Angst vor Verlust

Strandläufer

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19 März 2004
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Heute ist mir etwas sehr wichtiges klar geworden!
Seit ich denken kann und insbesondere in Beziehungen, habe ich Angst vor dem Verlassenwerden, Angst das mich jemand vergisst, nicht mehr mag etc.
Heute ist wieder so ein Tag.
Ich hatte gestern einen sehr schönen, sehr anstrengenden und intensiven Austausch mit dem Mann, der seit etlichen Monaten mein Gemüt bewegt. Noch nie habe ich ihn so gesehen und so intensiv gespürt wie es ihm geht. Wenn er bisher mal ein kleines Stück Gefühl gezeigt hatte, hat er sich immer danach stark zurück gezogen, was bei mir eine ungeheuere Verlustangst auslöste.

Heute heule ich mir die Augen aus dem Kopf, weil ich ihn so vermisse und frage in den Raum, warum so panisch, warum so verstört?

Ich erinnere mich an meine Kindheit, wenn meine Eltern irgendwo unterwegs waren und nicht pünktlich zurück waren. Es gab kein Handy oder ähnliches, also musste ich warten und war von Panik erfüllt sie würden nicht zurück kommen. Das was heute passiert hat den Ursprung in meiner Kindheit und das Gefühl ist genauso real, genauso Panik besetzt, nur dass ich heute weinen darf, früher war mir das nicht erlaubt.

Ich habe keine Ahnung, ob ich meine Panik damit langsam auflösen kann. Ich hoffe es stark. MEine Güte, wenn ich so weiter heule, werde ich noch zu Wasser :)
LG
Elke
 
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AW: Angst vor Verlust

Scheint tatsächlich der Knackpunkt zu sein und die Panik ist futsch. Was für eine geniale Technik. :)
 
AW: Angst vor Verlust

Hallöchen

ich umärmel dir einfach mal und halt dich bissale fest, wennst magst.

Ja, ich kenn das - hab mir jetzt 25 Jahre Beziehungen gegeben, die mir nicht gut getan haben, damit ich nicht allein sein muss - schon gar nicht über die Feiertage - und jetzt ist heuer genau das passiert, was ich immer vermeiden wollte.

Ich hatte so eine Nacht vor meinem 50er - es war die Hölle - doch ich bin einfach durch gegangen - und danach wurde es leichter - nicht ganz - manchmal kommen noch derartige Emotionen hoch - aber wird immer weniger.

Bei mir kam dieses Thema schon mal vor ein paar Jahren hoch - als ich mit einer lieben Freundin sprach - und die mir dann so Körper-Geist-Seele-Karten legen lies - und dann meinte, was war mit deinem Vater in der Kindheit?

Und ich gestehe, mir fiel nichts ein - bis sie sagte, er war oft nicht erreichbar - und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen - er war immer wieder monatelang fort - und es war immer irgendwie wie ein Abschied für immer - wir wussten nie, ob er wieder zurück kommen würde.

Danach hatte ich jahrzehntelang vermieden, mich von Männern verabschieden zu müssen - obwohl ich natürlich immer wieder gezwungen wurde, mich diesem Thema zu stellen - und heuer wars dann schon "ganz einfach" - den Schlussstrich zu ziehen - und diese Beziehung zu beenden - nach 8 Jahren zusammen leben.

Er fehlt mir nicht - da war sowieso schon seit 2 Jahre keine wirkliche Nähe - und vor über einem Jahr wurde mir bewusst, dass es so ist.

Aber es ist auch eine Zeit der Emotionalität - nicht nur bei mir - oder dir - es ist das generelle Thema zur Zeit - bei einem Großteil der Menschheit - und ich habe den Eindruck, gibt grad auch viel mehr, die sich dieser Thematik stellen.

Ich finds einfach genial, wie intensiv es sein kann, wenn ich meine Emotionen wirklich zulasse und lebe - nachdem ich sie fast ein halbes Jahrhundert nachhaltig und erfolgreich verdrängt hatte - aber jetzt berühren mich oftmals andere Menschen, oder deren Geschichten - mehr, als es früher reale Schicksal tun konnten.

