Selbstmord

Hallo Suny,

du hast Erfahrung, man merkt es beim Lesen, du hast viel nachgedacht und wahrgenommen.

Zuerst will ich dir noch sagen, zum Selbstmord deines Vaters
du warst nur das Kind, da hätten andere retten müssen.

Code:
Ich stimme dir zu, dass unterlassene Hilfeleistung, unterlassene Hilfeleistung ist. 
Wenn mir am Telefon jemand sagt, dass er in Lebensnot ist, dann ist er in Lebensnot und man kann und muss helfen.
Wenn einer eine Email schickt, dann ist das nur ein anderes Medium, und es gilt zu helfen. Stimmt ob so oder so - es gibt eben unterschiedliche Wege der Kommunikation und unterschiedliche Vorlieben, was man in so einer Situation lieber nimmt ob Tele, Mail, Messenger,...
 
[CODE]Helfen um jeden Preis?
Was wäre denn der Preis ? Das eigene Leben ?
Das ginge sicherlich zu weit. Man muss auch auf sich selbst sehr aufpassen manche Leute merken gar nicht, wie sehr ihnen sowas zusetzt....

Sie trauen sich nicht 'Halt, Stop' zu sagen
und das ist dann schon ein Anzeichen von Verstrickung.
Er traut sich nicht 'Stop' zu sagen, weil er dann um den anderen fürchtet, also hat er sich zwischen den anderen und den Tod gestellt, als könne er ihn aufhalten, das verschärft oft die Dynamik.
Wer retten will verliert.
Es genügt, wenn man an deer Seite bleibt.



Code:
Wenn einer in Lebensnot ist, bringt man ihn auf den Boden zurück, man zeigt einfach, ich bin da, ich bin an einer Seite, ich gehe an deiner Seite.
Und dann schaut man, dass man ihn zurückbringt in die Sicherheit, dass er wegkommt von Gefahrenzonen, wenn möglich geht man hin oder man schaut, ob gemeinsame Bekannte erste Hilfe geben können.Um das nicht-allein-sein gehts um das gefühl, dass wer da ist, der zuhört, sich zeit nimmt, das ganze von einer anderen Sichtweise (anderer Blickwinkel) betrachtet... Ich find man sollte sich halt eben nie ganz allein auf sowas "stürzen".


Oft fehlen bei jemandem, der sich umbringen will die Eltern.

Code:
Bachblüten können über den ersten Schock hinweghelfen. Meinst du die Notfallstropfen - die beruhigen... .

Ja. Rock Rose ist bei totaler Panik angezeigt.
Gorse bei totaler Verzweiflung, wenn noch kein Licht am Horizont ist.

Code:
Wichtig ist eben, dass man immer wieder die eigenen (Helfer-)Motive unter die Lupe nimmt. Ich übersetz in Sunnysland-Deutsch: Der Grund warum man hilft, dass man wirklich hilft um des Betroffenen Situation zu verbessern und sich nicht nachher als der "grosse Helfer" auf die grosse Glocke hängt oder gar (was für mich das absolut tiefste ist) gegenleistungen verlangt... .

Ja, zum Beispiel.
Wenn man geholfen hat, hat man viel für den anderen getan.
Und das braucht einen Ausgleich, damit die Ebenbüritgkeit wieder geschaffen ist. Sonst bleibt der eine in der Nehmerrolle (und klein, bedürftig, abhängig) und der andere gross (Elternersatz).

Manchmal ist es so, das eine Schuld, zb. ein Mord, der auf dem Familiengewissen lastet, stellvertretenden für den eigentlichen Täter (Vater, Mutter) sühnt ein Kind und bringt sich um.
Blut mit Blut bezahlen. Auge um Auge. In uns regieren noch die alten archaischen Werte.

