"sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

Liebe Chira,
:liebe1:
Um für deine Kinder, Chira, zu sprechen. Ich weiß, dass fast niemand meine Meinung teilt, aber ich bin mir sicher, Kinder sind sehr dankbar, wenn ihr vertrautes Umfeld in jeder Beziehung erhalten bleibt. Und zwar dann, wenn die Eltern ihnen das Arrangement nicht als Opfer ihnen, den Kindern, zuliebe darstellen.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Habe gestern unseren mittlerweile erwachsenen Sohn auf das Thema angesprochen und er bestätigt Karins Aussage.
Wobei der Letzte Satz von Karin besondere Bedeutung zukommt. Gelingt dass nicht dann geht der Schuss wahrscheinlich nach hinten los.
Schon früher, Trennung war dieses Jahr nicht das erstemal Thema bei uns, sagte er mir Ich wüßte garnicht bei wem ich dann bleiben solle ich hab euch doch beide lieb.
Und dieses Jahr, er schon fast erwachsen ,befand er sich wieder in diesem Zwiespalt. Wenn ich an seine Erleichterung denke die total rüberkam als er nach seinen Ferien spürte dass sich hier wirklich was verbessert hat.

ist es dann nachher besser????
wer gibt mir die garantie??? ich meine, der preis ist zu hoch, um es auf ein experiment ankommen zu lassen.
die kinder spüren, dass man jetzt nicht ganz zufrieden ist, ja,

aber was, wenn nachher der mega-knaller kommt????

was, wenn ich gehe, und merke, er bedeutet mir mehr, als ich annahm, und dann ist die türe nicht mehr - so wie bei dir - offen???? dann hab ich zwar über die trennung erfahren, DASS da noch liebe ist, aber dann ist es ev. zu spät......

in einem kleinen alten häuschen bin ich gerade und hier ist viel liebe drinnen, von mir gemacht, von der familie gemacht. liebe von uns an das häuschen. ich weiß, es geht um die zwischenmenschliche liebe ...
....aber die habe ich ja dann eben auch nicht, wenn ich gehe und mich in eine wohnung setze, die noch keine seele hat, ich meine, eine seele, die ich kenne. dann hab ich auf die reflektion der energien nicht mehr, die ich vorher in meinem alten häuschen noch habe.... .
man hat ja schließlich durch die langen jahre einen bezug aufgebaut. man hat das häuschen lieben gelernt, und das reflektiert. das ist dann auch weg. ich meine, sofern man einen bezug AUFGEBAUT hat!!

dass waren ua. auch Gründe bei mir die mich davon abgehalten haben zu gehen.

Und Gründe zum Gehen gab es genug aber das weißt du ja, brauch ich hier nicht zu wiederholen.

Und wenn ich zurückblicke

es hat sich gelohnt zu bleiben sich zu arrangieren.
Mein Mann wollte lange Zeit die Bestätigung dass ich auf jeden Fall bleibe. Die konnte ich ihm aber nicht mehr geben.
Was ich ihm geben konnte war das Versprechen alles was mir möglich ist für unsere Beziehung zu tun, ohne wieder in die alte/n Rolle /Rollen zu rutschen.
So blieb das Ende offen und ist es auch immer noch.

Was in dem Letzten halben Jahr geschehen ist hätte ich niemals glauben können, und könnt es auch heute nicht glauben wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.

Ob ich meine Entscheidung in ein paar Monaten oder Jahren immer noch für richtig halte, wer weiß das schon, aber jetzt ist sie richtig.

nach meinem megalangem posting, indem ich irgendwo in unsicherheit schwelgte (ich hab es dennoch gerade abgesandt), tat es irgendwie gut, so eine art "bestätigung" für mein handeln vermittelt zu bekommen.

bin gespannt, was die anderen sagen. ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz so genau, was richtig ist....


