Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Verhaltensmuster

Guten Tag timmi,

ich denke, Du hast Dir nicht viel vorzuwerfen was Dein Verhalten Deiner Tochter gegenüber in früheren Jahren, bzw. in ihrer frühen Kindheit betrifft.

Wir nehmen doch alles an positiven und auch ungünstigen Verhaltensmustern aus unserer Kindheit mit;.......wie uns unsere Mutter behandelt hat, und was sie uns an Gefühlen gegeben hat, das geben auch wir weiter. Es kommt aus unserm Innersten und wir steuern es meist nicht bewusst...........sondern es ist halt unser Verhaltensmuster.

Ich habe auch bei meiner ersten Tochter einige Jahre so gehandelt wie meine Mutter..............bis ich immer mehr hinterfragte und bewusster mit meinen Verhaltensmuster umging. Zu meiner großen Freude habe ich vier Kinder, und hatte mehr als ausreichend die Möglickeit mein Muster dahingehend zu entwickeln, dass ich dort angelangt bin wo ich jetzt stehe (..im übertragenen sinn...)

Wie schön, dass Deine Tochter Euer Verhältnis so positiv sieht...........ich denke, dass das vieles von dem, was mit Deinen Eltern im Argen liegt, aufwiegen kann. Sicherlich wird es auch ein sehr schönes Weihnachtsfest wenn Du mit deiner Tochter alleine feierst............

Liebe Grüße und gute Gedanken für Euch :kiss3:

Paulina
 
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Liebe Paulina,

ich habe für mich auch einen neuen Gedanken gefunden, vielleicht ist es auch ein Gefühl.
Es gab eine lange Zeit, da habe ich mir immer noch ein Kind gewünscht, bei dem ich alle "Fehler" der Vergangenheit nicht mehr machen würde. Seit kurzem habe ich das Gefühl, dass dies irgendwie unfair meiner Tochter gegenüber ist. So als sei hier das Kind in den Brunnen gefallen und der zweite Versuch wäre dann besser. Es ist nie für irgendetwas zu spät und auf einmal gehe ich viel mehr auf sie ein, kann wieder besser zuhören und bin nicht mehr so auf der Flucht.
Abgesehen davon, dass ich wahrscheinlich immer noch froh wäre mehr Kinder zu haben - inzwischen tickt die biologische Uhr - habe ich nicht mehr das Gefühl etwas gutmachen zu müssen. Wir haben immer noch sehr viel Zeit miteinander.

Insofern bin ich auch nicht ganz der Meinung meines Therapeuten, dass ich meine Eltern nicht ändern könnte. Sie selbst können sich ändern, wenn sie die Erkenntnis erreichen, dass an ihrer Einstellung etwas nicht stimmt, dass ihr Verhalten nicht zu den von ihnen gewohnten oder gewünschten Ergebnissen führt.
Sie müssen von mir gesteckte Grenzen und mein Leben akzeptieren, dass es Dinge gibt, die auch Eltern nichts angehen, es ist mein Leben - sie haben es mir gegeben, aber nicht, damit sie mich jederzeit nach ihrem Bilde verbiegen und beeinflussen können und mir keine eigenen - von ihnen abweichenden - Lebenseinstellungen zugestehen. Es muss doch möglich sein, dass sie akzeptieren, dass sie als Eltern nicht die wichtigsten Personen im Leben ihrer erwachsenen Kinder sind.
Selbst Kinder brauchen ihre kleinen Geheimnisse - für meine Eltern ist z.B. jedes Geheimnis oder Nichteinbeziehung in Problemlösungen oder Lebenssituationen ein Vertrauensbruch und Anlass für Misstrauen und Ärger.
So, wie es bisher gelaufen ist, habe ich eben viel mehr erzählt als seit einem Jahr etwas. Diese Veränderung bewerten sie als etwas durchweg negatives, was darauf hindeutet, dass ich Dinge tue, die sie nicht gutheißen würden.
Das Dumme ist - ich tu's. Aber ich bezog sie im letzten Jahr auch in relativ harmlose Sachen nicht mehr ein, weil ich es einfach nicht für nötig gehalten habe. Es hat für mich zunehmend weniger Bedeutung gehabt, was sie von den Dingen denken, die für mich wichtig sind. Ich brauche ihre Anerkennung oder eben Ablehnung nicht mehr, um mir eine eigene Meinung zu bilden. Jedes Gespräch endete, wenn es ernsthaft war, zuletzt im Streit. Es gab einfach keine Themen mehr. Ich habe mein Verhalten geändert und statt dessen sie sich darauf einstellen, um den weiteren Kontakt nicht zu erkalten, knallen sie die Tür zu.

