Hire and Fire?

Wildfreund

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20 Februar 2014
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Liebe Forengemeinde,

Ich hatte in den letzten 4 Jahren 4 bzw 5 Arbeitsverhältnisse (nein keine libidösen oder sonstigen Verhältnisse, einfach Arbeitsverhältnisse um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden).

Gerade bin ich dabei (nach einer schweren psychischen Krise) beruflich wieder Fuß zu fassen. Und ich stelle fest daß ich Probleme habe die mich zu verfolgen scheinen.

Zur Vorgeschichte: Seit dem Jahr 2010 bin ich beruflich ein Nomade - und die Anstellungen verliefen oft nach diesem Schema: Anstellung - Mobbing/Bossing - Kündigung. Unter anderem auch mit den Worten: "Ich kann Ihnen zwar nicht sagen was Sie falsch gemacht haben, aber irgendwas haben Sie wohl falsch gemacht".
Wirklich skeptisch wurde ich als ich eine Ausbildung beenden musste, die sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil gliederte. Da meisterte ich die Theorie mit besten Noten während ich bei den Praktika meinen Augen kaum traute was da täglich passierte und schwerem Mobbing ausgesetzt war, und meiner Meinung nach völlig zu unrecht sehr schlecht beurteilt wurde. (die Dienststelle wo ich die Praktika absolvierte wurde mittlerweile aufgelöst - scheinbar liefen da wirklich ein paar Dinge schief).

Im Großen und Ganzen sah ich mich aber generell einfach ungerecht behandelt und unfähig mit den Selbstverständnis daß "die Welt einfach ungerecht ist" umzugehen. Alle Versuche blieben erfolglos, ich habe mein Äußeres verändert, meine Frisur, meine Kleidung, versucht so wenig wie möglich aufzufallen, freundlich zu sein, ja sogar bewusst unfreundlich zu sein (ein Feedback das ich mal nebenbei erhalten habe war daß ich "zu nett" sei...). Im Endeffekt hat nichts geholfen, alle Arbeitsverhältnisse der letzten Jahre dauerten einige Wochen bis wenige Monate und wurden ohne Angabe von Gründen nach kurzer Zeit von Arbeitgeberseite beendet.

Persönliche Coachings, Psychotherapie, Psychiatrische Behandlung, Anfragen bei der hiesigen ArbeitnehmerInnenvertretung, all das konnte mir bisher nicht helfen. Nach wenigen Tagen sehe ich die gleichen Muster der letzten Jahre wieder aufkommen. Es ist immer das Gleiche und ich versuche mittlerweile wirklich sehr den Wünschen meines Arbeitgebers zu entspechen. Dabei sehe ich Kollegen die zuspätkommen, schlafen am Arbeitsplatz, Witze über Kunden, die Führungsebene oder Kollegen reißen, keine Scham haben ihr auch-nur-Mensch-sein öffentlich auszuleben, und auch nicht anecken damit und wundere mich...

Ist es alleine mein Lebenslauf? Als Schulabbrecher (der aber erfolgreich und unter schweren Bedingungen die Reifeprüfung nachgeholt hat), als ehemals politisch engagierter Jugendlicher der von seinem Demonstrationsrecht gebrauch machte und dabei in seinem Glauben an die Menschheit auch keine Scheu davor hatte von der Polizei mit Personendaten erfasst zu werden, als junger Mensch der (ok, zugegeben) von von seiner Dienststelle während der Maturaschule Arbeitsmaterialen geklaut hat (mir wurde das zwar offiziell nie nachgewiesen dennoch glaube ich daß mein damaliger Chef davon gewusst hat) gibt es möglicherweise viele Dinge die einen Dienstgeber bei der Recherche abschrecken.

Dennoch verstehe ich nicht warum es üblich zu sein scheint mich erst einzustellen, kostspielig einzuschulen und dann über linke Nummern wieder loszuwerden? Warum wird das nicht im Zuge der üblichen Recherche über Applikanten abgeklärt bevor ich den Dienstvertrag unterschreibe?