Das habe ich gespürt deine Unsicherheit, die Frage ist es richtig.
Liebe Chira ich kann dir aus meiner Erfahrung schreiben probier es aus ich denke du wirst es spüren wenn es nicht der richtige Weg für dich ist, ich meine jetzt das Bleiben und das arrangieren.


Wie hat sich das eigentlich mit deiner Arbeit entwickelt?
Gab es da eine für dich zufriedenstellende Lösung?


soviel erstmal
ganz liebe Grüsse an dich
von
Michi
 
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hallo Michi !

Mein Mann wollte lange Zeit die Bestätigung dass ich auf jeden Fall bleibe. Die konnte ich ihm aber nicht mehr geben.
Was ich ihm geben konnte war das Versprechen alles was mir möglich ist für unsere Beziehung zu tun, ohne wieder in die alte/n Rolle /Rollen zu rutschen.
So blieb das Ende offen und ist es auch immer noch.

das spricht mich sehr an. So lebe ich auch heute Beziehung. Wir sind beide bereit vieles zu tun, damit unser Weg so lange als möglich uns gut zusammen gehen lässt. Wir wünschen uns beide, dass dieser Weg für uns lange passt...und das kann auch "ewig" sein. Wissen können wir es eben erst später...im Rückblick....es gibt keine Garantie.
Das uns wohl fühlen, leben können auch miteinander steht im Zentrum der Beziehung.
Da meine ich jetzt nicht unbedingt "Friede-Freude -Eierkuchen" sondern das Sein können auch miteinander.

hallo Chira !

Schon früher, Trennung war dieses Jahr nicht das erstemal Thema bei uns, sagte er mir Ich wüßte garnicht bei wem ich dann bleiben solle ich hab euch doch beide lieb.

Das war auch die grösste Angst meines Sohnes damals. Ich habe mit meinem damaligen Mann (seinem Vater) besprochen, dass wir ihm diese Entscheidung klar ab nehmen. Damit er nicht das Gefühl hat, sich gegen jemanden entscheiden zu müssen.
Mein Sohn erlebte, dass wir da klar waren und auch trotz Trennung freundlichen Umgang hatten. Dass er wirklich zu beiden guten Kontakt aufrecht erhalten darf und kann.

Allerdings wäre ich geblieben, um meinem Kind etwas "ersparen" zu wollen. Das hat mich auch nahezu krank gemacht. Mein Kind "bekam" eine immer krankere Mutter. Da "musste" ich das ganze am Schopf ziehen und besser, klarer machen.
Bei uns war es also mir nicht mehr möglich. Es wäre auch "Opfer" für mein Kind gewesen, was ihm etwas aufgebürdet hätte.
Wahrscheinlich war es auch mein Traum von Familie, den ich nicht aufgeben wollte. Meine Angst, mein Kind könne mein Schicksal erfahren müssen.

Er ist heute erwachsen und geht bisher prima mit seinem Leben um.

So ist das mit dem "arrangieren" denke ich nicht einfach generell zu beantworten. Es kommt so sehr auf die konkrete Situation an, was das für die Beteiligten bedeutet. Vieles wohl - ob arrangieren zusammen oder getrennt....
Aber oft eben real nicht das, was in Phantasien und Ängsten passiert.

Vielleicht ist der "springende" Punkt sich an zu schauen, was Angstphantasien sind und was real dann zu entscheiden ist, nachdem diese abfallen durften.

liebe Grüße !