Oder Eltern opfern ihr Kind für einen Ausgleich, zb. für einen neuen Partner. Die Ablösesumme ist manchmal ein Kind.
(Quellenangabe: systemischen FA nach Helliner, damit bringt man es ans Licht)


Wenn jemand einem anderen hilft, der in Suizidgefahr ist, identifiziert man sich mit seinem Schicksal, mit seinem Leid, man hat Mitgefühl, Mitleid, Empathie und vieles andere mehr. Aber wenn man mit dem Opfer identifiziert ist, ist man unbewusst auch immer mit dem Täter identifiziert, Opfer und Täter bedingen sich ja gegenseitig, sie schaffen beide die Situation.

Man wird in diese Dynamik des Feldes mit hineingezogen. Wen man sich die nicht bewusst machen kann, reagiert man unter Umständen genauso wie es das Feld in seinem Ursprung vorgesehen hat, mal wird man sich fühlen und wird reagieren wie das Opfer, mal wie der Täter.
So kann dann keinen guten, hilfreichen Anstoss geben.

Ich kannte mal jemanden, die wollte helfen, hat dann auch ein bisschen was gemacht für den anderen, hat ihn aber später öffentlich verraten, hats an die Glocke gehängt und zwar so, dass der 'Geholfene' natürlich mitbekam.
Auch ein Zeichen dafür, dass was zuviel war, irgendwo eine Rechnung geklebt hat und die Identifikation mit Opfer und Täter, die eher dem schlimmen Nahrung gab. Da ist man dann eingestiegen in die Ambivalenz, in die Frage Leben oder Sterben. Geschieht, wenn eigene Aktien beteiligt sind, also was eigenes Ungeklärtes getriggert (angestossen) wird.

Code:
Systemisch muss man gut wahrnehmen, ob man sich mit der Opfer- oder mit der Täter-Energie identifiziert, den Selbstmord geschieht oft aus Verstrickung.
DagoBert kannst du mir das nochmal erklären?

Siehe oben.
Ist ein heisses Eisen, und nicht immer leicht verständlich.
Ich kann dir eine PN dazu senden, wenn es nicht klar geworden ist.
Hilfreich ist, für den anderen stellvertredend für das Leben zu stehen.
Ich hatte mal in einer Aufstellung diese Rolle.
In mir war eine grosse Freude, und ich habe dem Gefährdeten gesagt 'ich freue mich, wenn du lebst.' Ohne mich einzumischen, einfach nur ein angebot machend. Und ich habe diese kraftvolle Kraft des Lebens in mir gespürt, der Strom des Lebens ging durch mich durch, kam von weit her und ging weiter und weiter und über den Anwesenden hinaus. Für dieses Geschenk dieser Aufstellung bin ich heute noch sehr dankbar.

Und, Sunny, das würde auch dein Vater zu dir sagen. Lass ihm sein Schicksal, er ist gross, er kommt damit klar. Er freut sich, wenn du lebst.

Code:
Die Frage ist eben, wie gut kann man den anderen achten in seiner Not. Bedauert man ihn, und macht ihn somit klein und sich selbst groß ?
Hält man die Not des anderen nicht aus und kann so gar nicht hilfreichsein ?
Hilft man mehr als man kann, als man selbst an Kräften hat ? ...... ich glaube viele Leute sind da keine grosse Hilfe, weil sie automatisch Mitleid haben, aber man sollte doch aufrichtig Mitfühlen ohne zu erniedrigen... Was die Kräfte betrifft überschätzt sich Frau & Herr Mensch da auch immer ganz schnell (einige werden sogar eiskalt & ablehnend wenn ihnen der "Saft" ausgeht anstatt ehrlich zu sagen "Ich bin erschöpft") ?

Ja.
Die die Mitleid haben, und sich darüber gross machen, hauen hinterher in die Pfanne. Also man braucht aufrichtige Freunde, mit Rückrat.
Lehne dich am Strom des Lebens an.

Lieben Gruss Dagmar
 
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Hallo augen

Mein problem? hm, Ich kann das thema nicht so leicht "von außen betrachten", habs wohl noch nicht verarbeitet oder es ist noch nicht vorbei.

ich laß das thema jetzt (ich versuchs) sonst werd ich noch Depressiver. :escape:

Danke fürs lesen

DNEB
 
Du möchtest Dein Problem nicht angehen, und jetzt lieber
weiter argumentieren, über Themen diskutieren, und Geschichten hören.