Zugegeben, man könnte mir jetzt mit einem herzhaften "Guten Morgen, wir haben die Wirtschaftskrise, wer arbeiten will muß sich hinten anstellen, etceterapepe" entgegenbringen, und daß die Situation am Arbeitsmarkt vielleicht nicht ganz so ideal ist. Aber nach meinen Erfahrungen in den Letzten Jahren denke ernsthaft darüber nach meine berufliche Zukunft und damit auch die Aussicht auf eine berufsbegleitende Ausbildung, die Fortsetzung meines Studiums etc ein für alle mal zu begraben.

Ich bin polizeilich (offiziell?) unbescholten soll heißen mein Strafregisterauszug ist rein. Ich habe auch Dienstzeugnisse die eigentlich zufriedenstellend sind - klar es gibt "diese Codes" unter Arbeitgebern, ominöse Formulierungen die rechtlich unantastbar sind und trotzdem "schlecht" sind. Zwar war ich noch nie in Postitionen wo es der Arbeitgeber als Wert empfunden hätte mir ein Arbeitszeugnis auszustellen. In einem fall habe ich auf Anfrage sogar ein Zeugnis erhalten das sogar nach "diesen Codes" (wo sind die eigentlich aufgelistet?) angeblich einigermaßen positiv war.

Ich bin mittlerweile wirklich skeptisch, vermute irgendwo einen Aktenvermerk den ich nie in meinem Leben einsehen werde, vermute hidden Services die im legalen Graubereich Background-checks (Facebook?) mit ungeahnten Einsichten ermöglichen, vielleicht sogar einen beruflichen permanent Record, eine Arbeitnehmer-Datenbank die nie jemand einsehen wird der dagegen rechtliche Schritte einleiten würde - schließlich ist es einem Arbeitgeber verboten Daten über einen ehemaligen Angestellten weiterzugeben.

Es scheint aber als wäre man trotz aller "Grundrechte" und Privilegien die unsere Vorväter mühsam erkämpft haben im Endeffekt einer gewissen Willkür ausgeliefert. Was soll ich tun? Wenn ich in meinem jetzigen Job wieder die gleichen Erfahrungen mache bin ich möglicherweise wirklich verleitet mich von meiner beruflichen Zukunft gänzlich zu verabschieden.

Ich bin froh über meinen jetzigen Job und hoffe daß sich mein Verdacht als unbegründet herausstellt und sich die Sache vielleicht doch in Wohlgefallen auflöst. Die einzigen Möglichkeiten wären es Mobbing bzw Bossing nachzuweisen und selbst das ist ein Graubereich, ansonnsten konnte ich in meinem Fall nur sehr spärlich Hilfestellung finden - wie gesagt nach einigen Anrufen hat sich die (unabhängige) Arbeitnehmervertretung bereiterklärt mir mal ein unverbindliches Beratungsgespräch anzubieten. Kennt Ihr vielleicht Stellen an die ich mich wenden könnte, oder hat hier jemand Tipps die mir weiterhelfen könnten?

Hat sonnst jemand etwas zu dem Thema zu sagen? Soll ich jetzt meine beruflichen Aussichten wirklich begraben?
 
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Ich habe ja keine Ahnung in welchem Beruf du arbeitest, daher kann ich mir kein Bild von deinem derzeitigen Arbeitsplatz machen.
Auch bin ich aus Deutschland. Und da es bei uns z. Z. keine Wirtschaftskrise gibt, ist es für gut ausgebildete Leute nicht so das Problem einen passenden Job zu finden.

Bei uns hier sind die Ausbildungen/Lehren kaum kündbar vom Arbeitgeber her. Da muss schon etwas sehr Gravierendes vorgefallen sein, so dass das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Auszubildendem massiv gestört ist.

