Falsches altes+neues Studium

Hallo Flameingo
Danke für deine sehr ausführliche Schilderung der Situation, wie sie sich für dich darstellt.
Deine Schilderung geht ja eher von Wünschen aus als von konkreten Zielen und du bist bereits eine "Bindung" eingegangen, mit der Anmeldung zum Masterstudium, obwohl es dich nicht überzeugt? Wenn du also die Erkenntnis gewonnen hast, das Medizin-Studium ist die optimale Lösung, was hält dich davon ab, diese anzustreben - darauf zu zuarbeiten?
Wer oder was bremst dich wirklich aus? Dein Unterbewusstsein hat irgendeine Barriere aufgebaut, die gegen dieses Studium gerichtet ist.
Vielleicht kommst du dahinter, wenn du dir die einzelnen Tätigkeiten eines Mediziners einmal vor Augen führst oder dir von deinem Partner haarklein erzählen lässt, was er denn so in der Paxis macht.

Wünsche dir alles Liebe!
lg Dieter
 
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Dein Unterbewusstsein hat irgendeine Barriere aufgebaut, die gegen dieses Studium gerichtet ist.

Ich schätze, es ist weniger das Unterbewusstsein, sondern ein ganz pragmatisches
Hindernis:

Hier Medizin zu studieren ist als Deutscher leider recht schwer, es sei denn man ist in einer eingetragenen Partnerschaft. Nu dann kann man beim Auswahlverfahren teilnehmen. Eine Sicherheit, dass ich im nächstgelegenen Ort (Freiburg) studieren kann, gibt es natürlich nicht.

Wenn ich mich irre, lieber flameingo, dann bitte "gib Laut". ;)

LG
Lucille
 
Eine Analyse meines Unterbewusstseins möchte ich hier lieber nicht machen. Was Lucille schreibt, stimmt schon und stellt mich vor eine blöde Situation.
Ich bin wirklich dankbar, hier mal so jemanden gefunden zu haben. Privat war es eine gute Entscheidung, hierher zu kommen, beruflich eben nicht (wobei ich dadurch ja wieder meinem Wunsch, Medizin zu machen näher komme).

Welche Optionen seht ihr ? Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass ich mich mit dem Master in eine für mich passende Richtung entwickle und sehe da nicht soviel Zukunft für mich. Es ist sicher auch mal interessant, aber ich merke, dass ich gerade mit den sozial-/geisteswissenschaftlichen Anteilen ein sehr großes Problem habe. Dies betrifft vor allem die Arbeitsweise, aber auch Inhalte. Vielleicht bin ich durch mein Bio-Studium zu vorgeprägt.
Ich könnte natürlich einen Bio-Master hier machen. Aber aus den oben genannten Gründen, wäre das eigentlich eher dumm. Es gäbe noch die Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen im medizinischen Bereich. Allerdings zweifle ich nicht daran, dass ich das Studium schaffen würde. Es bleibt die für mich optimale Lösung, und die Chancen, im SS einen Platz zu bekommen, sind für mich recht gut. Die Frage ist nur wo...
 
Hallo Flameingo
Wenn ich deine Worte so lese, kann ich immer noch nicht eine klare Intention für das Medizinstudium erkennen, obwohl zwischen den Zeilen, ein sehr konkreter Wunsch zu lesen ist, dieses Ziel ins Auge zu fassen. Du hast uns klare Gründe aufgezählt, warum die anderen von dir erwogenen Optionen eigentlich "obselete" sind.
ok... also die Frage: Wo ist das Problem?
Vielleicht musst du am Anfang einen Umweg gehen und das Studium in einer anderen Stadt beginnen - Zürich ist ja auch nicht weit weg. Vielleicht musst du dich erkundigen in welchem Rahmen du als Deutscher doch ein Studium in der Schweiz machen könntest? Es gibt Stipendien, es gibt Gesellschaften, welche die deutschweizerische Freundschaft fördern. Kurzum, es wäre die Frage, wieviele Möglichkeiten dir noch nicht bekannt sind, welche dich deinem Ziel entscheidend näher bringen könnten. Auf welchem Wege hat es denn dein Freund geschafft?
Du hast Zeit und du hast jegliche Unterstützung (wenn du dich darum bemühst) um deinen Wunschtraum in die Tat umzusetzen und da sollte dich auch eine Wartezeit von einem oder zwei Semester nicht abschrecken. Dies ist keine vergäudete Zeit sondern eine Gelegenheit in dich zu gehen und zu erforschen, warum es dir schwer fällt Entscheidungen zu treffen und zu diesen auch zu stehen.