Wenn ich das Geschriebene jetzt überlese, denke ich, dass da schon einiges von dem drinsteckt, was ich ihnen auf ihre Weihnachtskarte antworten werde.

Liebe Grüße
Andrea
 
Zu sich selbst finden

Hallo timmi,

für mich hört es sich so an, dass Du auf dem Weg bist zu Dir selbst zu finden und mit Dir ins Reine zu kommen.........wie schön !

Ich denke, dass Eltern halt auch nur Menschen sind, und sie werden sich nur ändern bzw. ihre Einstellung überdenken wenn sie dazu bereit sind. Anscheinend haben sie den Punkt nicht erreicht...............aber Du musst halt nicht, nur weil Du ihre Tochter bist alles ertragen und jedes Verhalten Deiner Eltern über Dich ergehen lassen......

Das mit dem schlechten Gewissen der Tochter gegenüber sehe ich etwas anders. Selbst wenn Du noch ein Kind bekämst und dieses Kind anders behandeln würdest weil Du Dich selbst gewandelt und entwickelt hast..........so ist das ganz natürlich............jede Zeit hat ihre eigene Qualität. Es ist ganz natürlich, und der Sinn des Lebens, dass man sich weiter entwickelt und aus den Erfahrungen, die man macht, auch Nutzen zieht............

Ich habe das Gefühl, dass Du auf einem sehr guten Weg zu Dir selbst bist

Liebe Grüße :kiss3:

Paulina
 
Hallo Paulina,
ich weiß noch nicht genau wie, aber ich denke, ich werde es so hinbekommen, dass es mich nicht mehr belasten wird.

Ich bleibe hier und tue Bewegung kund!

L.G.
 
hi Andrea

erst mal vielen Dank für deine Offenheit -
Das Verhältnis zu meiner Tochter war auch meist sachlich, wenn man es so bezeichnet. Habe doch einiges von meiner Mutter übernommen. Aber in den letzten Monaten, sind wir richtig zusammengerückt. Es ist viel schöner als früher und viel mehr Nähe.
das hört sich doch sehr gut an und du solltest mit dir nicht zu hart sein, der erste Schritt ist immer sich selber anzunehmen mit all seinen Schwächen und sich klar werden, was man will und auf diesem Weg bist du! Ich habe zwei Töchter und ich erinner mich auch an Szenen, in denen ich kein verständnisvoller Vater war, aber ich denke, wir sind immer so wie wir gerade maximal sein können. auch deine Eltern sind halt gerade so wie sie sind und du wirst sie nicht ändern, wenn dann ändern sie sich selber. Das was du tun kannst ist dass du deinen Eltern klar sagst, was DU willst und was nicht. Ich hab das Gefühl, du bist auf einem guten Weg!!
Liebe Grüße Inti
 
Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten

Liebe Timmi,

So eine Therapie bringt am Anfang meistens Probleme mit sich. Vor allem, wenn die Töchter sich jahrzehntelang keinen Widerspruch geleistet haben, weil sie resigniert haben.
Jetzt hagelt es geballt Vorwürfe gegen die Eltern. Sie hatten ihren eigenen Lebenslauf, der sicher auch nicht immer ganz einfach war. Und sie haben natürlich aus ihrer Sicht alles richtig gemacht und verteidigen sich. Außerdem hatte man früher andere Erziehungsmethoden, beide Eltern haben gearbeitet und die Kinder mussten funktionieren – und erst recht bei Lehrern. Ich hab eine Freundin, auch ein Lehrerkind und mit einer Spitzensportlerin als Schwester, die hat ähnliche Probleme .
Du musst jetzt aus der Kind Position heraustreten und ihnen Deine Sicht der Dinge
versuchen zu erklären, Deine Gefühle die Du als Kind hattest und die Muster die sich daraus entwickelt haben beschreiben. Vielleicht kannst Du das in Form eines Briefes, den Du in der ich - Form formulierst schreiben. Bsp.: Ich habe das so empfunden, als Ihr...
Dann können sie erst einmal in Ruhe drüber nachdenken und ihn bei Gelegenheit wieder hervorholen um nocheinmal nachzulesen.
Mach Ihnen keine Vorwürfe – vielleicht kannst Du sie um Unterstützung bitten Dir jetzt beim Durchbrechen der Muster behilflich zu sein.
Du hast einige Deine Muster erkannt – das ist der 1.Schritt.
Versuch nun an Deinem Verhalten zu arbeiten. Ab und zu tappst Du noch in das alte Muster. Aber wenn Du das dann merkst, passiert Dir das bei nächsten Mal nicht so schnell wieder.
Was Du in Deinen letzten Kommentaren geschrieben hast über die Grenzüberschreitungen, Geheimnisse und Vertrauen hört sich schon ganz gut an.
Vielleicht solltest Du eher über Alltägliches berichten und die ganz wichtigen Themen vorerst für Dich klären, bis Du mit Deinen Eltern drüber sprichst