Ganz ehrlich - ich finds einfach schön - und für mich ist das "Leben" - es in vollen Zügen auskosten und genießen - noch schaffe ich es nicht, einfach exzessiv glücklich zu sein - aber ich empfinde mich auf einem guten Weg dort hin ;-)

Und ich geh mal wieder davon aus, dass es für dich ähnlich sein könnte ;-)
 
AW: Angst vor Verlust

Danke fürs Umärmeln *grins* wenn ich an unsere Anfänge und Kämpfe der letzten Jahre zurück denke, ist schon erstaunlich was da mit uns passiert und wieviel Ähnlichkeiten es gibt! WAHNSINN!

Ja Emotionaliät ist tatsächlich ein riesen Thema im Augenblick und überall wo ich hinlang. Anscheinend entwickeln dieser Mann und ich auch einigermaßen gleichzeitig unsere Emotionalität, wenn er das mit Sicherheit auch niemals so sehen würde, nicht füreinander (naja ich leider schon) aber eben grundsätzlich! Wir sind uns gegenseitige Mentoren und ringen seit ca. 1 1/2 Jahren miteinander. Das kann ja nicht völlig grundlos sein!
VG
Elke
 
AW: Angst vor Verlust

Ganz ehrlich - ich finds einfach schön - und für mich ist das "Leben" - es in vollen Zügen auskosten und genießen - noch schaffe ich es nicht, einfach exzessiv glücklich zu sein - aber ich empfinde mich auf einem guten Weg dort hin ;-)

Und ich geh mal wieder davon aus, dass es für dich ähnlich sein könnte ;-)
Ich hatte eine ganze Weile eine Welle, auf der ich mich mittragen ließ. Ich habe soviel Freude empfunden, so viel gelacht. Seit ungefähr einem Monat sind diese freudvollen Zeiten weniger geworden, es ist zeitweise so dunkel
Ich geniesse jede fröhliche Minute, aber sie sind eher selten und ich hoffe, dass ich bald den Weg hinaus finde, wieder ins Sonnenlicht.
Was mir hilft sind die Freunde, die unerschütterlich an meiner Seite sind und meine Familie! Nie im Leben habe ich das als so wertvoll geschätzt, wie im Augenblick!

Ach ja, die Frage nach meinem Vater ist auch interessant, ja!
Er hat schon einen Anteil an vielem in meinem Leben, aber irgendwann sollte das ja auch Vergangenheit sein!
 
AW: Angst vor Verlust

Oh ja kann das alles gut nachempfinden!
Bin zwar schon in vielen Dingen gelassener geworden,aber ich find es immer seltsam daß es Tage gibt an denen alles schön ist,ich fühl mich gut,ausgelastet,glücklich,halte mir vor Augen wie gut es einem doch eigentlich geht usw...und dann kommt immer mal wieder so ein Einbruch dann zweifel ich an mir und an Gott und der Welt,fühle mich ungeliebt,bin mit mir selbst unzufrieden,das bekommt dann auch mein Partner zu spüren,der "darf" mich dann wieder aufmuntern...
Gott sei Dank weiß er mich in solchen Situationen zu "nehmen".

und es eimert mich im Nachhinein immer wieder selbst an so einen "Schwächeanfall" gehabt zu haben!
Der kommt aber einfach,als wäre ich völlig machtlos dagegen,als ob jemand einen Schalter umlegt auf "Trauerstimmung".
Ich könnte gar nicht sagen daß das etwas mit meinen Eltern zu tun hat...

Ist schon merkwürdig alles...:dontknow:
 
AW: Angst vor Verlust

Naja ich befinde mich wohl auch eher im Umbruch was mein Gefühlsleben anbetrifft. Ich habe kaum Boden unter den Füßen und fühle mich entsprechend unsicher. Um einschlafen zu können, sprich Vertrauen zu haben in die Nacht und das Leben, muss ich extreme Erdungsübungen machen.