Wasserfall
 
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...
ist es dann nachher besser????
wer gibt mir die garantie??? ich meine, der preis ist zu hoch, um es auf ein experiment ankommen zu lassen.
die kinder spüren, dass man jetzt nicht ganz zufrieden ist, ja,
aber was, wenn nachher der mega-knaller kommt????
Hallo Chira,
ich kann nur aus Erfahrung sprechen JA! Garantie gibt dir keiner - niemals, bei keiner Sache.
Ich bin von einem großen freistehenden Einfamilienhaus mit super Wintergarten und Garten und und und, gutem Verdienst meines Mannes auf die hälfte an Quadratmeter runter eine Scheibenwohnung - Geld, die ersten zwei Jahre keines bzw. gerade mal zum Leben...Mir ging es besser, viel, viel besser. Danach hatte ich ein bisschen mehr Geld, nicht so viel wie vorher, aber ich konnte mir komischerweise oder habe mir mehr bzw. andere Dinge geleistet.
Hätte ich vorher gewusst, wie es wird - hätte ich mich schon eher getrennt. Ich hatte die gleichen Ängste. Die Kinder übrigens auch. Doch als klar war, dass wir uns trennen hatte ich das Gefühl .... den Kindern fällt ein Stein vom Herzen.
Soweit Penelope
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

liebe elke,
ich glaube, - soweit ich es in r.´s thread gelesen habe,- du hast über eine trennung hinweg wieder zurückgefunden zu deinem mann. sehr schön.
du bist jetzt GANZ sicher, dass es ER ist. die trennung gibt dir die sicherheit. hab ich das richtig verstanden?
aber wie hoch war der preis??? wie viele tränen gab es??
und außerdem:
was, wenn ich gehe, und merke, er bedeutet mir mehr, als ich annahm, und dann ist die türe nicht mehr - so wie bei dir - offen???? dann hab ich zwar über die trennung erfahren, DASS da noch liebe ist, aber dann ist es ev. zu spät......
Liebe Chira,
ja über die Trennung haben WIR das heraus gefunden.
Ich habe damals die Trennung gewollt, weil ich in der Art des Zusammenlebens nicht glücklich werden konnte und mein Mann auch nicht. Es war einfach ein Leben, dass wir im Zusammenleben nicht hinbekamen. UNSER Weg war die Trennung. Ich bin ein hohes Risiko eingegangen, als ich damals diesen Schritt tat, klar hätte das das endgültige Ende sein können. Sollte ich deshalb ausharren? Warten darauf, dass aus lauter Frust die Chance auf ein wirkliches Miteinander immer kleiner wird?
Wir werden in absehbarer Zeit wieder zusammen ziehen. Unser Ziel ist es, gemeinsam steinalt zu werden und den Rest unseres Lebens zu geniessen.

Tränen gab es ja, mein Mann hat gelernt zu weinen, weil ihm nämlich auch bewusst wurde, dass ich ihm fehle, dass er durch sein Tun dazu beigetragen hat, dass unsere Beziehung den Bach runter ging. Bis dato hatte er nämlich den Eindruck er wäre völlig unbeteiligt. Tränen reinigen, sie schaden nicht!

Du darfst genau das tun, was du für richtig hälst, kein Mensch wird dich daran hindern. Wenn dir ein Arangement reicht, bitte kein Problem für mich, weil ich es nicht leben muss.
Alles Liebe
Elke
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

Chira,
Du hattest den Thread mit dem warmen Essen ins Leben gerufen.
Also gibt es bei euch Streitpunkte, wenn ich es richtig verstanden habe, trägt dein Partner sein Geld lieber in die Spielhölle als nach Hause um das Essen zu finanzieren. Dein Thread hier ist in sofern wirklich aus deinem persönlichen Zusammenhang gerissen.
In solch einer Atmosphäre lebt es sich für Kinder ganz sicher nicht gut.
Da ist nichts von dem was Karin beschreibt, deren Einstellung ich absolut und klar nachvollziehen kann. Du sorgst dich ja weniger darum, dass deine Art Beziehung zu leben sich positiv auf die Entwicklung deiner Kinder auswirkt, als darum das Häuschen zu behalten.
Keine Panik, ich kann dich schon verstehen, niemand gibt gerne seine Heimat auf. Nur die Gründe die du da hinhältst, die sind eher bescheiden.
LG
Elke
 
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Liebe Elke

Tränen gab es ja, mein Mann hat gelernt zu weinen, weil ihm nämlich auch bewusst wurde, dass ich ihm fehle, dass er durch sein Tun dazu beigetragen hat, dass unsere Beziehung den Bach runter ging. Bis dato hatte er nämlich den Eindruck er wäre völlig unbeteiligt. Tränen reinigen, sie schaden nicht!

