Verzweifelt... weiß nicht mehr weiter

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Was meint ihr mit das ganze Schlechte benennen? Die Liste ist wohl endlos (siehe Ausgangspost):
- verlogen
- egoistisch
- untreu
- usw...

Wie soll ich mir das je verzeihen??? Über mir bricht gerade alles wieder zusammen :-(
 
Was meint ihr mit das ganze Schlechte benennen? Die Liste ist wohl endlos (siehe Ausgangspost):
- verlogen
- egoistisch
- untreu
- usw...

Na, Du wirst ja nicht Jahre hindurch dauergelogen haben.
Oder nicht ausschließlich egoistisch gewesen sein.
Die Untreue wirst Du auch sicher (sogar mit Namen ;-) eingrenzen können.

Ich meinte mit "benennen", dass Du die einzelnen Punkte, die Dich so belasten,
Situations-bezogen konkretisierst und mit den entsprechenden Menschen in Verbindung
bringst. Entlocke Deiner Erinnerung, warum Du so gehandelt hast und welche
Konsequenzen Deine Worte und/oder Taten hatten.

Verschaffe Dir sozusagen einen Überblick über Dein "Sündenregister".
Du wirst erstaunt sein, was da alles zum Vorschein kommen kann (Ängste, Erwartungen,
Hoffnungen, Vermeindungsverhalten, Konfliktumgehung usw.).

Wenn Du an Dich selbst den Anspruch hast, Dir "alles verzeihen" zu wollen, dann
überforderst Du Dich. Es ist viel zu pauschal gegriffen, um reflektiert damit umgehen
zu können. Du musst den vermeintlich großen Brocken in kleine Teile aufbrechen, um
Dich selbst verstehen zu lernen.

LG
Lucille
 
@Lucille
Ja das stimmt schon, dass ich das nicht Jahre gemacht habe, aber ich vergleiche mich mit Anderen und ich kenne einige (!) die so einen Mist noch nicht gemacht haben oder machen werden, da bin ich mir zu 100 % sicher, woraus ich folgere, dass ich ein schlechter Mensch bin oder zumindest schlechter als viele Andere und ich möchte das nicht, aber anscheinend bin ich ja zu solchen "Fehlern" und "Sünden" fähig :-(
 
Liebe Maria,

es geht nicht darum, daß wir dir hier, wie bei der katholischen Beichte, die Absolution erteilen wollen.

Es geht auch nicht darum, daß du hier einfach ein paar Schlagworte aufschreibst. Die könnten übrigens auch auf mich passen. Ich habe nur gar keine Probleme damit. Sicher habe ich schon öfters gelogen, bin wahrscheinlich sogar jeden Tag egoistisch - ja, und untreu war ich direkt auch schon öfters mal(allerdings nicht meinem Mann...).

Du hast eingangs zwar erzählt, warum du dich so schlecht fühlst. Trotzdem kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, warum dich das so fertig macht. Für mich sind deine Gründe keine Verbrechen, weswegen dir jetzt die Hölle droht, um es mal ein wenig pathetisch auszudrücken.

Warum geht es dir jetzt wieder so schlecht? Was ist passiert?
 
ich vergleiche mich mit Anderen

Das hilft Dir nicht weiter - im Gegenteil.

anscheinend bin ich ja zu solchen "Fehlern" und "Sünden" fähig

JEDER macht Fehler, davon sind besonders diejenigen nicht ausgenommen, die sich selbst
für un-fehl-bar halten oder (noch schlimmer) als nahezu fehlerlos eingeschätzt werden.

Wenn Du Dir selbst eingestehen kannst, was ja der Fall ist, dass Du in der Vergangenheit falsch gehandelt hast, dann ist das ja bereits ein Meilenstein.

Damit Du die gleichen Fehler nicht wiederholst ist es notwendig, Dich genauer mit deren
Hintergrund zu beschäftigen, Deine Fehler zu analysieren.

Das war das eigentliche Anliegen meines vorherigen Postings.
 
