FSJ: Meine seltsame Chefin - ..und das liebe Geld

Trotzdem bitte, gerne:).

Wie hier schon mehrfach geschrieben wurde, denke ich, es ist vollkommen o. k., wenn du mit deiner Chefin sprichst. Einen anderen Tipp kann ich dir auch nicht geben. Ihr alles schriftlich darlegen geht gar nicht. Sie wird dich dann nach dem Lesen um ein Gespräch bitten. Also, warum nicht direkt?!

Wenn du die Anwälte im Hause hast, umso besser! Dann können sie dich ja prima auf das Gespräch vorbereiten. Sie werden sicher ganz genau wissen, wie Verträge zu funktionieren haben und was deine Chefin darf und was nicht.

Meine Tochter ist auch Juristin. Die weiß das jedenfalls.

Kannst DU denn gar nicht verstehen, daß es rein gar kein Problem ist, wenn du jemanden zur Seite hast, der dich ggf. unterstützen kann? Wo ist das Problem? Mit eurem Arbeitsklima scheint es doch sowieso nicht weit her zu sein, wenn so dermaßen gegen Vertragsvereinbarungen verstossen wird.

Das ist keinesfalls in Ordnung.
 
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Hallo Green Tea,

da hast Du zwei Anwälte in der Familie :) und du traust Dich nicht, mit Deiner Chefin zu sprechen???

Wo ist Dein Selbstbewußtsein???
 
es ist doch fürs Arbeitsklima weder sinnvoll gleich mit dem Anwalt noch mit den Eltern ... aufzukreuzen
.... Könnt ihr das garnicht verstehen?

Doch, das kann ich schon verstehen.
Das Thema "Begleitperson" kam deshalb auf, weil Du gesagt hattest,
Du würdest Dich nicht trauen.

Erstmal alleine zu regeln versuchen ist natürlich vorzuziehen.

Und 5 Monate muss ich mit dieser Frau noch aushalten und da tagtäglich arbeiten.. das kann schon lang sein, wenn das Arbeitsklima nicht stimmt

Warum sollte das Arbeitsklima nicht mehr stimmen, wenn Du
darum bittest, zwei sachliche Fragen beantwortet zu bekommen??

Du machst Dir zu viele - und vorallem die falschen - Gedanken.
Aber das schrieb ich ja schon.

LG
Lucille
 
da hast Du zwei Anwälte in der Familie :) und du traust Dich nicht, mit Deiner Chefin zu sprechen???

Wo ist Dein Selbstbewußtsein???

Seit wann haben Küken denn ein Selbstbewusstsein? ;)

Soooo ich habe es nun heute angesprochen :( und es lief so, wie ich befürchtet habe.. Angeblich habe meine Chefin den Betrag, der mir fürs Essen abgezogen wird, mit dem Träger so abgesprochen und das sei so festgelegt (erstens weiß der Träger auch nicht, WAS ich zu essen bekomme - zweitens hatte ich ja schonmal das Thema angerissen, und zumindest der Zuständige, mit dem ich geredet hab, wusste nichts davon). Auf Nachfrage, ob über 6 Euro pro Mahlzeit da nicht etwas viel wären, hieß es zunächst, darüber habe sie sich noch nie Gedanken gemacht. Dann auch ein ganz vorwurfsvoller Blick: "Da hat sich auch noch NIE einer drüber beschwert, bis jetzt waren alle sehr zufrieden!" Anschließend bekam ich einen Vortrag über den Unterschied zwischen ideellem und materiellem Wert von Essen gehalten :-S dann hat sie als Begründung für die 6Euro noch Personalkosten, Transport- und Energiekosten gennant, die man ja auch noch auf den materiellen Wert draufrechnen müsse. Und ich dürfte ja auch AB UND ZU ein paar Eier mitnehmen. Und Äpfel. Und macnhmal gibt es Kuchen. Ich stand da wie der Depp! Und habe eben darauf verwiesen, dass ich 6Euro ungerecht finde für ein paar Kartoffeln oder ein bisschen Hafermüsli am Tag. Und dass ich dann notfalls halt nicht mehr da essen möchte, dann kann man mir auch nix abziehen. Sie meinte, sie werde drüber nachdenken und müsste das mit der Trägerorganisation klären (was Schwachsinn ist: für das Gehalt ist die EInsatzstelle zuständig).. Am Ende hab ich mich gefühlt wie der letzte Idiot :(

