Warum kann ich nicht ...anders sein?

Liebe Junimond,

seit gestern hat mir Deine Frage keine Ruhe gelassen und irgendwas brodelte deswegen in mir, natürlich weil ich anscheinend über das selbe Problemchen gar noch nicht weg war, wie ich eigentlich dachte. Danke deswegen für's Posten, Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie Du mir mit Deiner Frage geholfen hast:).:kiss3: Ist manchmal schon lustig, wie die Dinge zusammenfinden.

Vorhin beim Meditieren überkam mich plötzlich die Erkenntnis, warum mir die Frage keine Ruhe liess. Keine Ahnung, ob Dir die Erkenntnis auch weiterhelfen wird (schliesslich ging's dabei ja um eine ganz persönliche Sache), aber ich schreib's jetzt einfach mal auf.

Die Erkenntnis war, dass man sich über's Verändern-Wollen gar nicht verändern kann! Wir können über den Wunsch, uns verändern zu wollen, unmöglich "ganz werden" oder Selbstbewusstsein entwickeln, weil in dem Wunsch uns verändern zu wollen nämlich Selbstablehnung steckt. Dieser Wunsch verhindert sogar, dass wir uns entwickeln können. Also die Schlange beisst sich da eigentlich selber in den Schwanz. Heilwerden geht nur über das Mitgefühl gegenüber uns selber, Mitgefühl gegenüber den Verletzungen, die wir erlitten haben und in uns das mindere Selbstbewusstsein erzeugte, weswegen wir jetzt denken, uns verändern zu müssen. Nur das Mitgefühl gegenüber diesen Minderwertigkeitsgefühlen lässt uns unser wahres Selbst und unsere wahre Grösse erkennen, nur auf diesem Weg können wir wirkliches Selbstbewusstsein und Selbst-Liebe entwickeln, und niemals über den Wunsch, uns verändern zu müssen.

Ja, das war's so ungefähr:). Vielleicht hilft Dir meine Erkenntnis ja auch ein kleines bisserl weiter, ich wünsche es mir sehr für Dich.

Alles Liebe,
Sharon
 
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andererseits ist das ganze leben ein leben des transzendierens, ein wandel des persönlichen bewußtseins (z.B. Kind sein --> Erwachsen werden), also ein sich selbst ändern.
der wunsch sich verändern zu wollen rührt wohl daher, dass man mit dem alten unzufrieden ist, ist halt teil der entwicklung der persönlichkeit
vielleicht durch wichtige ereignisse, selbstreflektion, erweiterung des eigenen horizontes ausgelöst, sehe ich hierin einen ganz normalen vorgang, ein wachsen.
 
*WARNUNG* Ich habe nur die ersten paar Posts lückenhaft gelesen - lesefaul *WARNUNG*

Also Junimond, das scheint mir ja ein typischer Fall von verweichlichung zu sein, jaja da kommen Erinnerungen auf :) so war ich auch mal, ich wette deine Mutter, oder vieleicht auch dein Vater(setze mal Mutter vorraus), ist ein Mensch, der dich am liebsten wie ein Tamagotchi behandeln möchte, du bleibst einfach in deinem Zimmer, lernst, gehst zur Schule und lernst fleissig, kriegst immer zu essen und Geschenke damit es dir auch gut geht etc.

So ist meine Mutter drauf, und vor einigen jahren als ich noch kein richtiges Individuum war (ich war ca. 14 und bin jetzt 17 und wer sagt "lol 17" soll in der Hölle brennen >_<) wurde ich so von meiner Mutter verweichlicht, doch nach ein Paar kräftigen Arschtritten wurde mir klar, dass das nicht so funktioniert, das Leben basiert auf Sinuskurven der Gesinnung, das heist manchmal muss man ein ********* sein!
Ich hatte das Glück, dass mein Vater und mein Bruder mir das in einer Nacht sehr nahegelegt haben, als mein Vater anfing mich zu belästigen und mich fragte ob ich mit ihm einen Trinken will und so, und er machte mitten in der Nacht die Musik laut an etc. ich aber sagte nix doch man sah es mir ins Gesicht geschrieben, und er wusste das auch.
Dann hat mein Bruder gesagt "Sag ich doch einfach das er dich in Ruhe lassen soll! Sag es doch einfach"
Ich schaute ihn verwundert an und war total Konfus. Er sagte: "Na sag doch, sag doch einfach lass mich in Ruhe du ********* ich will jetzt nicht und geh weg, sag es doch einfach"
Dann ging mir ein Licht auf und an diesem Tag veränderte sich mein Leben neben so vielen anderen momentan wieder um einiges.
Dann lernt man natürlich noch dadurch, dass man sich nicht kontrolieren kann und manchmal zu böse ist und dann wieder in den Arsch getreten wird :) und das passiert dann ein paar mal bis es sich langsam einpendelt und man seine Grenzen kennt....

