Trauma - kann man helfen ?

träumerin20

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8 Juli 2004
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hallo,
eine Freundin hat in ihrer Kindheit (sie war so um die 10) ein schreckliches erlebnis, sie war nicht selbst betroffen, mußte aber zusehen wie mit ihr sehr nahestehenden Personen etwas schlimmes passierte und am ende starben.

sie war bei mehreren Therapeuten, doch fühlte sich immer unverstanden.
Nun führt sie ein "äußerlich" perfektes leben, ist sehr begabt und hat einen tollen job ..etc..
Ihr einzigstes (wie sie sagt..) Problem sind die Albträume die sie hat, so gut wie jede Nacht.
Eine Therapie möchte sie nicht mehr machen, sie meint bei einer schrittweisen Rückführung würde sie sterben so schrecklich wäre es für sie, es zu ertragen.

Nun hat sie mich gefragt (bin die einzigste die davon weiß), ob ich ihr dabei helfen kann sich näher damit zu befassen und es evtl. zu verarbeiten.
Ich meinte das ich ihr sehr gerne helfen würde (wäre ja auf jedenfall besser als gar nichts zu tun), es aber keine professionelle Hilfe ersetzen würde.
Sie meinte, das weiß sie, aber sie sieht zur zeit keine andere Lösung, evtl. würde sie es in einiger Zeit nochmal mit einer richtigen Threapie versuchen.

Nun meine Frage.. wie soll ich die Sache angehen ?
Sie meinte wir könnten uns regelmäßig treffen und darüber sprechen, ich mußte ihr allredings versprechen das wir ein Zeichen vereinbaren ("Stop") und wir aufhören sobald es ihr zuviel wird, auch wenn es schon nach 3 min ist.

Ich würde ihr sehr gerne helfen, interessiere mich auch für psychologie etc.. aber ich habe angst sie mit meinen fragen zu überfordern.
Ich dachte das wir vielleicht einfach nur mal locker darüber sprechen, und ich spüre wo ihre grenzen sind (wie weit sie gehen kann), aber in gesprächen (bis jetzt) kam es beim "lockeren" sprechen nie zu dem Thema, und wenn dann nur sehr allgemein.

Gibt es eine andere Art sich dem Erlebnis anzunähern ?
(malen tut sie schon)
Vielleicht eine indirekte Art ?

Und wie gehe ich mit ihren eventuellen Ohnmachtsgefühlen (in dieser Situation damals), Schuldgefühlen..Trauer... Wut, Rachegefühlen ... um ?

Ich würde ihr sogerne helfen, aber ich habe leider absolut keine Ahnung von dem Thema, und konnte bis jetzt auch nicht viel im I-net darüber finden (hilfreiches).

Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen ? Ich würde mich sehr freuen !

liebe grüße + danke, *träumerin*
 
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Hallo Träumerin,

laß Dich um Himmels willen nicht ein darauf! Ihr spielt da mit Dingen, die Ihr unmöglich ohne fachliche Unterstützung im Griff haben könnt.

Deine Antwort, daß Du keine Therapeutin bist, war richtig. Sei ihr eine gute Freundin, mach ihr aber auch klar, daß diese Angelegenheit nicht mit "Stop" and Go zu regeln ist.

LG, rincewind
 
Liebe Träumerin,

weißt Du auf was Du Dich einläßt? Ich kann verstehen, daß Du Ihr gerne helfen möchtest, aber verkraftest Du ihre Geschichte und ihr Erleben? Überlege wie stark du bist und ob Du Dir das zutraust.

Es ist ein großer Unterschied, ob man mit einem Therapeuten an etwas arbeitet. Dieser kommt aus einer anderen Position und meist existiert so was wie eine Hierachie. Das behindert oft die Arbeit an einem selbst.

Ich würde Deiner Freundin zu EMDR raten. Darüber habe ich fantastisches gelesen, gerade in Zusammenhang mit Traumata (Kriegserlebnisse von Kindern). Meine Mutter wurde damit nach einem Autounfall einmal behandelt und ihr hat es sehr gut geholfen. Sie war nach dem Unfall noch irgendwie im Schickzustand und kam da nicht wirklich raus. Und durch das EMDR könnte sie den Schock überwinden. Irgendwie beeinflußt EMDR die Gehirnbahnen. Es ist nicht klar wie, aber dadurch können Traumata aufgelöst werden. Wenn es so was bei Euch in der Nähe nicht gibt, arbeitet Kinesiologie nach Dr.Klinghardt auf einer ähnliches Basis. In beiden Therapien ist es ganz ähnlich, daß über Augenbewegungen die Gehirnaktivität beeinflußt wird.

