Hallo zusammen,
ich bin neu hier und wende mich an euch, weil ich sehr verzweifelt bin und dringend Rat benötige.
Ich bin Mutter von zwei Kindern (Tochter (20), Sohn (17)). Als ich meine Tochter bekam, war ich noch sehr jung. Ihr Vater war nicht bereit, die Verantwortung für eine Familie zu übernehmen und so war ich sehr früh mit ihr allein. Als sie etwas über ein Jahr alt war, lernte ich einen jungen Mann kennen und verliebte mich in ihn. Ich gab für ihn mein komplettes Leben auf (was mir in diesem Moment nicht sehr wertvoll erschien) und zog zu ihm, 400km von meinem Heimatort entfernt. Unsere Beziehung war ein Jahr lang perfekt. Wir waren beide sehr verliebt. Ich kann heute nicht mehr genau sagen, was zuerst kam - die Probleme oder die Schwangerschaft... Wir freuten uns auf unser Kind. Aber es war schwierig. Er zog sich emotional von mir zurück, ich wurde leicht depressiv. Unser Sohn kam aber gesund auf die Welt und ich hoffte, dass nun alles wieder gut werden würde. Aber das wurde es nicht. Ich hatte große Probleme mit mir selbst (heute bin ich mir sicher, dass die Hormone nicht ganz unschuldig an meiner damaligen Situation waren). Ich schaffte es kaum, mich um die notwendigen häuslichen Pflichten zu kümmern und wurde immer antriebsloser. Mein Hausarzt erkannte bei einem Routinebesuch meinen Zustand und half mir. Dank Antidepressiva und intensiver Gespräche ging es mir langsam immer besser. Mein Partner machte mir leider nur Vorwürfe, was meinen Arzt dazu bewegte, mir zu sagen, ich solle mich von ihm trennen, da wir nicht zusammen passen würden. Daraufhin ging ich nicht mehr zu ihm denn ich wollte keine Trennung.
Wir hielten uns ein paar Jahre lang über Wasser, mit vielen Auf's und Ab's. Negative Faktoren waren Geldsorgen, nachdem mein Partner sich selbstständig machte (ich war gegen diesen Schritt). Wir konnten uns unsere Wohnung nicht mehr leisten und zogen in das Haus seiner Eltern, welche mich von Anfang an ablehnten. Ich fühlte mich gefangen und ungeliebt, wurde immer wieder depressiv. In diesen depressiven Phasen war ich leicht reizbar und völlig überfordert mit allem. Wieder nur Vorwürfe und Druck - keinerlei Verständnis oder Hilfe... Mein damaliger Selbstmordversuch - ein Hilfeschrei! Danach ein mehrmonatiger Klinikaufenthalt, während Zeit drei Monate nicht gesehen!
Irgendwie habe ich mich wieder aufgerappelt. Es lief.... ich habe mich allem ergeben. Aber ich war nicht wirklich glücklich - ich hatte nur gelernt zu funktionieren. Nach 10 Jahren musste ich mir eingestehen, dass ich dieses Leben so nicht weiterführen kann und habe mich getrennt. Ich wollte zurück zu meiner Familie. Ich konnte nicht dort bleiben, wo ich nicht willkommen war. Seine Reaktion: Du und deine Tochter ihr könnt gehen, unser Sohn bleibt hier.
Da ich diesen Spruch von ihm schon so einige male zuvor von ihm gehört hatte, hatte ich natürlich schon Erkundigungen beim Jugendamt eingeholt. Als ich das erste mal vorstellig wurde war unser Sohn 3 Jahre alt und man sagte mir, dass ich als Mutter nicht das natürliche Recht hätte, den Sohn bei mir zu behalten. Sollte der Vater das Sorgerecht ebenso haben wollen, würde dies vor Gericht entschieden werden. Da ich Angst vor der richtierlichen Entscheidung hatte (schließlich ging es mir immer wieder phasenweise sehr schlecht), blieb ich. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr und ging - ohne meinen Sohn... Ich wollte ihm auf keinen Fall einen Sorgerechtsstreit antun. Außerdem war er zu diesem Zeitpunkt (er war 8 Jahre alt) sehr verwurzelt, hing extrem an seinem Umfeld, seinen Großeltern... Ich konnte ihm all das was er dort hatte nicht bieten. Ich zog mit meiner Tochter in eine Wohnung in der Nähe meiner Mutter und musst voll arbeiten um uns zu versorgen. Mein Sohn wäre mit dieser Situation sehr wahrscheinlich nicht klar gekommen, denn er war es gewöhnt, dass sich ständig jemand um ihn kümmerte.
