Pubertäter?

pallasathena

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28 April 2014
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Dies ist ein pädagogischer Hilferuf (bevorzugt an alle Eltern mit Söhnen ab 12 Jahren).
Mein Sohn wird in einem Monat 13 Jahre alt. Er zeigt folgende Symptome:
  • zieht sich oft in sein Zimmer zurück, um dort Computer oder Playstation zu spielen.
  • wird bei Einschränkungen seiner Freiheiten pampig bis rotzfrech
  • ist zeitweise explosiv wie ein Vulkan; will morgens vor dem Aufstehen aber am Rücken gekrault werden.
  • erledigt Hausaufgaben nachts, lernt wenig bis nichts und hat trotzdem Noten im überwiegend guten Bereich (7. Klasse Gymnasium)
Nun geht es darum, ihn zu einem Umzug zu bewegen. Ich möchte mit ihm zu meinem Partner ziehen, den er aber bisher ablehnt. Ich bin in der 15. SSW und möchte zum 01.08.2014 eine Umschulung beginnen. Diese wurde bereits bewilligt, da ich unter schwerer Depression litt infolge einer dreijährigen missachtenden und destruktiv zerstörenden Ehe mit einem Inder, dem es nur um monetäre Ausbeutung ging. Wir litten beide (mein Sohn und ich) und ich habe immer noch Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber. Während meiner 8wöchigen Reha von November bis Januar wurde er durch meine Eltern betreut. Seitdem hat er Probleme, mich zu akzeptieren, da er die Depression als eine Art Verrücktheit betrachtet. Dies wurde dadurch befördert, dass meine Eltern im Allgemeinen keine allzu hohe Meinung von mir haben. Die Therapeuten empfahlen deswegen ausdrücklich einen Wechsel des Wohnortes, da ich sonst immer wieder durch die zeitweisen Demütigungen zurückfallen könne. Und das, obwohl ich bisher annahm, gelernt zu haben, mit solchen umzugehen und sie einfach weiter zu ertragen. Aber ich kann es wohl nicht mehr.
Wie kann ich meinem Sohn gegenüber Respekt zurückgewinnen und wie kann ich ihm einen Umzug schmackhaft machen?
 
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Hallo!

Puh... schwere Situation....

vielleicht wäre es ratsam, erst mal eine eigene Wohnung zu nehmen?!
Und nicht direkt in die vollen zu gehen?!

Ich habe selber zwei Pubertäter hier daheim, männlich und weiblich und auch einen Säugling...weiß also,
wie schwer es gerade in der Anfangszeit werden kann.

Aber wenn dein Sohn dann erst einmal wieder zu DIR eine gesunde Beziehung aufbauen kann, dann zum Baby
fühlt er sich nicht gar so überfordert.

Wäre nur ein Gedanke zur Überlegung.....
 
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Hi,

einen Sohn habe ich zwar nicht, doch ich hatte eine Mutter, die sehr wenig von mir hielt. Genaugenommen konnte sie mich nicht leiden.

Als unsere Tochter auf die Welt kam, hat sie alles versucht um unser Verhältnis zu sabotieren. Zum Glück hatte ich aber meinen Mann, der mich unterstützte. Außerdem zogen wir irgendwann aus beruflichen Gründen aus dem "Einzugsbereich" meiner Mutter fort. Das half.

Ich kann mir daher gut vorstellen, wie schwer es für dich sein muss diesen Balanceakt zu schaffen, einerseits eine liebevolle, verständnisvolle Mutter, andererseits eine Respektsperson zu sein für deinen Sohn.

Das ist mit eurer Vorgeschichte alleine schon ein eine schwierige Sache für dich und deinen Sohn. Zudem bist du jetzt auch noch schwanger und hast einen Freund, mit dem du zusammenziehen willst - und mit dem sich dein Sohn nicht versteht.. Dazu kommt noch die Umschulung und eine fremde Umgebung für deinen Sohn. Das ist alles recht viel, was da auf ihn einstürmt. Ich kann gut verstehen, dass er da bockig und unsicher ist. Er hat keine sichere Komponente in seinem Leben.

Ich rate dir daher dringend fachkundigen Rat einzuholen. Hast du schon einmal an eine Familientherapie gedacht? Auch sollte ihm einmal dringend jemand die Bedeutung der Krankheit "Depressionen" erklären. Am besten ebenfalls jemand, der vom Fach ist.

Auf alle Fälle solltest du ein ernstes Wort mit deinen Eltern sprechen. Ob sie nun keine hohe Meinung von dir haben oder nicht, kann dir egal sein. Letztendlich haben sie dich erzogen. Bist du also nicht so, wie sie es sich wünschen, hätten sie sich mehr Mühe geben müssen mit deiner Erziehung. Sie haben dich jedoch als Mutter deines Sohnes zu akzeptieren und sollen dich unterstützen und nicht gegen dich arbeiten.

Wenn du willst, dass dein Sohn dich respektiert, dann biete ihm eine klare Linie. Du bist die Mutter. Du gibst die Linie vor. Nicht er, nicht deine Eltern. Einen Wohnortwechsel halte ich daher für eine gute Sache.

Dein Sohn macht eine schwere Zeit durch und hält sich ganz wacker , wie ich finde. Für ihn ist jetzt alles neu und fremd. Du wirst viel Verständnis für ihn haben müssen. Du bist die Erwachsene. Mach ihm klar, dass deinen Entscheidung zu deinem Freund zu ziehen zwar unumstößlich ist, jedoch sollte er auch wissen, wie wichtig er(dein Sohn) für dich ist - und dass du für ihn da bist.

Alles Gute für euch!
 
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