Ok.
das verstehe ich.
 
Freie entscheidung?

Kann der Mensch wirklich frei über sein Lebensende bestimmen?
Wie wirkt es auf sein Karma und in der Folge auf seine nächste Inkarnation?

Nun kann der Mensch schon sich das leben nehmen, nur muß er sich den karmischen folgen bewußt sein.
Man kann Problemen nicht durch das beenden eines Lebens fliehen, da es kann wirkliches Ende gibt. Wer den Film " Hinter dem Horizont" kennt versteht was ich meine. Man nimmt das problem, die hoffnungslose stimmung mit hinüber.
Im gesunden zustand der Psyche käme ein Mensch kaum auf die Idee selbstmord zu begehen, auch im anderen Fall spüren die meisten Menschen eine Hemmschwelle die sie nicht zu überschreiten wagen da sie intuitiv wissen das es falsch ist und in der Sprache der Religion als Sünde bezeichnet werden kann. Weshalb?
Weil wir nach einem kosmischen Plan auf diese Welt inkarniert werden, und beim Selbstmord würde dieser Plan gestört werden.
 
Hermann Hesse zu diesen Thema

Ich möchte meinen ersten Beitrag zu diesem Thema mit einem Auszug einer Wunderbaren Kurzgeschichte von Hermann Hesse ergänzen:


.... die sich "Klein und Wagner" nennt:

" Er löschte das Licht und ging aus dem Zimmer. Vor dem Hause troff Regen still und kühl, nirgends Licht, nirgends ein Mensch, nirgends ein Laut, nur Regen. Er wandte das Gesicht nach oben und ließ sich den Regen über Stirn und Wangen laufen. Kein Himmel zu finden. Wie dunkel es war! Gern, gern hätte er einen Stern gesehen.
.....Am Seeufer ging er von Boot zu Boot, sie waren alle hoch ans Land gezogen und stramm mit Ketten befestigt. Erst ganz in der Vorstadt außen fand er eins, das locker am Strick hing und sich lösen ließ. Das machte er los und hängte die Ruder ein. Schnell war das Ufer vergangen, es floß ins Grau hinweg wie nie gewesen, nur Grau und Schwarz und Regen war noch auf der Welt, grauer See, nasser see, grauer See, nasser Himmel, alles ohne Ende.
Draußen, weit im See, zog er die Ruder ein. Es war nun soweit, und er war zufrieden. Früher hatte er, in den Augenblicken, wo Sterben ihm unvermeidlich schien, doch immer gern noch ein wenig gezögert, die Sache auf morgen verschoben, es erst noch einmal mit weiterleben probiert. Davon war nichts mehr da. Sein kleines Boot, das war es, das war sein kleines, umgrenztes, künstlich versichertes leben - rundum aber das weite Grau, das war die Welt, das war All und Gott, dahinein sich fallen zu lassen war nicht schwer, das war leicht, das war froh.
Er setzte sich auf den Rand des Bootes nach außen, die Füße hingen ins Wasser. Er neigte sich langsam vor. Neigte sich vor, bis hinter ihm das Boot elastisch entglitt. Er war im All. In die kleinen Zahl von Augenblicken, welche er von da an noch erlebte, war viel mehr Erlebnis gedrängt als in die vierzig Jahre, die er zuvor bis zu diesem Ziel unterwegs gewesen war.
Es bagann damit:
Im Moment, wo er fiel, wo er einen Blitz lang zwischen Bootsrand und Wasser schwebte, stellte sich ihm dar, daß er Selbstmord begehe, eine Kinderei, etwas zwar nicht Schlimmes, aber Komisches und ziemlich Törichtes. Das Pathos des Sterbenwollens und das Pathos des Sterbens selbst viel in sich zusammen, es war nichts damit. Sein Sterben war nicht mehr notwendig, jetzt nicht mehr. Es war erwünscht, es war schön und willkommen, aber notwendig war es nicht mehr. Seit dem Moment, seit dem aufblitzenden Sekundenteil, wo er sich mit ganzem Wollen, mit ganzem Verzicht auf jedes Wollen, mit ganzer Hingabe hatte vom Bootsrand fallen lassen, in den Schoß der Mutter, in den armen Gottes - seit diesen Augenblick hatte das Sterben keine Bedeutung mehr. Es war ja alles so einfach, es war ja alles so wunderbar leicht, es gab ja keine Abgründe, keine Schwierigkeiten mehr. Die ganze Kunst war: sich fallen lassen!
Das leuchtete als Ergebnis seines Lebens hell durch sein ganzes Wesen: sich fallen lassen!
Hatte man das einmal getan, hatte man einmal sich dahingegeben, sich anheimgestellt, sich ergeben, hatte man einmal auf Stützen und jeden festen Boden unter sich verzichtet, hörte man ganz und gar nur noch auf den Führer im eigenen Herzen, dann war alles gewonnen, dann war alles gut, keine Angst mehr, keine gefahr mehr.

