Belastende Konflikte - mehr Gelassenheit

Mahal

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1 November 2011
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Hallo zusammen,

die Konflikte mit meinen Eltern machen mir immer wieder sehr zu schaffen. Ich schäme mich, weil ich mich im Alter von 50 Jahren immer noch unentwegt von meinen Eltern degradieren, beschimpfen und schlecht behandeln lasse.

Ich wohne 300km entfernt und besuche sie nur ca. einmal in 2 Jahren. Das Drama spielt sich also am Telefon ab, und natürlich, wenn ich mal zu Besuch komme.
Geschichten von Bevormundung, Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit hört man überwiegend von jüngeren Leuten. Man sollte meinen, dass ein Mann meines Alters irgendwann mal damit klarkommt.

Meine Geschichte ist so endlos lang, das kann ich hier unmöglich alles erzählen, es wäre eine einzige Zumutung. Ich habe liebe Freunde und die wunderbarste Lebensgefährtin der Welt. Die sind meist geduldig und immer freundlich zu mir, aber genau deshalb will ich sie nicht mehr mit meinem Mist belämmern.
Und so gebe ich manchmal vor, dass es mir gut geht, obwohl es nicht stimmt. Ich will aber auch nicht lügen. In diesem Zwiespalt fühle mich manchmal einsam, obgleich da jemand ist, die mich so liebt, wie ich bin. Ich will das nicht ausnutzen, und versuche deshalb, mich zusammenzureißen. Ich spüre den Druck, endlich mal mit meinem Mist klarkommen zu müssen. Phasenweise gelingt es, dann wieder nicht.

Im Allgemeinen bin ich ein starker Mann mit klarem Blick, mit Aufrichtigkeit und ausgesprochen viel Durchhaltevermögen. Die mich mögen, erleben mich als liebevollen und geduldigen Mensch, der auch gern Verantwortung übernimmt. Ich bin so gut wie nie schlecht gelaunt, aber in mir drin manchmal traurig.
Meine Schwäche scheint, dass ich nicht so leicht aus Denkschleifen herausfinde. Ich reflektiere mich, suche "Schuld" nie bei anderen und bin auch kritikfähig.

Freilich kenne ich auch die üblichen Ratschläge: Distanz halten, Kontakt abbrechen, sich nicht alles so zu Herzen zu nehmen, sich auf die Liebsten und seine Freunde konzentrieren. Leider habe ich keine eigenen Kinder, das hatte nicht geklappt. Ich halte diese Ratschläge für richtig, schaffe es aber trotzdem nicht, mit dem Vorwürfen und Beschuldigungen meiner Eltern gelassen umzugehen.

Ich habe jetzt keine konkrete Frage.
Aber mir würde helfen, von euch mal zu hören, wie ihr mit Menschen aus der Familie umgeht, die euch ganz offensichtlich nicht gut behandeln. Ich bin durch die Streitigkeiten und Vorwürfe manchmal schon so irritiert, dass ich teilweise garnicht mehr weiß, was richtig oder falsch ist.

Zudem bin ich der Ansicht, dass man anderen Mensch nicht automatisch immer gleich eins aufs Maul hauen muss, wenn die mal was falsch machen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass das insgesamt recht üblich (geworden) ist, man sieht's z.B. in der Politik.

Erzählt auch von eure Trauer und Verzweiflung.
Oder, wer von euch schafft es, solche Situationen mit Humor erträglicher zu machen? Wer von euch schafft es, bei ständigen Vorwürfen trotzdem noch entspannt zu bleiben, oder sich zumindest zusammenreißen zu können? Solche Menschen bewundere ich. Ich bin nun nicht so sehr der Lachkasper, aber die Humor-Variante spricht mich an. Ist allerding nicht ganz einfach.

Ich freue mich auf eure Antworte, vielen Dank.
 
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Hallo Mahal!

Das was du beschreibst kenne ich von meiner Familie nicht. Die einzige Person die mich in letzter Zeit zum Rasen gebracht hat, war der Ex-Freund meiner Schwester.