Willst du ganz genau wissen, ob deine Arbeitszeugnisse korrekt formuliert wurden von deinen Vorgesetzten, dann lass dich von einem Rechtsanwalt für Arbeitsrecht aufklären. Der kann dich auch hinsichtlich des Mobbings/Bossings beraten.

Willst du wissen was in deinem polizeilichen Führungszeugnis steht, kannst du das über deine Gemeindeverwaltung in Erfahrung bringen(so ist das jedenfalls bei uns). Wenn es bei dir allerdings keine Strafbefehle, Gerichtsverhandlungen mit einhergehenden Strafen gegen dich gegeben hat, wird wohl nichts Negatives über dich drinstehen.

Selbst, wenn du dich bei diversen Demos auffällig verhalten hast und polizeitechnisch erfasst wurdest, verstehe ich nicht, warum man dich zuerst einstellt und dich anschließend nicht weiterbeschäftigt. Hast du einmal deine Personalakten eingesehen?

Natürlich sind mir die vielfältigen Möglichkeiten der Arbeitgeber heutzutage bekannt, mithilfe unterschiedlicher Dienstleister im detektivischen Bereich die sozialen Netzwerke auszuloten nach einschlägigen Einträgen. Gibt es denn da so viel über dich?

Ich kann wirklich nur jedem, der in irgendeiner Art und Weise im Berufsleben steht - oder gar Karriere machen möchte - abraten zu viel im Internet über sich preiszugeben. So ein offenes Wesen im Netz ist wie ein Tattoo. Man wird es nur sehr schwer wieder los und muss sich meistens damit arrangieren. Außerdem verrät ein allzu 'offenes, freizügiges Wesen' mehr von einem Menschen, als die meisten gemeinhin denken.

Ich bin immer ganz erstaunt, was Menschen alles 'nicht zu verbergen' haben aus ihrem Privat - und auch aus ihrem Berufsleben. Sie wären schockiert, wie furchtbar (sagen wir mal) 'anders' oder fatal das bei ihren Bekannten, Freunden oder gar Kollegen oft ankommt.

Wenn du dich politisch engagierst - in welche Richtung geht das dann (eher links oder eher rechts)?

Ich empfehle dir also einen Anwalt für Arbeitsrecht. Der wird dir weiterhelfen können.
 