Ich lernte einen neuen Mann kennen, der liebevoll und zuvorkommend war und meine Tochter und mich mit offenen Armen aufnahm. Auch seine Familie war traumhaft lieb und hieß uns herzlich willkommen. Leider wohnte auch dieser Mann wiederum viel Kilometer von uns entfernt und wir führten lange Zeit eine Fernbeziehung, sahen uns nur am Wochenende. Meine Tochter wünschte sich wieder ein richtiges Familienleben und so beschlossen wir, erneut alle Zelte abzubrechen und zu ihm zu ziehen. Da er beruflich gebunden war und ich in meinem Job eher flexibel arbeiten konnte, gab es keine Frage, dass er zu uns ziehen würde. Aber auch diese Beziehung hielt leider nicht ewig stand.
Während all der Zeit hatte ich regelmäßig Kontakt zu meinem Sohn. Ich holte ihn in den Ferien zu mir, jedes zweite Weihnachten... Wir telefonierten, nicht täglich, aber doch regelmäßig. Ich gebe zu, es hätte öfter sein können, aber es ist auch schwierig, gemeinsame Themen zu finden, wenn man keien Alltag zusammen hat. Außerdem hatte sein Vater eine neue Partnerin, welche Kinder mit in die Beziehung brachte und sie bekamen auch noch ein gemeinsames Kind. Mein Sohn wuchs in einer großen Patchworkfamilie auf und ich wollte nicht der "Störenfried" von außen sein. Ich war froh, dass die Partnerin seines Vaters sich so um ihn kümmerte.
Seit etwa zwei Jahren habe ich eine Beziehung zu einer Frau. Mir ist jetzt bewusst, warum meine Beziehungen zu Männern nicht funktionieren konnten, aber das gehört nicht hier her.... Meine Kinder akzeptierten diese Entscheidung. Sie mögen meine Partnerin. Mein Sohn war auch schon einige male hier und es lief alles sehr gut. Doch dann trennte sich sein Vater von seiner Partnerin und die beiden zogen erneut zu seinen Eltern. Ich weiß nicht ob die Trennung der Auslöser war, oder die Tatsache, dass er wieder bei den Großeltern, die nie ein gutes Wort für mich hatten.... Auf jeden Fall war er bei seinem letzten Besuch sehr ablehnend. Er war völlig verändert. Wollte nichts unternehmen, schlief immer sehr lange, hatte dann die ganze Nacht hindurch nur an seinem Laptop verbracht... So kannte ich ihn gar nicht. Ich führte ein Gespräch mit ihm, dass mir sein Benehmen Sorgen machen würde und man nicht so durch das Leben gehen könne. Er war beleidigt und erwiederte kaum etwas. Danach sprach er fast gar nicht mehr mit mir.
Sein letzter Besuch war im Juni letzten Jahres (der davor zu Ostern, da war noch alles in Ordnung). Aber seitdem meldet er sich gar nicht mehr von selbst. Er hatte angefangen mich anzufeinden, dass ich nie für ihn da gewesen wäre (körperlich nicht, da hat er Recht, aber ansonsten doch immer...). Er möchte keinen Kontakt mehr und je mehr ich versuche auf ihn einzugehen, desto mehr zieht er sich zurück. Ich soll ihm nicht mehr schreiben, wenn ich anrufe, geht er sowieso nie an sein Telefon....
Ich würde gern zu ihm fahren um das Gespräch zu suchen. Aber ich habe Angst davor. Ich weiß nicht, was mich dort erwartet. Es sind so viele negative Erinnerungen an die Zeit... (ich bin seitdem ich von dort weg ging nicht mehr depressiv geworden - bis jetzt - diese Situation belastet mich sehr. Allerdings nicht so schlimm wie früher, ich habe mein Leben im Griff, bin nur sehr traurig... und das ständig).
Wie soll ich mich nur verhalten? Ich habe solche Angst, dass ich ihn verlieren werde, wenn ich los lasse. Ich befürchte, er wird sich dann gar nicht mehr melden. Ich habe das Gefühl, ich muss noch etwas tun. Ist ein Besuch das Richtige oder stoße ich ihn damit nur noch weiter von mir?
Ich gebe zu, es wäre wirklich eine riesige Überwindung für mich, da hin zu fahren. Aber ich würde es tun, wenn es das Richtige ist. Ich liebe ihn, auch wenn er sich momentan alles andere als liebenswürdig verhält. Er ist eben mein Sohn. Natürlich habe ich Fehler gemacht. Ich hätte mich mehr um ihn kümmern müssen. Aber ich habe alle Entscheidungen, die ich getroffen habe, zu dem jeweiligen Zeitpunkt als richtig und gut empfunden und würde sie auch wieder so treffen, wenn ich in der jeweiligen Situation wäre.
Jetzt habe ich mir ganz schön viel von der Seele geschrieben. Und das war nur ein kurzer Abriss... Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Lieben Gruß
batana
ich bin neu hier und wende mich an euch, weil ich sehr verzweifelt bin und dringend Rat benötige.