So ist es meinem Mann auch ergangen mit dem Unterschied dass dass ihm bewusst wurde dass ich ihm fehlen würde.
Bin ja nicht ausgezogen.

Er sagte mir im Verlauf der letzten Monate er wußte im Frühjahr genau ,wenn er jetzt nichts tun würde ,wäre ich gegangen.

Wenn ich zurückschaue ja es stimmt, wäre er nicht bereit gewesen auch Seine Baustellen anzusehen und sich daran zu machen Veränderungen zuzulassen
dann hätte mich auch das Haus und der Rest nicht mehr halten können



Wir werden in absehbarer Zeit wieder zusammen ziehen. Unser Ziel ist es, gemeinsam steinalt zu werden und den Rest unseres Lebens zu geniessen.


Schöön, das freut mich sehr für dich/euch.

Liebe Güsse Michi
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

Ich habe den anderen Thread auch gelesen und ihn in meine Ausage mit einbezogen.

Jeder bastelt sich die Lebensphilosophie zurecht, die er braucht um mit dem Leben zu können, was er meint, nicht aufgeben zu können.

Meine Erfahrung ist, daß jede Lebenslüge einen irgendwann einholt.

Wenn das eigene Seelenheil an einem Häuschen hängt und ich alles andere ausblenden kann, muß ich schon ziemlich abgestumpft oder verzweifelt sein.

Ich denke, daß du Angst davor hast dein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Das wäre ehrlicher und auch nachvollziehbar.

Du weißt nicht, wie sich die Spielsucht deines Mannes weiterentwicklet, er selbst tut ja nichts dagegen. Was, wenn nichts mehr übrig bleibt als ein riesiger Schuldenberg?

Du hast selbst geschrieben, daß euch das Wasser bis zum Hals stand, hätte er nicht diese Erbschaft gemacht.

Denke zu verdrängst eine Menge und es wird auch nicht besser, wenn man versucht es sich schön zu reden.

Laura
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

Wißt Ihr was mir gerade in den Sinn gekommen ist:

Hier treffen sich die "TUer" und die "KLEBENbleiber"... das Ganze wird NIEMALS ein konstruktiver Austausch - jede Seite akzeptiert nur die Argumente, die in der jeweiligen Haltung bestätigen...

Warum ich das behaupte??? Weil ICH ein "Zwitter" bin - in meinem Leben wechseln sich Phasen des Tuns mit jenen des "den Status-Quo-um-alles-in-der-Welt-aufrecht-erhalten" in schöner Regelmäßigkeit ab... Erst wenn's mir seelisch so mies geht, daß über lange Zeit Beeinträchtigungen da sind (jetzt z.B. waren's sage und schreibe ca. 3 Jahre mit immer wiederkehrenden, "unerklärlichen" Ausbrüchen von erhöhter Temperatur - letztendlich wurden als Auslöser Lebensmittelintoleranzen diagnostiziert), schaff ich es irgendwann, mir einzugestehen, daß all das "schöne" Drumherum niemals so wichtig sein kann, um mich - auf lange Sicht - selbst damit zu zerstören. Aber bevor ICH nicht selbst diese "Erkenntnis" habe, wird kein von außen an mich herangetragenes Argument der Welt mich dazu bewegen können, irgendetwas zu verändern... Hat wohl auch sehr viel mit Selbstliebe und -wert zu tun... die "Leidensfähigkeit" eines Menschen wird ja dadurch bestimmt...