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Ich habe ja keine Ahnung in welchem Beruf du arbeitest, daher kann ich mir kein Bild von deinem derzeitigen Arbeitsplatz machen.
Ok ich werde nicht sagen wo ich arbeite, nur so als Impression: ich hatte jetzt eine einwöchige Einschulung (bei einer ausgelagerten Firma - das wurde alles kompetent und einigermaßen gut erklärt) und heute einen Test über die Inhalte unter Aufsicht meines direkten Arbeitgebers, in Gesellschaft des gesamten, bereits eingeschulten Teams.
Bei diesem Test traten einige Schwierigkeiten auf, da es Änderungen im EDV-system gab.
Außerdem wurde mir über das interne Mail-system ein falscher Link zur Testseite gegeben weshalb mich der Supervisor vor allen Mitarbeitern laut anschrie ich sollte den (falschen) Test sofort beenden - das gleiche galt für alle anderen Testteilnehmer, aber die wurden nicht so Lautstark darauf hingewiesen. Dann verschwand die Aufsicht für ein paar Minuten um daraufhin den richtigen Link durchzusagen - alle die das sahen dachten ich im speziellen wäre zu blöd den Test überhaupt zu starten obwohl eben andere Testteilnehmer genau das gleiche problem hatten. Weiters kam die unmittelbare Vorgesetzte auffallend oft zu mir (wieder vor der kulisse des gesamten Teams) und gab mir im speziellen unfaufgefordert irgendwelche Instruktionen was wieder den Eindruck erweckte daß ich spezielle Probleme hätte. Ich konnte nicht anders als höflich in die Menge zu lächeln und zu versichen daß alles in Ordnung wäre.
Es sind eben diese Kleinigkeiten die mir Momentan Sorgen machen - ich meine ich hatte noch nicht mal Zeit mir irgendwelche sachlichen Fehler oder sozialen faux-pas zu leisten. Diese Ablehnung kommt mittlerweile einfach so, schon von vorn herein.
Bei der Anlaufstelle für Arbeitnehmer wurde mir geraten ich sollte ein Mobbingtagebuch führen und ich frage mich ob diese Ereignisse nicht bereits eines Eintrages würdig sind - naja mal aufs Testergebnis warten.
Auch bin ich aus Deutschland. Und da es bei uns z. Z. keine Wirtschaftskrise gibt, ist es für gut ausgebildete Leute nicht so das Problem einen passenden Job zu finden.
Ich möchte meinen Standort nicht so unbedingt preisgeben - weiß auch nicht ob ich das aus der Sicht meines Arbeitgebers darf. Alles was ich sagen kann ist daß aufgrund der Prognosen lokaler "Experten" die Situation am Arbeitsmarkt erst 2015 "besser" wird, was sich wahrscheinlich auf qualifiziertere Arbeitskräfte bezieht. Da ich alle meine Studien und Ausbildungen aufgrund der prekären Arbeitsmarktsituation (oder sonnstigen unausgesprochenen Gründen) beenden musste gilt das wohl nicht für mich. Derzeit höre ich nur wie schwer es schon allein die "Generation Praktikum" am Arbeitsmarkt hat, also die Studienabsolventen die verzweifelt versuchen müssen Berufserfahrung zu sammeln um überhaupt einen Beruf ergreifen zu können, was ja für sich allein genommen schon paradox ist.
Bei uns hier sind die Ausbildungen/Lehren kaum kündbar vom Arbeitgeber her. Da muss schon etwas sehr Gravierendes vorgefallen sein, so dass das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Auszubildendem massiv gestört ist.
Kündbar sind praktikanten wohl auch hier nicht, dafür "durfte" man mich ungestraft mit Arbeitsmaterialien bewerfen, und ich wurde gemobbt weil ich Arbeitsprozesse nach Qualitätsstandards wie ich es in der Theroie gelernt habe durchführen wollte anstatt mich nach den Dynamiken im eingesessenen Team zu richten. (Und mit Dynamiken meine ich teilweise wirklich gesundheitsgefährdende Methoden die sich "so ergaben" im Berufsalltag - ich bin mir nicht sicher ob ich hier auf Details eingehen darf/soll). Und genausowenig wie ich kündbar war (da ich nie zuspät kam, nie krank war und versuchte mein Bestes zu geben) war ich auch wehrlos gegen eine völlig ungerechtfertigte Kündigung und die (mündliche) Ansage daß ich "nie mehr in dieser Abteilung gesehen werden will". Hier könnte ich viel erzählen...
Willst du ganz genau wissen, ob deine Arbeitszeugnisse korrekt formuliert wurden von deinen Vorgesetzten, dann lass dich von einem Rechtsanwalt für Arbeitsrecht aufklären. Der kann dich auch hinsichtlich des Mobbings/Bossings beraten.
Ja genau das will ich eigentlich ganz genau wissen, danke! Ich scheue derzeit vor den Kosten einer qualitativ angemessenen Rechtsberatung zurück und hoffe bei öffentlichen Stellen auf ein offenes Ohr.
Willst du wissen was in deinem polizeilichen Führungszeugnis steht, kannst du das über deine Gemeindeverwaltung in Erfahrung bringen(so ist das jedenfalls bei uns). Wenn es bei dir allerdings keine Strafbefehle, Gerichtsverhandlungen mit einhergehenden Strafen gegen dich gegeben hat, wird wohl nichts Negatives über dich drinstehen.
Eben genau das ist der Fall. Ich habe mehrere (kostenpflichtige) Strafregisterauszüge, habe auch "informell" bei der Polizei angefragt was eventuell über mich bekannt ist, aber da wurde mir nichts gesagt. Wie gesagt, offiziell bin ich "clean" Trotzdem werde ich den Verdacht nicht los daß es irgendwelche Gerüchte über mich gibt, die im speziellen bei Arbeitgebern nicht gut ankommen.
Selbst, wenn du dich bei diversen Demos auffällig verhalten hast und polizeitechnisch erfasst wurdest, verstehe ich nicht, warum man dich zuerst einstellt und dich anschließend nicht weiterbeschäftigt. Hast du einmal deine Personalakten eingesehen?
welche Personalakte meinst Du? Wo liegt die auf, wie kann ich die einsehen? Ich wusste nicht daß es eine zentrale oder polizeiliche "Personalakte" gibt, mir wurde immer gesagt daß Daten über Angestellte vom Arbeitgeber nicht weitergegeben dürfen.[/quote][/quote]
 