Wünsche dir eine erfolgreiche Suche nach dem idealen Studienplatz und alles Liebe!
lg Dieter
 
Nun, innerlich habe ich hier schon fast "gekündigt" eigentlich, muss ich sagen. Ich habe natürlich noch Zeit. Eine 60-jährige Freundin meinte auch, ich sei noch jung, und mir stünde alles offen ;)
Ich bin schon dabei, meine Bewerbung zu planen, Bescheinigungen einzuholen usw.. Hier in Basel kann ich mich tatsächlich nur bewerben, wenn ich verheiratet oder in eingetragener Partnerschaft bin....mal sehen ;) Die Möglichkeit des Einstiegs in höhere Semester gibt es in Zürich wohl. Nun muss ich noch herausfinden, ob ich das als Biologe auch kann.
Ich habe das nun schon soo lange im Hinterkopf, und auch, wenn mein bisheriger Bildungsweg keine eindeutige Richtung vorweist, so war er vielleicht dafür da, um mir zu sagen, dass ich das endlich machen sollte, wo ich nun hoffentlich reif genug bin. Meine Wert- und Lebensvorstellungen haben sich indes schon geändert, gerade auch durch die Erfahrung einer Partnerschaft. Ich habe auch ein wesentlich realistischer Bild von Berufschancen z.Bsp. bekommen.
Das, aber vor allem die Erkenntnis, dass ich die Verbindung aus Theorie & Praxis, die Flexibilität, die Themen an sich sehr schätze, veranlasst mich dazu, es in Angriff zu nehmen.
Und ich bin gespannt, ob es klappt und ich in einem oder zwei Semester Medizin studieren werde.
 
HAllo Flameingo
Es wird klappen, dessen bin ich mir sicher. Vielleicht sind dir durch deine Schilderungen hier, einige Dinge bewusst geworden.
Ich wünsche dir auf jeden Fall für die Realisierung deiner Ziele viel Erfolg!
lg Dieter
 
Findet ihr, dass man zu alt ist, wenn man nach einem Erststudium und einem Versuch, den Master zu machen, dann nochmal von Vorne anfängt ? Ich fand es schon immer schwer, herauszufinden, was ich machen will. Aber in den letzten Jahren ist mir eben einiges klarer geworden: keine Forschung, Kontakt zu Menschen, keine reine Schreibtisch-/Computerarbeit usw., und den Gedanken mit Medizin hatte ich eben schon immer, nur nie soo ernst genommen. Nun fahre ich in der Stadt quasi jeden Tag am Spital vorbei und denke mir, dass ich da auch arbeiten könnte....irgendwann, aber dass es noch einige Hürden gibt und ich nicht will, dass mein privates Glück darunter leidet.

Da es meines Erachtens nur wenigen passiert, dass sie beruflich und privat total glücklich sind, sollte man evtl. auch einige Kompromisse eingehen. Nur inwiefern trifft dies auch auf die Ausbildung zu ? Sollte ich diesen Wunsch einschränken, wenn er nur auf Kosten meiner sehr erfüllenden Partnerschaft zu realisieren ist, und mir was anderes überlegen ? Wie sehr ihr das ?
 
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Guten Morgen flameingo,

um Deine Frage zu beantworten:
nein, ich finde nicht, dass man mit 25 Jahren zu alt ist, um ein neues Studium zu beginnen.
Du hast ja bereits einen vorhandenen Abschluss, was den Vorteil hat, dass Du mit dem Studienprozedere
vertraut bist. Dein angestrebtes Ziel sollte es Dir allerdings wert sein, rund weitere 7 Jahre in Deine
Ausbildung zu investieren. Da hilft nur der realistische Blick darauf.

Nun fahre ich in der Stadt quasi jeden Tag am Spital vorbei und denke mir, dass ich da auch arbeiten könnte....irgendwann ...

Das klingt doch etwas zögerlich und unentschlossen.
Hast Du denn schon konkrete Schritte eingeleitet, um zum Medizinstudium zugelasssen zu werden?

..... ich nicht will, dass mein privates Glück darunter leidet.

Sollte ich diesen Wunsch einschränken, wenn er nur auf Kosten meiner sehr erfüllenden Partnerschaft zu realisieren ist, und mir was anderes überlegen ?

Ich glaube, da liegt eigentlich der Hase im Pfeffer. ;--)
Deine private Zufriedenheit wird eher darunter leiden, wenn Du berufliche (faule) Kompromisse eingehst, denn
das macht auf Dauer auch nicht glücklich.

Um es mal ganz platt auszudrücken:
Partner (können) kommen und gehen, sog. Lebensgemeinschaften sind nicht immer für die Dauer
des ganzen Lebens ausgerichtet, trotz aller guter Vorsätze.

Eine abgeschlossene Ausbildung und der Beruf sind hingegen Konstante, auf welche Verlass ist.
Darauf kannst Du Dich ein Leben lang stützen, was bei Partnerschaften in der Form nicht gegeben ist.
Hier wären meine Denkansätze ganz pragmatisch an Deiner Stelle.

Kannst Du die von Dir erwähnten Hürden konkretisieren?

LG
Lucille
 
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