Falls Familienangehörige dabei starben, würde ich ansonsten zu einer Familienaufstellung raten.

Sowohl das EMDR oder die Kinesiologie und auch das Familienstellen sind einmalige Dinge und nicht wie eine Therapie von längerer Dauer. Vielleicht kannst Du sie als Freundin begleiten und sie dadurch unterstützen.

Liebe Grüße
Ereschkigal
PS Falls Du aus der Gegend von Wuppertal bist, dort kenne ich jemand, die Kinesiologie nach Dr. Klinghardt macht.
 
ich kann mir ungefähr vorstellen in was für einer situation deine freundin ist,da mir schon mehrere sachen in richtung tod passiert sind und ich schon einiges erlebt habe.....bitte hüte dich davor deiner freundin in dieser weiße zu helfen,da das (ich kenne dich zwar nicht,nehme es aber an) eine viel zu große belastung für dich sein würde.....man kann von keinem menschen erwarten,der eine person im freundeskreis hat,der so etwas passiert ist,dass er diese probleme von seinen freunden verkraftet.....ich habe es selbst schon versucht,doch ich bereue es sehr,da ich die person mit der ich geredet habe,vollkommen überfordert habe.....ich würde deiner freundin zu einer trauma-therapie raten,da ich es selbst gemacht habe und es halbwegs geholfen hat.....und auch wenn es noch so schwer ist,sich dieser sache zu stellen,sollte sie es trotzdem tun....ich habe selbst 2jahre gebraucht bis ich nichtmehr das gefühl hatte,ich sterbe,wenn ich weiter in therapie gehe,doch dann hat es schlagartig begonnen besser zu werden und inzwischen kann ich ohne diesen total schrecklichen und mörderischen schmerz zu fühlen,auf die ereignisse zurückblicken.....natürlich kann man so ein trauma nie ganz verarbeiten,das weiß ich auch,aber es hilft,wenn man die(profesionelle) hilfe die man bekommen kann annimmt.....
ich hoffe,ich konnte dir ein bisschen helfen,in dieser weiße.....bitte lass dich nicht auf die bitte deiner freundin ein,so schwer das wahrscheinlich auch ist,aber es würde dich nur kaputtmachen auf dauer!
lg FaLLenAnGeL
 
Ich kann dazu auch nur sagen, dass sie wirklich eine Therapie (Gesprächstherapie, tiefenpsychologische Therapie) machen sollte. Professionelle Hilfe muß sein.
Damit bist Du absolut überfordert und leidest nachher auch darunter.
Therapeuten können solch eine Therapie führen, den Patienten beobachten, leiten, anregen usw. All dieses Fachwissen hast Du nicht, und Deine Freundin geht nur den Weg, der IHR unbewusst angenehm ist, auch wenn es ihr bewusst schmerzlich ist. Es wird nicht hilfreich im eigentlichen Sinne sein.

Es gibt wirklich vertrauensvolle Therapeuten. Man muß auch nicht eine Rückführung machen (weshalb?).

Versuche für sie da zu sein, aber lasse Dich nicht als Therapeut auf eine schlechte Therapie ein (*sorry). Damit ist Niemanden geholfen, im Gegenteil. Ihr leidet Beide darunter.

Alles Liebe
nocoda
 
danke für die antworten

danke für eure antworten...ich habe mir schon gedacht das sie so in der art ausfallen werden : )
eine frage hätte ich aber besonders an "fallenAngel"..
kannst du mir vielleicht erklären wie in deiner Therapie vorgegangen wurde ? Also verstehe mich nicht falsch, ich möchte es nicht nachmachen, aber vielleicht kann ich sie so davon überzeugen wie hilfreich es wäre zu einem ausgebildeten Therapeuten zu gehen. Ihre letzten müßen wohl ziemlich schief gelaufen sein, sie wurde von einem zum anderen (insgesamt 7) weitergeschickt.
Ich kann mir leider selbst nicht mal vorstellen wie so eine Therapie abläuft, eine art Rückführung wäre wohl noch nicht möglich.. was hat dir geholfen deine Albträume (ich nehme mal an du hattest sie) los zu werden (bzw. zu verringern) ?
Momentan ist sie leider auf dem Standpunkt "eine Therapie kann mir auch nicht helfen"...