Die Fahrtkosten, sagte sie, müsse sie natürlich erstatten, wenn ich darauf bestehe. Aber auch das habe noch nie jemand verlangt, meine Kollegen würden ja auch keine Fahrtkosten erstattet bekommen (bei denen steht es aber dann wahrscheinlich eben auch nicht im Vertrag!) . Das war dann der Abschied: "also da muss ich drüber nachdenken, das war ja noch nie jemandem zu wenig, da bist du jetzt die einzige, die das so sieht" . Toll, danke auch, liebe Chefin :´-( irgendwie fühl ich mich keinen Deut besser nach dem Gespräch und hab fast losgeheult.

liebe Grüße, GreenTea
 
Liebe GreenTea,

warum ist es deiner Meinung nach schlecht gelaufen? Das verstehe ich jetzt nicht.

Es klingt, als seien deine Annahmen berechtigt. Die gefaselten Ausreden deiner Chefin klingen danach.

Im Übrigen: nur weil es sonst noch niemand gewagt hat, eine Fahrtkostenerstatung zu beantragen, heißt es noch nicht, daß dieses rechtens ist.

Erkundige dich bei deinen Eltern, die werden das wissen.

Ich finde es gut, daß du dich getraut hast - auch wenn du das jetzt nicht so sehen kannst.

Die Alternative heißt: gefallen lassen und Klappe halten. Gefällt dir das besser?
 
Am Ende hab ich mich gefühlt wie der letzte Idiot :(

Liebe GreenTea,

schön, dass Du den Mut gefunden hast!

DU brauchst Dich nicht schlecht fühlen, ganz und gar nicht.

Dass sich Deine Chefin ganz sachlichen Einwänden offenbar nicht gewachsen
sieht, flüchtet sie sich in eine Argumentationsschiene, welche persönliche Angriffe
beinhaltet:

- ganz vorwurfsvoller Blick: "Da hat sich auch noch NIE einer drüber beschwert, bis jetzt waren alle sehr zufrieden!"

- Die Fahrtkosten... auch das habe noch nie jemand verlangt, meine Kollegen würden ja auch keine Fahrtkosten erstattet bekommen

- da bist du jetzt die einzige, die das so sieht"

Das ist nicht nur unfair, sondern äußerst unprofessionell.

Die Bewertung des Essens hat nicht nach idellen Aspekten zu erfolgen,
sondern nach rein kalkulatorischen.

Am besten, Du nimmst dort keine Mahlzeiten mehr ein, da sie Dir ja
sowieso nicht schmecken, und nimmst auch keinerlei Lebensmittel mehr mit.
Wenn dem Abzug keine Leistung mehr gegenüber steht, dann wäre dies eine
nicht zulässige Lohnkürzung.

Die Fahrtkosten müssen Dir erstattet werden, so steht es in Deinem Vertrag:

"Die Einsatzstelle verpflichtet sich gegenüber dem/der Teilnehmenden ... zur
Fahrtkostenerstattung zwischen Einsatzstelle und Einsatzort ...

Wenn andere Dienstnehmer freiwillig darauf verzichten, dann kann
ich das nicht nachvollziehen. Lass Dich deswegen nicht hinstellen wie eine
Ausbeuterin, wenn Du Deinerseits darauf bestehst!

Deine Chefin zeigt keine Chef-Qualitäten, wenn sie mit einer derartigen Sache
überfordert ist. Sie schiebt Dir den Schwarzen Peter zu, indem sie Dir ein
schlechtes Gewissen machen will.

Da Du ja sozusagen "an der Quelle" sitzt - was meinen denn Deine
Eltern aus rechtlicher Sicht dazu?

LG
Lucille
 
Liebe Clara,

warum ist es deiner Meinung nach schlecht gelaufen? Das verstehe ich jetzt nicht.

in (m)einer Traumwelt hätte meine Chefin sich das angesehen und gesagt: oh ja, stimmt. Ab sofort kriegst du die 85Euro nicht mehr abgezogen und ich überweise dir 15Euro Fahrtgeld monatlich - du kriegst also 100Euro im Monat mehr, die hast du dir auch verdient :)

Da so das Leben nicht ist, hatte ich mir zumindest etwas in der Art: "Das überrascht mich jetzt. Aber du könntest recht haben. Ich lass es mir durch den Kopf gehen und dann finden wir eine Lösung, die für beide Seiten in Ordnung ist" erhofft.

