Machtkampf/Machtkämpfe

Hortensie

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14 Mai 2004
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3.749
Hallo ihr Lieben,
ich habe gerade mal ein paar Posts gelesen, nachdem ich nicht mehr so viel Zeit hier verbringen kann.

Ich hoffe, das Thema gehört hier rein.

Mir fallen diese "Machtspielchen" und "Kämpfe" auf. Sicher muss man sich oder in einer Beziehung lebende sich reiben.... aber warum muss es (fas) immer ein Kampf sein? Bzw. ja auch schon bevor die Beziehung überhaupt beginnt.
Ich habe keinen Spaß an so etwas.
Ich fände es schöne, wenn es entspannt wäre und man/frau Mann und Frau gemeinsame Sache machen.

Wie seht ihr das?

Ich freue mich auf eure Meinungen.

LG
Hortensie
 
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Liebe Hortensie,

ich habe auch keine bzw. wenig Lust mich zu streiten, natuerlich kommt das auch vor, aber ich bin ein friedliebender Mensch, der Ruhe und Frieden geniesst.

Ich glaube, man kann sich das schon aussuchen, ob man mit jemandem eine Beziehung fuehrt, mit dem man friedvoll zusammen leben kann. Andere finden das toll sich zu streiten und zu reiben, die koennen sich dann entsprechende Partner aussuchen, mit denen das mehr gelebt werden kann.

Alles Liebe
cloudlight
 
Hallo, ihr Lieben

Ich sehe das Thema Streit in der Ehe (vielleicht auch Partnerschaft) als ein Problem des jeweiligen Alters.
Junge, frisch vermählte geraten erheblich schneller in "Rage" als lang verheirate Paare.
Und erst ab einem bestimmten Alter erkennt man sehr leicht, dass streiten nur Zeit stiehlt und sich nicht auszahlt.
Und weil halt jeder der Partner anders tickt, scheint mir der Begriff "Streitkultur" nicht unbedingt treffend.
Aber das wird wohl jeder anders sehn.

Ich selbst bin mit meiner Frau keineswegs stets einer Meinung (umgekehrt gilt das natürlich auch).
Kein streitähnliches Gespräch dauert aber länger als eine halbe Minute.
Danach ist alles wieder wichtig, was das eigentliche Leben (auch das Eheleben) ausmacht.
Und diese genannte halbe Minute ist schon wieder nur Schall und Rauch.

lg martin040
 
Ich habe bei meinen Eltern gesehen und gehört wie sie gestritten haben ... brauch ich nicht.
Eine Diskussion über ein bestimmtes Thema ist da eher was für mich.
 
Hallo, ihr Lieben

Ich sehe das Thema Streit in der Ehe (vielleicht auch Partnerschaft) als ein Problem des jeweiligen Alters.
Junge, frisch vermählte geraten erheblich schneller in "Rage" als lang verheirate Paare.
Und erst ab einem bestimmten Alter erkennt man sehr leicht, dass streiten nur Zeit stiehlt und sich nicht auszahlt.
Und weil halt jeder der Partner anders tickt, scheint mir der Begriff "Streitkultur" nicht unbedingt treffend.
Aber das wird wohl jeder anders sehn.

Ich selbst bin mit meiner Frau keineswegs stets einer Meinung (umgekehrt gilt das natürlich auch).
Kein streitähnliches Gespräch dauert aber länger als eine halbe Minute.
Danach ist alles wieder wichtig, was das eigentliche Leben (auch das Eheleben) ausmacht.
Und diese genannte halbe Minute ist schon wieder nur Schall und Rauch.

lg martin040

Hallo ihr Lieben,
das soll jetzt nicht unfreundlich sein, aber aufgrund meiner Zeitnot wird es wahrscheinlich so ankommen.
Diskussionen ist etwas anderes, das meine ich nicht.
Du erfährst das so lieber Martin, aber dass kann ich absolut nicht feststellen. Ich glaube das ist charaktermäßig fest - vielleicht ein Relikt aus der Kindheit bzw. Erziehung, dem Vorleben der Eltern oder evtl. wie viele Geschwister man hatte.....

Meinungsverschiedenheit sind wichtig und beleben glaube ich die Beziehung.

*binleiderauchschonwiederweg*

Hortensie
 
Liebe Hortensie,

Du hast vollkommen recht.