Die Interpretation des Briefes zu Weihnachten sehe ich genauso wie Paulina – klasse übersetzt. Ich finde außerdem nicht schön, daß sie versuchen einen Keil zwischen Dich und Deine Tochter zu treiben.
Vielleicht solltest Du zum Ausdruck bringen, daß Du es schade findest, daß ihr es nicht schafft vernünftig zu kommunizieren. Und dann wünsch Ihnen trotzdem ein schönes Fest.
:kiss4:

Eigentlich wollen doch alle nur die Liebe des anderen. Wenn ihr die Bedürfnisse des anderen beidseitig akzeptiert werdet ihr vielleicht beim nächsten Fest wieder zusammensitzen.
Wenn Deine Eltern allerdings keinen Kompromiss eingehen wollen, dann müsst ihr wirklich mal konsequent hart bleiben, denn sonst haben sie Euren Willen ein weiters Mal gebrochen.

:banane:

Viele Grüße von Cecilie
 
Hallo Cecilie,
Hallo Inti,

ich habe mich inzwischen auch von der Kurzform einer Antwort im Sinne von Christoph verabschiedet.
Ich muss meinen Eltern klar sagen, was ich denke und fühle. Ihnen ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen, entspricht nicht meinem Gefühl. Es wäre letztlich eben doch Ironie, weil ich nicht glaube, dass sie, durch die von ihnen gewählte Isolation von ihren Kindern, ein schönes, "besinnliches und ruhiges Fest ohne Probleme" haben werden. Und genau das werde ich ihnen sagen.

Liebe Cecilie,
Du musst jetzt aus der Kind Position heraustreten und ihnen Deine Sicht der Dinge
versuchen zu erklären, Deine Gefühle die Du als Kind hattest und die Muster die sich daraus entwickelt haben beschreiben. Vielleicht kannst Du das in Form eines Briefes, den Du in der ich - Form formulierst schreiben. Bsp.: Ich habe das so empfunden, als Ihr...
Dann können sie erst einmal in Ruhe drüber nachdenken und ihn bei Gelegenheit wieder hervorholen um nocheinmal nachzulesen.
Mach Ihnen keine Vorwürfe – vielleicht kannst Du sie um Unterstützung bitten Dir jetzt beim Durchbrechen der Muster behilflich zu sein.

Es ist wirklich erstaunlich. Du hast genau das empfohlen, was ich seit gestern für mich entschieden habe. Ich habe gestern schon Stunden damit verbracht, meinen Eltern eine entsprechenden Brief zu schreiben. Inzwischen ist er zu lang, viel zu theoretisch und ich bezweifel, dass meine Eltern sich die Mühe machen, meine Gedanken sorgfältig nachzuvollziehen. Ich weiß, dass dies dann nicht mein Problem ist - aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen.
Es wäre gut, wenn es mir gelingt, wirklich keine Vorwürfe oder Interpretationen zu formulieren, aber letztlich werden sie es dennoch als Vorwurf auffassen, wenn ich ihnen verdeutliche, dass sie uns nicht losgelassen haben und dass es einfach nicht in Ordnung ist, wenn sie ihre Kinder mit unrealistischen Erwartungen bzw. auch ungerechtfertigten Erwartungen immer wieder in Konflikt zu ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen bringen, ihnen quasi Schuldgefühle einflößen, ihnen ständig zeigen, dass die Eltern unter den enttäuschten Erwartungen leiden etc. Sie müssten erkennen, dass sie mit ihren unrealistischen - seit Jahren starren - Erwartungen sich ihre Enttäuschungen selbst schaffen und dass ich damit nichts mehr zu tun haben will. Ich bin nicht für sie verantwortlich und als Kind auch nicht dazu da, pausenlos ihre Erwartungen zu erfüllen, quasi ihre Bedürfnisse statt meiner. Sie haben nicht das Recht dazu, uns ins dieser Weise weiter zu bevormunden. Es hat eben auch nichts mit Ehrlichkeit zu tun - wie meine Mutter gerne behauptet - wenn sie zu allem ihre Meinung kundtut, auch wenn sie damt auf unseren Gefühlen herumtrampelt, weil sie unsere anderen Auffassungen gut kennt. Meine Eltern müssten sozusagen erkennen, dass ihre Meinung für die erwachsenen Töchter eben nicht den obersten Stellenwert hat und wir aus verständlichen Gründen tw. nicht einmal mehr interessiert an ihrer Meinung sind. Meine Eltern beanspruchen für sich einen viel wichtigeren Platz in unserem Leben, als wir ihnen geben wollen.