Es ist alles OK so wie es ist.
Ich spüre mich, habe wieder Liebe in mir und Mitgefühl für Menschen und das kann noch mehr und besser werden. Ich fühle mich diesem Mann so stark verbunden, dass ich einfach nur staunen kann. Das macht es auch ziemlich schwer mitunter, andererseits ist es als würde ein eisiger Panzer um mich herum aufbrechen.
Ich könnte mir vorstellen, dass am Ende eine stabile und sichere Frau steht, die auch ganz sicher weiß wen sie liebt und auf was sie sich einlässt, wenn sie liebt und zu allerletzt und das wichtigste, nicht mehr wegläuft vor diesem Gefühl.
VG
Elke
 
AW: Angst vor Verlust

Strandläufer;213173 schrieb:
Das macht es auch ziemlich schwer mitunter, andererseits ist es als würde ein eisiger Panzer um mich herum aufbrechen.
Ich könnte mir vorstellen, dass am Ende eine stabile und sichere Frau steht, die auch ganz sicher weiß wen sie liebt und auf was sie sich einlässt, wenn sie liebt und zu allerletzt und das wichtigste, nicht mehr wegläuft vor diesem Gefühl.
scheeeeeeeeeeeee
klingt voll ge(n)i(a)l ;-)
 
AW: Angst vor Verlust

Ich denke diese Angst trägt jeder irgendwie in sich. BEi mir ist sie besonders schlimm seit ich meine Großeltern die eigentlich mehr meine Eltern waren verloren habe seitdem muss ich mich echt beherrschen wenn ich eine Beziehung habe nich wieder einen Kontrollzwang zu bekommen, aus Angst den anderen zu verlieren. Mir hilft da immer etwas ziemlich komisches ich schreib alles tolle an den Personen auf die mir wichtig sind und was sie eben schon alles mit mir durchgestanden haben, dies nimmt mir dann immer bissl die Angst. Vielleicht würde dir das ja auch helfen kannst ja mal ausprobieren!
LG Alex :fechten: Kämpf gegen die Angst sonst verlierst du wirklich
 
AW: Angst vor Verlust

Ich hab am 19.1. einen Termin beim Therapeuten und hoffe schnell auf einen Therapieplatz. Mir recht es, ich mache mir sonst alles rund herum kaputt und mich noch dazu. Was bei mir derzeit abgeht ist einfach kaum zu ertragen!

Ich kenne die positiven Eigenschaften der Menschen, die mich umgeben sehr genau. Ich bin nur sehr kritisch mit mir und werfe mir vor, wenn ich nicht genügend aufmerksam bin und vieles mehr. Ich brauche diese Hilfe jetzt, sonst drehe ich noch durch!
LG
Elke
 
AW: Angst vor Verlust

Hallo Elke,

ich umärmel dich mal ganz fest und drück dich an meine Hexenbrust.

Ganz ehrlich?

Ich glaub nicht, dass du ohne Therapie durch drehst und dich und dein Umfeld kaputtest - aber wenns dir Sicherheit gibt, dann wirds für irgendwas gut sein.

Weißt eh - du und ich - und überhaupts ;-)

Ich erzähl dir mal was - ich hatte am 2.1. wieder mal nen Crash von wegen Versicherungen meines Ex - hab daraufhin dem Versicherungsmakler nicht nur die Vollmacht - sondern auch die Freundschaft gekündigt - und meinem Ex ein bitterböses Mail geschrieben - und das eingezogene Geld von der Bank zurückholen lassen.

Am 5.1. hat die nächste seiner Versicherungen - die nicht geändert war - von meinem Konto eingezogen - ich wieder Geld zurück geholt - aber seither reichts - voriges Jahr gabs ja auch schon mal ein ähnliches Thema - und - weißt eh - 3x.

Aber ich hab genau den ganzen Schrott gebraucht, damit ich endlich wirklich ganz los komme von dem Wahn, ihm noch irgendwas "schuldig zu sein" - ich brauch da ja immer länger, bis was vom Kopf in den Bauch sackt - und das war jetzt eben die 3. Versicherungsgeschichte - und aus - mit mir nicht mehr.

