Sinn des Lebens - wie finde ich wieder Lebensfreude?

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19 August 2015
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Hallo zusammen,


bin neu hier und hab ein Forum gesucht, wo ich mal alles so von mir schreiben kann, was mich grad bedrückt. In meinem Leben läuft seit längerer Zeit nichts mehr rund. Genau genommen fing es vor 5 Jahren an. Aber ganz hart für mich läuft es seit ungefähr 16 Monaten. Ich bin jetzt soweit, dass mir jegliche Kraft und Lebensfreude fehlt. Würde so gerne ganz schnell wieder da raus kommen. Aber es funktioniert nicht so, wie ich möchte. Weil ich nicht weiß, wie ich es anstellen soll.

Ich fang mal von vorne an......vor über 5 Jahren haben mein Mann und ich uns nach 25 Jahren getrennt. Ich war das erste mal alleine. Hab das erste mal eine eigene Wohnung gehabt. Musste schauen, dass ich beruflich was auf die Beine stelle, ohne die „Sicherheit“ im Hintergrund (bin selbständig). Hab dies auch bis heute mehr oder weniger hinbekommen. Immer mal wieder wechseln sich gute und schlechte Phasen ab, in denen ich in meine Existenzängste falle und denke, wenn das so weitergeht, muss ich mein Geschäft aufgeben. Dann läuft es mal wieder besser und ich bin psychisch gut drauf. Kommt dann wieder eine schlechte Phase geht bei mir die Stimmung gleich wieder nach unten. Dann hatte ich in dieser Zeit immer mal Männerbekanntschaften, die mich echt haben zweifeln lassen, ob ich überhaupt nochmal einen kennen lerne, dem ich vertrauen kann und der er ernst meint. Entweder waren es welche, die nur auf sexuelle Abenteuer aus waren, oder aber „beziehungsgestörte“ die ihre alte Partnerschaft noch nicht verarbeitet hatten. Nun gut, ich zog dann vor eineinviertel Jahren von meiner Mietwohnung in eine Eigentumswohnung, in der ich alles renovieren lies. Dies hat sich verzögert und es war das reinste Chaos, sodass ich auf einer halben Baustelle wohnen musste, weil es nicht fertig wurde. Da war ich mit meinen Nerven schon fertig. Dann irgendwann beruhigte sich alles und mein Sohn eröffnete mir aus heiterem Himmel, dass er für ein Jahr ins weite Ausland geht. Das war wieder ein kurzer Schock für mich. Ich musste loslassen. Ein Thema, dass sich schon lange durch mein Leben zieht. 2 Tage nachdem er weg war, lernte ich übers Internet einen Mann kennen. Ich hatte aber nicht auf einer Partnerschaftsbörse gepostet, sondern Leute für die Freizeitgestaltung gesucht. Er meldete sich daraufhin und wir trafen uns einen Tag später in einer Location. Dort saßen wir ein paar Stunden und hatten uns einiges zu erzählen. Er gab mir auch gleich zu verstehen, dass er Interesse an mir hätte. Es folgte eine Flut von Schreiberei und ab und zu Treffen. Irgendwann sagte mir mein Bauchgefühl, da stimmt etwas nicht, und ich begann zu forschen. Ich bekam heraus, dass er schon seit mindestens 10 Jahren mit einer andren Frau zusammenlebte. Und mir hat er immer gesagt, er hätte auf mich gewartet. Ich sei „die“ Frau. Er will den Rest seines Lebens mit mir verbringen usw. usw. ...und ich, naiv wie ich war, hab es ihm geglaubt. Das ganze hielt ungefähr 10-12 Wochen. Als ich den verkraftet hatte, was mich sehr, sehr viel Energie gekostet hatte, kam das nächste stressige. Bin mit meinem Geschäft umgezogen und musste auch dort alles renovieren mit sehr viel eigenem Einsatz (das 2. mal in 10 Monaten). In dieser Zeit starb meine Oma. Dann war ich endlich in den neuen Räumlichkeiten und es kehrte etwas Ruhe ein. 2 Monate später lernte ich einen Mann kennen, der mir auf Anhieb gefiel. Wir verabredeten uns noch 2 weitere Male und dann waren wir zusammen. Wir hatten sehr schöne, aber auch – gerade in den ersten Wochen – sehr stressige Zeiten miteinander. Er war