Stattdessen lief es eben, wie es lief: Meine Chefin hat mehr Macht, redet sich mit fadenscheinigen Entschuldigungen raus. Und beschuldigt mich auch noch indirekt, dass ich die Einzige sei, die das so sieht. Was mich irgendwie betroffen und traurig gemacht hat (hat sie also ihr Ziel erreicht). Ob sich etwas ändert und was, das kam in diesem Gespräch überhaupt nicht raus. Klar kann ich weiter darauf bestehen und nicht locker lassen. Aber das macht es nicht einfacher. Wie befürchtet hat die gute Frau einen guten Katalog an Ausreden, Erklärungen und, am schlimmsten, Anschuldigungen in Petto. Mit Anschuldigungen und Vorwürfen kann man mich wunderbar betroffen machen.

Im Übrigen: nur weil es sonst noch niemand gewagt hat, eine Fahrtkostenerstatung zu beantragen, heißt es noch nicht, daß dieses rechtens ist. Erkundige dich bei deinen Eltern, die werden das wissen.
Klaro ist es rechtens, darum fiel ihr nichts besseres ein, als mir zwar zuzugestehen, dass ich es einfordern kann, aber im gleichen Atemzug zu erwähnen, dass dies sonst keiner tut und noch nie jemand getan hat (und zwischen den Zeilen: es also unverschämt ihr gegenüber/ungerecht gegenüber den Kollegen/geldgierig ist)... Ich kann ihr auch einen Anwaltsbrief zukommen lassen, aber das würde alles noch schlimmer machen, sie würde ja nicht von ihrem Standpunkt abweichen, selbst wenn sie am Ende das geld zahlen würde (das Essen muss ja auch gekocht werden, was Personalkosten und Energiekosten verursacht und sowieso hat doch Essen auch einen Ideellen Wert. Ihr wird sicher noch mehr einfallen. ) Und ich kann damit nicht 5Monate tagtäglich umgehen. Weil sowas seltsames zu äußern ist nicht strafbar. Davor kann mich auch kein Anwalt der Welt schützen, nichtmal die Weltbeste Anwältin - MAMA ;)

Die Alternative heißt: gefallen lassen und Klappe halten. Gefällt dir das besser?

Eigentlich nicht! ;) Aber wenn ich am Ende als unverschämt und geldgierig dargestellt werde, dann wär ich lieber noch 5Monate still gewesen.

Mal abwarten, wie es sich entwickelt :/ Gut, dass die von der Trägerorganisation ja am Montag ohnehin einen Kontrollbesuch machen :) da kann ich es nochmal bei der Besucherin ansprechen.

liebe Grüße und Danke, GreenTea
 
schön, dass Du den Mut gefunden hast!

Danke, liebe Lucille :)

Aus Anwaltssicht könnte ich sogar auch noch die Abzüge der letzen Monate zurückfordern, da ich nie darüber informiert wurde, wie viel mir tatsächlich für das Essen abgezogen wird und es sich offensichtlich um einen nicht angemessenen Betrag handelt. Ob ich da am Ende des Tages Recht bekommen würde, hinge dann vom Richter ab, denn es steht dieser Abzug ja schon seit 4Monaten auf meiner Abrechnung als "Sachbezug" aufgelistet. Leider ist Recht nicht immer eindeutig zu definieren ;) Ziemlich klar ist: Man kann mich nicht gleichzeitig zum Essen zwingen und zur Kasse bitten. Wenn das Essen dort Pflicht ist, muss ich als FSJ-lerin mit einem solch geringen Einkommen eigtl nicht dafür zahlen. Anders ist es, wenn ich frei entscheiden kann, ob ich mitesse. Wenn ich mich dann fürs Essen entscheide, kann meine Chefin auch Geld dafür verlangen.