LG
Clouds
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

Wißt Ihr was mir gerade in den Sinn gekommen ist:

Hier treffen sich die "TUer" und die "KLEBENbleiber"... das Ganze wird NIEMALS ein konstruktiver Austausch - jede Seite akzeptiert nur die Argumente, die in der jeweiligen Haltung bestätigen...

Warum ich das behaupte??? Weil ICH ein "Zwitter" bin - ...
Oh ja schön geschrieben Clouds. Doch ich muss dich enttäuschen - ich bin auch ein "Zwitter".
Dat kannste jetze nich nur für dich in Anspruch nehmen :stickout2
LG Penelope
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

Hier treffen sich die "TUer" und die "KLEBENbleiber"...

Liebe Clouds,

die "TUer" sind doch diejenigen, die schon getan HABEN. Sie sagen, ich habe das und das getan und deshalb bin ich da, wo ich bin.

Die "KLEEBENbleiber" sind diejenigen, die aus gutem Grund kleeben und lediglich vorsichtig eruieren, was geschehen würde/könnte, wenn sie zu "TUern" werden.

Um deine Kategorien zu erweitern:
ich bin ein bereuender "TUer" und würde heute alles darum geben, ein abwägender "KLEEBENbleiber" gewesen zu sein.


Selbstliebe und -wert ... die "Leidensfähigkeit" eines Menschen wird ja dadurch bestimmt...

Kannst du diesen Denkansatz näher erläutern? Interessiert mich wirklich.

LG
Karin
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

die "TUer" sind doch diejenigen, die schon getan HABEN. Sie sagen, ich habe das und das getan und deshalb bin ich da, wo ich bin.

Die "KLEEBENbleiber" sind diejenigen, die aus gutem Grund kleeben und lediglich vorsichtig eruieren, was geschehen würde/könnte, wenn sie zu "TUern" werden.
Für mich kommt das jetzt so rüber, als wärst Du der Ansicht, ich habe mit meinen "Kategorien" irgendwie "gewertet". Das ist definitiv nicht so - ein "TUer" ist ein solcher, weil er nicht anders "kann" und ein "KLEBENbleiber" ganz genauso.

Deine Interpretation MEINER "TUer" und "KLEBENbleiber" stimmt so nicht. Für MICH ist ein "TUer" jemand, der einfach so konditioniert ist, GENERELL in allen Lebensbereichen, Dinge und Menschen (!!), die ihm auf irgendeine Art und Weise nicht "guttun" (ich meine hier jetzt seelisch - nicht andere Motive) zu erkennen und der nach dem Erkennen in der Lage ist, die entsprechenden Handlungen zu setzen, um das, was ihm nicht guttut, "loszulassen" und zu verändern (auch wenn's schmerzt und/oder mit materiellen Verlusten verbunden ist).
Ein "KLEBENbleiber" hingegen ist für MICH jemand, der z.T. gar nicht erkennt, was oder wer ihm nicht "guttut" - und wenn doch, im Anschluß unzählige Argumente findet, warum er selbst (eigenverantwortlich) nix tun kann, um seine Situation zu verbessern und es dabei aber nicht versäumt, den anderen wissen zu lassen, was für Probleme das macht oder wie er "leidet", um auf diesem Weg zumindest "Streicheleinheiten" von außen zu bekommen. Solche Menschen nehmen im schlimmsten Fall die seelische und z.T. auch körperliche Selbstzerstörung in Kauf.

Nochmal: Jeder agiert so, wie er kann und es "gelernt" hat - keine "Kategorie" ist besser...

