Ängste

william a.

Member
Registriert
11 April 2004
Beiträge
9
Hallo Ihr.
Ich erfahre seit jeher eine gewisse Angst vor Menschen. Ich möchte mir gerne auf den Grund gehen, um zu erkennen, warum mir diese Angst geschieht, um sie schließlich aufzulösen. Ich habe tlw. wirklich große Probleme, obwohl ich andererseits eine große Zuneigung den Menschen gegenüber verspüre. Ich weiß, dass ich einfach nur den Kontakt suchen sollte, um mich davon zu überzeugen, dass es nichts zu befürchten gibt. Mich schwächt allerdings diese Panik im Vorfeld, die ich gern regulieren möchte. Gibt es Hilfe? Herzlichen Dank an Euch.

william
 
Werbung:
hallo william!

schon wieder du...
ich: kenne angst vor menschen
du: weiss aber nicht, ob es bei dir ähnlich ist.
frage: hast du angst vor allen menschen, oder gibt es freunde, wenn ja, wie viele (echte freunde meine ich)
ich: habe 3 echte freunde, bin 30 jahre alt. musst dich nicht schämen, wenn es "nur" einen gibt bei dir...
 
Hi Mina.

Früher hatte ich ein paar sehr gute Freunde. Ich habe sie nicht gepflegt, die Freundschaften. Inzwischen sind es zwei sehr gute Freunde, aber selbst bei den Menschen, wo ich mich im Grunde wohl fühle, befällt mich Angst, z. B. wenn ich sie länger nicht gesehen habe. Ich bin wohl eher so ein Typ, der das Flüchtige bevorzugt, vielleicht auch nur, damit ich mich nicht zeigen muss. Letztendlich ist es aber diese Nervosität, die mich befällt, wenn ich ins Außen gehe und Menschen wiedersehe. Was kann ich tun?
 
meine guten

freunde sehe ich inzwischen vielleicht alle 2 jahre... man muss nicht ständig aufeinanderhocken. so war das nicht gemeint. die 600 km, die uns trennen, verbinden uns noch mehr miteinander.

was meinst du mit angst, wenn du sie lange nicht siehst? fehlen sie dir dann? oder hast du bei langen sichtpausen eher das bedürfnis, die distanz zu vergrössern?
 
Ich meine, dass ich Angst vor der Begegnung habe. In meinem Leben spielt die Furcht vor Blamagen eine Rolle, außerdem denke ich immer, irgendetwas tun zu müssen, ob nun reden oder witzig sein oder wahnsinnig intelligent. Ich frage mich nur, wovor ich wirklich Angst habe und wie ich mich selbstbewusster gestalten kann.
 
william

langsam verstehe ich. einem sehr guten freund von mir geht es ähnlich. bei ihm ist es sehr ausgeprägt. er ging abends nicht aus, nur ins kino. mit mir ist er dann aber manchmal schon mitgegangen und hat sich einige male überwunden. es ist sogar mal passiert, dass er sich bei einem hamburg trip verabschiedete, weil er meinen anderen freund nicht ausstehen konnte. er hat sich überwinden müssen, aber sehr ehrlich sagte er, dass er ihn nicht ausstehen kann und gehen muss.

mittlerweile hat sich das verändert bei ihm.

mit der zeit wird sich das bei dir sicher auch ändern.

meinem freund war es auch unangenehm, mit fremden leuten zu quatschen. trotzdem war er sehr aufgeschlossen, obwohl alle das gegenteil von ihm dachten. bei mir wars auch so: ich dachte, der redet mit niemandem. sprach ihn an, und siehe da, eine sprudelnde quelle!
ich denke, er hat sich irgendwann vor langer zeit einen ruck gegeben und sich gesagt: mir kann nix passieren. wer das mit mir riskiert, ist cool. er hat sich entschieden. er hat sich für sich selbst entschieden. und das kannst du auch!
 
Das kenne ich auch

Bei mir ist das ganz ähnlich. Man verabredet sich mit einem/r Bekannten und freut sich auf der einen Seite, auf der anderen wird man plötzlich nervös und möchte am liebsten absagen. Dieses Gefühl kommt meist kurz vor dem Treffen.

Ich hab eine Freundin (waren mal drei), mit der ich mich alle zwei Monate mal treffe. Mit ihr kann ich eigentlich ganz zwanglos quatschen. Wenn wir unterwegs sind, habe ich oft das Gefühl irgendwie beobachtet zu werden. Alles nur Einbildung...hab ich mittlerweile begriffen ;)
Ich gehöre generell zu den stilleren Menschen. In Gesprächsrunden fällt es mir immer noch schwer einfach drauflos zu reden. Oft denke ich, es wurde doch eh schon alles gesagt, was soll ICH noch groß reden. Ich gehe deswegen auch selten aus, was natürlich nur an meiner eigenen Unsicherheit liegt.
So...zum einen hab ich angefangen meine Nervosität mit Autogenem Training zu bekämpfen, was auch sehr geholfen hat. Zum anderen habe ich mir immer selbst eingeredet (vor Treffen, oder währen dessen), dass ich ja jederzeit wieder gehen kann wenns mir nicht gefällt oder mich was stört.
Dieser Satz "dann gehste eben wieder", nimmt unheimlichen Druck von dir. Du bist zu nix gezwungen. Hast du das schonmal ausprobiert? Also mir hilft das sehr. Sag dir das ab und zu wenn die Nervosität wieder hochkommt.