Das ist nicht nur unfair, sondern äußerst unprofessionell. Deine Chefin zeigt keine Chef-Qualitäten

Genau das wusste ich schon zuvor ;) Und genau deshalb hatte ich auch solche Hemmungen, sie nun darauf anzusprechen.

liebe Grüße, GreenTea
 
Liebe GreenTea,

niemand hat behauptet, daß so ein Gespräch leicht ist. Und ja, Träume sind sehr schön. Aber nicht die Wirklichkeit.

Wenn du aber auch in der Realität gut dastehen willst, dann sack´jetzt nicht gleich zusammen beim ersten Gegenwind.

Das Gespräch ist besser verlaufen, als du jetzt denkst, denn deine Chefin hat sehr dämlich auf deinen Argumente reagiert. Das zeigt, wie unsicher sie ist - und wie recht du hast!

Und wenn du die weltbeste Anwältin zu Hause hast, dann sieh zu, daß sie dich mit ein paar Parapraphen und Argumentationsgrundlagen ausstattet, wenn du wieder mit deiner Chefin sprichst. Das haben Rechtsanwälte nämlich besser drauf, als die meisten Chefs.

Hilfe anzunehmen ist kein Ausdruck von Schwäche, sondern von Intelligenz.

Du bist weder ein kleines Küken, noch ein hilfloses, ängstliches Kind. Du bist 18 Jahre alt und so gut wie erwachsen. Mach dich endlich nicht mehr kleiner als du bist.

Jammern hilft dir nichts. Stell dich auf die Hinterbeine und setz dich durch! Du bist doch schon auf einen guten Weg!
 
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hm....kluge Taktik deiner Chefin...wer weiß wie viele sie mit dem Gebarden dazu bekommen hat, schweigend das alles hin zu nehmen....
genügsam zu sein. hm unverschämt und geldgierig....ein leichtes, das zu behaupten, damit man (deine Chefin) Geld sparen kann.
Ich brauche dir also nur etwas einzureden und du bist still. Vielleicht hat sie auch nur angst, wenn sie dir das genehmigt, werden auch andere drauf kommen...(nämlich die Kollegen, die dich als geldgierig sehen...:rolleyes: ) Ich sehe es so wie die anderen: es ist dein gutes Recht und zudem noch per Arbeitsvertrag geregelt. Ob sich etwas ändert???? Sicher sie hat gemerkt, dass du dir Gedanken machst und sie es mit dir nicht machen kann...wie mit vielen davor. Sie versucht dich wieder klein zu machen....wird es ihr gelingen? Ich hoffe nicht, ich hoffe, du stehst dahinter voll und ganz. Mit so etwas wirst du zu einer Respektsperson....sicher wird sie sauer auf dich sein (aber insgeheim Respekt haben - zugeben wird sie das nicht!) Du hast sie schließlich durchschaut und sie schafft es nicht mehr dich einzuschüchtern. Du gibst schließlich deine gute Arbeitskraft und in dem Vertrag ist der Wert dafür geregelt. Du hältst den Vertrag ein, ergo muss die andere Seite auch den Vertrag einhalten.
Ich habe vor ca. 20 Jahren mal einen Job angetreten, abgemacht waren damals 12,00 DM die Stunde für bestimmte Arbeiten. Am ersten Tag musste ich eine andere Arbeit (nicht so anspruchsvoll) verrichten, dies sah der Chef und meinte, da ich das machen würde, würden 10,00 DM die Stunde ja wohl reichen....überrumpelt wie ich war nickte ich. Am nächsten Tag konnte ich die Arbeit machen, für die ich eingestellt war. Nach ein paar Tagen war ich unzufrieden mit meiner Reaktion und dachte für mich, das Geld weniger sehe ich eigentlich nicht ein....traute mich aber nicht etwas zu sagen. Ich wurde immer unzufriedener...richtig grantig...irgendwann nahm ich mir ein Herz und sprach das an. .....war alles kein Problem, ich bekam die vertraglich zugesicherten 12,00 DM. Nach ein paar Jahren bekam ich ein weiteres Resort dazu.....gleiches Geld für bedeutende mehr Arbeit....wieder innerlich unzufrieden....wieder gewartet...dann doch getraut...nach Verhandeln eine Gehaltserhöhung.....da habe ich begriffen, dass ich für meine Belange sorgen muss und ruhig selbstbewusst sein kann. Ich gebe schließlich meine gute Arbeitskraft her ;).
 
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