@Lucille
Ja das stimmt schon, dass ich das nicht Jahre gemacht habe, aber ich vergleiche mich mit Anderen und ich kenne einige (!) die so einen Mist noch nicht gemacht haben oder machen werden, da bin ich mir zu 100 % sicher, woraus ich folgere, dass ich ein schlechter Mensch bin oder zumindest schlechter als viele Andere und ich möchte das nicht, aber anscheinend bin ich ja zu solchen "Fehlern" und "Sünden" fähig :-(

Na und? Warum vergleichst du dich mit anderen Menschen? Wozu? Willst du dich quälen?

Ich kenne auch einige Leute, die (angeblich) nie Mist gebaut haben. Ja und? Was schert es mich?!

Hast du Angst, man kann dir den Mist(wie du es nennst)ansehen? Du mußt doch nicht damit hausieren gehen.

Außerdem gibt es keinen Menschen, der nicht irgendwo schon einmal Mist gebaut hat. Die einen haben große Verfehlungen gebaut, die anderen halten ihre Verfehlungen nur für groß.

Ich muß mir aber irgendwann meinen Bockmist selber einmal verzeihen können. Besonders, wenn andere Leute mir schon verzeihen konnten.
 
Liebe Maria!

Die einzige (und in dem Fall auch eine große) Sünde finde ich bei Dir, dass Du Dir selbst nicht verzeihen willst.

Mit Betonung auf "willst".

Egal, was Du verbockt hast früher, das Leben geht weiter. Jeder Tag ist neu lebbar und ein Fehler ist nur dann ein Fehler, wenn man ihn wiederholt.:)

Wenn Du jemals mit einer Tat von Dir selbst nicht einverstanden warst, kannst Du ab morgen, nein ab heute, anders reagieren. Und damit ist der Fehler im Programm "ausgebügelt".

Aber irgendwie bezweifle ich, dass Du das möchtest, ich habe eher das Gefühl, Du WILLST an diesen Dingen festhalten. Deswegen fragte ich auch, welchen Vorteil Du Dir davon erwartest.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
- verlogen
- egoistisch
- untreu

Liebe Maria,

Deine allgemein gehaltene Auflistung nennt Fehler, die ich, ohne nähere Kenntnis der Sachlage, einfach als "menschlich" einstufen würde.
Man kann jedoch nicht alle Verfehlungen über einen Kamm scheren.

So ist es ein riesen Unterschied, ob ich aus Egoismus wegen eines mir wichtigen Termins eine
dringende Hilfeleistung unterlasse - oder ob ich ganz egoistisch lieber in der Sonne liege als dem
Liebeskummer einer Bekannten Gehör zu schenken.

Es ist ein Unterschied, ob ich zu einer kleinen Lüge greife, weil ich gerade keine Verwandtschaft
bespassen will - oder ob ich andere Menschen durch Lügenkonstrukte diffamiere.

Noch dazu ist es meistens so, dass wir uns gerade die Fehler, die unser eigenes Leben
nachhaltig negativ beeinflussen, am allerwenigsten verzeihen können.

Ich will damit sagen, dass die Konsequenzen, die mein Tun hat, ganz entscheidend sind für die
Bewertung der Fehler.
Deshalb auch mein Hinweis, welchen Menschen Du eventuell wirklich geschadet hast.
Wenn Du Reue empfindest und es die Möglichkeit einer Wiedergutmachung gibt, dann mach das.
Damit erkennst Du die Verletzung an, die Du jemandem zugefügt hast und übernimmst
gleichzeitig Verantwortung für Dein Fehlverhalten.

Reinfriede hat nach dem Vorteil gefragt, den Dir das Festhalten an der "Schuld" bringt.
Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Pauschal-Bewertung >> "Ich bin ein schlechter Mensch"
Dich erfolgreich daran hindert, Dich mit den Vorkommnissen aus der Vergangenheit intensiv
zu beschäftigen. In gewisser Hinsicht machst Du es Dir einfach, auch wenn Dir schwer um's Herz ist.

LG
Lucille
 
Also einfach mache ich es mir mit Sicherheit nicht :-( Wenn es für mich so einfach wäre, hätte ich bestimmt keine Gedanken an Selbstverletzung, oder manchmal einfach nicht mehr aufwachen wollen...
Und die Sachlage steht in meinem Ausgangspost... Kann einfach nicht mehr so weitermachen, mich macht das kaputt.

