Wenn die Liebe der Mutter keinen Platz für eine andere Frau lässt...

Beziehungsfrage

Aber im Grunde, ihm schadet es ja nicht wenn er die emotionale Beziehung zu seiner Mutter hat und das körperliche mit x-Beliebigen auslebt.

Warum sollte ein Mann etwas daran änder? Nur weil die Mutter eine geringere Lebenserwartung hat als eine gleichaltrige? - hört sich schlimm an, aber das muß man so auch mal sehen.

Athena
 
Werbung:
Liebe Athena,
Athena schrieb:
Nein, der Vater lebt bei der Mutter in seinem Geburtshaus.
Ach so; ich habe meine Vermutung aus der "Altersheim-bemerkung" bezogen.

Der Vater war jedoch beruflich sehr erfolgreich und nie zu Hause. Seine Mutter hat sich quasi um seine Erziehung gekümmert. Bei nur einem Kind und keinem Job hatte sie bestimmt viel Zeit, die er mit ihr verbracht hat (Langeweile, Frust?).
Falls durch diese Situation bei Mutter und Sohn lange Zeit ein Gefühl von "Verlorensein" ("Insel-Gefühl") erzeugt worden ist, besteht m.E. eine hohe Wahrscheinlichkeit für dieses "sich für die Mutter verantwortlich fühlen" beim Sohn.
ich will nicht mißverstanden werden: Kinder sollen die Eltern ja nicht vergessen. Aber sie sind nicht verantwortlich für deren Leben.

Das hat ihm schon auch weh getan weil er meint, dass er erst dann ein Kind haben möchte, wenn er auch dafür da sein kann.
So nach dem Motto: ich möchte meinem Sohn ein besserer Vater sein als meiner für mich einer war?
Dann kommt eine unterschwellige oder auch ganz offene Vater-Ablehung dazu - mit entsprechender Solidarisierung mit der Mutter. Das spricht dann doch für das, was ich oben zur Insel-Mentalität geschrieben habe..

Die Mutter ist vor seiner Geburt schon lange alleine zu Hause gesessen, er war ein langersehntes Wunschkind. Und ich denke, seit dem hat sie ihre Krallen nicht mehr aus ihm rausgenommen.
versteh mich bitte nicht falsch: seine Mutter ist nicht dein Feind. Mit dieser implizieten Ablehnung/Schuldzuweisung tust du weder dir noch ihm einen Gefallen; es zementiert die Situation eher, als dass es euch weiterbringt.
Schuldzuweisungen sind hier -wie so gut wie überall - weder angebracht noch berechtigt noch in irgend einer Weise zielführend

Das vermute ích. Vielleicht denkt er auch nur, dass die Frau der Mutter nicht genügt?
das kann durchaus sein. Das Problem ist dann gar nicht allein, was die Mutter real denkt oder tut. Das Problem ist, dass er alle wesentlichen Handlungen und Entscheidungen von vornherein darauf abklopft, was Mutter vielleicht/wahrscheinlich dazu sagen würde.
Hat seine Mutter eine hohe (moralische) Autorität für ihn? Läßt er (fast) nichts auf sie kommen? ich vermute es mal....

Is halt sehr schwierig, ich kann nicht direkt zu ihm sagen: hey Junge du hast ein Mutterproblem, wir arbeiten daran, das wird schon gut.
Ja, so funktioniert das auch nicht. Zumal evtl. noch mehr dabei wirkt, als wir hier vordergründig sehen. Es ist ja auch möglich, dass noch bestimmte Verstrickungen in seiner Herkunftsfamilie bestehen. Die Treue zur Mutter kann auch jemandem anderes gelten. Eine Familienaufstellung könnte da vielleicht helfen und Licht ins Dunkel bringen; auch bei der "Zurechtstutzung" der Mutter-Sohn-Beziehung
Ich kann dir eine Familienaufstellung allerdings noch nicht direkt empfehlen, weil ich selber auch noch keine gemacht habe. Nachdem ich eine gemacht habe, kann ich's vielleicht... (Dauert nicht mehr lange bis dahin)

Ein echter "Kerl" wie er hat kein Mutterproblem. Das wird viel arbeit. Er ist sehr belesen und offen für alles, aber wenn es um das sprechen über seine Gefühle geht ist er sehr steinbockbetont.
Sprechen über Gefühle, Zeigen von Gefühlen - wenn du als Junge nahezu ausschließlich dem weiblichen (mütterlichen) ausgesetzt warst - ohne Korrektive durch Vater oder Geschwister, dann kann das zu unbewußten emotionalen Abschottungsmechanismen gegen dieses Übermaß führen, die dann natürlich auch später weiter bestehen.