vielen dank nochmal für deine Antwort,
und natürlich auch danke an die anderen !

liebe grüße,
*träumerin*
 
Hallo Träumerin20
Eine Therapie macht sicher Sinn für deine Freundin. Du kannst ihr ja dein Ohr zur jVerügung stellen um das eine oder andere zu reflektieren.
Unterstützend zur Psychotherapie würde ich immer eine Behandlung mit klass. Homöopathie oder mit Bachblüten empfehlen.
Hier können die Blockaden des Unbewußten auch mit gelöst werden.
So eine Therapie, mit einem so tiefen Schock und wahrscheinlich auch so vielen eignen Anteilen sollte man immer auf mehrere Beine stellen. Auch sollte sie sich nicht entmutigen lassen, weil der richtige Therapeut noch nicht dabei war.
Wenn sie wirklich will, stimmt auch irgendwann die Chemie.
Auch wichtig für dich, deine eignen Grenzen in diesem Fall genau zu spüren
Gruß Aniere
 
hey....
ich weiß,wie depremierend und abschreckend es ist,wenn man dauernd weitergeschickt wird von einer therapie zur nächsten...ich habe diese erfahrung selbst gemacht(insgesamt wurde ich 9mal wo anders hin geschickt....einmal sogar hat man mich nach einem halben jahr wieder weggeschickt)....ich weiß,dass man dann so einen standpunkt hat,wie deine freundin....
ich hab dann ein halbes jahr gebraucht,bis ich bereit war es wieder zu versuchen....ich war bei vielen verschieden therapeuten,bis ich mich endgültig entschieden habe.....
es kommt sehr stark darauf an,ob man die person von anfang an sympathisch findet und eine art vertrautheit und kompetenz spürt...
ich war dann ein halbes jahr 2mal pro woche 2stunden dort(bin ich noch immer),bis ich mir sicher war,das ich ihr vertrauen kann und sie damit auch nicht überfordere und ich dann in GANZ kleinen schritten begonnen habe zu erzählen,was passiert ist....und ich kann nur sagen,es war der reinste HORROR!!!!!ich hab jedesmal das gefühl gehabt,als würde ich gleich sterben oder es zerreist mir gleich mein herz/seele.....
und ganz langsam(ich habe unendlcih lange gebraucht)habe ich ihr dann alles erzählt was mich belastet......und ich kann nur sagen,es ist unendich befreiend,mit jemandem (ausgebildeten) dem man vertraut,über die geschehnisse zu reden,doch gleichermaßen tut es weh.....
mir wurden eine reihe von medikamenten angeboten(schlaffördernd,angsthemmend,antidepressivum...etc),die mir helfen könnten,doch ich habe dieses angebot nciht annehmen wollen,weil ich der meinung war(bin),dass man sich seinen problemen und seiner vergangenheit stellen muss um es halbwegs zu verarbeiten....jedoch,liegt es bei deiner freundin ob sie medikamente nehmen will oder nicht....ich bin mir sicher,sie helfen.....
ich bin jetzt schon jahrelang in trauma-therapie und ich kann noch immer nicht schlafen ohne teilweiße extreme alpträume und angstzustände zu bekommen,doch ich merke,das die therapie gut war(ist) und sie mir sehr dabei hilft mit diesen situationen klarzukommen.....früher hab ich nicht damit umgehen können und war einfach für den rest des tages nicht mehr ansprechbar(und das war jeden tag so).....
auf keinen fall sollte deine freundin zu einer therapeutin(oder therapeuten) gehn,die/der zu viel fragen stellt,weil fragen sind in vielen situationen das schrecklichste was ich mir vorstellen kann und die machen dich dann endgültig kaputt...darum mein rat:sie sollte sich so lange wei sie will zeitlassen,den richtigen "platz" für sie auszusuchen......
ich würde mir wünschen,dass deine freundin nocheinaml die kraft findet zu einer therapie zu gehen und selbst wenn sie weitergeleitet wird,nicht aufgibt....ich weiß,dass das extrem schwer ist und das es fast unmöglich ist,den mut nicht zu verlieren,doch wenn sie wieder weggeschcikt wird,liegt das nicht daran,dass die therapeuten sie nicht mögen oder so irgendwas,sondern daran,das manche therapeuten einfach selbst nicht die kraft haben,mit so etwas umzugehen.....(ich bin darauf erst sehr spät draufgekommen und im nachhinein finde ich es in irgendeiner absurden weiße sogar gut,dass ich immer wieder weggeschickt wurde,denn wenn ich bei einer von denen geblieben wäre,hätte ich nie so ein gutes verhältnis zu ihnen entwickelt,wie zu meiner jetzigen therapeutin)..........