Lg
Maria
 
Würde es dir helfen, wenn du deinem Ex-Freund alles erzählen würdest?

Willst du mit ihm aus Schuldbewußtsein wieder zusammen sein?

Womit kannst du nicht mehr weitermachen? Was willst du tun? Was meinst du mit Selbstverletzung?

Du bist derart von deiner großen Schuld überzeugt und fertig davon, daß dir das hier niemand mehr ausreden kann.

Wie gesagt, das, was du da in deinem Eingangspost berichtet hast, überzeugt mich nicht von deiner "Schuld".

Außerdem gefällt mir das Wort Schuld überhaupt nicht.

Warum zerfleischt du dich so mit deinen Selbstvorwürfen? Ich verstehe es nicht, erkläre es mir doch bitte.
 
Also einfach mache ich es mir mit Sicherheit nicht

Maria, ich nehme an, Du hast überhaupt nichts verstanden von dem, was
ich Dir mit meinen Beiträgen sagen wollte.

Du schriebst, dass Du niemanden hast, mit dem Du darüber reden kannst.
Nun, mit uns hier reden tust Du eigentlich auch nicht.

Du schilderst zwar Deine Befindlichkeit, die in Richtung selbstzerfleischender
Spirale geht - doch ich habe den Eindruck, niemand hier weiß konkret, um was es
Dir eigentlich geht.

Und die Sachlage steht in meinem Ausgangspost...

Ja, tut sie.
Dennoch wäre es im Sinne eines konstruktiven Austausches nicht
verkehrt, wenn Du Dich auf die Postings einlassen würdest. Ansonsten
ist zu befürchten, dass der Thread hier ohne deine aktive Mitwirkung auf
der Stelle treten wird ...

LG
Lucille
 
Und die Sachlage steht in meinem Ausgangspost... Kann einfach nicht mehr so weitermachen, mich macht das kaputt.

Lg
Maria

Meinst Du das mit Sachlage:

Die Situation macht mich fertig und ich weiß, dass ich damals viel falsch gemacht habe, auf das ich nicht stolz bin, aber leider kann ich das nicht mehr ändern oder rückgängig machen… Gelernt habe ich auf jeden Fall daraus und würde so etwas nicht mehr tun.

Du würdest so etwas aus heutiger (!) Sicht nicht mehr tun, also wo genau ist jetzt Dein Problem?

Man macht Erfahrungen, gute und schlechte, macht Passendes oder Fehler und passt seine Verhaltensweisen den Erfahrungen an, das ist normal für Intelligenz, das machen alle Wesen.

Ich verstehe nicht, warum Du Dir da eine Schuldfrage daraus bastelst?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo,

ja das Problem ist, dass ich mir so Vorwürfe mache, dass ich überhaupt so was gemacht habe...
Mal eine Frage, könntet ihr Euch bei so was verzeihen oder würdet ihr euch selber hassen? Findet ihr, dass ich übertreibe? Vielleicht wart ihr bis jetzt alle so viel besser als ich und könnt das nicht so nachvollziehen. Aber wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken und bin nicht normal :-(
 
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Liebe Maria!

Ich habe andere Sachen gemacht, die vielleicht in den Augen anderer viel, viel schlimmer sind als Deine.:cool:

Weisst Du, ich denke mir, DAMALS hatte ich Gründe dafür, sonst hätte ich es nicht gemacht, Punkt. HEUTE habe ich diese Gründe nicht mehr, deswegen kann ich auch anders reagieren. Und heute weiss ich, dass ich es besser anders machen hätte sollen. Aber damals eben nicht.

Das Schlimmste, was man tun kann, ist die Vergangenheit (auch die eigene) mit dem Wissen von heute zu beurteilen.

Das gilt für Dich, für mich, für jeden. Da kommt nichts dabei heraus, denn damals waren die Umstände eben anders und die Erfahrung eine andere.

Warum willst Du überhaupt Deine Vergangenheit be- bzw. verurteilen? Was vorbei ist, ist vorbei, das Leben ist JETZT.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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