Natürlich sind mir die vielfältigen Möglichkeiten der Arbeitgeber heutzutage bekannt, mithilfe unterschiedlicher Dienstleister im detektivischen Bereich die sozialen Netzwerke auszuloten nach einschlägigen Einträgen. Gibt es denn da so viel über dich?
Ich habe bei diversen Detekteien per offiziellem Ansuchen Auskünfte über alle über mich gesammelten Daten verlangt. Leider habe ich nichts gefunden - das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen da sich das im privatem Bereich abspielt und es keine Zentrale Stelle gibt. Das heißt ich müsste alle Detekteien direkt anschreiben um mit Glück eine zu treffen die im Auftrag meiner Arbeitgeber handelt(e).
Ich habe nie Sensible Daten oder ähnliches im Internet veröffentlicht - ich wurde ja auch nie so weit "eingeweiht" bei allen meinen Dienststellen. Möglicherweise habe ich im Internet eine Spur mit einschlägiger persönlicher ideologischer Einstellung hinterlassen, was sich aber nie direkt auf meine Arbeitgeber bezogen hat.
Ich kann wirklich nur jedem, der in irgendeiner Art und Weise im Berufsleben steht - oder gar Karriere machen möchte - abraten zu viel im Internet über sich preiszugeben. So ein offenes Wesen im Netz ist wie ein Tattoo. Man wird es nur sehr schwer wieder los und muss sich meistens damit arrangieren. Außerdem verrät ein allzu 'offenes, freizügiges Wesen' mehr von einem Menschen, als die meisten gemeinhin denken.
Deswegen habe ich im ursprünglichen Thread von "Tabu" gesprochen - ich fürchte auch die Gedankengeänge in diesem Thread könnten einem Arbeitgeber übel aufstoßen. Obwohl ich bei Äußerungen im Netz immer sehr auf Anonymität geachtet habe und möglichst alles was einen Rückschluß auf meine "reale Situation" zulässt vermieden habe, habe ich das Gefühl daß meine Spuren im Netz möglicherweise eindeutig zuordenbar und für Arbeitgeber einsehbar sind.
Ansonnsten ist mir nicht ganz klar was du mit einem "offenen freizügigem Wesen" meinst... ich habe weder Nacktbilder oder Partypics von mir veröffentlicht, noch wüsste ich von solchen im Netz da ich mir der Gefahren von Handycams etc sehrwohl bewusst bin.
Ich bin immer ganz erstaunt, was Menschen alles 'nicht zu verbergen' haben aus ihrem Privat - und auch aus ihrem Berufsleben. Sie wären schockiert, wie furchtbar (sagen wir mal) 'anders' oder fatal das bei ihren Bekannten, Freunden oder gar Kollegen oft ankommt.
Genauso geht es mir auch. Wenn ich sehe wie andere Kollegen ein "Lotterleben" führen mit ungenierten Partybildern auf Sozialen Medien, während ich an der Grenze zur Paranoia darauf achte nicht zu sehr aufzufallen, ja sogar meine "Meinung" verbergen muss, frage ich mich schon in stillen Momenten was da genau vor sich geht. Das kann es doch echt nicht sein, nach ein paar Jarhen frage ich mich das wirklich! Ich fühle mich als müsste ich mit einer schwer kriminelle Vergangenheit von der nur ich und der Chef weiß umgehen.
Wenn du dich politisch engagierst - in welche Richtung geht das dann (eher links oder eher rechts)?
Ich empfehle dir also einen Anwalt für Arbeitsrecht. Der wird dir weiterhelfen können.
Also hier über meine (zumindest frühere) politische Einstellung, ich fühlte mich immer am besten im linken Teil des Spektrums aufgehoben. Marxismus, ja sogar Anarchismus, Klassische Demonstrationen mit Trillerpfeife und Transparenten, da leuchteten meine Augen in Jugendjahren auf. Auch bei der einen oder anderen Hausbesetzung war ich mal dabei und wurde eben Polizeilich erfasst, ließ mich aber dabei nie dazu hinreißen irgendwelche Gewalttaten durchzuführen, ich war immer eine eher friedliche Natur. Auch wenn ich mir im Laufe der Zeit bewusst wurde daß es überall gewisse "Lügen" und Unebenheiten gibt bin ich immernoch tendenziell der Meinung daß Oberflächlichkeit, Faschismus und zuviel Drill und Gewalttaten der Gesellschaft nicht allzu gut tun. Vielleicht lesen das hier Menschen die von solchen Tönen garnicht begeister sind, und wenn die der Meinung sind ich gehöre ausspioniert und an den Pranger gestellt so kann ich im Moment auch nichts dagegen tun - schlimmer als es für mich jetzt ist kann es nicht werden.
Wie gesagt allzuviel rechtliche Schritte kann ich mir im Moment einfach nicht leisten. Ich muß mich an Auskünfte die öffentliche Stellen anbieten halten, und die gibt es nur spärlich in diesen Belangen...
Danke trotzdem für diese Antwort, ich fühle mich sehr wohl verstanden und weniger allein gelassen.
Jetzt ists schon spät, ich sollte bald schlafengehen damit ich morgen fit bin für den täglichen Kampf!
Gute Nacht!
 
