Sexuelle Enthaltsamkeit

Kleiner Tipp am Rande: für körperliche Unzulänglichkeiten im fortgeschrittenen Alter(weit über 54J.;))gibt es Abhilfe.
Notfalls dann auch mit Morphium und Viagra gleichzeitig ;-)

Wenn ich mit meinem Partner Streit habe, denke ich alles mögliche, aber net an Sex.
Denn der Stress, der dann in mir stattfindet, ist ein anderer Stress, wie ich ihn zb. vom arbeiten kenne, oder wenn viel zu schaffen ist, ganz allgemein.
Streit mit meinem Partner berührt mich auf der Herzebene... und ohne Herz, kein Sex! ( zumindest bei mir ;) )
dann eher keusch*grins

Dem schließe ich mich absolut an, wobei ich das mit dem "Herz" auch schon mal mit etwas anderem (weiter unten) verwechselt habe.

Wobei ich hier ( für mich ) ganz klar anmerken muss, das man nicht nur einen Menschen begehren kann!

http://de.wikipedia.org/wiki/Begierde

Ich aber auch begehren kann, ohne die Lust stillen zu müssen ;)

Hmm ... leider steht bei Wikipedia jetzt nicht so viel.

Anstatt Liebe und Begierde, könnte man es auch als "Begehren und Begierde" bezeichnen. Seelisches und körperliches Verlangen streben nach dem selben Ziel. Oder?
Wenn man das als Einheit betrachtet, könnte es wohl wirklich toll sein :).

Dennoch favorisiere ich eher das Gefühl der "Liebe". Begierde ist mir zu vereinnahmend. Beides zusammen habe ich, rückblickend betrachtet, wohl noch nicht erlebt.
 
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Lieber Sebastian.

Weder in den Vier Edlen Wahrheiten noch im Achtfachen Pfad steht etwas darüber, dass das Bedürfnis nach sexueller Vereinigung eine Anhaftung ist welche abgelegt werden muss.

Vielmehr kann es auch eine Anhaftung sein sich zur sexueller Abstinenz künstlich zu zwingen. ;)

Hast du einen Meister der dir das so erklärt hat? Oder aus welchen Quellen beziehst du diese Behauptung.

Liebe Grüße,

Johanne
 
Hallo Johanne!

Da hast du Recht. Direkt wird es weder im achtfachen Pfad, noch bei den vier edlen Wahrheiten genannt :). Zumindest, was den Vajrayana angeht, weiß ich, dass es auch vereinigte Buddhaformen gibt, also Mann und Frau.

Hast du einen Meister der dir das so erklärt hat? Oder aus welchen Quellen beziehst du diese Behauptung.

Welche Behauptung meinst du genau?
Meine Quellen beziehen sich jedenfalls hauptsächlich auf Texte von Vipassana, Theravada, Mahayana und Vajrayana.
An dieser Stelle möchte ich aber auch betonen, dass ich mich am Buddhismus orientiere, was zwangsweise dazu führt, dass ich mir auch meine eigenen Meinungen bilde.

Warum Enthaltsamkeit sinnvoll sein könnte, wurde z. B. hier in einigen Punkten erläutert: https://www.lebensfragen.com/threads/spiritualität-sexualität.93/page-16#post-3066
Interessant finde ich auch folgenden Artikel über Buddhismus und Sexualität: http://www.tibet.de/zeitschrift/new...t.html?cHash=016a9c606473fabc53761b9c04eb3383


Die sexuelle Enthaltsamkeit ist im Laienbuddhismus jedenfalls nicht vorgesehen. Dazu steht aber auch noch was zu in dem letzteren Link.
Mir dient es lediglich dazu, wie vorher beschrieben, Erfahrungen zu sammeln. Das hat mir niemand vorgeschrieben ... auch nicht der Buddhismus.

Falls du meine Behauptung meintest "In Buddhismus ist es ein Ziel, die sogenannte Anhaftung los zu werden. Darunter fallen auch solche Dinge wie Begierden." ... dies zählt für mich zu den Leiden, die entstehen, wenn man sich an Dinge klammert, die vergänglich sind und nicht langfristig glücklich machen - was wiederum erneut zu Leiden führt. Dies ist doch eine zentrale Aussage des Buddhismus und Entstehung des Leidens, oder nicht? Müsste (meiner Meinung nach) der zweiten und dritten edlen Wahrheit zugeordnet werden.
Jedenfalls muss es sich bei diesen Anhaftungen nicht um Sex handeln.
Bin zwar "noch" in einer Linie, aber einen "Meister" habe ich nicht wirklich. Hinzu kommt, dass ich vom Typ her lieber durch verstehen lerne und nicht durch vertrauen "einfach machen".

Guru-Yoga, oder die Meditation auf einen Lama, liegt mir jedenfalls nicht.


Vielmehr kann es auch eine Anhaftung sein sich zur sexueller Abstinenz künstlich zu zwingen. ;)

Das sehe ich auch so :) ... selbst der Wunsch Erleuchtung zu erlangen ist eine Anhaftung. (Quelle: Ajahn Brahm entweder "Die Kuh die weinte", oder "im stillen Meer des Glücks", vielleicht auch in "Gampopa" gelesen, was nicht von Ajahn Brahm ist).
Ein durchaus diskutierbares Thema, wenn man möchte.
Vielen Dank für deinen Beitrag. Tat gut, sich die ganzen Infos noch mal zu verinnerlichen :)
Lieben Gruß
Sebastian
 
Lieber Sebastian!