Aber das sind Dinge, die ich nur auf mehreren Blättern Papier strukturieren könnte. Das kann es nicht sein.
Mache ich das ganze einfacher, befürchte ich, dass sie dabei bleiben, dass ich es falsch sehe.

Einen anderen Weg, hier jetzt ein paar Dinge zu klären, sehe ich aber nicht. So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben. Dann bleibe ich in meiner Wut stecken und würde den Kontakt zu den Eltern ganz aufgeben. Damit - so sagt mein Therapeut - verletze man sich aber immer selbst.

Also, ich stürze mich jetzt auf meinen Brief von gestern, mal sehen, wie er heute auf mich wirkt.

Wenn ich einen einigermaßen passablen Entwurf habe, lieber Inti, dann schicke ich Dir mal'ne pn. Hoffe, Dein Angebot steht noch.

Liebe Grüße,
und soviel Freude, dass es dieses Forum gibt.

Andrea :rolleyes:
 
Hi Andrea,
ich habe jetzt nur den letzten Post von dir gelesen. Ich glaube, es reicht, das du es geschrieben hast und genau weißt, was du willst. Du musst es ihnen nicht direkt sagen - in Gedanken reicht es auch. Es wirkt auch so.
LG Tarot
 
Hallo Tarot,
aber, dass ich es weiss, führt doch nicht dazu, dass sie andere Erwartungen an mich stellen. Sie werden weiter enttäuscht sein von ihren Kindern, weil sie es noch nicht besser wissen.
Klar, ich fühle mich besser, nicht schuldig, aber ich denke, dass es noch eine gemeinsame Lösung geben kann.
Oder denkst Du dabei an Telepathie?

Liebe Grüße
Andrea
 
Hallo Andrea :)

ich habe wie Tarot auch nicht alles gelesen. Und ich sehe deinen inneren Kampf, dein Ringen um dich selbst.

Eltern, die sich nicht verhalten wie Eltern, können auch nicht erwarten, dass Ihnen die Kinder mit Liebe und Dankbarkeit begegnen.

Schreibe doch mal auf, wie sich "Eltern" verhalten (sollten) und was für Bedingungen es braucht, damit du sie lieben kannst.

Lieben Gruß
Rita
 
timmi schrieb:
Hallo Tarot,
aber, dass ich es weiss, führt doch nicht dazu, dass sie andere Erwartungen an mich stellen. Sie werden weiter enttäuscht sein von ihren Kindern, weil sie es noch nicht besser wissen.
Klar, ich fühle mich besser, nicht schuldig, aber ich denke, dass es noch eine gemeinsame Lösung geben kann.
Oder denkst Du dabei an Telepathie?
Ja Andrea, nicht direkt aber so ähnlich.
Du brauchst dich eh nicht schuldig fühlen. Diese Erwartungen hast du mit deinen Gedanken schon ein wenig ausgeräumt. Sie werden nicht enttäuscht sein, wenn du 100 % dazu stehst. Wie gesagt ich habe nur noch die ersten Postings im Kopf und habe zwischendurch nicht gelesen. Es ist bei mir nicht ganz so krass, aber ähnlich. Ich gebe dir mal ein Beispiel: Meine Mutter hat seid ich ca. 10 bin immer einen bestimmten Satz (egal was :) )zu mir gesagt. Auf eine gewisse Weise hatte er seine Berechtigung, weil ich nicht gegen ihn angegangen bin, sondern versucht habe ihn zu erfüllen (gegen meine -mir unbewusste- innerste Haltung) Diesen Satz musste ich mir auch noch mit 33 anhören. Das ging mir immer auf den Geist, aber ich habe nie etwas gesagt, mich nur innerlich aufgeregt. So - irgendwann habe ich mir gesagt, jetzt ist Schluss, wenn sie den Satz jetzt noch einmal sagt, dann bekommt sie was zu hören.....seitdem habe ich ihn nie wieder gehört. :banane:
So meine ich. Wenn du 100 % zu dir, zu deinen Gedanken, zu deinem Willen stehst - wird das von jedem so akzeptiert. Punkt. ....aber wehe, du stehst nur 1 % nicht dazu.....bist du wieder angreifbar...und bei 100 %, kannst du gar keinen mehr enttäuschen!...weißt du was ich meine?
Ich kann mich manchmal nicht so recht verständlich machen.
LG Tarot
 