Kurz und gut - ich hab einerseits getobt - äusserlich verbal - innerlich mit heftigster Nervenentzündung - diese ging dann am 7.1. in eine absolut lästige Verkühlung mit hohem Fieber und Schnupfen - und allem, was unangenehm ist - über.

Das Blöde an der ganzen Situation war auch noch, dass meine eigene Versicherung die Prämie nicht mehr einziehen konnte, weil das Konto bis aufs Äußerste überzogen war - und auch weit und breit kein Auftrag in Sicht ist.

Kurz und gut - ich steh vor dem Nichts - und dann "quälen" mich auch noch die Versicherungen. Und dann kamen auch noch "liebe Freund.innen", die mir erklärten, ich solle "doch einfach loslassen und positiv denken" - irgendwie werde es schon funktionieren.

Naja, das weiß ich selbst auch - hilft mir nur nicht viel, wenn ich im Fieberwahn dahin vegetiere und nichts zum Essen im Haus habe. Seither hab ich auch einige liebe Freund.innen weniger - aber - weißt was?

Ein paar wirklich gute Freunde sind - jetzt erst recht - da - und die stehen mir wirklich bei - nicht mit guten RatSchlägen, weil die brauch ich einfach nicht - sondern mit einer Schulter zum ausheulen - oder auch mit dem Angebot, mir ev. auch Geld zu leihen - was ich allerdings nur im äußersten Notfall annehmen werde.

Die lassen mich mal toben - nehmen mich in den Arm - und dann trinken wir n Gläschen Sekt zusammen und rauchen ne Zigarette - und das hat mir persönlich in den letzten Wochen viel mehr geholfen als die tollsten RatSchläge, die ich mir selbst auch geben könnte, wenn ich sie denn wirklich brauchen würde.

Nur, genau darum gings - bei mir - es mir zu gestatten, auch mal krank zu sein - sch....drauf sein zu dürfen - nicht immer stark sein zu müssen - weder vor anderen - noch vor mir selbst - speziell nicht vor mir selbst - ich darf heulen und verzweifelt sein - weil ich weiß auch, dass es mir danach einfach wieder wesentlich besser geht.

Ich darf mich auch mal gehen lassen - und einige der "Freunde" halten das aus - problemlos - andere wieder eben nicht - aber ob die jetzt in meinem Leben bleiben ist letztendlich für mich jetzt nicht unbedingt notwendig für mein persönliches (über)Leben.

Und dann kam gestern ein Päckchen an - vom Esoterikforum - da hatte ich im Adventkalender ein Buch gewonnen - Uwe Sananda - Hier & Jetzt - Lebenswende - und der schildert seine Geschichte seiner Heilung - ich bin jetzt ca. bei der Hälfte.

Und weißt, was ich heute gemacht hab?

Nix

Also schon - aber jetzt nicht, drüber gegrübelt, wie ich das nächste Monatsende finanziell übersteh - sondern ich hab mich um 10 mit nem guten Bekannten getroffen und einen Event im April vor besprochen.

Und bevor ich zu dem Termin gefahren war, kam mir auch eine Idee, wie ich es doch noch schaffen kann, noch im Jänner so viel Geld auf zu treiben, dass auch das nächste Monatsende ohne fremde Hilfe "klappt" und ich werde Morgen beginnen, diese Idee um zu setzen.

Danach hab ich mir von meinem Schulungsinstitut eine Absage geholt, dass keine neuen Kurse in Aussicht sind, aber statt dessen hab ich gemütlich mit den Verantwortlichen Kaffee getrunken und mich nett unterhalten.

Und als ich mit Einkaufen fertig war bekam ich einen Anruf, dass ich kurz etwas erledigen sollte, was mir so viel Geld einbrachte, dass ich wieder mal ne Woche locker über die Runden komme - danach nochmals nen alten Bekannten getroffen - und mir in einem Lokal ein nettes Essen geleistet.