im großen und ganzen geht es in einer trauma-therapie darum,dass man das geschehene mit der zeit(und es ist egal wie lange es dauert) aufarbeitet und mit der zeit auch leichter ertragen kann.....natürlich ist das verdammt schwer und viele gehen aus diesem grund nciht in eine therapie,weil sie einfach angst vor dem schmerz haben,der damit verbunden ist.....doch,ich kann aus eigener erfahrung sagen,dass es am anfang wirklich gesch***en schwer und kaum zu ertragen ist,doch nach einer gewissen zeitspanne wird es immer "leichter"(falls man das so sagen kann).....natürlich wird der schmerz und die trauer nie ganz vergehen(und das ist meiner meinung nach auch gut so,da man soetwas nicht einfach vergessen sollte),doch ich kann jetzt zum beispiel auf dinge zurückblicken,die mir früher fast den atem geraubt haben und bei denen ich bei jeder erinnerung fast gestorben bin,und dabei lächeln,weil ich mich einfach daran erinnere wie schön die zeit war(natürlich kann ich das noch immer nicht ohne den schmerz)....die trauer wird immer da sein,egal was man macht...und das ist eine irrsinnig tiefe trauer,doch teilweiße ist aus diesem unerträglichen schmerz eine schöne art von trauer geworden,die ich um nichts in der welt aufgeben würde.....

letztlich liegt es an deiner freundin,ob sie nochmal eine therapie versuchen will(und man kann leute auch nicht zu einer erfolgreichen therapie überreden,da eine therapie nur etwas bringt,wenn man es irgendwo in seinem inneren will)......doch ich würde es ihr wirklich raten und ch würde mich freun irgendwann mal von dir zu lesen,dass sie bei einer guten,kompetenten,vertrauenswürdigen und sympathischen therapeutin/therapeuten untergekommen ist...ich würde mir das echt wünschen,da ich weiß,wei schlimm solche erlebnisse sind und wie schwer sie zu verkraften sind ohne hilfe.......
falls du noch fragen hast,beantworte ich sie dir sehr gerne(ich hoffe,das was ich geschrieben habe,ist nicht zu allgemein)....also,würde mich freun,wenn ich dir noch irgenwie helfen könnte.......
lg....FaLLenAnGeL

ps:es ist gut,sich irgendwas zu suchen,was(abgesehen von einer therapie)hilft und ablenkt(da man das manchmal sehr gut gebrauchen kann)....ich zb. spiele seit 4jahren schlagzeug und schreibe gerne gedichte,da mir das ausserhalb der therapie hilft damit klarzukommen......ich denke,es wäre gut,wenn sie sich etwas´,was ihr spaß macht und wa sie ein bisschen ablenkt sucht.....vielleicht tut sie das schon...ich kann nur sagen,ich hatte überhauptkeine lust irgendwas zu machen und hab mich total isoliert,dann hab ich mich zusammen gerissen und es hat ein bisschen geholfen.....schlags ihr mal vor......
 
ich werd mich aber am mittwoch nochmal bei meiner therapeutin erkundigen,was für möglichkeiten es noch gibt in solchen sachen und kann dir dass dann nachher schreiben,wennst willst....ok?
lg FaLLenAnGeL
 
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Eft

Hallo Träumerin,

dem Beitrag von Ereschkigal zum Theme EMDR und Kinesiologie kann ich mich als Tipp anschliessen.

EFT (Basis von EMDR) ist eine Klopfakkupressur und ist bei allen "negativen" Gefühlen einsetzbar.
Ob es sich hier um Panikattacken, Traumata, Wut, Angst, Phobien, Depression usw. handelt, ist von der Technik her egal.
Selbst bei schweren Traumatas wie Kriegsopfer oder Mißbrauch, sind sehr schnell Erfolge spürbar.

Es funktioniert wesentlich schneller als eine Therapie, man kann es auch bei sich selbst anwenden, wenn man die Basis erlernt hat.

Schau doch mal auf www.eft-berlin.de.

Dort stehen eine Menge Info´s zu dem Thema, wo die Klopfpunkte sind, wie man vorgeht usw.
Außerdem natürlich entsprechende Links zu EFT Anwendern aus ganz Deutschland.

Lieben Gruß,

Sternchen
 
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