Ich bin Mutter von zwei Kindern (Tochter (20), Sohn (17)). Als ich meine Tochter bekam, war ich noch sehr jung. Ihr Vater war nicht bereit, die Verantwortung für eine Familie zu übernehmen und so war ich sehr früh mit ihr allein. Als sie etwas über ein Jahr alt war, lernte ich einen jungen Mann kennen und verliebte mich in ihn. Ich gab für ihn mein komplettes Leben auf (was mir in diesem Moment nicht sehr wertvoll erschien) und zog zu ihm, 400km von meinem Heimatort entfernt. Unsere Beziehung war ein Jahr lang perfekt. Wir waren beide sehr verliebt. Ich kann heute nicht mehr genau sagen, was zuerst kam - die Probleme oder die Schwangerschaft... Wir freuten uns auf unser Kind. Aber es war schwierig. Er zog sich emotional von mir zurück, ich wurde leicht depressiv. Unser Sohn kam aber gesund auf die Welt und ich hoffte, dass nun alles wieder gut werden würde. Aber das wurde es nicht. Ich hatte große Probleme mit mir selbst (heute bin ich mir sicher, dass die Hormone nicht ganz unschuldig an meiner damaligen Situation waren). Ich schaffte es kaum, mich um die notwendigen häuslichen Pflichten zu kümmern und wurde immer antriebsloser. Mein Hausarzt erkannte bei einem Routinebesuch meinen Zustand und half mir. Dank Antidepressiva und intensiver Gespräche ging es mir langsam immer besser. Mein Partner machte mir leider nur Vorwürfe, was meinen Arzt dazu bewegte, mir zu sagen, ich solle mich von ihm trennen, da wir nicht zusammen passen würden. Daraufhin ging ich nicht mehr zu ihm denn ich wollte keine Trennung.
Wir hielten uns ein paar Jahre lang über Wasser, mit vielen Auf's und Ab's. Negative Faktoren waren Geldsorgen, nachdem mein Partner sich selbstständig machte (ich war gegen diesen Schritt). Wir konnten uns unsere Wohnung nicht mehr leisten und zogen in das Haus seiner Eltern, welche mich von Anfang an ablehnten. Ich fühlte mich gefangen und ungeliebt, wurde immer wieder depressiv. In diesen depressiven Phasen war ich leicht reizbar und völlig überfordert mit allem. Wieder nur Vorwürfe und Druck - keinerlei Verständnis oder Hilfe... Mein damaliger Selbstmordversuch - ein Hilfeschrei! Danach ein mehrmonatiger Klinikaufenthalt, während Zeit drei Monate nicht gesehen!
Irgendwie habe ich mich wieder aufgerappelt. Es lief.... ich habe mich allem ergeben. Aber ich war nicht wirklich glücklich - ich hatte nur gelernt zu funktionieren. Nach 10 Jahren musste ich mir eingestehen, dass ich dieses Leben so nicht weiterführen kann und habe mich getrennt. Ich wollte zurück zu meiner Familie. Ich konnte nicht dort bleiben, wo ich nicht willkommen war. Seine Reaktion: Du und deine Tochter ihr könnt gehen, unser Sohn bleibt hier.
Da ich diesen Spruch von ihm schon so einige male zuvor von ihm gehört hatte, hatte ich natürlich schon Erkundigungen beim Jugendamt eingeholt. Als ich das erste mal vorstellig wurde war unser Sohn 3 Jahre alt und man sagte mir, dass ich als Mutter nicht das natürliche Recht hätte, den Sohn bei mir zu behalten. Sollte der Vater das Sorgerecht ebenso haben wollen, würde dies vor Gericht entschieden werden. Da ich Angst vor der richtierlichen Entscheidung hatte (schließlich ging es mir immer wieder phasenweise sehr schlecht), blieb ich. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr und ging - ohne meinen Sohn... Ich wollte ihm auf keinen Fall einen Sorgerechtsstreit antun. Außerdem war er zu diesem Zeitpunkt (er war 8 Jahre alt) sehr verwurzelt, hing extrem an seinem Umfeld, seinen Großeltern... Ich konnte ihm all das was er dort hatte nicht bieten. Ich zog mit meiner Tochter in eine Wohnung in der Nähe meiner Mutter und musst voll arbeiten um uns zu versorgen. Mein Sohn wäre mit dieser Situation sehr wahrscheinlich nicht klar gekommen, denn er war es gewöhnt, dass sich ständig jemand um ihn kümmerte.