Und jetzt geh ich dann einfach schlafen - und freue mich drauf, was mich morgen erwartet. Ich weiß, dass ichs irgendwie schaffe - und ich bin auch überzeugt, dass dus schaffst, wenn du dirs zutraust - was auch immer du gerne schaffen würdest.

Das ist auch so ne Quintessenz aus dem Buch - zumindest für mich - einerseits darf ich den Schmerz ausleben - und raus lassen - und andererseits darf ich auch einfach das Leben genießen - in dem Rahmen, der mir grad zur Verfügung steht.

Ich hatte gestern beschlossen, dass es reicht - dass ich wieder gesund werde - und war fast ne Stunde durch den Schnee gestapft - hab den Kopf mal wieder ausrauchen lassen - und dann eben das Buch ausm Briefkasten geholt - hat wieder mal alles perfekt gepasst.

Und morgen setze ich meine Geldbeschaffungsidee um - schreibe an meinem eBook weiter - und wenn das Wetter halbwegs mit spielt werd ich nach Mittag wieder durch den Wald zum Postkasten stapfen, um auch meinem Körper wieder was Gutes zu tun.

In diesem Sinne wünsche ich - auch dir - eine erholsame und erkenntnisreiche Nacht - und freue mich auf deine nächsten Erfahrungsberichte - in welcher Form auch immer.

Umärmel und drück
 
AW: Angst vor Verlust

Strandläufer;213338 schrieb:
Ich hab am 19.1. einen Termin beim Therapeuten und hoffe schnell auf einen Therapieplatz. Mir recht es, ich mache mir sonst alles rund herum kaputt und mich noch dazu. Was bei mir derzeit abgeht ist einfach kaum zu ertragen!

Ich kenne die positiven Eigenschaften der Menschen, die mich umgeben sehr genau. Ich bin nur sehr kritisch mit mir und werfe mir vor, wenn ich nicht genügend aufmerksam bin und vieles mehr. Ich brauche diese Hilfe jetzt, sonst drehe ich noch durch!
LG
Elke

Der Perfektionismus kommt mir bekannt vor - ich weiß, wie hart das sein kann.
Mach dir bewusst, was du gut kannst, und mache auch mal mehr davon. Stelle dich der Kritik, und wenn du dabei bist durchzudrehen, lenke dich ein bisschen ab, es gibt genügend Möglichkeiten.
Und ca eine Woche später ist der "Fehler" egal geworden und niemand außer dir denkt noch daran. Und du merkst, dass die Welt trotzdem nicht aufhört.

Du kennst vor allem die guten Seiten der Menschen um dich. Konzentriere dich mal auf deren schlechte, davon haben nämlich die Menschen auch welche!

Leicht gewöhnt man sich daran, immer nur nach oben zu schauen und sich nur mit den Allerbesten zu vergleichen. Behalte auch mal das Gesamtbild im Auge. So schlecht bist du in der "Gesamtwertung" dann gar nicht.
 
AW: Angst vor Verlust

Erstmal ChristTina mal ganz doll knuuuuutsch :liebe1:
tja wir zwei, die plötzlich ganz und gar nagisch da stehen unser Innerstes nach aussen stülpen und es der Öffentlichkeit zugänglich machen. Unfassbar, dieser Weg.
Jahrelang habe ich gerne über meine bewältigte Vergangenheit, aber nie über die augenblicklichen Schwierigkeiten schreiben und reden können. Ich konnte nicht zugeben etwas nicht zu schaffen, schwach zu sein. Andauernd krieg ich das Feedback, dass man es kaum fassen könne, wie dünnhäutig ich sei, der Eindruck früher war eher der einer Frau die Haare auf den Zähnen hat.

ChrisTina ich muss ganz ehrlich sagen, das was du durchlebst möchte ich nicht erleben. Ich bin nicht umsonst im öffentlichen Dienst, ich hab Panik vor der Situation kein Futter mehr kaufen zu können. Na und der Kampf gegen deinen Ex, klasse ich hab mich z.B. geweigert die Scheidungskosten mitzutragen, wir hatten einen Anwalt, der meinen Ex vertreten hat. Was hab ich mich erst geschämt, nun weiß ich, es war richtig!