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Lieber Wildfreund,

also wenn du meinen Text einmal richtig liest, dann wirst du erkennen, dass ich weder nach deinem Arbeitgeber, noch nach deinem Herkunftsort gefragt habe.

Eigentlich hatte ich lediglich geschrieben, dass ich aus Deutschland bin, weil du in deinem Post von deiner Matura sprachst. Bei uns nennt man die Hochschulreife Abitur.

Eine Personalakte findest du übrigens nicht bei der Polizei, sondern in der Firma, in der du arbeitest. Sie liegt im Personalbüro und jeder Angestellte/Arbeiter hat das Recht seine eigene Personalakte einzusehen!

Ein polizeiliches Führungszeugnis ist dagegen etwas ganz anderes! Ein Arbeitgeber darf ein solches Führungszeugnis nur durch dich(!)anfordern. D. h. du erlaubst ihm die Einsicht. Manche Arbeitsverhältnisse machen so ein Führungszeugnis erforderlich (z. B. wenn du Polizist werden möchtest). Der Dienstherr/Arbeitgeber wird es bereits für die Bewerbungsunterlagen verlangen. Er kann das nicht ohne deine Einwilligung tun.

Bei deinem Verhalten auf Paranoia zu schließen, kommt mir ein wenig zu hoch gegriffen vor. Aber deine Angst durch frühere Aktivitäten o. ä. ausspioniert und deshalb gemobbt zu werden, scheint bei dir sehr verankert zu sein. Dabei lässt sich aus deinen Beschreibungen nichts erlesen, was ein Mobbing hervorrufen könnte.