....Daß er sich ins Wasser und in den Tod fallen ließ, wäre nicht notwendig gewesen, ebensogut hätte er sich ins Leben fallen lassen können. Aber daran lag nicht viel, wichtig war dies nicht. Er würde leben, er würde wieder kommen. Dann würde er keinen Selbstmord mehr brauchen und keinen von all diesen seltsamen Umwegen, keine von all diesen mühsamen und schmerzlichen Torheiten mehr, denn er würde Angst(vorm Leben?) überwunden haben....
 
Echnaton schrieb:
Im gesunden zustand der Psyche käme ein Mensch kaum auf die Idee selbstmord zu begehen, auch im anderen Fall spüren die meisten Menschen eine Hemmschwelle die sie nicht zu überschreiten wagen da sie intuitiv wissen das es falsch ist und in der Sprache der Religion als Sünde bezeichnet werden kann. Weshalb?
Wir spüren auch eine Hemmschwelle nackt auf der Straße herumzulaufen. Das hat auch keinen weiteren Sinn - es ist Teil unserer Gesellschaft. Genauso ist es Teil unserer Gesellschaft den Tod oder Selbstmord als etwas schlechtes anzusehen. Wir wissen nicht, dass es falsch ist - wir glauben es nur!

Echnaton schrieb:
Weil wir nach einem kosmischen Plan auf diese Welt inkarniert werden, und beim Selbstmord würde dieser Plan gestört werden.
Oder der Selbstmord ist Teil dieses Plans.
 
Natürlich muß man unterscheiden was als falsches gewissen von der Umwelt suggeriert wurde und was uns unser innerer Meister bzw. innere Stimme sagt, welches unser wahres Gewissen ist.
Die laute stimme ist meistens die falsche, das wahre Gewissen ist die leise, sanfte inerer Stimme, die in unserer lauten modernen Welt nicht mehr oft vernommen wird.

Meine leise innerer Srimme flüstert mir das das Selbstmord nie der wille Gottes oder eines kosmischen Planes sein kann. Es ist gegen das aufbauende Lebensfördernde Kosmische Prinzip und Selbstmord wäre ja nicht aufbauend sondern destruktiv.

Ausnahme wäre wenn hinter dem Selbstmord eine positive Motivation stecken würde, also keine Lebensangst, keine Trauer und andere destruktive Motivationen, sondern einfach mit Abstimmung mit seinem inneren Meister oder höheren Selbst und mit der gewissheit seinen Lebensplan in dieser Inkarnation erfüllt zu haben von dieser Welt scheiden würde.

Ich habe von alten weisen Menschen gehört die nicht aus alterschwäche sterben, sonder wenn sie fühlen das die Zeit gekommen ist sich hinsetzten oder legen und einfach friedlich nach eigenen inneren willen dahingehen.
 