Hat das denn schon jemand geschafft?
bestimmt.

liebe Grüße, Stephan

P.s.: wie alt ist er?
 
Die "Altersheim-bemerkung" war von Bijoux

seine Mutter ist nicht dein Feind. Mit dieser implizieten Ablehnung/Schuldzuweisung tust du weder dir noch ihm einen Gefallen; es zementiert die Situation eher, als dass es euch weiterbringt.
Schuldzuweisungen sind hier -wie so gut wie überall - weder angebracht noch berechtigt noch in irgend einer Weise zielführend

Ich hab nie ein wertendes Wort über seine Mutter ihm gegenüber verloren, ausser dass ich mal gesagt hab, dass sie wohl in ihrem Leben noch nie wirklich was gearbeitet hat.
Nur ich für mich suche eben nach den Ursachen, weil wenn wieder etwas richtiges aus uns werden sollte, will ich diese Dinge geklärt haben. Die Beziehung liegt jetzt auf Eis. Es ist aber nie seine Mutter als Grund dafür erwähnt worden.

Hat seine Mutter eine hohe (moralische) Autorität für ihn? Läßt er (fast) nichts auf sie kommen? ich vermute es mal.... schon auf beide Eltern, den Vater respektiert er sehr und seine Meinung ist ihm sehr wichtig. Er hält menschlich sehr viel von ihm - hat ihm ja auch einen tollen Lebenswandel beschert. Vielleicht idealisiert er ihn auch.

Ja Familienaufstellung... die bräuchte ich auch, da ich ja solche Männer anziehe. Aber das wäre es wohl für ihn.

Sprechen über Gefühle, Zeigen von Gefühlen - wenn du als Junge nahezu ausschließlich dem weiblichen (mütterlichen) ausgesetzt warst - ohne Korrektive durch Vater oder Geschwister, dann kann das zu unbewußten emotionalen Abschottungsmechanismen gegen dieses Übermaß führen, die dann natürlich auch später weiter bestehen.
Das habe ich so noch gar nicht gesehen, macht aber Sinn. Wenn ich mal um eine Umarmung bebeten habe (weil selber kommt er ja nicht drauf) hat er oft gemeint: brauchst wieder jemanden der dich vor der bösen großen weiten Welt beschützt. Das hat ihn sehr genervt. Und ich hab mir gar nichts dabei gedacht. - Für ihn war es so, als ob ich sonstwas unerfüllbares von ihm erwarten würde.

Er hat auch auffalend mehr Freundinnen (freundschaftlich) als Freunde. Er versteht Frauen sehr gut, nur eben die die mit ihm zusammen sein wollen kann oder will er nicht verstehen.

P.s.: wie alt ist er? 30 - gerade in der Phase: will ich eine Familie oder was will ich?

Danke Stephan!
Deine Ansätze sind sehr gut!
Athena
 
nie gut genug

Hallo Athena,
mir hat zu diesem Thema eine Familienaufstellung nach Hellinger geholfen.
Als die Mannesmutter merkte, dass es ihm ernst ist, ging sie auf die Barrikaden.
Im Endeffekt lag es aber doch an mir.
LG Penelope
 
Werbung:
Hallo Athena,
ich bin hier neu und möchte meinen Senf mal dazu geben.
Ich habe ein so genanntes Müttersöhnchen geheiratet.Die erste Zeit unserer Ehe war für mich die Hölle und das aus dem Grund,wir haben nebeneinander gewohnt und meine Schwiegermutter nahm sich das Recht heraus,uns jeden Tag zu besuchen und den Kühlschrank zu kontrollieren,das ihr Sohn auch ja genug zu Essen bekommt.
Dazu muss ich noch sagen,das ich nicht die Schwiegertochter war,die seine Mutter sich gewünscht hätte.
Darüber könnte ich ein Buch schreiben.
Jetzt zu deinem Fall: Wenn ich das richtig verstanden habe,hast du seine Mutter und deren zu Hause noch garnicht kennengelernt.
Das wäre der erste Schritt,den du unternehmen solltest,um dir ein Bild vom Umgang in dem Hause zu machen.
Wenn du eine gute Beobachtungsgabe hast,dürfte es dir nicht schwer fallen,die Situation im Hause deines Freundes zu beurteilen.
Nicht gleich beim ersten Anstandsbesuch,denn da bewegen sich alle doch sehr steif und man wird sich beäugen.
Ich an deiner Stelle würde erstmal diesen Weg gehen.
Viel Glück von Tosca,die immer noch verheiratet ist und einen erwachsenen Sohn hat,der noch im Hotel Mama wohnt.
 
Zurück
Oben