Hallo Asirik
wenn einer der beiden Kontrahenten das Machtspiel durchschaut, dann kann er (sie) es wohl stoppen.
Ich behaupte mal von mir, dass ich jegliche (unbewussten) Machtspielchen meines Partners im Keim ersticke, weil ich nicht darauf eingehe.
Sehe ich auch so. Wenn man es erkennt und durchschaut kann man sich rausziehen. Es gibt Gesprächstechniken, die eigentlich ganz einfach sind.
Zum Beispiele auf die
Meta Ebene eines Gespräches gehen - benennen, was man im Gespräch wahrnimmt. Nicht weiter diskutieren sondern
über das Gespräch selbst reden. Also nicht mehr inhaltlich streiten, sondern das Gespräch an sich thematisieren und zum Thema machen.
Und es ist eine interessante Beobachtung, dann auch mit dem Enneragmmm. Wenn mir der "TYP" klar ist, mit dem ich in Interaktion bin, kann man Streit im Kein ersticken. (Wenn einem die eigenen Gefühle keinen ´Strich durch die Rechnung´ machen - zum Beispiel bei einer Übertragung).
Da du dich mit dem Enneagramm schon ein wenig auskennst, weißt du, dass jeder Typ einen Flügel hat.
Als Beispiel haben NEUN-er (dein Partner) entweder einen ACHT-er oder EINS-er Flügel. Beim EINS-er Flügel neigen sie im Stress "perfektionistisch" zu sein. Sie wollen Recht haben. Wenn man nun nicht drauf eingeht, und diese Seite nicht ´bedient´ kann man/frau das Kommunikationsmuster verändern.
Stelle dir jetzt mal vor, es treffen zwei ´unreife´ Einser (Perfektionisten) aufeinander, die nicht merken, dass jeder vorgibt, ´die Wahrheit für sich gepachtet´ zu haben. Im Grunde spiegeln sie sich ihre Macken und behaupten, der andere ist rechthaberisch.
Also Meta-Eben habe ich schon erwähnt, aber es gibt noch andere Modell die veranschaulichen, wie wir kommunizieren. Wenn man das durchschaut, geht vieles leichter. Und wenn man selbst weiß, welche Botschaften man sendet, durchschaut man auch sich selbst.
Vier-Seiten-Modell
Wir sprechen mit ´4 Münder´ und hören mit ´4 Ohrenpaaren´. Sagt Friedmann Schulz von Thun
Das Vier-Seiten-Modell auch das Nachrichtenquadrat, Kommunikationsquadrat oder Vier-Ohren-Modell
von Friedmann Schulz von Thun ist ein Modell der Kommunikationspsychologie, mit dem eine Nachricht unter 4 Aspekten oder 4 Ebenen beschrieben wird:
Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehung und
Appell.
(siehe dazu unten 2 Grafiken).
Diese Ebenen werden auch als „Vier Seiten einer Nachricht“ bezeichnet.
Das Modell dient zur Beschreibung von Kommunikation, die durch Missverständnisse gestört ist.
Mit dem Vier-Seiten-Modell kombiniert Schulz von Thun zwei psychologische und sprachtheoretische Analysen.
Paul Watzlawick* postulierte, dass jede Aussage unter einem
Inhaltsaspekt und einem
Beziehungsaspekt verstanden werden könnte.
Solche Modelle sind in der Linguistik auch als Modelle der Sprachfunktion geläufig.
Wie kommunizieren wir, wie senden wir eine Nachricht und wie empfangen wir eine Nachricht?
Dies muss nicht synchron ablaufen, sondern ist in den meisten Fällen ganz unterschiedlich.
Sachebene / Sachinhalt
Auf der Sachebene will der Sprecher Daten, Fakten und Sachverhalte vermittelt. Aufgaben des Sprechers sind Klarheit und Verständlichkeit des Ausdrucks. Mit dem „Sach-Ohr“ prüft der Hörer die Nachricht mit den Kriterien der Wahrheit (wahr/ unwahr), der Relevanz (von Belang/belanglos) und der Hinlänglichkeit (ausreichend/ ergänzungsbedürftig).
In einem eingespielten Team verläuft dies meist problemlos.
Selbstoffenbarung
Jede Äußerung bewirkt beim Zuhörer eine nur teilweise bewusste und beabsichtigte Selbstdarstellung und zugleich eine unbewusste, unfreiwillige Selbstenthüllung. Jede Nachricht kann somit zu Deutungen über die Persönlichkeit des Sprechers verwendet werden.
Das „Selbstoffenbarungs-Ohr“ des Hörers lauscht darauf, was in der Nachricht über den Sprecher enthalten ist (welche Ich Botschaften sind versteckt).
Beziehungsebene
Auf der Beziehungsebene kommt zum Ausdruck, wie der Sprecher und der Hörer sich zueinander verhalten, und wie sie sich einschätzen. Der Sprecher kann (durch die Art der Formulierung, oder seine Körpersprache, den Tonfall und anderes – Wertschätzung, Respekt, Wohlwollen zeigen oder auch: Gleichgültigkeit, Verachtung in Bezug auf den anderen.
Abhängig davon, was der Hörer im „Beziehungs-Ohr“ wahrnimmt, fühlt er sich entweder akzeptiert oder herabgesetzt, respektiert oder bevormundet.
Appell
Wer sich äußert, will in der Regel auch etwas bewirken. Mit dem Appell will der Sprecher den Zuhörer veranlassen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Der Versuch, Einfluss zu nehmen, kann offen oder verdeckt sein. Offen sind Bitten und Aufforderungen. Verdeckte Veranlassungen werden als Manipulationsversuche bezeichnet.
Auf dem „Appell-Ohr“ fragt sich der Empfänger: „Was soll ich jetzt denken, machen oder fühlen?“
Quellennachweis:
Friedmann Schulz von Thun: "Miteinander Reden" (3 Bände)
Störungen und Klärungen. Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation.
* Paul Watzlawick "Wie wirklich ist die Wirklichkeit"!