Verprügeln ist zwar wirklich keine Lösung, aber nach einer Weile hatte ich das dringende Bedürfnis ihm mal so richtig kräftig eine zu verpassen ... gemacht habe ich es nicht.

Wenn man im Allgemeinen noch mit den Personen reden kann, hat es sich für mich bisher als nützlich erwiesen den betreffenden Menschen einfach zu sagen, wenn ich etwas nicht möchte. Meistens steckt hinter solchen Aussagen etwas ganz banales und oft meinen sie es nicht böse, wollen auf ihre eigene Art helfen, verfehlen dabei allerdings Sinn und Zweck um Einiges. Absicht ist das dann nicht.

Wenn sich allerdings jemand auf meine Kosten amüsieren will, einen auf "cool" macht, reagiere ich meistens gar nicht mehr und denke mir nur meinen Teil. Wozu auch? Ob das richtig ist, weiß ich nicht.

Wie das bei deinen Eltern ist kann ich nicht beurteilen, dennoch interessiert es mich, was da genau bei dir passiert!?
Inwiefern behandeln sie dich schlecht und beschimpfen dich? Was ist deren Grund das zu tun, was sie tun?

Immer einen auf Gutmensch zu machen, habe ich mir abgewöhnt. Das heißt nicht, dass ich jetzt jeden direkt beschimpfe oder mit Prügel drohe, sondern auch mal meine Meinung sage ... alles andere brachte mir auf Dauer nur Sodbrennen.

Dass es eine allgemeine Lösung gibt, halte ich jedenfalls für unwahrscheinlich. Es kommt immer darauf an mit wem man einen Konflikt hat, wie konfliktfähig die Personen sind, worum es geht und so weiter und sofort. Ein gutes Gespür in solchen Situationen und ein gesundes Selbstbewusstsein könnten helfen!

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo Mahal!

Zunächst aus meiner Sicht, danke für das Thema! Ich kann aus meiner Lebenserfahrung heraus aus einigen Geschichten kramen.
Meine Eltern sind bereits gestorben, doch ähnlich wie bei dir war der Umgang und die Beziehung nicht immer leicht.

Wenn man heute sein Problem beschreibt, erfährt man auch Ratschläge, gute Ratschläge und man weiss eigentlich, wie es funktioniert, kann es aber nicht umsetzen.

Interessanterweise bin ich ein Mensch, je mehr Probleme in mein Leben kamen, desto ruhiger und gelassener wurde ich. Es gab dazu kein Rezept, es kam einfach. Eines Tages wachte ich auf und war komplett relext mit einem Haufen Problemen ohne Erklärung.

Es gab jedoch einmal eine Geschichte wo ich einen einfachen Satz eins zu eins übernommen hatte und an diesen Satz denke ich noch heute.
Die Geschichte dazu, ich hatte eines Tages Unwohlsein und es fühlte sich an als ob mein Herzschlag komplett durcheinander war. Der Internist fand gar nichts, Blutdruck 120/70, wobei als Diagnose stand, Überlastungssyndrom

Ein zweiter Internist, der in dieser Praxis war, meinte, nehmen sie keine Medikamente, einfach leben damit und blickte mich an.

Dieser Satz, einfach leben damit durchdringte mich. Es ist tatsächlich so einfach, ich muss es nicht bekämpfen, sondern ich lebe einfach damit.
Ich stellte dann fest, wenn ich mir sage, ich lebe einfach damit, hört es auch auf.

Wie du aber liest, ist es wieder ein Ratschlag, lebe einfach damit.

Eine zweite Geschichte:
Ich kenne einen früheren sehr guten Marathonläufer, der auch Bewerbe gewonnen hat, oder unter den besten zu finden war. Ich traf ihn immer wieder und mir ist aufgefallen, dass er dabei immer gegangen ist. Ich fragte ihm, warum läufst du nicht? Er meinte, flott spazierengehen ist angenehm und gesund, ich muss niemanden mehr und mir selber etwas beweisen.