Ich erinnere mich noch an einem früheren Thread von dir ("Wie überrede ich sie?"). Auch hier kamst du mir überängstlich und fast getrieben vor.

Wie gesagt: willst du eine adäquate Antwort auf all diese Fragen, die du hier gestellt hast, wirst du wohl in die Tasche greifen und einen Rechtsanwalt für Arbeitsrecht konsultieren müssen. Vielleicht gelingt es dir über die Anwaltskammer einen Anwalt zu finden, der dir pro bono einige Ratschläge gibt. Oder du erkundigst dich im Vorfeld nach den Kosten einer Rechtsauskunft. Die Gebühren sind (in Deutschland jedenfalls) meistens gar nicht so hoch.

Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: du hattest Fragen gestellt, ich habe versucht sie zu beantworten. Mich interessiert weiter gar nichts von dir. Weder dein Arbeitgeber, noch dein Wohnort.

Ich wünsche dir alles Gute!
 
Hallo Wildfreund,
in Deutschland gibt es auf jedem Amtsgericht eine kostenlose Rechtsberatungsstelle. Ich war vor langen Jahren auch mal dort und mir wurde sehr gut weitergeholfen.
Ich weiß von meiner letzten Arbeitstelle dass es eine zweite, sprich schwarze Akte, von mir gab. Nachdem ich einen Arbeitsgerichtsprozeß gewonnen habe, musste mein damaliger Arbeitgeber auch diese Akte rausgeben.

Und dann hatte ich alle Freiheiten dieser Welt am Arbeitsplatz ... hab sie aber nicht ausgenutzt sondern meine Arbeit wirklich gut gemacht. Und ich wurde dann von den Kollegen quasi hofiert, dass ich mich gewehrt habe um einige Fehler aufzuzeigen.
Hat mich stark gemacht und ich hab mir nix, überhaupt nix mehr, gefallen lassen.

Runtermachen lassen von den Kollegen musst Du Dich nicht, im höflichen Ton geht alles.
 
Wow danke für diese Info! Darfst du das denn einfach so schreiben hier?
Wie gesagt, es gibt im Moment keinen wirklich aktuellen Anlass es sind alles nur Befürchtungen die aufgrund schlechter Erfahrungen aufkommen. Ich habe einen Verdacht daß es solche "schwarzen" Akten womöglich auch bei der Polizei resp. bei bestimmten Sonderabteilungen der Exekutive gibt, die vielleicht auch nicht ganz vertraulich behandelt werden.
Wenn diese Daten an Arbeitgeber weitergegeben werden wird es da auch keine Rechtsmittel geben, denn der Chef ist im Prinzip Herr in der eigenen Firma und hat genug Möglichkeiten auf Basis seiner Willkür unangenehme Mitarbeiter loszuwerden. Aber Danke für den Rat mit der kostenlosen Rechtsberatung, ich werde das im Notfall in Anspruch nehmen.
 
Darf ich dir mal ganz ehrlich etwas sagen, lieber Wildfreund?!

Du steigerst dich da in etwas hinein, dass es überhaupt nicht gibt. Wovon redest du da? Denkst du die Polizei ist die Stasi? Warum solltest du denen so wichtig sein, dass sie eine Akte über dich anlegen könnten? Das ist doch Unsinn. Oder willst du uns hier veralbern?

Wenn du nicht vorbestraft bist, dann steht auch nichts in deinem polizeilichen Führungszeugnis. Punkt!

Kannst du mir mal sagen, warum dich ein Arbeitgeber für ein Praktikum einstellen sollte, wenn du ein Schwerverbrecher bist in seinen Augen?

Lies dir meinen letzten Post durch!

Ach ja: natürlich darf Spätzin hier sowas schreiben! Was sollte ihr denn passieren? Sollte die Geheimpolizei sie abholen und nach Guantanamo bringen?

Kopfschüttelnde Grüße!
 