Das Elternhaus, -
was bekommen Kinder von den Differenzen der Eltern mit, -
die Erziehung, eigene (mitunter böseste) Erfahrungen udgl.
spielen im Umgang mit dem Partner/Partnerin eine erhebliche Rolle.

Meine Frau hatte zu ihrer Mutter fast gar kein Verhältnis, - zum Vater ein „geordnetes“. Ihm hat sie in Kinderjahren immer die Hefte zur Unterschrift vorgelegt. So wich auf diese Weise den heftigen Schlägen der Mutter aus.

In unserer Partnerschaft brachte sie Ihre Meinung gerne handfest zur Geltung.
Die Ehe verlief entsprechend turbulent und eine Streitkultur kam ganz einfach nie zu Stande.

Der Wandel trat mit dem Ausscheiden der Kinder aus der Familie ein.
Unser Verhältnis ist heute mehr als herzlich. Und darüber freuen wir uns beide ungemein.


Die, von mir in einem früheren Beitrag geschilderte Abwendung von Streit durch abrupte Themenänderung innerhalb einer halben Minute dürfte ja – und das sei gerne zugegeben - schlussendlich auch so etwas wie eine Streitkultur sein.
Wohl sehr spät – aber die bösen Jahre sind ja vorbei. GsD


Ich wünsch‘ einen
schönen Feiertag
martin040
 
Hallo Hortensie,

wie es in einer Beziehung aussehen müsste, kann ich nicht beurteilen. Jedoch halte ich es generell für wichtig, dass jeder einen Raum dafür bekommt seine Bedürfnisse zu äußern ohne gleich ein Unwetter befürchten zu müssen.

Ein Streit muss meiner Meinung nach genau so wenig sein wie irgendwelche Machtkämpfe.

Da jeder seine eigene Welt formt, muss man sich auch von keinem anderen vorschreiben lassen, wie diese Welt auszusehen hat. Die Summe der Meinungen bildet dann die Gesellschaft.

Liebe Grüße
Sebastian
 
Guten Morgen ihr Lieben,

mir fällt gerade ein, dass dies nicht nur auf Partnerschaften zählt, sondern eigentlich auf alle Beziehungen bzw. auf das ganze Leben im Umgang miteinander. Ehrlich gesagt, fiel es mir nach deinem Post auf, Sebastian.

Da ich meine nicht überall meinen Senf zugeben zu müssen, beobachte ich gerne. Nun gut, manchmal bin ich auch nicht so klug, wie die anderen ;). Und da halte ich mich dann zurück. Ist so und auch nicht böse gemeint. Na ja, so Spielchen finden überall statt. Wer lehrt einem das? Oder wer lernt einem das?
Hortensie
 
Junge Eltern haben in ihrer Kindheit Auseinandersetzungen ihrer Eltern einst auch sehen und hören können.
Und war dies sehr oft der Fall ( wovon ich ausgehe ) wird der Umgang ungewollt zur „Normalität“ und ebenfalls „ungewollt“.
den Fortgang einer Ehe zumindest in den Anfangsjahren bestimmen. (Muss nicht, … kann)

Besonders bei beengten Wohnverhältnissen wird dies eher stimmen als, wenn die Eltern ihre Differenzen abseits der Kinder austragen konnten/können.
Und das Schicksal der Kinder ist unausweichlich mit diesen Anfangsjahren der Ehe verbunden.
Ich gebe zu, dieser Gedanke gefällt mir nie und nimmer aber die Kinder können kaum ausweichen.

Zu meinen eigenen Erfahrungen möchte ich nur so viel schreiben, dass die Mutter in meinen (unseren) ganz jungen Jahren
es vorzog aus dem Leben zu scheiden und wir Jungs, - nachdem der Vater mehrmals wegen Kindesmisshandlung vor dem Richter stand, im Heim landeten.
12 Jahre Heim waren am Ende genug!

lg martin040
 
Hey Hortensie

Das Thema Streit oder wie hier angeklungen ´Meinungsverschiedenheit´ oder gar Machtkampf ist nicht dasselbe. Da sollte man schon fein differenzieren und die von dir erwähnten ´Psychospielchen´ sind auch wieder was anderes.

Na ja, so Spielchen finden überall statt. Wer lehrt einem das? Oder wer lernt einem das?

Das passiert immer dann, wenn unbewusst auf die Umwelt reagiert wird und wenn man/frau/mensch sich über Kommunikation Abläufe nicht im Klaren ist.

