Ich bin so unglücklich mit meinem Leben

weezy

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7 Januar 2017
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hallo,
Ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich unbedingt mit jemanden reden muss. Ich bin so unglücklich mit meinem Leben, ich wollte so ein Leben nie und verstehe auch überhaupt nicht mehr was das eigentlich soll. Ich habe so viele Probleme und ich weiß gar nicht mehr wohin mit meiner Trauer/Wut/Frust etc. ich sehe alle anderen Menschen um mich herum und die meisten sind happy. Wieso ich nicht?

Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 10 Jahre alt war. Habe 11 Jahre gebraucht um das zu akzeptieren und auch den neuen Freund meiner Mutter zu akzeptieren (ist ein super netter Kerl und es war nie was persönliches, aber ich wollte einfach nur meine Eltern zusammen). Habe mich als Jugendliche geritzt, bin abgehauen. Mein Vater ist mir heute so gut wie fremd, wir sehen uns maximal 5 mal im Jahr. Bin mit 20 sexuell missbraucht worden, habe es angezeigt und auch ne Therapie gemacht ( die mir aber eigentlich nichts gebracht hat). Bin durch meine Ausbildung oft umgezogen bzw habe in mehreren Ländern gearbeitet und somit keinen festen Freundeskreis mehr gehabt. Im Endeffekt habe ich meinen Job gehasst, habe mich schon früh gefragt ob das alles ist morgens aufzustehen, zur Arbeit zu gehen und wieder ins Bett zu gehen. Habe mit 28 beschlossen eine neue Ausbildung zu machen (das einzig Gute was ich jetzt habe, da es mein absoluter Traumjob ist!). Für meine Beziehungen schäme ich mich schon fast... Würde schon oft betrogen, verstehe nicht wieso ich den Menschen nicht Genüge. Habe nach zwei Jahren Single sein nun wieder eine Beziehung, in der mein ganzer Frust und negative Erinnerungen wieder hochkamen. Ich tue daher meinem Freund überhaupt nicht gut, ich weiß dass es mein Fehler ist. Habe mit Eifersucht zu kämpfen, (mein Freund hat viele weibliche Freundinnen 20-22 Jahre und ich mit 30 weiß nicht was ich mit Ihnen reden soll.. Mein Freund ist 36 und stellt mich als intolerant dar).

Das war so grob mein ganzer Kummer. Ich versuche wirklich aus meinem Leben was gutes zu machen und alles positiv zu sehen. Aber es holt mich alles einfach wieder ein. Als Single ging es mir einigermaßen gut, jetzt in der neuen Beziehung kommt alles wieder hoch und schadet uns beiden. Ich möchte mich ändern aber weiß nicht wie. Ich hatte so eine romantische Vorstellung von liebe und jetzt glaube ich an gar nichts mehr. Ich glaube dass ich meine Familie und freunde mehr liebe als sie mich. Wo sind die Menschen die zusammen halten, wenn es mal schwer wird ? Gibt es keine Harmonie mehr in Familien und Beziehungen? Ich sehne mich so sehr nach einer schönen Beziehung mit der ich auch eine Familie gründen kann. In der ich mich fallen lassen kann. In der meine Ängste genommen werden. Ich werde immer nur verurteilt. Ich gebe doch zu, dass ich Probleme habe aber keiner sieht wie sehr ich versuche mich zum besseren zu ändern.

Ich denke ich habe zu hohe Erwartungen und Anforderungen an mein Leben und kann daher niemals glücklich werden. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ein Leben das voll von Trennungen / Scheidungen und Unwahrheiten ist, für mich kein schönes und sinnvolles Leben ist. Ich würde gerne eine Therapie machen, aber habe durch die Ausbildung an einer privaten Schule kein Geld.

Würde mich um ein paar Denkanstöße freuen.
Liebe Grüße
 
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Hallo Weezy,

also ich denke nicht, dass du dich ändern solltest.

Du hast sehr viel erlebt in deinem (immer noch) jungen Leben. Vieles davon war sicher sehr schlimm. Aber selbst wenn du das aufarbeiten würdest (in einer Therapie beispielsweise), gehört es doch immer noch alles zu deinem Leben.

Die guten und die schwierigen Dinge, die uns im Leben passieren, machen uns aus und lassen uns so werden wie wir sind. An Vielem können wir arbeiten. So können wir z. B. lernen unserer Eifersucht entgegen zu treten und mehr Vertrauen zu haben. Auch können wir Selbstbewusstsein trainieren. Natürlich braucht das alles Zeit.

Vielleicht sind die Erwartungen, die du in dich- und auch in die Menschen in deinem Umfeld stellst- tatsächlich zu hoch. Warum denkst du z. B., dass du deinem Freund nicht guttust? Vielleicht tut er DIR ja nicht gut. Warum bist du denn intolerant, wenn du mit den vielen weiblichen Bekannten deines Freundes nicht einverstanden bist? Mir würde es da wahrscheinlich genauso gehen wie dir. Ich würde auch eifersüchtig sein, wenn ich einen Freund von 36 Jahren hätte, der mit Frauen von Anfang 20 befreundet wäre. Ich finde dein Verhalten ganz normal. Warum hat dein Freund diese jungen Freundinnen?

Ob deine Vorstellung von der Liebe zu romantisch ist, kann ich nicht beurteilen. Am Anfang einer Liebe/Beziehung sehen wir doch oft noch alles in einem romantischen Licht. Später dann, wenn aus verliebt sein Liebe werden kann, entwickelt sich alles weiter und die Realität holt uns ein. Das ist auch gut so. Nur so kann die Liebe im Alltag bestehen.

Zur Liebe gehört Vertrauen. Wenn du dieses Vertrauen in deiner Beziehung nicht spürst, dann kann es auch sein, dass dein Freund einfach nicht der richtige Mann für dich ist. Manchmal passt es einfach nicht. Das ist nicht dein Fehler. Du solltest lernen deinen Instinkten mehr zu vertrauen.

Klar, du bist wegen deiner vielen negativen Erlebnisse unsicher und misstrauisch. Wahrscheinlich merken das die Menschen in deinem Umfeld auch und sind vorsichtig dir gegenüber. Aber daraus zu schließen, sie würden dich weniger mögen/lieben als du sie, halte ich für einen Fehler deinerseits.

Vielleicht wäre eine Therapie doch das richtige für dich. Ich könnte mir vorstellen, dass es für Menschen in deiner Lage, die sich in einer Berufsausbildung befinden, Zuschüsse geben könnte. Du kannst dich einmal im Internet beim Psychosozialen Dienst erkundigen oder bei der Diakonie bzw. der Caritas. Eventuell kann dir auch die Frauenbeauftragte deiner Stadt weiterhelfen. Erkundige dich mal.

Alles Liebe und eine Umarmung für dich!

Clara
 
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Hm, als erstes solltest du mal den Gedanken vergessen, dass du niemals glücklich werden kannst.
Solange du das denkst, wird es auch so sein.
 
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