Gänsehaut über Rücken läuft...

Christoph schrieb:
Liebe Andrea,was mir - mit über 40 - geholfen hat: ich habe angefangen, meine Eltern zu achten und dankbar für das größte Geschenk zu sein, das sie mir gegeben haben (neben all dem Vielen, was sie dazu geschenkt haben und noch schenken): MEIN LEBEN!

Und ich habe es genommen so wie sie es mir geschenkt haben und damit auch sie genommen, wie sie sind (auch Lehrer). Und dann habe ich das Vorwerfen gelassen.

Und dann habe ich gesagt: "Ich bin geworden wie ihr. Danke!"

Und genau das sieht man an deinen Worten: genau wie eine Lehrerin.

Was wir ablehnen so werden wir - garantiert!

Liebe Grüße
Christoph

Hallo, Christoph!
Also, auch wenn ich jetzt in´s Fettnäpfchen steige, aber eines möchte ich hier loswerden, bin auch schon über 40 und lehne meine Mutter ab; aber eines weiß ich ganz sicher: "Ich werde 100%ig nie so sein wie sie, denn ich bin genau das Gegenteil von ihr. Und für was sollte man danken? Nur weil sie miteinander geschlafen haben, und wir dann auf die Welt gekommen sind? Es kommt doch sehr wohl auf die Erziehung und das Umfeld an, um Dankbarkeit zu empfinden. Man sollte ihnen keine Vorwürfe machen, das ist richtig, denn die meisten Eltern tun das, vondem sie glauben, dass es das Beste ist, aber muss ich nun Dankbar sein, für etwas von dem ich der festen Überzeugung bin, dass es total falsch gelaufen ist?
Liebe Grüße und nichts für ungut!
Möwe
 
Hallo Tarot,
ich weiß, dass die Situation nicht mehr schlechter werden kann als sie ist. Nicht das ich mich schlecht fühle, aber die Beziehung ist eben so nicht zu händeln.
Ich glaube, dass ich die Situation verbessern kann, wenn ich klar sage, wie ich es sehe und was ich erwarte. Das habe ich, genau genommen, nicht gemacht. Ich habe mich nur zurückgezogen und sie wissen nicht warum und leiden. Dem habe ich etwas entgegenzusetzen, was möglicherweise für alle zu Klärung beiträgt. WEnn sie es nicht annehmen, dann kann ich immer noch den Kontakt auf Null halten.

L.G.
Grüße
Andrea

Es gibt keinen Weg zurück.
 