Ich hatte einmal gefastet, einfach so, um es auszuprobieren.

Es ging mir supergut dabei, ich hätte nie geglaubt, dass man tatsächlich keinen Hunger haben kann, wenn man tagelang nichts isst.

Ich unterhielt mich auch mit vielen Menschen, die bereits gefastet hatten und dies auch regelmäßig praktizieren. Was ich dabei besonders interessant gefunden habe war, dass es den anderen "Profis" beim Fasten in einem Punkt ganz gleich ging wie mir:

In keiner Zeit meines Lebens habe ich so viele Kochbücher gelesen und über Rezepte geplaudert wie in der Zeit des Fastens.:D

Warum mir das jetzt beim Durchlesen Deines Threads eingefallen war? Ich dachte darüber nach, dieser Satz war es:

Die Gründe für meine Entscheidung sind vielseitig und da mich in nächster Zeit in keiner Beziehung sehe, habe ich einfach angefangen es auszuprobieren.

Es ist vielleicht tatsächlich irgendwie vergleichbar. Kann man essen, so hat es nicht viel Stellenwert, aber fastet man, so wird das Thema Essen zum all-ausfüllenden Bereich.

Ich hatte eine Zeitlang die 5 Tibeter-Übungen ausprobiert, da gibt es eine 6. Übung, die die sexuelle Energie umleiten soll - vielleicht magst Du Dich damit mal befassen? Gibt Bücher dazu und Videos.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
@Reinfriede: Ein seeehr schöner Beitrag :)

Ich hatte einmal gefastet, einfach so, um es auszuprobieren.

Es ging mir supergut dabei, ich hätte nie geglaubt, dass man tatsächlich keinen Hunger haben kann, wenn man tagelang nichts isst.

Was für ein Fasten hast du gemacht und wie bist du vorgegangen? Wie viele Tage hast du am Stück gefastet?

In keiner Zeit meines Lebens habe ich so viele Kochbücher gelesen und über Rezepte geplaudert wie in der Zeit des Fastens.:D
Super :-D

Es ist vielleicht tatsächlich irgendwie vergleichbar. Kann man essen, so hat es nicht viel Stellenwert, aber fastet man, so wird das Thema Essen zum all-ausfüllenden Bereich.
Stimmt wohl. Erstaunlich, wie etwas "selbstverständliches", doch eigentlich so kostbar sein/werden kann.


Ich hatte eine Zeitlang die 5 Tibeter-Übungen ausprobiert, da gibt es eine 6. Übung, die die sexuelle Energie umleiten soll - vielleicht magst Du Dich damit mal befassen? Gibt Bücher dazu und Videos.


Auf jeden Fall sehr interessant!

Taugen diese Quellen etwas? Was meinst du?
http://www.entspannungswelten.ch/Homepage-68.htm
http://www.5tibeter.at/der-6-tibeter/
http://www.news.at/nw1/gen/slidesho...und-diaet/sextertibeter/;kid;70?flags=nopop;1

Muss mich mal schlau machen wegen der Energien. Sollten sich die Übungen auf die Kundalini auswirken, werde ich wohl eher die Finger davon lassen.


Könnt jetzt irgendwie von mir geschrieben worden sein ;-)
@ChrisTina: An dich musste ich dabei auch denken.
Allerdings würde ich es mir nur ungerne eingestehen. Meine letzte Partnerin warf mir nämlich vor, ich hätte sie nie wirklich geliebt. Diese Worte taten mir zwar auch weh, aber im nachhinein betrachtet kann ich gar nicht mal so genau sagen, ob sie damit nicht vielleicht doch recht hatte. Da ich mich beim Akt aber nie wirklich entspannt habe, könnte auch das eine Erklärung sein, warum nicht beides zusammen kam ... ich weiß es echt nicht :-/. Nagut, ist eine andere Geschichte :-D.

Mit euren Kommentaren kann man auf jeden Fall echt gut arbeiten!

Lieben Gruß
Sebastian
 
Lieber Sebastian,

als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte, hatte er sich ein halbes Jahr zuvor von seiner letzten Freundin getrennt. Die Beziehung zu seiner Ex war wohl sehr kompliziert und heftig gewesen. Er hatte sich vorgenommen erst einmal solo und enthaltsam zu leben.

Dann lernte er mich kennen, verliebte sich auf den ersten Blick(so wie ich mich in ihn) und mit den Vorsätzen war es geschehen...;)

Doch er erzählte mir einmal, wie sehr es ihn getroffen habe, als seine Ex-Freundin ihm vorgworfen habe, er habe sie nie richtig geliebt. Daher war er zu diesem Entschluß gekommen.

Er wollte sich einfach besser einschätzen, sich besser kennen, bevor er wieder eine neue Beziehung eingehen wollte.

Aber wie das eben so ist mit den Vorsätzen, funktionieren sie nicht so gut, wenn sie aus den falschen Vorstellungen heraus getroffen werden...

Damit meine ich: mein Mann war damals Anfang Zwanzig. Er war jeden Abend auf der Piste und hatte einen großen Freundeskreis. Da fällt es schwer sich an seine selbstauferlegten Vorsätze zu halten. Besonders, wenn man nicht besonders religiös ist und 'die sieben Tibeter' für eine neue Rockgruppe aus dem Osten hält:D.
 
@ChrisTina: An dich musste ich dabei auch denken.
Allerdings würde ich es mir nur ungerne eingestehen. Meine letzte Partnerin warf mir nämlich vor, ich hätte sie nie wirklich geliebt.