Heute ist etwas super schönes passiert. Erstmal haben sich ganz viele aus meinem Bekanntenkreis gemeldet, jeder mit so lieben Worten und Aussichten auf gemeinsame Unternehmungen. So soft, so weich, so extrem liebevoll!
Danke in die Runde, kann ich nur sagen.
Dann habe ich das erste Mal eine Situation durchgestanden, in der ich vermutlich noch vor einer Woche vor Panik kein Auge zu getan hätte, und ich schlafe wie ein Baby, Kontakt besteht noch (hoffe das bleibt so)-
Dann sitze ich auf meinem Trimmrad und fege so meine Runden bei Musik. Dann zieht das Jahr so an mir vorüber, all die super schönen Momente, Unterhaltungen, die ich hatte, Gesten und Gesichter, das Strahlen in den Augen wenn wir uns begegnet sind, von Menschen, die ich mag, Erlebnisse in den vielen Städten die ich im vergangenen Jahr besucht habe, so unendlich viel Schönes, so viel Liebe, so viele Menschen und ich allein in meiner Wohnung mit Kerzenlicht, meine Katzen dabei, Weihnachten mit den Kindern, Tränen ohne Ende immer und immer wieder, die dazu gehören und auch irgendwie schön waren.
Alles das zog wie ein Film an mir vorbei, so wie in Filmen, wenn eine Rückschau mit Musik untermalt wird. Das war ein Gefühl...unglaublich.

Wie reich ist das Leben zu mir gewesen, was habe ich alles fühlen und erleben dürfen. Ich wusste nicht, dass ein Mensch so viele Erinnerungen an klitzekleine Kleinigkeiten hat.

Ja ChrisTina, du liegst vermutlich sogar richtig mit deiner Vermutung, dass ich diese Therapie nicht brauchen werde. Montag werde ich auf den Psychologen treffen und ihn fragen. Wer weiß, vielleicht ist der Knoten schon geplatzt, wäre allerdings schon erstaunlich!

Ganz liebe Knuddelgrüße und ich drück dir ganz feste die Daumen, es wird dir gelingen.... du bist doch ChrisTina :)
Elke
 
AW: Angst vor Verlust

Hi Elke,

ich "weiß", dass ichs schaffe - brauchst dir um mich keine Gedanken zu machen.

Mir gings nur darum, dir mit zu teilen, dass ich mir in etwa vorstellen kann, welche Orkane in deinem Inneren toben - und dass es einfach gut so ist, wie es ist - und du damit auch nicht alleine bist.

Ich glaub, dass es grad für "starke Frauen" momentan eine extreme Herausfordrung ist, die oftmals jahrzehntelang vergrabenen Emotionen endlich wirklich zulassen zu können - und es sich auch zu gestatten, es zu dürfen.

Bin übrigens mit dem Buch jetzt fertig - der Schluss gefällt mir weniger - weil da kommen wieder die Engel und aufgestiegenen Meister ins Spiel - aber frau kann ja nicht alles haben - wär ja zu schön gewesen, wenns mal wer "ohne" schafft - naja, das schreib ich dann eben selber :)

Aber dazwischen gehts immer wieder um Heilung - und nach dessen Beschreibung genügt oftmals eine Erkenntnis, um den Heilvorgang ein zu leiten - und auch aus zu führen.

Ich wünsch dir auf jeden Fall einen Psychologen, der dir genau den Anstoß liefert, der dich auf deinem Weg einen Riesenschritt weiter bringt.
 
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Hi ChrisTina,
ich dachte du verfasst das Buch, hab ich falsch verstanden?
Ich denke auch, Anstöße sind wie Schneebälle, einmal ins Rollen gebracht, nehmen sie vieles mit auf ihrem Weg!
LG
Elke
 
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