erst sehr kurz getrennt als wir uns kennenlernten. Und das nach 25 Jahren Ehe. Das hatte mir gleich am Anfang, als er mir das sagte, etwas zu denken gegeben. Aber ich dachte, warum soll es nicht funktionieren. Hat es aber dann doch nicht. Wir waren zusammen im Urlaub und da ich ja schon länger ein komisches Bauchgefühl hatte, sprach ich ihn an. Er gab dann auch zu, dass er nicht weiß was er will und dass sein Kopf in einer Sackgasse steckt. Er fragte sich, ob es richtig war so schnell nach der Trennung in eine neue Beziehung zu gehen usw........ er meinte, er braucht eine Auszeit. Was er auf keinen Fall wollte war, dass wir keinen Kontakt mehr hätten. Er würde sich melden, aber er weiß nicht wann. Soweit so gut. Am nächsten Tag, nach der Rückkehr aus dem Urlaub, klingelte frühs mein Telefon und eine Bekannte war dran. Sie überbrachte mir die totale Horrorbotschaft. Meine beste Freundin, mit der ich die letzten Jahre so viel Zeit verbracht hatte, die meine gute Vertraute war, ist gestorben. Ich dachte, das kann doch jetzt alles nicht mehr sein. Zwei Menschen auf einen Schlag loszulassen. Wie sollte ich das verkraften. Am nächsten Tag hat „er“ sich gemeldet und gefragt, wie es mir geht. Ich schrieb ihm alles was passiert ist und er kam dann zu mir. Wir redeten über alles und er sagte, er hätte mich ganz schnell schon vermisst und es sei ein Fehler gewesen, mit mir Schluss zu machen. Ich war so froh, dass ich ihn wieder hatte, nach all dem Drama um meine Freundin. Er war mir ein Halt in dieser Zeit. Dann hatten wir 7 Wochen, in denen wir viele schöne Momente hatten. Von meiner Seite aus zumindest. Ich merkte aber schon wieder ca. 3-4 Wochen, das stimmt wieder was nicht. Hab ihn dann, als es konkreter wurde angesprochen und es kam das gleiche wie damals im Urlaub. Er weiß nicht was er will und zweifelte, ob es richtig war in eine neue Beziehung zu gehen. Das Ende wieder, er braucht Abstand. Er hat sich dann 2 Wochen gar nicht gemeldet und dann kam eine lange email. Darin schrieb er das ihm das alles leid tut und er mir nie weh tun wollte. Und dass er oft an mich/uns denkt. Und dass ich für ihn wichtig wäre.......Hab ihm dann auch lange geantwortet. Wir sind jetzt so verblieben, dass wir uns irgendwann mal, wenn etwas Ruhe und weniger Hektik eingekehrt ist, treffen wollen zum Reden. Ich für meinen Teil, mache mir inzwischen keine Hoffnung mehr, dass wir noch mal ein Paar werden. Und ich denke auch er will das nicht. Aber wir haben sehr viel füreinander empfunden und ich denke, ich möchte ihn wenigstens als Freund behalten. Wobei ich nicht weiß, ob so etwas funktioniert. Hatte ich bisher noch nicht. Meine momentane Situation ist die, dass mir meine Freundin täglich fehlt. Ich muss immer wieder mal heulen, weil ich sie so vermisse. Mein Freund ist mir auch „abhanden“ gekommen, mein Sohn verlängert seinen Auslandsaufenthalt auf unbestimmte Zeit und in meinem Geschäft ist tote Hose. Gesundheitlich geht’s mir gerade auch ganz mies. Wie soll ich da noch positiv sein? Ich würde ja gerne. Weiß aber nicht, wie ich da raus kommen soll. Ich rede mir ein und es ist ja auch immer so, dass nach einem Tief auch wieder ein Hoch kommt. Aber im Augenblick stecke ich schon sehr tief drinnen. Mein Akku ist leer. Ich schleppe mich durch den Tag und mir fehlt jegliche Lebensfreude. Am Wochenende bin ich dann etwas abgelenkt, wenn ich ausgehe. Aber dann alleine zuhause ist es wieder der Trott und die Frage, was ist der Sinn von allem????


Danke Euch für eine Anwort und vielleicht etwas „Mutzuspruch“.


LG
 
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Hallo und herzlich willkommen!

Nach alledem, was du schilderst, kann ich gut verstehen, dass du nun mutlos und auch verzweifelt bist.