Wirft mir mein Quartalslover auch vor - betrifft mich jetzt aber nicht wirklich, weil ich nie gesagt hatte, dass ichs tu - ganz im Gegenteil, immer, wenn er meinte "ich liebe dich" kam absolut nichts von mir - bis er mich drauf ansprach, warum ich nie sagen würde, dass ich ihn liebe. Ich schaute ihn an und fragte, ob er das jetzt wirklich hören wolle - und er wollte es unbedingt.

Also hab ich ihm erklärt - und das letztendlich mehrmals innerhalb dieser 3 Monate - dass ichs nicht sage, weil ich ihn einfach nicht liebe. Wir hatten zwar den tollsten Sex, den ich in meinem bisherigen Leben hatte - aber es gab sonst keine Gemeinsamkeiten - und ich hatte auch nie "Schmetterlinge" - ganz im Gegenteil, je mehr er mich (um)klammerte, deste mehr Fluchttendenzen zeigte ich.

Er hat mich immer wieder gefragt, warum ich nicht sage, dass ich ihn liebe - und jedesmal bekam er von mir die gleiche Antwort - weil ichs einfach nicht tu.

Nach der Trennung erzählten mir dann gemeinsame Bekannte, dass er überall verkünden würde, dass ers merken hätte müssen, dass ich ihn nicht liebe, weil es kam ja nie etwas entsprechendes zurück, wenns er sagte. Und ich sass da und fragte mich - wie negativ halluzinieren kann man(n) stundenlange Gespräche, wenn er einfach das Wichtigste daran einfach nicht zur Kenntnis nehmen will.

Er geht auch heute - 2 Monate nach meinem end.gültigen Schlussstrich - noch davon aus, ich könne ihn nicht verlassen, weil er liebe mich ja so sehr.

Wird möglicherweise auch so sein, aber das ist keine Liebe, das ist das Anklammern an etwas, was ihm gut getan hat - das Festhalten wollen von etwas, was ihm die Chance geboten hätte, wieder aus seinem Sumpf raus zu kommen. Irgendwie wird ers wahrscheinlich nie kapieren wollen, dass es zwar stimmt, dass ich ihn nicht geliebt hatte - aber ich hatte genau diesen Zustand auch immer und immer wieder kommuniziert.

Und das nächste ist, dass mir eine gemeinsame Freundin mal sagte, dass ich halt einige Komprimisse mit seinem Alkoholproblem eingehen müsse - worauf ich sie anschaute und meinte - warum? Ich hab für mich ja noch gar nicht entschieden, dass ich überhaupt mit ihm zusammen sein möchte. Auch sie schloss letztendlich von sich auf mich - nur, weil sie seit Jahrzehnten mit einem Alkoholiker zusammen lebte, heißt das für mich noch lange nicht, dass ich mirs auch geben muss.

Das kapiert auch er nicht - ich habe nie gesagt, dass ich ihn liebe, weil ichs nicht mit Überzeugung behaupten hätte können - und für mich ist eben "ich liebe dich" etwas, was ich auch genauso empfinden muss in diesem Augenblick - ich sags nicht einfach so, weil wir Spaß im Bett haben - sondern ich würds nur jemanden sagen, bei dem ich mir ziemlich sicher bin, dass es auch wirklich so ist.

Aber ich bin da auch irgendwie eigen *zugeb* - und bei mir versteht es jetzt zB überhaupt niemand, wie ich nach diesen 3 intensiven Monaten einfach wieder absolut enthaltsam leben kann - und will - und tue - ich hab nicht mal Lust, mich mit mir selbst zu beschäftigen :)

Ich machs allerdings nicht, weil ich mich - oder irgendwen - für irgendwas bestrafen möchte - oder weil ich glaub, dass ichs tun sollte - ich leb so, weils aktuell einfach grad mal wieder so passt, wies ist. Ich praktiziere allerdings auch Nikotin- und Alkoholkonsum genauso - wenn ich Lust auf ne Zigarette hab, dan rauch ich eine - irgendwo gibts immer irgendwen, der mir eine "schnorrt" - und dann rauch ich wieder mal 2-3- Wochen überhaupt nix.

Alkohol ist noch extremer, da mir eigentlich nur so süsse Dinger wirklich schmecken - also weder Wein noch Bier - melde ich mich meist freiwillig als Chauffeuse - und kutschiere dann bis zu 3 betrunkene Männer durch die Gegend. Ist zwar letztendlich nicht immer wirklich lustig, aber warum sollt ich Alk konsumieren, wenn mir nicht danach ist?
 
@Clara und ChrisTina: Danke, dass ihr eure Geschichten mit uns/mir teilt :)

Er hatte sich vorgenommen erst einmal solo und enthaltsam zu leben.
...
Aber wie das eben so ist mit den Vorsätzen, funktionieren sie nicht so gut, wenn sie aus den falschen Vorstellungen heraus getroffen werden...

Damit meine ich: mein Mann war damals Anfang Zwanzig. Er war jeden Abend auf der Piste und hatte einen großen Freundeskreis. Da fällt es schwer sich an seine selbstauferlegten Vorsätze zu halten. Besonders, wenn man nicht besonders religiös ist und 'die sieben Tibeter' für eine neue Rockgruppe aus dem Osten hält:D.

Letztendlich kannst du ja froh sein, dass er nicht standhaft genug war, seine Vorsätze einzuhalten.
Wobei Vorsätze meiner Meinung nach nur wenig bringen. Hab mir selbst irgendwann angewöhnt keine Vorsätze mehr zu machen. Entweder man macht es sofort, oder schiebt es so lange vor sich her, bis es sich in Luft auflöst.