Echnaton schrieb:
Meine leise innerer Srimme flüstert mir das das Selbstmord nie der wille Gottes oder eines kosmischen Planes sein kann. Es ist gegen das aufbauende Lebensfördernde Kosmische Prinzip und Selbstmord wäre ja nicht aufbauend sondern destruktiv..

Die leise stimme ist schwer zu verstehen und noch schwerer richtig zu interpretiern. Die innere stimme wird durch eigene ängste, wünsche und dem eigenen glauben "verändert" und es kann keiner sagen, das seine interpretation die richtige ist. Meine sagt, es ist vollkommen egal.

Echnaton schrieb:
Ausnahme wäre wenn hinter dem Selbstmord eine positive Motivation stecken würde, also keine Lebensangst, keine Trauer und andere destruktive Motivationen, sondern einfach mit Abstimmung mit seinem inneren Meister oder höheren Selbst und mit der gewissheit seinen Lebensplan in dieser Inkarnation erfüllt zu haben von dieser Welt scheiden würde.

Es ist ein "schöneres" ableben, nicht unbedingt ein besseres, es stört nicht bei deinem wunsch nach ordnung und sinn, ein selbstmord aus anderen gründen schon.

Danke fürs lesen

DNEB
 
dieses kleine wörtchen "selbstmordgefährdet" ... *schüttel* das sind wir doch wohl irgendwo alle. ich bin der festen überzeugung, das jeder, und wirklich JEDER mindestens einmal darüber nachgedacht hat, sich umzubringen ... diejenigen, die aber wirklich in die kathegorie hineinfallen würden, sind aber genau diejenigen, die es bereits getan haben.

ich habe oder hatte etliche fälle in meiner bekanntschaft//meinem freundeskreis, die es versucht haben ... eine sogar mit erfolg, was ich nicht richtig verarbeiten konnte damals ... denn andeutungen, vorzeichen, die gab es. wie bei vielen anderen auch. woran wollt ihr denn erkennen, ob jemand sowas nur "zum spass" sagt oder es wirklich ernst meint?! kaum einer verfügt über so gute menschenkenntnis, dass er das unterscheiden könnte, und diejenigen, die ihrer meinung nach am meisten darüber verfügen, wohl am wenigsten ...

und wie kann man einen selbstmord mit "feigheit" gleichsetzen?! ist es nicht eher die feigheit des umfeldes, der betreffenden person in einer schwierigen situation zu helfen?! selbstmord ist für mich nichts feiges. auch nichts mutiges. mit "mut" hat das alles nichts zu tun, sondern damit, dass man keine perspektive mehr hat, dass man nicht mehr weiss, wohin. das ist auch kein vertrauensbruch; was glaubt ihr denn, wieviele leute es in eurem umfeld gibt, die daran gedacht haben, sich umzubringen, und dann aber dachten "ach nein, dann wäre ... sicher traurig." solange solche gedanken bestehen, werden diese leute am leben gehalten, aber wenn dieser gedanke einmal nicht mehr auftauchen und die eigenen probleme überwiegen, ... tja.

ich bin nicht der typ mensch, der trauert. wirklich nicht. es gab nicht mal einen todesfall in meinem leben, der mich zum weinen gebracht hat, höchstens geschockt -- eben wie bei ihr. aber wenn sie keinen anderen ausweg gesehen hat, was soll man denn machen?! ich kann ja auch nicht zu ihr zurückgehen & sagen "hey, sarah*, es tut mir leid, dass du dich damals umgebracht hast, und dass ich damals den kontakt abgebrochen habe ... lass* uns nochmal drüber reden!"

alles, was ich machen kann, alles, was MAN machen kann, ist doch, das, was diese person ausgemacht hat, in sich selbst weiterleben zu lassen und nach aussen zu tragen, damit jeder diese schönheit erkennt, die sie einst für einen ausgemacht hat.

aber bitte hört auf, diese menschen zu verurteilen. niemand tut damit willentlich jemandem weh; es ist nur ein missglückter hilferuf.
 
hi ourania,

woran wollt ihr denn erkennen, ob jemand sowas nur "zum spass" sagt oder es wirklich ernst meint?!