Um deine Kategorien zu erweitern:
ich bin ein bereuender "TUer" und würde heute alles darum geben, ein abwägender "KLEEBENbleiber" gewesen zu sein.
Bist Du zum Klebenbleiber konditioniert und hast Dich durch "gutgemeinte" Ratschläge zum "tun" bewegen lassen??? Oder bist Du mit einer unrealistischen Erwartungshaltung in Dein "Tun" hineingegangen? Damit meine ich z.B. sich von einem Mann zu trennen in der Hoffnung, daß er dann erkennt, was ihm da jetzt "abhanden" gekommen ist und schleunigst alles daransetzt, um die "Davongelaufene" wiederzubekommen?
ICH versuche gerade zu lernen, immer VOR dem TUN alles genau zu prüfen und dann eine Entscheidung zu treffen, zu der ich auch mit allen Konsequenzen stehen kann.

Kannst du diesen Denkansatz näher erläutern? Interessiert mich wirklich.

Ich meine, jemand der wenig Selbstliebe und -wert empfindet, der ist doch prädestiniert zu leiden - er ist es sich doch gar nicht wert, glücklich zu sein, gesund zu sein, etc. etc. Der wird demzufolge auch erst sehr spät oder nie Veränderungen herbeiführen, die seinem "Leiden ein Ende setzen".

LG
Clouds
 
AW: "sich-arrangieren" in der ehe nicht mehr zeitgemäß???

hallo,
war schön, so viel von euch zu lesen.... .
absolut interessant wieder einmal die verschiedenen sichtweisen/geschichten.
der reihe nach:
Liebe Chira,

mit der Frage dieses Thread finde ich mich tatsächlich in einem (nachträglichen!) und gar nicht mal kleinen Gewissenskonflikt.

Hätten wir damals, als das Thema "Scheidung" schon angesprochen war, unsere Emotionen (hauptsächlich meine eigenen, muss ich auch ehrlicherweise gestehen) heruntergeschraubt .... und hätten vorläufig einer "Vernunftallianz" zustimmen können, dann bin ich heute ziemlich sicher, dass wir über diesen Weg den Glutrest wieder hätten entfachen können.
weißt du, liebe karin, ich denke, du hattest ja nicht zeit (so wie ich :) ), alles "setzen" zu lassen.
bei dir waren beweggründe da, soviel ich mitbekommen habe, die einem ja nicht mehr aus der wirklichkeit heraus handeln lassen.
... da ist dann nicht mehr dieses "ich liebe dich", was zählt (bei dir war ja - so denke ich - die liebe noch da.....- vielleicht nur kurz "verdeckt" durch das verletztsein), sondern man fühlt sich da irgendwie an "starre gebote" gebunden. ich meine, wir sind ja geradezu darauf programmiert, als betrogene eine rechnung zu legen, auf der "trennung" steht. das sonderbare ist, dass dann im nachhinein aber oft augenmerk auf die tatsache gelegt wird, WER die trennung in die wege geleitet hat und NICHT, was die gründe dafür waren. eine doppelmoral, der wir ausgesetzt sind..... . daher kann man wahrscheinlich nie ganz klar hinter einer entscheidung stehen.
..
Nur eine Zwischenbemerkung:
genau so ist es. ICH sitze jetzt eben in so einer Wohnung - und es wird wahrscheinlich noch ca. 77 Jahre dauern, bis ich annähernd solch einen Bezug aufgebaut habe zu diesen vier Wänden wie ich ihn zu unserem Haus hatte.
An so etwas denkt man vorher aber nicht. Das gehört zu den Dingen, die man tatsächlich empfinden muss um sie nachvollziehen zu können.
... vielleicht ist es auch selbstschutz: weil wir eben solche gefühlsmenschen sind, die selbst zu vier wänden eine beziehung aufbauen, bauen wir dann lieber gar keine beziehung mehr auf (es könnte ja sein, dass man auch von der wohnung mal geht.... :) ). oder du spürst intuitiv, dass diese wohnung nur eine art zwischenstation ist, weil etwas anderes auf dich wartet :)
Um für deine Kinder, Chira, zu sprechen. Ich weiß, dass fast niemand meine Meinung teilt, aber ich bin mir sicher, Kinder sind sehr dankbar, wenn ihr vertrautes Umfeld in jeder Beziehung erhalten bleibt. Und zwar dann, wenn die Eltern ihnen das Arrangement nicht als Opfer ihnen, den Kindern, zuliebe darstellen.
das hast du sehr gut beschrieben.
.... zweiteres ist genau das, was ich erst lernen musste = meine entscheidung nicht lediglich unter dem gesichtspunkt "kinder" auszutragen
 