Ja, die Spätzin darf sowas schreiben (y) die ist nämlich seit Anfang des Jahres in Rente und hat die hauseigenen Juristen, die sich nicht einig waren ob der Anklage, ganz schön aufgemischt!!! Hatte natürlich GöGa hinter mir und der hat ordentlich Zunder gegeben!
Und hatte das Glück, dass dieser Fall eine Viertelseite in der Presse hatte! was war ich auf einmal in der Firma berühmt ... und dann berüchtigt!
 
Liebe Clara Clayton

Ich will hier ganz und gar niemanden veralbern! Auch habe ich Dein Posting aufmerksam durchgelesen.

Ich bin auf Deine Beiträge nicht so ganz eingegangen weil ich aus diesen nichts wirklich nützliches herauslesen konnte was mir in meiner Situation helfen könnte.

Ich bitte Dich, wenn Dir meine Situation so ganz und gar unverständlich ist, mich zu ignorieren.
Nur als Beispiel: Wenn Du auf der Straße Jemanden mit einem Schild daß das Ende der Welt nahe ist herumlaufen siehst - gehst du zu dem hin und sagst er soll sich "nicht in irgendwas hineinsteigern" oder lässt du den einfach laufen? Falls zweiteres bitte ich dich auch mich "einfach laufen zu lassen", anstatt gleich im zusammenhang mit einem früheren Anliegen das hier im Forum dokumentiert ist den Begriff Paranoia in den Raum zu stellen.
Danke.

Falls Du Zweifel hast daß ich bei meinem derzeitigen Dienstherren in irgendeiner Form etwas an Loyalität, Ergebenheit oder Dienstbeflissenheit zu wünschen übrig ließe wünschte ich, ich könnte meinen Arbeitsallltag hier besser dokumentieren - ich würde meine Hand ins Feuer legen daß Du mich verstehen könntest, könnte ich Dir all die Feinheiten im beruflichen Alltag hier auseinandersetzen. Das ist aber nicht möglich - weder habe ich die Möglichkeiten alles zu dokumentieren, noch bin ich soweit überzeugt daß in meiner derzeitigen Arbeitsstelle wirklich (von weit "oben" angeordnet, wie oben beschrieben) Mobbing bzw Bossing ausgeübt wird. Ich will nicht gleich den Teufel an die Wand malen, das sei nochmal ausdrücklich erwähnt.

Deine Antworten spielen mit dem Begriff "Paranoia" außerdem erwähnst du daß ich "in die Tasche greifen sollte". Man könnte fast annehmen daß die einzige Wahlmöglichket die für mich übrig ist die zwischen einer Psychotischen Episode oder einer großen finanziellen Investition in eine Rechtsbreatung ist. Ist das die Kernessenz, die du hier kolportierst, oder gibt es vielleicht doch noch einen Rat, der mich nicht vor so eine radikale Wahl stellt?
 
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Mit "in die Tasche greifen" ist üblicher Weise gemeint, dass für eine Leistung zu bezahlen ist(in Form eines Geldbetrages). Hier waren die Gebühren für einen Anwalt gemeint. Die Dienste eines Anwalts unterliegen einer Gebührenordnung. Diese Ordnung erfährst du bei der Anwaltskammer. Die Kosten sind bei einer Rechtsberatung eher geringfügig und bezahlbar.

Des Weiteren kann ich hier meine Ansicht schreiben, wenn ich mag. Wenn dir daran etwas nicht passt, dann schreibe einfach nicht hier!

Vielleicht erinnerst du dich: der Ausdruck 'paranoid' im Zusammenhang mit deiner Person, stammt von dir selber! Genaugenommen schrieb ich, dass ich diesen Ausdruck für ein wenig zu hoch gegriffen halte.

Sehr gerne kannst du mir weitere Erklärungen zu deiner Arbeit und deinen Schwierigkeiten dort ersparen. Deine Posts haben mich deine Person ausreichend 'kennenlernen lassen'.
 
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