Wirft mir mein Quartalslover auch vor - betrifft mich jetzt aber nicht wirklich, weil ich nie gesagt hatte, dass ichs tu - ganz im Gegenteil, immer, wenn er meinte "ich liebe dich" kam absolut nichts von mir - bis er mich drauf ansprach, warum ich nie sagen würde, dass ich ihn liebe. Ich schaute ihn an und fragte, ob er das jetzt wirklich hören wolle - und er wollte es unbedingt.

Also hab ich ihm erklärt - und das letztendlich mehrmals innerhalb dieser 3 Monate - dass ichs nicht sage, weil ich ihn einfach nicht liebe. Wir hatten zwar den tollsten Sex, den ich in meinem bisherigen Leben hatte - aber es gab sonst keine Gemeinsamkeiten - und ich hatte auch nie "Schmetterlinge" - ganz im Gegenteil, je mehr er mich (um)klammerte, deste mehr Fluchttendenzen zeigte ich.

Er hat mich immer wieder gefragt, warum ich nicht sage, dass ich ihn liebe - und jedesmal bekam er von mir die gleiche Antwort - weil ichs einfach nicht tu.

Kommt mir bekannt vor. Wie oft wollte der Herr es denn gerne hören?

Meine Zweifel, bezüglich meiner damaligen Gefühle, kennst du ja. Sehe ein "ich liebe dich" aber auch noch etwas anders: Worte verlieren für mich jegliche Bedeutung, wenn keine entsprechende Handlung dahinter steht. Wenn ich fühlen kann, dass mich jemand liebt, dann bin ich auch ohne Worte zufrieden. Worte werden schnell zu Floskeln ohne aufrichtige Hintergedanken. Lieber ein Kuss auf die Wange, als ein "ich liebe dich" im Vorbeigehen.

Nach der Trennung erzählten mir dann gemeinsame Bekannte, dass er überall verkünden würde, dass ers merken hätte müssen, dass ich ihn nicht liebe, weil es kam ja nie etwas entsprechendes zurück, wenns er sagte. Und ich sass da und fragte mich - wie negativ halluzinieren kann man(n) stundenlange Gespräche, wenn er einfach das Wichtigste daran einfach nicht zur Kenntnis nehmen will.

Er geht auch heute - 2 Monate nach meinem end.gültigen Schlussstrich - noch davon aus, ich könne ihn nicht verlassen, weil er liebe mich ja so sehr.

Wird möglicherweise auch so sein, aber das ist keine Liebe, das ist das Anklammern an etwas, was ihm gut getan hat - das Festhalten wollen von etwas, was ihm die Chance geboten hätte, wieder aus seinem Sumpf raus zu kommen. Irgendwie wird ers wahrscheinlich nie kapieren wollen, dass es zwar stimmt, dass ich ihn nicht geliebt hatte - aber ich hatte genau diesen Zustand auch immer und immer wieder kommuniziert.

Man kann aus allem lernen, zumindest theoretisch. Ich bin immer mehr der Überzeugung, dass alles was geschieht zu unseren Gunsten, zu unserer persönlichen Entwicklung beiträgt. Dazu gehören auch die Zeiten, in denen wir uns schlecht und einsam fühlen. Vielleicht ist für ihn genau diese Erfahrung, das zwecklose Klammern, ein bedeutender Schritt nach vorn.

Wer klare Worte ignoriert, möchte sie vermutlich gar nicht hören, weil sie nicht in das aktuelle Konzept passen. Irgendwann wird es bestimmt anfangen, in ihm zu arbeiten. Wenn die Zeit halt reif dafür ist.

Und das nächste ist, dass mir eine gemeinsame Freundin mal sagte, dass ich halt einige Komprimisse mit seinem Alkoholproblem eingehen müsse - worauf ich sie anschaute und meinte - warum? Ich hab für mich ja noch gar nicht entschieden, dass ich überhaupt mit ihm zusammen sein möchte. Auch sie schloss letztendlich von sich auf mich - nur, weil sie seit Jahrzehnten mit einem Alkoholiker zusammen lebte, heißt das für mich noch lange nicht, dass ich mirs auch geben muss.

Das kapiert auch er nicht - ich habe nie gesagt, dass ich ihn liebe, weil ichs nicht mit Überzeugung behaupten hätte können - und für mich ist eben "ich liebe dich" etwas, was ich auch genauso empfinden muss in diesem Augenblick - ich sags nicht einfach so, weil wir Spaß im Bett haben - sondern ich würds nur jemanden sagen, bei dem ich mir ziemlich sicher bin, dass es auch wirklich so ist.

Kurzer Ausflug:
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Eine Freundin von mir studiert Psychologie und erwähnte irgendwann "The theory of mind". Diese Theorie besagt wohl, dass Kindern ab dem dritten Lebensjahr bewusst wird, dass andere Menschen anders denken und andere Erfahrungen machen. In frühen Jahren gehen Kinder wohl davon aus, dass andere ebenfalls wissen, was sie selbst gesehen haben. Unter dem Motto: "Ich weiß das, also müssen die anderen das auch wissen."