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Zuerst, ist es nur eine Wohnung, die ich mir nach meinen Vorstellungen aussuche. Danach richte ich mich dort ein, damit ich mich wohlfühle.

Mit der Zeit lerne ich die Menschen in der Umgebung kennen und die Orte, wo ich mich wohlfühle, es wird alles vertrauter.

Was ich aber nie aufgebe, ist meine Seele, die ist immer bei mir.
Die KOntakte die mir wichtig sind, meine Kinder, meine Geschwister usw., verliere ich nicht, die bestehen weiter.
... du hast recht, die eigene seele ist immer dabei. vielleicht redet man sich auch viel zu sehr ein, etwas nicht entbehren zu können, weil das herz mit allen erinnerungen dranhängt. aber anderseits hört man ja leute sagen, dass es noch immer weh tut, dort und dort vorbeizugehen. vielleicht sollte man gleich nicht so viel gefühl investieren, dann fällt das loslassen leichter......
aber das ist ja dann auch nicht der richtige weg: vorsorglich nichts an gefühl zu investieren......
Da ich ihn ja mal geliebt habe diesen Mann und die Liebe durch Enttäuschungen langsam abgestorben ist, könnte ich diesen Mann nicht mehr um mich herum ertragen.

Ich hätte das Bedürfnis, mich davon zu befreien, da ich innerlich keinen Bezug mehr zu diesem Mann habe.
dann ist aber doch noch was da, wenn man den drang hat, sich zu befreien... - meiner ansicht. dann haftet etwas an. groll, was auch immer.... . denn wenn ich mich seelisch losgelöst habe von einem menschen, dann tut er mir ja nichts mehr, oder?? er tut mir nichts gutes, er schadet mir aber auch nicht... . ich kann ja dann neben ihm wohnen, weil ich einfach WOHNEN muss, und es den kindern so lassen, wie es ihnen wichtig ist.

könnte auch hier sein, dass ich eine "zurechtgelegte" sichtweise habe.
daher bin ich froh über jeden erfahrungsbericht von euch
 
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... so, jetzt ist ein teil meines postings verschwunden. werde versuchen, ihn später nachzuholen..... .
Chira,
Du hattest den Thread mit dem warmen Essen ins Leben gerufen.
Also gibt es bei euch Streitpunkte, wenn ich es richtig verstanden habe, trägt dein Partner sein Geld lieber in die Spielhölle als nach Hause um das Essen zu finanzieren. Dein Thread hier ist in sofern wirklich aus deinem persönlichen Zusammenhang gerissen.
na klar gibt es eine ungereimtheit, wenn sich ein part nicht an die spielregeln hält.
... viel mehr ist ja nicht mehr übrig, als die sachlichen aspekte genau in betracht zu ziehen. eigentlich schade, dass es so gekommen ist, aber es ist nun mal so.

wegen dem spielen: ich glaube ihm, dass da nichts mehr ist .... . eine begründung würde 3 seiten lang werden, daher lass ich sie lieber.
dennoch ist die finanzielle seite nicht besser geworden, daher mein "berechnendes" handeln zum thema haushaltsführung (d.h. ich kann nach wie vor aufkommen für alles, was leben, kinder etc. anbelangt, er hat dasselbe geld so übrig.....- hat aber nie welches - doch auch wieder sonderbar..... )
Wenn das eigene Seelenheil an einem Häuschen hängt und ich alles andere ausblenden kann, muß ich schon ziemlich abgestumpft oder verzweifelt sein.

