Beziehung oder Freundschaft

eigentlich sollte ich froh sein, dass ich den <Mut hatte, mich aus dieser Beziehung zu lösen.
Aber ich bin so enttäuscht, letztendlich auch von mir.
Hätte ich auf mein Bauchgefühl gehört und mich garnicht erst eingelassen.
Das ist für mich so ein Rückschlag.
Momentan fühle ich mich so in einem seelischen Tief, auch körperlich, kann nicht arbeiten, bin nur zu Haus.
Ich will daraus, schaffe es nicht.
Ständig muss ich weinen.
Was ist aus mir geworden ?
 
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Ich finde eigentlich eher, dass du ausgesprochen selbstfürsorglich gehandelt hast:

- Du warst mutig und hast eine Beziehung mit einem Mann probiert, in den du verliebt warst.
- Hast währenddessen gemerkt, dass dich sein Verhalten verletzt.
- Hast begriffen, dass ihr nicht zueinander passt.
- Du hast die Beziehung folglich beendet.

das ist ein sehr aufbauender Gedanke , danke dafür.....
 
Hier machst du meiner Ansicht nur einen einzigen Fehler, du denkst, du (nur du) musst alles tun, damit die Beziehung funktioniert. Dabei liegt es hier an dem Mann, der nicht in der Lage ist eine funktionierende Partnerschaft aufzubauen (wie Pisces schrieb). Er sollte es einmal mit einem Coaching versuchen.

Ich finde, mit dir ist alles völlig in Ordnung. Steh zu dir. Du hast gar keinen Grund dich schlecht zu fühlen.

auch das, liebe Clara, aber es tut noch so weh...
 
Liebe Lucyba,

du hast dich auf eine Liebesbeziehung eingelassen, trotz großer Bedenken und Vorbehalte. Du hast versucht auf deinen Freund einzugehen und hast viel dafür getan, dass es funktioniert. Trotzdem hat es einfach nicht hingehauen. Natürlich bist du da traurig und hast Kummer. Bei dir kommt noch hinzu, dass du dir (aus mir unerfindlichen Gründen) stets selber die Schuld gibst, wenn deine Beziehungen in die Brüche gehen. Doch dazu gehören immer zwei Leute.

Dabei hast du hier geschrieben, du bist noch nicht einmal sicher, ob du deinen Ex-Freund überhaupt geliebt hast. Mir scheint, dir geht es gar nicht um Liebe, sondern nur um eine Beziehung. Um das Zusammensein mit irgendeinem Mann, damit du dir endlich selber beweisen kannst, dass auch du in eine Partnerschaft leben kannst. Du willst sogar eine Therapie machen, damit das endlich funktioniert.

Ist dir vielleicht schon einmal der Gedanke gekommen, dass dies der falsche Ansatz sein könnte? Du willst etwas auf 'Deubel komm raus' erzwingen, was doch erst langsam wachsen und werden muss. Du hast deine festen Vorstellungen von einer Liebesbeziehung. Aber du übersiehst total, dass dein Ex-Freund nicht der richtige Partner für so eine Zusammensein ist. Er hat selber sein Päckchen zu tragen. Stattdessen verleugnest du dich selber, hörst nicht auf dein Bauchgefühl (das ja eigentlich dein Verstand ist, der dir sagt 'dieser ist nicht der Richtige für mich, daraus wird nichts').

Was macht eigentlich dein Coaching? Ich würde meinen, dass sowas doch gerade jetzt hilfreich und unterstützend sein kann.

Liebe Grüße
Clara
 
Das ist ein interessanter Ansatz.
Ich glaube nämlich auch, dass ich wohl wieder die nicht gelungene Beziehung betrauere als den Mann als Mensch.
Nein, ich schäme mich geradezu dafür. Und ich habe Ängste, dass es wohl nie wieder was wird.

Ich gehe heute zu meiner Therapeutin und werde das mal ansprechen..
 
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...du hast dich auf eine Liebesbeziehung eingelassen, trotz großer Bedenken und Vorbehalte. Du hast versucht auf deinen Freund einzugehen und hast viel dafür getan, dass es funktioniert. Trotzdem hat es einfach nicht hingehauen. Natürlich bist du da traurig und hast Kummer. Bei dir kommt noch hinzu, dass du dir (aus mir unerfindlichen Gründen) stets selber die Schuld gibst, wenn deine Beziehungen in die Brüche gehen. Doch dazu gehören immer zwei Leute.

Dabei hast du hier geschrieben, du bist noch nicht einmal sicher, ob du deinen Ex-Freund überhaupt geliebt hast. Mir scheint, dir geht es gar nicht um Liebe, sondern nur um eine Beziehung. Um das Zusammensein mit irgendeinem Mann, damit du dir endlich selber beweisen kannst, dass auch du in eine Partnerschaft leben kannst. Du willst sogar eine Therapie machen, damit das endlich funktioniert.


Das ist leider ein ganz schlüssiges Verhalten, wenn man sich mangelhaft und wertlos fühlt und nicht daran glaubt, gut und schön und weiblich genug zu sein, um eine Partnerschaft zu führen. Wenn man sich seines Körpers und/oder seiner Persönlichkeit schämt und es gewohnt ist, Situationen und Sachverhalte durch eigene Anstrengung und Leistung beeinflussen zu können, um auf sich aufmerksam zu machen.

Dann übersieht man aus Bedürftigkeit und Sehnsucht nach einem Partner ganz klare Signale und scheitert, was wiederum die Selbstzweifel bestätigt, weil jedes Scheitern auf die Bedürftigkeit einzahlt und das unerfüllte, alte Bedürfnis, nach einem Menschen, der endlich das Kind in mir spiegelt und den Menschen sieht und annimmt unendlich groß und unerträglich ist. Und dann verzeiht man sich vor allem das wiederholte Scheitern trotz ungünstiger Ausgangslage nicht.

Ich weiß auch leider auch noch nicht, wie man diese unausgelebten kindlichen Bedürfnisse stillen kann, hatte auch immer Männer die nicht zu haben waren bzw. riesige Probleme hatten wie die Fliegen angezogen und die normalen, einfachen, ehrlichen Männer waren ehrlich gesagt auch nicht adäquat bzw. ich war vor Angst wie paralysiert, bevor ich das hätte herausfinden wollen.

Und so habe auch ich einen ganzen Sack voller negativer Erfahrungen, eine schlimmer und demütigender, als die andere sameln dürfen, weil ich aus diesem Mangel - schnapp dir einen halbwegs adäquaten Kerl, der sich irgendwie für dich interessiert und tu alles, dass er bleibt, es kommt sowieso keiner mehr, immer genau das gemacht habe.

Mittlerweile erkenne ich immerhin von vorneherein ein paar Stoppschilder sofort, wobei ich selbst offenbar auch keine Signale an die Männerwelt aussende, ich wäre 'zu haben'.

Es bleibt leider nur, sich das Leben trotz Partnerlosigkeit oder aber trotz eines Problempartners schön zu gestalten und versuchen Selbstfürsorge zu betreiben und sich selbst lieben zu lernen. Und konsequent zu handeln, wenn man merkt, dass etwas nicht funktioniert.

Ist schon schwer genug.

P.







 
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