Also *zum spass* würd ichs persönlich jetzt grad nicht bezeichnen, aber wenn ich jemanden seit Jahren kenne - und der mir in un-regelmäßigen Abständen erklärt, alles ist sinnlos, ich bring mich um - sorry, das kann ich persönlich dann einfach nicht mal mehr als Hilferuf sehen.

Oder so Dinge, wie, wenn du das oder das nicht tust, bring ich mich um - das empfinde ich persönlich als manipulative Erpressung und nicht als Hilferuf.
 
hilferufe von menschen die echt hilfe suchen finde ich ok.

ABER wenn ein hilfesuchender die betitelung des selbstmordes als hilferuf einsetzt:

finde ich das auch als erpressung, bzw. als echte manipualtion.

wer als hilferuf selbstmord als drohung benutzt hat in meinen augen einen super fiesen charakter, spielt mit den gefühlen der anderen. treibt mit ihnen scherze.

weil es ist weit bekannt, tod (was ja selbstmord definiert) hat ungeheure wirkung in menschen, weil man dem tod schon sehr machtlos gegenüber steht.

daher wer mir mit selbstmord droht, hat noch soviel energie, soviel denkvermögen, das ich es nicht als echten hilferuf auffasse.

weil es bleibt eine drohung, da bin ich nämlich das opfer, ich dem es gesagt wird. der andere angeblich hilfesuchende DROHT mir ja.


Christina wenn du auf die selbstmordrohung des anderen rein gefallen bist, ihn geglaubt hast, dann hast du den jenigen nicht wirklich gekannt, ansonsten hättest du nämlich gewust , ob es ein potenzieller selbstmörder ist oder nicht.
selbtmorde sind nämlich charakterabhängig. wenn man einen menschen kennt, kennt man auch dessen charakter und weiß zu was er fähig ist, zu was nicht.
 
Ja, ich gebe euch recht, manchmal fühlt sich das wie Erpressung an, meist entsteht sie, wenn beim Helfenden auch eine Not da ist.

Es gibt soviele Ereignisse im Leben, nicht immer ist man jeder zur Zeit angemessen gewachsen. Oft lernt man im Rückblick. Und dann kostet die gemässe Haltung Mut.


Mein kleinrr Bruder

Stefan Joe

*29. April 1970 - + 6. März 2000

ich wünscht er hätte mich an diesem letzten Tag manipuliert und erpresst.

DagoBert(a)
 
Wirbelwind schrieb:
hilferufe von menschen die echt hilfe suchen finde ich ok.
Aha. Jetzt werden auch schon Hilferufe bewertet.

In echt und weniger echt unterteilt.







>>
Interessant. Denn das führt uns ziemlich genau zum Selbstmordgrund.


Schön, wenn man sieht wo der Kreis sich schließt.
 
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Hallo

Für mich ist auch die androhung eines selbstmordes nur eine extreme methode um um hilfe zu BITTEN, man kann nicht sagen, "mir geht es schlecht, helft mir bitte" oder wenn man es gesagt hat, nimmt man die reaktionen nicht wahr.
Ich persönlich sage, wenn mir jemand schon öfter mit selbstmord gedroht hat, einfach, "Sag mir ob du hilfe willst, aber nicht, das du dich umbringen willst. Wenn du sterben wolltest, würdest du's mir nicht sagen" Wenn er weiter macht kann er sich ruhig töten.

Das wichtige ist ja auch nicht, DAS viele sich umbringen sondern, WARUM sie sich umbringen wollen oder so extrem um hilfe rufen müssen. es ist ja nicht so, das man einfach sagt "heute bring ich mich mal um" sondern das ist ein langsamer prozess der schon jahre bis jahrzehnte vorher beginnt. Da muß was grundlegend in der gesellschaft geändert werden.

Danke fürs lesen

DNEB
 
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