Auch dieser Satz war etwas, was mich formte, einfach damit leben so wie es kommt und niemanden etwas beweisen zu müssen.
In meiner Lebensphase kamen immer gewisse Sätze oder Erlebnisse von Menschen die mich durcharbeiteten.
Deswegen ist ein Ratschlag meistens etwas bekanntes, ja ich kenne es, es ist aber nicht umsetzbar.

Es sind meistens Erlebnisse und irgendwelche ganz einfache Wortwendungen die unerwartet in dich wirken.
Ich wünsche dir, dass du diesen begegnest, ich zweifle aber ob es in diesem Posting sein wird.

Das einfach leben damit und niemanden etwas beweisen zu müssen sind damit zwei wichtige Sätze, die mir immer wieder Ruhe und Gelassenheit schenken, egal welche Situation.

Ich hatte ähnliche Probleme im Umgang mit den Eltern, aber ich bekam das mental in den Griff, mit einfach leben damit.
Ob das gut ist oder nicht weiss ich nicht, aber ich habe damit gut gelebt.

Was ich für mich selber heute meine, zwischenmenschliche Beziehungen, die ich auch hatte mit den Eltern vermisse ich heute besonders.
Wenn heute ein Vater oder eine Mutter, oder beide gemeinsam dich heute berieseln mit Vorwürfen, man glaubt gar nicht, dass man das einmal besonders vermisst, wie auch. In dieser Phase hat man wertvolle Schätze, dass weiss man aber erst irgendwann und nicht jetzt, wenn Probleme einwirken, deswegen ist dieser Absatz auch nicht hilfreich und klingt vielleicht nur seltsam.

Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, dass du Kritik, oder Beschimpfung nicht allzu sehr an dir wirken lässt. Zusammengefasst waren meine Sätze zu innere Ruhe und Gelassen zu zwischenmenschlichen Beziehungen:

.....dann einfach damit leben
(weil die Eltern momentan nicht anders sein können/wollen als sie derzeit sind und du
momentan nicht ander sein kannst/willst als du bist)

.....ich muss niemanden etwas beweisen

LG
Ritter Omlett
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ritter Omlett!

Im Kern gefällt mir dein Statement, jedoch habe ich für mich in letzter Zeit ziemliche Zweifel gehabt wie man diese Geduld, das Hinnehmen, wirklich Leben kann und nicht eher Gefahr läuft zum Spielball zu werden.

Ziehst du für dich denn Grenzen, wann du "einfach damit lebst", oder sagst du auch mal etwas, wenn dir eine bestimmte Sache nicht gefällt?
Die Sache mit dem Internisten hätte ja auch leicht in die falsche Richtung führen können, wenn es sich um eine Fehldiagnose gehandelt hätte. Ich bin mir nicht sicher ob es so klug ist, alles "zu ertragen". Man hat ja auch eine Verantwortung gegenüber sich selbst, oder!?

Es sind meistens Erlebnisse und irgendwelche ganz einfache Wortwendungen die unerwartet in dich wirken.

Ein schöner und wahrer Satz finde ich :)

Liebe Grüße
Sebastian
 
Hallo Mahal,

leider (wie ich sagen muss) kenne ich, das, was du da beschreibst, nur zu gut aus eigener Erfahrung.

Meine Mutter hat mir sehr gerne mit ihren Seitenhieben und Spitzfindigkeiten, ihren Schuldzuweisungen und Lieblosigkeiten das Leben zur Hölle gemacht. Sie wollte mir weh tun - und hat das auch geschafft. An anderer Stelle schrieb ich schon hier im Forum davon.

Als meine Mutter starb, war ich Mitte 40, selber Mutter einer erwachsenen Tochter, verheiratet und stand voll im Berufsleben. Ich stand also mit beiden Beinen mitten im Leben. Doch meiner Mutter gelang es trotzdem mich mit ihren Gemeinheiten immer wieder aus der Fassung zu bringen und mich an mich selbst zweifeln zu lassen. Ich kam einfach nicht gegen sie an.