(Kommunikationsmodell oder Kommunikationstheorie z. Bsp. Paul Watzlawick / Schulz von Thun / Transaktionsanalyse (TA)

Wir glauben uns auszutauschen und glauben unsere Sprache zu beherrschen.
Tun wir aber nicht, viele wissen nicht mal, auf welche „Kanäle“ sie senden!!
Und dann entstehen solche Verdrehungen und das aneinander vorbei reden - auch hier in den Antworten.

Nehmen wir mal dein Eingangsstatement.

Mir fallen diese "Machtspielchen" und "Kämpfe" auf. Sicher muss man sich oder in einer Beziehung lebende sich reiben.... aber warum muss es (fas) immer ein Kampf sein?

Du urteilst pauschal ab, dass andere Menschen "Machtkämpfe" führen und gleichzeitig signalisierst du, das dies für dich was Schlimmes ist (du bist auf der Selbstoffenbarungsebene).

Ist es wirklich schlimm, wenn Menschen kämpfen sich den Partner gegenüber Gehör verschaffen? Im Beziehungsstress, wenn Partner glauben übervorteilt zu sein, ringt jeder um die Vollmacht. ´Kämpfen´ an sich ist nichts Negatives. Denn Nichtkämpfen ist aufgeben.

Also Nichtkämpfen kann gut und negativ sein. Wenn Menschen etwas für sich erklären wollen, kämpfen sie in der Regel um V o l l - m a c h t – denn am anderen Spektrum steht die O h n m a c h t. Ein sehr destruktives Gefühl.

VOLL - Macht (Macht) OHN - Macht. Leider ist in unsern Sprachgebrach das Wort ´Macht´ völlig zu Unrecht negativ besetzt. Man könnte auch sagen, diese Menschen wollen die Kontrolle über sich zurück. Warum sie auch immer verloren ging.

Man sollte mehr Fragen stellen, als Antworten parat haben. Jeder echte Dialog lebt davon, das Fragen gestellt werden.

Um zu deiner Eingangsfrage zurückzukommen. Warum ist es dir so wichtig festzustellen, dass viele hier Machtkämpfe ausführen?

Mir fallen diese "Machtspielchen" und "Kämpfe" auf. Sicher muss man sich oder in einer Beziehung lebende sich reiben.... aber warum muss es (fas) immer ein Kampf sein? Bzw. ja auch schon bevor die Beziehung überhaupt beginnt. Ich habe keinen Spaß an so etwas.

O. k. - du grenzt dich davon ab: " hast keinen Spaß an sowas“ Es schein dir aber wichtig zu sein, es zu erwähnen und dann frage ich mich, was es mit dir zu tun hat? Denn es gilt als Kommunikationsgesetz, dass das was man ablehnst, mitteilst immer etwas mit einem selbst zu tun hat!

Sorry, wenn ich so hartnäckig auf deine Aussage eingehe.

Ich nehme jedenfalls war, dass du dich abgrenzen willst und das ist dein gutes Recht. Dann redet man von sich und nicht von den anderen. Immer wenn wir einen Kommentar abgeben, erteilen wir an die Zuhörer (Leser) "Aufträge".

Was ist dein Interesse an diesem Verhalten und was interessiert dich im Kontext zu dir selbst an diesem Thema?!

LG

Seschat
 
Hallo, liebe seschat

Dein Beitrag, - deine Gliederungen sind schon sehr interessant zu lesen.
Er ist’s wohl allemal wert, sich damit auseinander zu setzen, - vielleicht daraus Lehren zu ziehen
bzw. die eine oder andere eigene Erfahrung mit einzubringen.

Ich meine, dass es in einer jungen Ehe weder um Machtkämpfe noch Psychospielchen geht.
Psychospielchen müssen "ausgeklügelt" sein und schlussendlich eine gute Aussicht auf Erfolg haben.
Machtkämpfe kosten zu viel Überlegungen, Kraft und ein Unmenge an Zeit.
Allerdings, - ist die Ehe oder Partnerschaft am Ende werden Machtkämpfe und Psychospielchen schon eine
größere Rolle spielen

Ich glaube also es sind vor allem (gestaute oder nicht gestaute) Emotionen welche die Geschwindigkeit vom Missverständnis oder Meinungsverschiedenheit bis hin zur aggressiven Reaktion bestimmen.
Klar, Aggressivität brauchen junge Menschen „andernorts“ auch – das kann man nachlesen.