hi Andrea, ich war drei Tage weg, ich finde es gut wenn du deinen Eltern den Brief schreibst - Klarheit halte ich für das Beste - unausgesprochene Bedürfnisse wenden sich gegen mich. Übrigens würde ich an deiner Stelle nur von mir reden und nicht für die Tochter reden. Du könntest höchstens die Tochter "zitieren", das müsste aber auch von ihr gebilligt werden. Denn das wär dann Aufgabe der Klärung zwischen deiner Tochter und ihren Großeltern. Den Brief kannst du mir gern zuschicken!
weil ich nicht glaube, dass sie, durch die von ihnen gewählte Isolation von ihren Kindern, ein schönes, "besinnliches und ruhiges Fest ohne Probleme" haben werden.
das seh ich auch so, Eltern die Stress mit ihren Kindern haben und dann am heiligsten Familienfeiertag nicht zusammen sind haben mit Sicherheit an diesen Tagen kein anderes Thema. Mit deinem Brief trägst du zur Aufklärung bei.
Ich weiß, dass dies dann nicht mein Problem ist - aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen.
was meinst du damit?
Es wäre gut, wenn es mir gelingt, wirklich keine Vorwürfe oder Interpretationen zu formulieren, aber letztlich werden sie es dennoch als Vorwurf auffassen
Ob sie es als Vorwurf auffassen, ist ihr Ding (mach es so wie Cecilie sagt:Bsp.: Ich habe das so empfunden, als Ihr... ) nicht: ihr seid so oder so... sondern immer: für mich war das....
Es hat eben auch nichts mit Ehrlichkeit zu tun - wie meine Mutter gerne behauptet - wenn sie zu allem ihre Meinung kundtut
Wenn deine Mutter so für Ehrlichkeit ist, müsste sie ja deine Ehrlichkeit in deinem Brief gut finden.
Mache ich das ganze einfacher, befürchte ich, dass sie dabei bleiben, dass ich es falsch sehe.
Es sollte dir nicht darum gehen, deine Eltern dazu zu bringen, es auf deine Weise zu sehen - es sollte dir vor allem darum gehen, ihnen überhaupt erst mal deine Sicht darzustellen. Sie sollten deine Sicht kennenlernen und schön wäre es, wenn sie dir deine Sicht lassen könnten, d.h. dich in deiner Weltsicht akzeptieren könnten, ihr müsst doch deswegen nicht das gleiche Weltbild haben, sondern nur den anderen so nehmen wie er ist.
Liebe Grüße Inti
 
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Hallo Ihr Lieben,
habe in den letzten Tagen also an meinem Brief gearbeitet und werde ihn am Mittwoch abschicken.
Ich hoffe sehr, dass ich meine Gefühle rübergebracht habe und möglichst wenig Vorwurf. Es sind doch gut drei Seiten, aber es war auch nicht einfach. Eine Kollegin hat schon mal drübergeschaut, die die Problematik auch kennt, und meinte es ginge so. Vielmehr war sie sehr gerührt.

Der Brief ist zu lang, und es ist vielleicht auch nicht nötig alles zu celebrieren.

Ich habe Ihnen gesagt, wo meine Probleme ihre Ursache haben, nämlich in den Verhaltensmustern, die ich von Ihnen gelernt habe. Ich muss eine Vorleistung bringen, die Erwartungen des Menschen erfüllen, den ich liebe und der mich liebt, damit er mich liebt und anerkennt. Und dass ich eben nicht mehr bereit bin, mir ständig von anderen Schuldgefühle einreden zu lassen. Das habe ich abgelegt. Das ich den Kontakt zu Ihnen reduziert habe, weil ich mich ihrem Druck nicht mehr aussetzen will. Ich tue, was für micht gut ist, und sie müssen erkennen, dass die Eltern im Leben der erwachsene Kinder nicht den Stellenwert haben, den sie gerne hätten. Eben loslassen, sonst funktioniert das nicht.

Ich habe auch von Dankbarkeit geschrieben und dass ich natürlich bereit bin, Ihnen zu helfen, wenn Sie wirkliche Hilfe brauchen. Dass ich aber nicht für sie verantwortlich bin und mich nicht mehr von Ihnen für Ihre enttäuschten, unrealistischen Erwartungen verantwortlich machen lassen will. Und ich habe ihnen jetzt auch gesagt, dass ich eine Therapie mache.
Dass sie irren, wenn sie die Dankbarkeit und Liebe ihrer Kinder daran messen, ob die Kinder ihnen zu Liebe Dinge tun und ihre Erwartungen erfüllen statt die eigenen Bedürfnisse.

Sollte dieser Brief kein Umdenken bewirken, so wissen sie zumindest, warum ich mich zurückgezogen habe und dass sie mit ihren alten Druckmitteln keinen Erfolg mehr haben werden, sondern mich endgültig verlieren.

Liebe Inti,
Du hast eine pn.

Ich werde Euch erzählen, ob ich eine Antwort bekommen habe. Darüber diskutieren möchte ich mit meinen Eltern allerdings nicht. Aber das kann ich ja gut entscheiden. So weit bin ich schon.

L.G.
und schöne Weihnachten und

:danke: :danke:

Eure Andrea
 
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