Ich denke, daß du Angst davor hast dein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Das wäre ehrlicher und auch nachvollziehbar.

Du weißt nicht, wie sich die Spielsucht deines Mannes weiterentwicklet, er selbst tut ja nichts dagegen. Was, wenn nichts mehr übrig bleibt als ein riesiger Schuldenberg?

Du hast selbst geschrieben, daß euch das Wasser bis zum Hals stand, hätte er nicht diese Erbschaft gemacht.

Denke zu verdrängst eine Menge und es wird auch nicht besser, wenn man versucht es sich schön zu reden.

Laura
es ist nicht einfach nur ein haus!!! es ist das ELTERNHAUS meiner kinder. punkt. wenn ich es erhalten möchte für die kinder, dann müsste ich auf alles verzichten. so ist es nach moralischem gesichtspunkt. die hintergründe sind die, dass ein teil seines vorzeitig ausbezahlten erbes einfach herinnensteckt.

ich stelle mich also in zweierlei hinsicht dann zurück. mache es mir schlechter und verzichte auf etwas, was mir rechtmäßig eigentlich zusteht (wahrscheinlich.....).
zugunsten der kinder täte ich das klarerweise, aber es gehört einfach gut durchdacht.
Wißt Ihr was mir gerade in den Sinn gekommen ist:

Hier treffen sich die "TUer" und die "KLEBENbleiber"... das Ganze wird NIEMALS ein konstruktiver Austausch - jede Seite akzeptiert nur die Argumente, die in der jeweiligen Haltung bestätigen...
da in dieses "tun" so viele menschen reingezogen werden, bleibt man einfach kleben, bis die äußeren umständen einen so unmissverständlich vom hocker reißen, dass es einfach kein kleben-bleiben mehr gibt.
diese "vorbereitungsphase" kann unheimlich wichtig sein, es ist dann ev. heftig, wenns soweit kommt, aber dann gibt es auch wirklich keine zweifel.
Liebe Clouds,

die "TUer" sind doch diejenigen, die schon getan HABEN. Sie sagen, ich habe das und das getan und deshalb bin ich da, wo ich bin.

Die "KLEEBENbleiber" sind diejenigen, die aus gutem Grund kleeben und lediglich vorsichtig eruieren, was geschehen würde/könnte, wenn sie zu "TUern" werden.

Um deine Kategorien zu erweitern:
ich bin ein bereuender "TUer" und würde heute alles darum geben, ein abwägender "KLEEBENbleiber" gewesen zu sein.




Kannst du diesen Denkansatz näher erläutern? Interessiert mich wirklich.

LG
Karin
super!!!!! genau das!!!!
 
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Ein "KLEBENbleiber" hingegen ist für MICH jemand, der z.T. gar nicht erkennt, was oder wer ihm nicht "guttut" - und wenn doch, im Anschluß unzählige Argumente findet, warum er selbst (eigenverantwortlich) nix tun kann, um seine Situation zu verbessern und es dabei aber nicht versäumt, den anderen wissen zu lassen, was für Probleme das macht oder wie er "leidet", um auf diesem Weg zumindest "Streicheleinheiten" von außen zu bekommen. Solche Menschen nehmen im schlimmsten Fall die seelische und z.T. auch körperliche Selbstzerstörung in Kauf.
nicht schlecht, liebe clouds, es gibt diese kathegorie klebenbleiber mit sicherheit. aber die gehört erweitert. es geht ja oft nicht nur um den klebenbleiber selber.... . DER hätte sich vielleicht eigenverantwortlich schon längst aus dem alten leben gestohlen.
er ist aber oft nicht nur eigenverantwortlich!!! er hat manchmal verantwortung auch für andere = seine kinder. und dadurch reicht es ihm, dem klebenbleiber, nicht streicheleinheiten zu bekommen. was hätte er davon???

lg chira
 
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