein drama wenn er das tut was er nicht mehr als wert sieht ,.......es ist erfahren und erfahren ,egal welche weise es bleibt immer daselbe
 
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