Eine andere Freundin besuchte mit Ihren Zwillingen (Junge & Mädchen, 1 Jahr alt) eine Freundin. Diese Freundin hat eine etwas ältere Tochter (knapp drei). Alle Kinder waren zusammen in einem Zimmer. Plötzlich kam die kleine Zwillingstochter nackig durch den Flur gerobbt. Beide Mütter haben natürlich gestaunt. Später stellte sich heraus, dass die große Tochter Pipi ins Töpfchen gemacht hatte und sich wohl gedacht hat "Da ist ein Mädchen und ich bin ein Mädchen. Ich habe gerade Pippi gemacht, also mache ich das kleine Mädchen am besten auch sauber, weil es bestimmt ebenfalls Pipi gemacht hat".
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Deine Freundin scheint "the theory of mind" auch nicht ganz vollendet zu haben :). Merkt man an einigen anderen Stellen in diesem Forum auch, dass die Vorlieben und Neigungen anderer, zunächst ausgeblendet werden.

Aber ich bin da auch irgendwie eigen *zugeb* - und bei mir versteht es jetzt zB überhaupt niemand, wie ich nach diesen 3 intensiven Monaten einfach wieder absolut enthaltsam leben kann - und will - und tue - ich hab nicht mal Lust, mich mit mir selbst zu beschäftigen :)

Ich machs allerdings nicht, weil ich mich - oder irgendwen - für irgendwas bestrafen möchte - oder weil ich glaub, dass ichs tun sollte - ich leb so, weils aktuell einfach grad mal wieder so passt, wies ist. Ich praktiziere allerdings auch Nikotin- und Alkoholkonsum genauso - wenn ich Lust auf ne Zigarette hab, dan rauch ich eine - irgendwo gibts immer irgendwen, der mir eine "schnorrt" - und dann rauch ich wieder mal 2-3- Wochen überhaupt nix.

Alkohol ist noch extremer, da mir eigentlich nur so süsse Dinger wirklich schmecken - also weder Wein noch Bier - melde ich mich meist freiwillig als Chauffeuse - und kutschiere dann bis zu 3 betrunkene Männer durch die Gegend. Ist zwar letztendlich nicht immer wirklich lustig, aber warum sollt ich Alk konsumieren, wenn mir nicht danach ist?

Macht das nicht jeder so, wenn er etwas nicht möchte? Vielleicht tappe ich gerade aber selbst in die "theory of mind"-Falle :D .
 
Hallo Sebastian.

Sorry, ich konnte aus Zeitgründen noch nicht ausführlich deine Links und die weitere Diskussion lesen.
Ich versuche dennoch so gut es geht auf deinen Beitrag zu antworten.

Wenn du die buddhistischen Lehren so verstehst, als gäbe es Gut und Böse und alles Leid Verursachende sei Begierde und das sei Böse und das sei das Andere was wir bekämpfen müssen, so ist das der Dualismus auf den dein Ego hereinfällt.

Wenn du diese Spaltung in dir versuchst spirituell zu überhöhen, so blähst du nur weiter dein Ego auf.
Wenn ich dir richtig verstanden habe, dann hast du im Augenblick keine Partnerin mit der du auf allen Ebenen körperlich, emotional, seelisch gegenseitige Berührung zulassen kannst, Nichtdualität erfährst.

Dieses Bedürfnis ist zutiefst menschlich, denn wir sind alle Eins. Dieses dein Bedürfnis ist nicht böse weil Begierde. Selbst ist es Vollkommenheit, es ist die buddha-Natur. Es ist lediglich ein unbestellter Acker und du bist Acker und Bauer zugleich. Leben beduetet auch, dass es keinen ultimativen Idealzustand gibt. Es gibt Ecken, Kanten, große und kleine Fehler im System.

Wenn du versuchst dieses Bedürfnis zu eliminieren, indem du es mit falsch verstandener Spiritualität zu erhalten versuchst in Richtung Sexuelles-Heilfasten, begehst du eine Flucht in die Dualität. Von einem falsch geglaubten Indealzustand ins nächste.

Ich weiß jetzt nicht ob du "meditierst" oder sitzt, doch dieses Sitzen ist die Konfrontation mit dem Sein wie es hier und jetzt stattfindet. Wenn man sitzt hat man eine Entscheidung getroffen, die heißt nicht weglaufen und in die Dualität fliehen, sondern sitzen bleiben und der Regen draußen sein, die Straße draußen sein, der Lärm sein, der knurrende Magen sein, die tauben Füße sein, das Gedanken - Karussell sein, das unerfüllte Begehren sein, die Wut sein, die Verzweiflung sein. Das alles sind die vielen Facetten des Seins.

Das Sein hat auch destruktive und böse Facetten, zerstörerische Facetten, menschenverachtende Facetten. Doch auch diese haben mit einem selbst zu tun. Sie betreffen uns, ob wir wollen oder nicht, an irgendeinem Ende berühren sie uns. Meistens ungewollt.

Es ist eine Flucht darauf hin zu meditieren oder sich in buddhistischen oder spirituellen Selbstinterpretationen davor zu flüchten und zu versuchen sich auf einer in den eigenen Konzepten stattfindenden Insel der Besseren und Heiligeren zu retten, wo alle heilig sind und meditieren und grünen Tee trinken und nichts begehren und einige Meter weiter erfriert ein Mensch, oder wird ins Koma geprügelt oder wir ermordert oder vergewaltigt.

Der einzige der dieses Spiel gewinnt ist nur das narzisstische Ego.