Du hast da ja ganz schön viele "Baustellen" in deinem Leben, die du bearbeiten musst. Begreiflich, dass da ein wenig Ausgehen an den Wochenenden nicht reicht, um wieder besser drauf zu sein.

Es ist zwar schön, dass du dich noch ein wenig ablenken kannst, doch eigentlich wäre es doch besser die Probleme anzugehen, anstatt sie nur stundenweise beiseite zu schieben, findest du nicht auch?

Alleine die Problematik mit deiner beruflichen Selbstständigkeit, ist schon mehr, als ein Mensch ganz alleine bewältigen kann. Ich weiß das, ich betrieb selber ca. 20 Jahre lang eine Firma, die mich ständig in Atem hielt. Hätte ich daheim nicht meinen Partner gehabt, der mich bei allem unterstützte, keine Ahnung, wie ich das geschafft hätte. Nicht zu wissen wie ich den kommenden Monat die laufenden Kosten zahlen soll, oder wie ich an neue Aufträge komme, hat mir so manche schlaflose Nacht bereitet. Nicht immer lief alles rund.

Dass deine beste Freundin so plötzlich starb, muss sehr schlimm für dich sein. Wie verarbeitest du das? Auch dass dein Sohn seinen Auslandsaufenthalt verlängert hat, muss schwer sein für dich.

Dass du gerne einen neuen Partner hättest, mit dem du dein Leben teilen kannst, kann ich sehr gut verstehen. Leider bist du bisher anscheinend an die falschen Männer geraten. Aber das muss ja nicht so bleiben.

Vielleicht solltest du versuchen zunächst einmal deine beruflichen Probleme anzugehen, damit du wenigstens dort wieder das (sprichwörtliche) Licht am Ende des Tunnels siehst.
Kannst du deine Firma/Geschäft halten, übersteigen die Kosten den Gewinn, wie ist der Umsatz? Das sind alles Fragen, die du mit Hilfe deines Steuerberaters/Beraterin baldmöglichst klären solltest. Vielleicht gibt es bei euch am Ort eine Selbstständigeninitiative. Bei uns gibt es da sogar eine Beratungsstelle speziell für Frauen. Erkundige dich da mal, damit du eventuell Hilfe bekommst. Dann kannst du entscheiden, ob es sich überhaupt lohnt dein Geschäft zu erhalten - oder es ggf. zu schließen und dir eine Arbeit in einem Angestelltenverhältnis zu suchen. Auch im Hinblick auf die Krankenversicherung wäre das sehr wichtig.

Du schreibst von deinen gesundheitlichen Problemen, da wäre es eine gesetzliche Krankenversicherung im Rücken zu haben, sicherlich sehr beruhigend. Die finanzielle Not vergrößert alle anderen Sorgen immer noch zusätzlich und macht auf Dauer krank.

Wenn du diese Dinge erst einmal angehst, wirst du sehen können, dass vielleicht doch nicht alles so düster aussieht in deinem Leben, wie es jetzt erscheint. Was meinst du?
 
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Hallo!
Also ich würde dir empfehlen dein ganzes bisheriges Leben einmal wirklich von Grund auf nochmal neu zu überdenken und dir dabei klar werden was du wirklich willst, wohin deine Reise gehen soll und was du vom Leben erwartest. Denn ich glaube selbst dann wenn du dein Geschäft halten kannst ist es nicht das was dich glücklich macht. Nimm dir mal zeit und Ruhe und horche in dich hinein was du wirklich willst. Oft denkt man das einem Dinge wichtig sind die bei näherer Betrachtung sich dann als völlig sinnlos heraus kristallisieren. Um wirklich sagen zu können was man wirklich selbst will muss man sich frei machen von allebisher gekannten, es sollte ein Umdenken stattfinden. Das der Verlust geliebter Menschen nur schwer zu ertragen ist steht außer Frage aber man kann seine Sichtweise zum Thema Tod ändern. Nur weil es in unserer Gesellschaft als so schlimm und schrecklich dargestellt wird heißt das ja nicht zwangsläufig das es so ist. Man kann auch mal versuchen so zu denken das man sich für den Verstorbenen freut weil er die Fesseln des Lebens jetzt losgeworden ist. Wir hier denken meist egoistisch und sagen oft " ich,ich hab einen Menschen verloren, ich bin unglücklich u.s.w" ich denke mal das du ein sehr sensibler Mensch bist und deshalb ist es doppelt wichtig zu wissen und zu erfahren wie du wirklich bist. Viel kraft!
 
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