Diese Geschwindigkeit kann so hoch sein, dass zunächst einem der Partner die Zeit zu einer überlegten Reaktion fehlt.
Und diese unüberlegte Reaktion genügt, dass auch der Widerpart reagiert.
Und, - aus der Meinungsverschiedenheit kann (muss nicht) ein Streit entstehen, der sich über kurze oder längere Zeit, mehr oder weniger heftig hinzieht.
Das „Aussteigen“ ist allemal schwieriger.
Ich meine, dass dies der Frau schwerer fällt als dem Mann.
Er dreht weit früher am Absatz um und „geht“.
Hier mag auch eine gewisse Beziehungsfaulheit des Mannes eine Rolle spielen.

Und woraus beziehe ich meine Meinung?
Ich bin Jahrzehnte verheiratet. Meine Frau meint noch immer, ich sei so fesch wie vor Jahren (trotz Falten im Gesicht und fast weißem Haar), - schaut mir noch immer tief in die Augen und küsst mich einige Male am Tag.
Letzteres sollte ich sofort relativieren.
Sie versucht mich zu küssen.
Aber „er“ dreht wie vor Jahren den Kopf kurz weg, sodass das Küsschen auf der Wange landet. Es sollte aber niemand glauben, ich würde meine Frau nicht über alles lieben.
Zugegeben, - diese Erkenntnis (noch nicht sehr alt) tut fast weh, - wenn ich daran denke, dass ich diese Beziehungsfaulheit der Männer häufig abstreite.

So, - das wird wohl jetzt genug sein - und ist im letzten Teil etwas weg vom Thema.
Sorry.

Schönen Feiertag noch!
lg martin040
 
Schönen Nachmittag

Ich habe dieses Thema gelesen und möchte aus meiner subjektiven Sicht einige Gedankengänge beitragen. Die Begriffe Harmonie, Machtkampf, Streit möchte ich getrennt betrachten, obwohl ich gefühlt meine, all diese Eigenschaften sind in einer Partnerschaft immer fließend verbunden vorhanden.

Obwohl nun ein Streit vorerst für mich ein eigener Begriff, ein eigenes Geschehen darstellt, kann sich dazu ein Machtkampf gesellen. Das kann durchaus unbewusst sein. Zum Beispiel wenn gemeine Ziele vorhanden sind, die aber unterschiedliche Interessen innehaben, zB. In welcher Farbe soll die Wohnung ausgemalt werden wohin im Urlaub etc. kann es auch Elemte wie eine unbewusste Machtausübung beinhalten, obwohl das vorrangige bewusste Ziel ein beidseitiger Kompromiss ist.

Ich würde somit Streit und Machtkampf zwar getrennt betrachten, doch beide Elemente können in einem Geschehen vorkommen.

Das harmonische stresslose Miteinander ist genau so möglich, zumindest für eine bestimmte Zeit, zB ein unbeschwertes Urlaub, ist für mich auch Teil einer guten Beziehung, wo einander dann wieder ein Streit oder ein bewusstes/unbewusstes Machtspiel fließend entstehen kann, welche Gründe auch immer.

Es ist auch mit sich selber oft innerer Streit, Harmonie. Man denke daran, wenn man Zeit für sich selber hat wieviel man unbewusst mit einander kommuniziert, als Beispiel heute habe ich Zeit für mich, was mache ich heute, nichts, Kino, wandern etc. Dann liest man einfach nur ein gutes Buch, genießt es, am Abend denkst du dir, eigentlich wollte ich dies und jenes machen, wenn ich mal Zeit für mich selber habe und aergert sich dann.

Somit würde ich meinen Machtpielchen, oder Streit, Harmonie, oder wie man die Eigenschaften beschreiben möchten, individuell in emotionalen Dialogen gefuehlt bewerten moechte,finden wie in einem vorherigen Posting erwähnt, fuer mich nicht nur in Partnerschaften,oder rund herum statt, ich würde es auch erweitern in sich selber.

Wichtig ist immer der gegenseitige Respekt auch sich selber gegenüber. Wenn ich dabei nachdenke, fängt es in sich selber an, zB. Wie nütze ich einen Tag Freizeit, ist verbunden mit vielen Gedankengängen die dich über zeugen wollen, wir könnten heute dies oder jenes machen, oder wir machen gar nichts.