Stets sah sie sich als Opfer sämtlicher Umstände, die ihr Leben erschwerten. Mein Vater starb früh, als er Anfang 40 war. Natürlich waren es wir Kinder, die in den Augen unserer Mutter sein Leben unmöglich gemacht hatten.

Diese, kurz nach dem Tode unseres Vaters, in einem Nebensatz hingeworfene Anschuldigung, begleitete mich viele Jahre. Erst als ich erwachsen war, erkannte ich die Perfidität dieser Aussage und was sie besonders in den Seelen meiner jüngeren Geschwister, ausgelöst haben mochte. Von mir will ich da gar nicht sprechen.

Als ich aufwuchs, war ich täglich "schuld" an allem, was meiner Mutter gerade so einfiel. Details hier zu nennen, führten jetzt einfach zu weit.

Mit Mitte 20 wurde ich sehr krank. Mein Mann und meine Tochter hätten sehr die Hilfe meiner Mutter nötig gehabt, als ich monatelang im Krankenhaus lag. Aber anstatt einmal für uns da zu sein, schien meine Mutter irgendwie enttäuscht, dass ihre älteste Tochter noch nicht einmal an einem "richtigen" Krebs litt, sondern lediglich einen verhältnismäßig gutartigen Knochentumor hatte. Noch nicht einmal das konnte ich also hinkriegen...!

Als wir aus beruflichen Gründen weiter fortziehen mussten, wurde das Verhältnis zu meiner Mutter ein wenig erträglicher. Aber durch ihre kalte Gleichgültigkeit machte sie unsere Besuche oft unerträglich. So dass wir diese auf ein Minimum beschränkten.

Erst als meine Mutter an Krebs erkrankte, besserte sich unser Verhältnis ein wenig, denn sie schien zu spüren, dass sie da einiges falsch gemacht hatte. Außerdem stellte sie wohl fest, dass ich doch nicht so unfähig, dumm und hässlich war, wie sie mir öfters vorgeworfen hatte.

Wir schafften es irgendwie ein relativ normales Verhältnis zueinander zu entwickeln. Wir sprachen zwar nie miteinander über unsere Probleme, doch an ihrem Totenbett hatte ich meinen Frieden mit ihr geschlossen.

Ich wollte (um unserer beider Willen), dass sie in Frieden ihre Augen schließen konnte. Das ist geglückt.

Dir kann ich nur raten, die Probleme mit deinen Eltern, vielleicht mithilfe eines Mediatoren, zu besprechen. Gelingt das nicht, wäre auch ich für einen konsequenten Kontaktabbruch. Dein Seelenheil ist wichtiger als der Kontakt zu Eltern, die dich nicht so akzeptieren können wie du bist.

Ansonsten würdest du irgendwann den Respekt vor dir selber verlieren. Tu dir das nicht an!

Mit manchen Dingen kann auch ich gut leben, doch nicht alle Probleme nehme ich einfach so hin. Ich löse sie - so möglich.
 
Hallo Sebastian!

Das Thema beinhaltet natürlich riesiges Potential und ist rückwirkend auf mein Leben sehr situationsabhängig. Dieses Gefühl dass ich dabei hatte kann ich eventuell mit einem Beispiel beschreiben, ist aber insgesamt schwierig richtig in Worten zu fassen.

Was bedeutet für mich hinnehmen und läuft man in Gefahr Spielball zu werden? Wie sieht es mit Grenzen und Abgrenzungen aus.
Das ist ein persönliches Empfinden insgesamt, dass fühlt jeder Mensch anders in sich, denke ich mir.

Wenn ich heute mit einer Sache gut lebe, sie hinnehme, muss ich diese Sache nicht bekämpfen. Wenn ich heute mit einer Sache nicht gut leben kann, sie bekämpfen will und muss, damit bin Spielball. Spielball bin ich dann, wenn dauernde Kritik meine Wege beeinflusst, mein Wohlbefinden stört.