Ich habe dich deswegen gefragt ob du einen Meister oder Lehrer hast, weil diese - wenn sie gut und qualifiziert sind und das ist zugegeben selten und nicht einfach zu finden - einen aus den eigenen spirituellen Konzepten weiter bringen können. So dass man sich nicht nur theoretisch verirrt hin zu so Schwachsinn wie - ich will erleuchtet werden um mein Ego zu pollieren, sondern vielmehr ins Wasser springen und mal einen tiefen Schluck auch der dreckigen Brühe schlucken muss. Und das muss man dann letzendlich selbst, da hilft auch kein Gur-Obermeister mehr. Die haben in der Regel alle nicht das erreicht was sie vorgeben. Ein guter Lehrer kann einen nur ins Becken schmeißen wenn man es am wenigsten erwartet. Doch Schlucken und Schwimmen muss man selbst, da helfen so meine Erfahrung nur gute Freunde auf dem Weg und ein sicherer Instinkt was die Essenz des Buddhismus betrifft.

Liebe Grüße,

Johanne
 
Hallo Johanne :)

Deinen Worten kann und möchte ich im Großen und Ganzen nicht widersprechen.

Hast du den Eindruck, dass ich fanatisch einem falschen Glauben folge? Ich glaube du versteifst dich mit meiner Enthaltsamkeit ein wenig zu sehr auf die Thematik Buddhismus. Wenn man etwas ausprobiert, sehe ich da auch keine Zwänge hinter.

So ganz schlüssig bin ich mir auch nicht, ob du etwas erklären, mich vielleicht warnen, oder überzeugen möchtest!? Wie darf ich deine Zeilen im Gesamtbild verstehen? Du darfst es auch gerne in klare Worte fassen und mir notfalls auf den Schlips treten. Das wäre ok :)

Wenn du die buddhistischen Lehren so verstehst, als gäbe es Gut und Böse und alles Leid Verursachende sei Begierde und das sei Böse und das sei das Andere was wir bekämpfen müssen, so ist das der Dualismus auf den dein Ego hereinfällt.


Leben beduetet auch, dass es keinen ultimativen Idealzustand gibt. Es gibt Ecken, Kanten, große und kleine Fehler im System.
Natürlich gibt es gut und böse. Zumindest solange "ich" es in eine Situation hinein interpretiere. Wie heißt es noch? Letztendlich ist alles nur ein Spiegel von einem selbst. Solange man etwas zu viel Bedeutung schenkt bleibt es ja auch Interpretation, bzw. "Ego". Kennst du das Sprichwort: "Du lächelst und die Sonne scheint."?

Was verstehst du genau unter Dualismus?
Dualismus existiert für mich, aber auch irgendwie wieder nicht. Wir haben nicht die gleichen Gedanken und Meinungen, in dem Sinne sind wir für mich "dual". Da wir uns aber gegenseitig durch das beeinflussen, was wir machen oder nicht machen, sind wir auch irgendwie nicht voneinander getrennt.

Wenn du diese Spaltung in dir versuchst spirituell zu überhöhen, so blähst du nur weiter dein Ego auf.
Wenn ich dir richtig verstanden habe, dann hast du im Augenblick keine Partnerin mit der du auf allen Ebenen körperlich, emotional, seelisch gegenseitige Berührung zulassen kannst, Nichtdualität erfährst.
Was meinst du mit "spirituell zu überhöhen"?
Richtig, zur Zeit habe ich keine Partnerin, wie du sie beschreibst. Das sagt aber nicht wirklich viel darüber aus, was ich gerade mache. Wenn ich diese Person irgendwann treffen sollte, freue ich mich natürlich. Es muss aber auch passen. Soweit bin ich noch nicht, dass ich jedem bedingungslose Liebe entgegenbringen kann oder möchte.

Wenn du versuchst dieses Bedürfnis zu eliminieren, indem du es mit falsch verstandener Spiritualität zu erhalten versuchst in Richtung Sexuelles-Heilfasten, begehst du eine Flucht in die Dualität. Von einem falsch geglaubten Indealzustand ins nächste.
Würdest du damit auch sagen, dass die meisten Mönche auf der Welt einem falschem Ideal folgen? Oder ist es ok, wenn man es für sich macht, weil man es möchte?
Zwar wurden die "Regeln" inzwischen aufgeweicht, aber das Zölibat gehörte früher auf jeden Fall zum Leben eines Mönches. Einfach als Symbol des Loslassens.

Ich weiß jetzt nicht ob du "meditierst" oder sitzt, doch dieses Sitzen ist die Konfrontation mit dem Sein wie es hier und jetzt stattfindet. Wenn man sitzt hat man eine Entscheidung getroffen, die heißt nicht weglaufen und in die Dualität fliehen, sondern sitzen bleiben und der Regen draußen sein, die Straße draußen sein, der Lärm sein, der knurrende Magen sein, die tauben Füße sein, das Gedanken - Karussell sein, das unerfüllte Begehren sein, die Wut sein, die Verzweiflung sein. Das alles sind die vielen Facetten des Seins.
Shine, lediglich auf den Atem. Es ist lästig wenn einem die Gedanken ständig dazwischen brabbeln. "Oh, eigentlich muss ich ja noch das machen", "wie könnte ich nur diese hübsche Frau für mich begeistern?", "Irgendwie zieht es hier", "Mist! Schon wieder nicht auf den Atem geachtet."

Ist Meditation eigentlich dafür da, irgendwann ständig im Hier und Jetzt verweilen zu können? Frei von störenden Gedanken? Wodurch auch immer diese störenden Gedanken erzeugt werden?

... sich auf einer in den eigenen Konzepten stattfindenden Insel der Besseren und Heiligeren zu retten, wo alle heilig sind und meditieren und grünen Tee trinken und nichts begehren und einige Meter weiter erfriert ein Mensch, oder wird ins Koma geprügelt oder wir ermordert oder vergewaltigt.
Das ist wohl klar, dass dies nicht Ziel ist und sein kann ;-).