Liebe Gruesse
Ritter Omlett
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey martin040 :giggle:


Ich glaube also es sind vor allem (gestaute oder nicht gestaute) Emotionen welche die Geschwindigkeit vom Missverständnis oder Meinungsverschiedenheit bis hin zur aggressiven Reaktion bestimmen.

Klar, Aggressivität brauchen junge Menschen „andernorts“ auch – das kann man nachlesen.

Oft sind es ungeklärte Missverständnisse, die Konflikte auslösen. Schwelbrände die nicht gelöscht werden und dann in einen Machkämpfe ausarten. Weil du junge Menschen ansprichst, eine Beobachtung aus der Praxis. Häufig betreiben jüngere Paare einen Konkurrenzkampf miteinander (Wettbewerb), der von den Parteien selbst nicht gesehen wird.

Beste Beispiel dazu waren Prinzessin Diana und Prinz Charles. Von dem was aus Biographien und von Zeitzeugen berichtet wurde und an die Öffentlichkeit gelang, weiß man, dass Prinz Charles seiner jungen Frau die „Berühmtheit“ und den "Anklang" vom Volk nicht gönnte. War doch er der zukünftige König und wollte seine Frau 3 Schritte hinter sich sehen. Dazu die Untreue und das Unvermögen, zu ihr zu stehen.

Nun sind nicht alle Diana und Charles, aber wenn der Kampfmodus eingeschaltet ist, dann will gesiegt werden, und wo ein Sieger ist, soll es auch einen Verlierer geben.

Auch ältere Partner betreiben diese Spielchen, mit Herabwürdigen der Lebensleistung oder sonstige Verfehlungen. Es ist immer wieder schade, wenn Menschen ihre Einstellungen nicht durchschauen und sich so den Weg zur Zufriedenheit verbauen.

Seschat
 
Hallo Seschat,

wenn einer der beiden Kontrahenten das Machtspiel durchschaut, dann kann er (sie) es wohl stoppen.
Ich behaupte mal von mir, dass ich jegliche (unbewussten) Machtspielchen meines Partners im Keim ersticke, weil ich nicht darauf eingehe.
Typisch ist, Dinge zu verdrehen und das Gegenteil von dem zu sagen, was Sache ist. Wenn eine Richtigstellung aussichtslos erscheint, halte ich jetzt einfach den Mund.
Die meisten, die ich aus meinem Bekanntenkreis kenne, müssen zwanghaft herumdiskutieren und machen das Problem immer schlimmer.
Aber es gehört auch eine gewisse innere Stärke dazu, auf Rechtfertigung zu verzichten, wenn sie sinnlos erscheint.
Nachdem ich weiß, dass mein Partner nach Enneagramm eine Neun ist, kann ich viel besser mit ihm und seinen Marotten umgehen.

LG Asirik.
 
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Hallo Asirik :sneaky:


wenn einer der beiden Kontrahenten das Machtspiel durchschaut, dann kann er (sie) es wohl stoppen.

Ich behaupte mal von mir, dass ich jegliche (unbewussten) Machtspielchen meines Partners im Keim ersticke, weil ich nicht darauf eingehe.


Sehe ich auch so. Wenn man es erkennt und durchschaut kann man sich rausziehen. Es gibt Gesprächstechniken, die eigentlich ganz einfach sind.

Zum Beispiele auf die Meta Ebene eines Gespräches gehen - benennen, was man im Gespräch wahrnimmt. Nicht weiter diskutieren sondern über das Gespräch selbst reden. Also nicht mehr inhaltlich streiten, sondern das Gespräch an sich thematisieren und zum Thema machen.

Und es ist eine interessante Beobachtung, dann auch mit dem Enneragmmm. Wenn mir der "TYP" klar ist, mit dem ich in Interaktion bin, kann man Streit im Kein ersticken. (Wenn einem die eigenen Gefühle keinen ´Strich durch die Rechnung´ machen - zum Beispiel bei einer Übertragung).

Da du dich mit dem Enneagramm schon ein wenig auskennst, weißt du, dass jeder Typ einen Flügel hat.

Als Beispiel haben NEUN-er (dein Partner) entweder einen ACHT-er oder EINS-er Flügel. Beim EINS-er Flügel neigen sie im Stress "perfektionistisch" zu sein. Sie wollen Recht haben. Wenn man nun nicht drauf eingeht, und diese Seite nicht ´bedient´ kann man/frau das Kommunikationsmuster verändern.