Ja, ich habe es gelernt mit gewissen Dingen zu leben. Ich denke mir das hat mir meine Gesundheit von heute erhalten. Aktuell gibt es wieder in meiner Familie zwei Menschen mit geringer Lebenserwartung (Metastasenbildungen etc.) will das aber jetzt nicht genauer beschreiben, es sieht eben nicht gut aus.

Ich lebe damit. Das bedeutet rein für mich, ich stehe dabei an erster Stelle und bin mental für die nächsten Hiobsbotschaften gewappnet. Was bringt es mir nicht einverstanden zu sein damit? Kann ich damit nicht leben mit der Situation, schwäche ich mich selber und kann die Hilfe nicht geben, die ich derzeit gebe und das damit leben ist die Abgrenzung, somit kann ich in Schmerzensschreie gehen und dort Hilfe geben, dort wo andere aufgegeben haben und kann den nächsten Tag wieder für mich gestalten und meinen Bedürfnissen.

Kritik an mich, bedeutet aber zuerst die Auseinandersetzung, was ist daran okay oder nicht? Finde ich nichts daran, so sage ich es, dass was du gesagt hast, hat für mich keinen Inhalt, ich ändere nichts. Es kommt dann auch auf den Ton an, wie man Kritik aneinander bespricht.

Man kann durchaus einander respektvoll sich kritisieren, dann kann man auf Inhalte genau eingehen. Ist dieser Respekt nicht gegenseitig, sondern ein rülpelhaftes kritisieren, sage ich dann auch, ich bin dir keinerlei Rechenschaften schuldig, suche dir andere aus, die dein Gekeife hören wollen.

Insgesamt ist es besser verschiedene Situationen zu akzeptieren, zb die Eltern, da wird es schon schwieriger, dass sind Bäume die man schlecht versetzen kann. Wenn man damit lebt, hat es keine Macht, die Macht hat es dann, wenn es mich dauernd ärgert und beeinflusst, so habe ich es erfahren.

Oft gehe ich in meinem Ritual bewusst meine Wege, die ich gehe, weil sie meine sind und denke mir manchmal, viele reden zu viel und zu oft. Aktuell kann ich durchaus sagen, dass ich recht zufrieden, trotz derzeit schwieriger aktueller Situation meine Wege gehe.

Damit einfach leben kann daher für mich auf meine Persönlichkeit bezogen das Ziehen der Grenzen bedeuten, damit nicht leben zu können, kann eher der Spielball sein.

Meine Lebensphilsophie die mir hilft ist vielleicht auf meine Persönlichkeit maßgeschneidert, könnte aber für eine andere Persönlichkeit Gift sein. Es ist eben nur ein vielleicht vorläufiger Weg um mein eigenes Leben gut zu leben. Solange ich gut lebe damit, ist es unerheblich, wie mein Sein beurteilt wird. Eine andere Persönlichkeit hat einen ganz anderen Weg, der maßgeschneidert ist, aber nichts für mich wäre.

Die Meinungen die ich erteile sozusagen zu einem Thema sind immer nur subjektiv und eine Einladung zu meiner Welt, ob hier etwas vorhanden ist, was man verwenden kann.

Dein Posting Sebastian mit der grundsätzlichen Frage, ziehe ich damit Grenzen, kann ich damit leben etc. war für mich dahingehend wichtig um alles zu überdenken, das Leben und die eigene Philosophie finde ich ist immer ein Jetztzustand, laufende Ereignisse können immer wieder, wie es so schön heisst zu einem Update führen :))

LG
Ritter Omlett
 
Hallo Mahal,

leider trafen auch Deine Aussagen auf mich zu.

Ich bin in einer Sekte groß geworden, habe mich nach meiner Verheiratung abgewandt und wurde ausgeschlossen.
Ein Unding für meine Mutter, durfte sie doch überhaupt keinen Kontakt zu mir haben ... und ich konnte keine Kinder bekommen, was für ein Makel.