MfG Skippy
 
Danke

Hallo, Ihr Lieben :banane:

Ich hatte eine kleine Auszeit, sprich Urlaub, und deswegen melde ich mich erst jetzt. (mein Gott, ich entschuldige mich schon wieder :)

Na was solls, auf jeden fall hab ich eine Zeit lang nachdenken können und mir ist bewußt gewordne, dass so so nicht weitergehen kann, weil ICH ES NICHT WILL! :rolleyes:

Diese Seite ist übrigens besser als ein Sofa, - glaub ich - ;-)

Ich danke wirklich jedem, für die vielen Anregungen und Denkanstöße, ich werde versuchen, sehr vieles davon umzusetzen.

PS: Es tut wirklich gut, wenn man merkt, dass einem zugehört wird :danke:
 
ich bins wieder

an Sharon.

Was Du geschrieben hast - ich habe es erst später gelesen - hat michg sehr beeindruckt. Ich habe in dem Buch "Gespräche mit Gott" so etwas ähnliches gelesen. Man soll z.B. nicht denken, ich muß mich ändern bzw. ich wünsch mir das... weil man damit ausdrückt, dass man DAS noch nicht hat. Der richtige Denkanstoß soll da heißen "Ich hab mich geändert. Ich hab mein Wunsch/Ziel erreicht.

Aber wenn man wirklich darunter leidet, dann fällt es einem schwer, so zu denken, bzw. sich das tzu sagen. Ich habe es mal einen ganzen Tag lang versucht, auf diese Weise um-zu denken. Glaub mir, ich war am Abend total geschafft. Vor allen Dingen fällt einem dann auf, was für ein Mist man manchmal denkt. confused4

Mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass ich nicht mehr so viel über mich bzw. wie ich auf andere wirke, denke. Das habe ich - bis jetzt geschafft -. Mit kleinen Schritten gehts auch voran.

Liebe Grüße

Andrea
 
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Liebe Andrea,

Junimond schrieb:
Aber wenn man wirklich darunter leidet, dann fällt es einem schwer, so zu denken, bzw. sich das tzu sagen. Ich habe es mal einen ganzen Tag lang versucht, auf diese Weise um-zu denken. Glaub mir, ich war am Abend total geschafft.

oh ja, das glaub ich Dir gerne, dass Du am Abend total geschafft warst. Ich kenn das Gefühl, es ist, als ob man gegen eine Wand rennt. Eigentlich total unlogisch, schliesslich versucht man ja nur, das "Positive" zuzulassen, warum das soviel Kraft kostet, ist mir auch echt ein Rätsel. Haaa! Gerade jetzt hab ich die Antwort darauf erhalten! (Muss mich schon wieder bei Dir bedanken:kiss3:;-)

Klar, es kostet soviel Kraft, weil es gar nicht echt ist sondern nur vom Verstand "aufgesetzt", na logisch. Jetzt wird mir so einiges klarer. Da gibt's ja einen Teil innnerhalb, der denkt immerzu, er müsse anders sein und sich verändern, um von den anderen akzeptiert zu werden, und wenn man sich einfach nur den ganzen Tag lang sagt, Quatsch, ich bin okay wie ich bin, kämpft man gegen den anderen Teil an sozusagen. Und das kostet verdammt viel Puste.

Mir gelingt es erst seit ganz kurzem, dass ich es langsam verinnerlicht habe. Das braucht wohl einfach seine Zeit, bis es dieser andere Teil, der sich so unakzeptiert fühlt, auch geschnallt hat und es annimmt.

Eben schrittchenweise, wie Du es sagst.

Liebe Grüsse,
Sharon
 
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