Stelle dir jetzt mal vor, es treffen zwei ´unreife´ Einser (Perfektionisten) aufeinander, die nicht merken, dass jeder vorgibt, ´die Wahrheit für sich gepachtet´ zu haben. Im Grunde spiegeln sie sich ihre Macken und behaupten, der andere ist rechthaberisch.

Also Meta-Eben habe ich schon erwähnt, aber es gibt noch andere Modell die veranschaulichen, wie wir kommunizieren. Wenn man das durchschaut, geht vieles leichter. Und wenn man selbst weiß, welche Botschaften man sendet, durchschaut man auch sich selbst.


Vier-Seiten-Modell

Wir sprechen mit ´4 Münder´ und hören mit ´4 Ohrenpaaren´. Sagt Friedmann Schulz von Thun

Das Vier-Seiten-Modell auch das Nachrichtenquadrat, Kommunikationsquadrat oder Vier-Ohren-Modell

von Friedmann Schulz von Thun ist ein Modell der Kommunikationspsychologie, mit dem eine Nachricht unter 4 Aspekten oder 4 Ebenen beschrieben wird: Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehung und Appell.
(siehe dazu unten 2 Grafiken).

Diese Ebenen werden auch als „Vier Seiten einer Nachricht“ bezeichnet.
Das Modell dient zur Beschreibung von Kommunikation, die durch Missverständnisse gestört ist.

Mit dem Vier-Seiten-Modell kombiniert Schulz von Thun zwei psychologische und sprachtheoretische Analysen.

Paul Watzlawick* postulierte, dass jede Aussage unter einem Inhaltsaspekt und einem Beziehungsaspekt verstanden werden könnte.

Solche Modelle sind in der Linguistik auch als Modelle der Sprachfunktion geläufig.
Wie kommunizieren wir, wie senden wir eine Nachricht und wie empfangen wir eine Nachricht?
Dies muss nicht synchron ablaufen, sondern ist in den meisten Fällen ganz unterschiedlich.


Sachebene / Sachinhalt
Auf der Sachebene will der Sprecher Daten, Fakten und Sachverhalte vermittelt. Aufgaben des Sprechers sind Klarheit und Verständlichkeit des Ausdrucks. Mit dem „Sach-Ohr“ prüft der Hörer die Nachricht mit den Kriterien der Wahrheit (wahr/ unwahr), der Relevanz (von Belang/belanglos) und der Hinlänglichkeit (ausreichend/ ergänzungsbedürftig). In einem eingespielten Team verläuft dies meist problemlos.


Selbstoffenbarung
Jede Äußerung bewirkt beim Zuhörer eine nur teilweise bewusste und beabsichtigte Selbstdarstellung und zugleich eine unbewusste, unfreiwillige Selbstenthüllung. Jede Nachricht kann somit zu Deutungen über die Persönlichkeit des Sprechers verwendet werden. Das „Selbstoffenbarungs-Ohr“ des Hörers lauscht darauf, was in der Nachricht über den Sprecher enthalten ist (welche Ich Botschaften sind versteckt).


Beziehungsebene
Auf der Beziehungsebene kommt zum Ausdruck, wie der Sprecher und der Hörer sich zueinander verhalten, und wie sie sich einschätzen. Der Sprecher kann (durch die Art der Formulierung, oder seine Körpersprache, den Tonfall und anderes – Wertschätzung, Respekt, Wohlwollen zeigen oder auch: Gleichgültigkeit, Verachtung in Bezug auf den anderen. Abhängig davon, was der Hörer im „Beziehungs-Ohr“ wahrnimmt, fühlt er sich entweder akzeptiert oder herabgesetzt, respektiert oder bevormundet.

Appell
Wer sich äußert, will in der Regel auch etwas bewirken. Mit dem Appell will der Sprecher den Zuhörer veranlassen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Der Versuch, Einfluss zu nehmen, kann offen oder verdeckt sein. Offen sind Bitten und Aufforderungen. Verdeckte Veranlassungen werden als Manipulationsversuche bezeichnet. Auf dem „Appell-Ohr“ fragt sich der Empfänger: „Was soll ich jetzt denken, machen oder fühlen?“


Quellennachweis:
Friedmann Schulz von Thun: "Miteinander Reden" (3 Bände)
Störungen und Klärungen. Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation.


* Paul Watzlawick "Wie wirklich ist die Wirklichkeit"!





 

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