Ein guter Lehrer kann einen nur ins Becken schmeißen wenn man es am wenigsten erwartet. Doch Schlucken und Schwimmen muss man selbst, da helfen so meine Erfahrung nur gute Freunde auf dem Weg und ein sicherer Instinkt was die Essenz des Buddhismus betrifft.

Du bist nicht zufällig eine Kagyü, oder?

Deine Worte gehen mir ehrlich gesagt nicht weit genug. "Die Freunde auf dem Weg" bezeichnet in der Regel eine Sangha, Menschen die dem gleichen Ideal oder der gleichen Lehre folgen. Meiner Meinung nach können alle Menschen einem helfen, dass man sich nicht "verrennt". Wenn man Nicht-Buddhisten ausschließen würde, wäre das für mich nur ein Zeichen von Stolz und Überheblichkeit. Da Mitglieder einer Gruppe ohnehin oft ähnliche Meinungen haben, halte ich den moralischen Austausch sogar für noch geringer. Nur weil man sich immer gegenseitigt pusht, auf dem gelehrten Weg zu bleiben, heißt das noch lange nicht, dass dies auch richtig ist (aber auch nicht, dass es falsch ist). Man darf sich auch mal ruhig links und rechts von seiner Nase umgucken.

Tut mir leid, ich weiß dass ich ein sturrer Bock bin! Ich erhebe auch keinen Anspruch darauf, dass überhaupt irgendwas von dem richtig ist, was ich sage. Es stimmt schon was du schreibst, dennoch kann ich mich damit nicht identifizieren.

An anderen Eindrücken zum Thema (sexuelle Enthaltsamkeit), bin ich ebenfalls noch sehr interessiert.

Lieben Gruß
Sebastian
 
Hast du den Eindruck, dass ich fanatisch einem falschen Glauben folge?
Nein den, Eindruck habe ich nicht. Vielmehr hab ich den Eindruck, dass du dir Fragen stellst und Lösungswege suchst und dabei denkst, Buddhismus könne dir dabei helfen. Das kann er jedoch ohne Übung, Studium und Anleitung durch qualifizierte LehrerInnen nicht. Weil es keine Lehre ist welche allein kognitiv zu erfassen ist.
Ich glaube du versteifst dich mit meiner Enthaltsamkeit ein wenig zu sehr auf die Thematik Buddhismus. Wenn man etwas ausprobiert, sehe ich da auch keine Zwänge hinter.
Deine Enthaltsamkeit habe ich nur als Beispiel aufgegriffen für das wo du den Buddhismus missverstanden hast.
So ganz schlüssig bin ich mir auch nicht, ob du etwas erklären, mich vielleicht warnen, oder überzeugen möchtest!? Wie darf ich deine Zeilen im Gesamtbild verstehen?
Meine Aussagen kannst du so annehmen von jemand welcher einiges im Buddhismus ausprobiert hat aus persönlicher Not heraus um den Fragen des Lebens auf die Spur zu kommen. Oder auch nicht, denn überzeugen möchte ich dich auf keinen Fall.
Was verstehst du genau unter Dualismus?
Mit Dualismus meine ich Trennung. Dualismus ist jedoch auch Inhalt des Achtfachen Pfades.
Dualismus existiert für mich, aber auch irgendwie wieder nicht. Wir haben nicht die gleichen Gedanken und Meinungen, in dem Sinne sind wir für mich "dual". Da wir uns aber gegenseitig durch das beeinflussen, was wir machen oder nicht machen, sind wir auch irgendwie nicht voneinander getrennt.
Richtig. Und im Grunde leben und atmen wir alle die gleiche Luft ein und aus, der Obdachlose, der Kindsmörder, du und ich.Das zu erkennen kann man jedoch nicht auf kognitiver - spekulativer Ebene.