Ich muss natürlich sagen, dass ich trotzdem noch ein unsicherer Mensch bin. Wird sich wohl so schnell auch nicht ändern. Ich habe es aber angenommen
so zu sein, setze mich nicht mehr unter Druck und nehme es mit Humor :)
Alles Liebe
Michi
 
William,
könntest Du Dich diesen 2 Freunden öffnen, und ihnen mal ganz offen Deine Angst zeigen?


Dieses Öffnen muss man üben. Und Dann, wenn Du Dich in diesem geschützten Rahmen öffnest, wirst Du auch noch ein paar Dinge Hinter dieser Angst entdecken.

Versuche es.
 
Danke für Eure offenen Worte.

Augen: Am liebsten wäre mir natürlich, Du erzählst mir nun, was ich dahinter entdecken werde. Was natürlich Unfug ist, da es jeder in seiner Situation anders erlebt. Ich danke Dir sehr, es scheint der direkteste Weg zu sein, den Du vermittelst.
 
william

du erwartest, dass dir jetzt jemand den grund für das alles erklärt. den wirst du selber herausfinden. habe keine angst, du bist kein monster oder sonstwas. es gibt kein dunkles geheimnis, das es zu entdecken gibt.

der grund wird langsam an die oberfläche kommen, sobald du deinen mut zusammennimmst und dich änderst. es ist schon ausreichend, wenn du deine unzufriedenheit in worte fassen kannst, weisst, welches verhalten dir schwierigkeiten macht oder dir zu denken gibt. wenn du diese punkte anpackst und was dagegen tust, löst sich alles mehr oder weniger von alleine.

wünsche dir viel spass! es kann nur gutgehen!!!

:banane:
 
william a. schrieb:
Meine größte Angst?

Uninteressant zu sein, nicht zu genügen, Unsicherheit auszustrahlen.


Lieber William

DAS macht in der Tat Angst!
Du machst Dein Wohlfuehlen ganz vom Aussen abhaengig. Damit BIST Du unsicher. Man kann nur dass "ausstrahlen" was in einem ist.
Es ist nichts Schlimmes, unsicher zu sein. Lerne, sicher in Dir selbst zu werden.
Alles in Dir ist ok. Du bist, wie Du bist. Du hast ein Recht, zu lernen.

Was das "genuegen" betrifft: Wenn Du Dir Masstaebe im Aussen suchst, wirst Du dem NIEMALS genuegen koennen. Wichtig ist, dass Du lernst, Dir selbst zu genuegen. Hoer auf, diesbezueglich im Aussen zu suchen. Jeder von uns ist einmalig, jeder von uns selbst weiss am Besten, was fuer einem selbst das Beste ist.

Was kuemmert es Dich, ob Dich jemand interessant findet. Damit machst Du einen weitern Punkt vom Aussen abhaengig. Da Du individuell und einmalig bist udn jeder Andere das auch ist, so sind alle in dieser Beziehung gleich. Wenn Du versuchst, "interessant" zu sin, kannst Du das tun, indem Du einfach bist, der Du bist, oder Du schmueckst Dich mit Federn, die Dir nicht gehoeren und ver...rschst damit Deine Umgebung und Dich selbst.



lg
Chris
 
Hallo Seelenflügel.

Danke für Deine Präsenz.

Was Du schreibst, leuchtet mir alles ein. Ich möchte sagen, dass mir theoretisch alles klar ist, was schief läuft. Für mich steht im Grunde die Frage, wie kann ich mich stimmen, wie kann ich bei mir bleiben, wie kann ich aus mir heraus leben? Verstehst Du, was ich meine?

Danke für alles, Seelenflügel.

w.
 
Werbung:
william a. schrieb:
Hallo Seelenflügel.

Danke für Deine Präsenz.

Was Du schreibst, leuchtet mir alles ein. Ich möchte sagen, dass mir theoretisch alles klar ist, was schief läuft. Für mich steht im Grunde die Frage, wie kann ich mich stimmen, wie kann ich bei mir bleiben, wie kann ich aus mir heraus leben? Verstehst Du, was ich meine?

Danke für alles, Seelenflügel.

w.

Gern geschehn.

Tja, auf Knopfdruck geht das nicht, denn die Seele ist eine komplexe Angelegenheit. Du kannst nur Schritt fuer Schritt aus einem alten Schema entwachsen. Das wichtigste dabei ist das Erkennen. Ohne das Erkennen het mal gar nichts. Dem Erkennen folgt die Umsetztung, sonst geht es nicht weiter. Nicht weitergehen wiederum bedeutet Stillstand.
Alles aller erstes ist es aeusserst wichtig, dass Du dich annimmst, SO WIE DU BIST, mit all Deinen von dir gefuehlten Unzulaenglichkeiten. Es gibt keinen "perfekten" Menschen in dem Sinne. Lerne, Dich anzunehmen und zu lieben. Beginne, Dein Tun zu lieben. Dein unmittelbares Umfeld zu lieben. Tu alles, was Du tust in Liebe und Aufmerksamkeit. Dann betrachte nach einer Weile, was sich alles veraendert hat.

;)

lg

Chris
 
Zurück
Oben