Ich lernte einen neuen Mann kennen, der liebevoll und zuvorkommend war und meine Tochter und mich mit offenen Armen aufnahm. Auch seine Familie war traumhaft lieb und hieß uns herzlich willkommen. Leider wohnte auch dieser Mann wiederum viel Kilometer von uns entfernt und wir führten lange Zeit eine Fernbeziehung, sahen uns nur am Wochenende. Meine Tochter wünschte sich wieder ein richtiges Familienleben und so beschlossen wir, erneut alle Zelte abzubrechen und zu ihm zu ziehen. Da er beruflich gebunden war und ich in meinem Job eher flexibel arbeiten konnte, gab es keine Frage, dass er zu uns ziehen würde. Aber auch diese Beziehung hielt leider nicht ewig stand.
Während all der Zeit hatte ich regelmäßig Kontakt zu meinem Sohn. Ich holte ihn in den Ferien zu mir, jedes zweite Weihnachten... Wir telefonierten, nicht täglich, aber doch regelmäßig. Ich gebe zu, es hätte öfter sein können, aber es ist auch schwierig, gemeinsame Themen zu finden, wenn man keien Alltag zusammen hat. Außerdem hatte sein Vater eine neue Partnerin, welche Kinder mit in die Beziehung brachte und sie bekamen auch noch ein gemeinsames Kind. Mein Sohn wuchs in einer großen Patchworkfamilie auf und ich wollte nicht der "Störenfried" von außen sein. Ich war froh, dass die Partnerin seines Vaters sich so um ihn kümmerte.
Seit etwa zwei Jahren habe ich eine Beziehung zu einer Frau. Mir ist jetzt bewusst, warum meine Beziehungen zu Männern nicht funktionieren konnten, aber das gehört nicht hier her.... Meine Kinder akzeptierten diese Entscheidung. Sie mögen meine Partnerin. Mein Sohn war auch schon einige male hier und es lief alles sehr gut. Doch dann trennte sich sein Vater von seiner Partnerin und die beiden zogen erneut zu seinen Eltern. Ich weiß nicht ob die Trennung der Auslöser war, oder die Tatsache, dass er wieder bei den Großeltern, die nie ein gutes Wort für mich hatten.... Auf jeden Fall war er bei seinem letzten Besuch sehr ablehnend. Er war völlig verändert. Wollte nichts unternehmen, schlief immer sehr lange, hatte dann die ganze Nacht hindurch nur an seinem Laptop verbracht... So kannte ich ihn gar nicht. Ich führte ein Gespräch mit ihm, dass mir sein Benehmen Sorgen machen würde und man nicht so durch das Leben gehen könne. Er war beleidigt und erwiederte kaum etwas. Danach sprach er fast gar nicht mehr mit mir.
Sein letzter Besuch war im Juni letzten Jahres (der davor zu Ostern, da war noch alles in Ordnung). Aber seitdem meldet er sich gar nicht mehr von selbst. Er hatte angefangen mich anzufeinden, dass ich nie für ihn da gewesen wäre (körperlich nicht, da hat er Recht, aber ansonsten doch immer...). Er möchte keinen Kontakt mehr und je mehr ich versuche auf ihn einzugehen, desto mehr zieht er sich zurück. Ich soll ihm nicht mehr schreiben, wenn ich anrufe, geht er sowieso nie an sein Telefon....
Ich würde gern zu ihm fahren um das Gespräch zu suchen. Aber ich habe Angst davor. Ich weiß nicht, was mich dort erwartet. Es sind so viele negative Erinnerungen an die Zeit... (ich bin seitdem ich von dort weg ging nicht mehr depressiv geworden - bis jetzt - diese Situation belastet mich sehr. Allerdings nicht so schlimm wie früher, ich habe mein Leben im Griff, bin nur sehr traurig... und das ständig).
Wie soll ich mich nur verhalten? Ich habe solche Angst, dass ich ihn verlieren werde, wenn ich los lasse. Ich befürchte, er wird sich dann gar nicht mehr melden. Ich habe das Gefühl, ich muss noch etwas tun. Ist ein Besuch das Richtige oder stoße ich ihn damit nur noch weiter von mir?
Ich gebe zu, es wäre wirklich eine riesige Überwindung für mich, da hin zu fahren. Aber ich würde es tun, wenn es das Richtige ist. Ich liebe ihn, auch wenn er sich momentan alles andere als liebenswürdig verhält. Er ist eben mein Sohn. Natürlich habe ich Fehler gemacht. Ich hätte mich mehr um ihn kümmern müssen. Aber ich habe alle Entscheidungen, die ich getroffen habe, zu dem jeweiligen Zeitpunkt als richtig und gut empfunden und würde sie auch wieder so treffen, wenn ich in der jeweiligen Situation wäre.
Jetzt habe ich mir ganz schön viel von der Seele geschrieben. Und das war nur ein kurzer Abriss... Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Lieben Gruß
batana