Mit spiritueller Überhöhung meine ich damit, dass du dein Problem mit dem Begeheren versuchst durch Buddhismus zu verbessern. Aus Erfahrung und Studium heraus möchte ich dir sagen, dass es so nicht funktioniert und man Buddhismus auf diese Weise missinterpretiert.
Würdest du damit auch sagen, dass die meisten Mönche auf der Welt einem falschem Ideal folgen? Oder ist es ok, wenn man es für sich macht, weil man es möchte?
Es gibt in den zahlreichen buddhistischen Linien über Jahrhunderte die dazugehörigen ordinierte Mönche welche sich damit auseinandergesetzt haben. Shakyamuni Buddha war einer von ihnen. Seine Lehre war aus persönlicher Erfahrung heraus die Abkehr von der Askese.​
Zwar wurden die "Regeln" inzwischen aufgeweicht, aber das Zölibat gehörte früher auf jeden Fall zum Leben eines Mönches. Einfach als Symbol des Loslassens.
Das sexuelle Zölibat war und ist in manchen sexual - feindlichen buddhistischen Linien eine Notwendigkeit zu einem geregeleten Klosterleben - ohne "Weiber". Doch das ist nicht der Grundtenor des Buddhismus, welcher in seinem tanrtischen Usrprung die symbolische Vereinigung zwischen Daka und Dakini als Sinnbild der Aufhebung zwischen Du und Ich und damit der Dualität hat. Tantrischer Buddhismus bedeutet nicht Sex im Sinne von Koppulation, dass ist eine Missinterpretation des Eso-Marktes. ( Das gleiche Problem gibt es auch in der biblischen Überlieferung und seiner katholischen Fehlinterpretation) Daka und Dakini wie so häüfig im tantrischen Buddhismus als Gottheiten welche vereint als Wächter über Leben und Tod dargestellt werden sind vergleichbar mit dem chinsesischen Yin und Yang. Als Symbol von Plus und Minus in ihrer Interpendenz des Seins gehen sie als elementare Energien eine Interpendenz ein welche sowohl materielles Leben als auch die spirituelle Dimension durch den Tod über die Pforte der Wiedergeburt des Niarvana ermöglichen.
Ist Meditation eigentlich dafür da, irgendwann ständig im Hier und Jetzt verweilen zu können? Frei von störenden Gedanken? Wodurch auch immer diese störenden Gedanken erzeugt werden?
Ich komme aus der Shikantaza - Zen-buddhistischer Richtung. In meiner Linie sprechen wir nicht von Meditation, weil diese ein Produkt, ein Konzept des Geistes ist. Beim Sitzen - zumindesten in meiner Linie - geht es nur darum zu sitzen, mit allem was da ist, in mir als Mensch und um mich herum. Die Gedanken sind da und sie stören. Doch ich sitze mit ihnen ohne zu versuchen sie zum Schweigen zu bringen. Kein Ziel, einfach sitzen. Ob auf dem Zafu oder in Bahn oder auf dem Klo. Die Gedanken, die Konzepte, der ist aber doof, den hasse ich, dieses Schwein, die auf der Arbeit zickt mich an, der will mir was, achtung Feinde, das ist immer da, als ein Teil von mir. Während ich da Sitze stelle ich fest, dass sie alle miteinander reden. Und manches Mal während ich da sitze schaffen sie auch die Klappe zu halten. Und während ich mit jemandem es schaffe in Kontakt zu gehen obwohl ich Hemmungen habe, sei es weil er das als Obdachloser das Leid und die Ängste verkörpert die ich selbst habe oder die Kollegin vor der ich Angst habe, dass sie mich nicht mag, diese Konzepte schaffen es so manches Mal die Klappe zu halten und ich kann in eine Begegnung treten wo das alles aufgehoben wird und sich in mir eine Resonanz eröffnet welches all das aufhebt.
LG, Johanne
 
Da ich nur pro Posting eine gewisse Anzhal von von Wötern haben somit nachträglich:

Ich habe in einer Soto-Zen Linie gelernt und aus dieser Ecke schreibe ich über Buddhismus. Ich bin auch nicht Kiuyü und ich muss auch nix bei dir erreichen.

Stur bleiben im Sinne von bei sich bleiben und nicht bei allem anspringen ist meiner Erfahrung nach verdammt wichtig wenn man mit Buddhismus oder Meditation oder sonstwas spirituelles anfängt.

Nie, unter keinen Umständen, bei keinem noch so großen Meister, sei es Buddha selbst, nie, nie, nie die Eigenverantwortung an der Garderobe abgeben!

Lieber ein Mal mehr stur bleiben und denken, ja dann werd ich halt net erleuchtet.

Der einzige Meister ist man nur sich selbst. Denn das ist eigentlich die Aufgabe. Soweit meine persönliche Erfahrung.

Liebe Grüße,
Johanne
 
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Guten Morgen Johanne!

Vielen Dank für die Erklärungen zu so später Stunde.

Nun wird mir so einiges verständlicher was du meinst. Allerdings werde ich es mir wohl besser noch ein paar mal durchlesen ^^

Nur ein paar kleine Auszüge ...

Meine Aussagen kannst du so annehmen von jemand welcher einiges im Buddhismus ausprobiert hat aus persönlicher Not heraus um den Fragen des Lebens auf die Spur zu kommen. Oder auch nicht, denn überzeugen möchte ich dich auf keinen Fall.
Darf ich fragen, was deine Fragen waren und ob du sie für dich geklärt bekommen hast!? Würde mich schon interessieren.
Sieh meine Frage bitte auch als Bestätigung, dass ich tatsächlich Fragen habe :) ... Buddhismus ist für mich eine sinnvolle Philosophie, nicht mehr, nicht weniger.
Mögliche Lösungswege beschränke ich aber nicht alleine darauf.

Mit spiritueller Überhöhung meine ich damit, dass du dein Problem mit dem Begeheren versuchst durch Buddhismus zu verbessern. Aus Erfahrung und Studium heraus möchte ich dir sagen, dass es so nicht funktioniert und man Buddhismus auf diese Weise missinterpretiert.

Wenn ich so darüber nachdenke habe ich wohl kein Problem mit dem "Begehren", zumindest fühlt es sich so an. Mit diesem Satz hast du aber was in Gang gebracht, worüber ich erst mal nachdenken muss. Ja, wo liegt eigentlich mein Problem?

Dennoch, so falsch finde ich es nicht, sich auch mal mit etwas zurückzunehmen. Nur weil etwas da ist, heißt es nicht, dass es automatisch gut ist und zu mehr Gelassenheit führt, nur weil man es akzeptiert.
Was noch hinzukommt, um es zusätzlich mit ein paar Worten aus dem Bereich des Schamanismus zu umschreiben: "Um ein Gefäß zu füllen, muss man es erst leeren". (Quelle: Bear Heart - Der Wind ist meine Mutter).

Während ich da Sitze stelle ich fest, dass sie alle miteinander reden.
Mein Lieblingssatz ... wie wahr, wie wahr!

Lieben Gruß
Sebastian
 
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