Es gab einige unschöne Auseinandersetzungen mit meiner Mutter und Schwester bzgl. meines Vaters.
Und ich habe den Kontakt zu Mutter und Schwester mit Ankündigung rigoros abgebrochen - keinTelefonat, kein Brief, nichts -

Als meine Mutter einen Schlaganfall erlitt, fuhr ich hin und hab ihr, zusammen mit meinem Bruder, alle diese jahrelangen Verunglimpfungen im wahrsten Sinne des Wortes aufs Bett gekotzt. Das war auch da letzte Mal dass wir uns sahen.
Schuldgefühle habe ich deswegen überhaupt nicht, sie war in keiner Weise damit einverstanden wie ich mein Leben lebe. Ihres hat ihr wahrscheinlich auch nicht so gut gefallen.

Mit meiner Schwester hatte ich kurzen Kontakt nach GöGa's Tod, der sich aber schnell wieder verflüchtigt hat und sie mich nur bevormunden wollte und auch nicht damit einverstanden war, wie ich mein Leben lebe.

Bin nur mir verpflichtet, schließe meine Wohnung ab und verreise. Ich bin nun in Rente, habe einen Lebensgefährten und halte mich zur Zeit im arabischen Raum auf und nur ein paar Freunde wissen, dass es mir gut geht.


Ich denke mir, dass es keinen Sinn hat, mit Deinen (alten) Eltern über die andauernden Probleme zu reden. Sie ändern ihre Sichtweise nicht mehr. Da hilft nur Abstand ... und den Telefonhörer einfach auflegen!

Ich wünsche mir für Dich, dass Du Dein Leben mit Deiner Lebensgefährtin gut lebst und Dich nicht von Deinen Eltern weiter runterziehen läßt!
 
Hallo Mahal

Es ist ein typisches Familienthema und kommt gar nicht so selten vor. Wenn die Eltern sich in dieser sehr ausgeprägten autoritären Weise gegenüber einem erwachsenen mitten im Leben stehenden Mitglied der Familie verhalten, hat es einen Grund.
Nach meinem Gefühl, repräsentierst Du etwas für die Eltern, welches sie sehr belastet und vielleicht auch ihnen etwas genommen hat, oder sie wurden auf Grund deiner Anwesenheit in irgendwas benachteiligt?
Betrachtest du in diesem Zusammenhang, die Familie der Mutter und die Familie des Vaters, wirst du auf einige Ungereimtheiten stoßen, ebenso bei der Betrachtung deiner Geschwister. Bitte glaube dabei nicht, was die "Familie" erzählt, sondern, das was dein Gefühl dir sagt.

Wenn du noch mehr Klarheit zu deinem Verhältnis zu den Eltern haben möchtest, dann gehe zu den Großeltern und zu früheren Jahren: 1912, 1913, 1889, 2011. Deine Partnerin kann dir dabei helfen.
 
Lieber Druide,

wie kommst du zu diesen Annahmen? Ich bitte um genaue (auch für Nicht-Esoteriker verständliche) Erläuterung, am besten mit belegbaren Nachweisen. Besonders hinsichtlich der von dir genannten Daten!
 
Wenn ich mich nicht täusche soll das in etwa bedeuten "Deine Eltern lassen ihren Frust an dir aus, den sie mit dir in Verbindung bringen".
Oder?
 
Für mich bedeuten die Aussagen eigentlich hauptsächlich eines: wenn ich in Schwierigkeiten stecke, bin niemals ich selber verantwortlich, sondern meine Vorfahren. Die sind natürlich auch nicht verantwortlich. Schließlich haben ja auch sie ihre Vorfahren...

Wozu soll das bei der Lösung heutiger Konflikte/Probleme/Sorgen hilfreich sein?

Davon einmal abgesehen bin ich der Ansicht, dass eine professionelle Familienaufstellung im Rahmen einer Psychotherapie in die Hände eines erfahrenen Therapeuten gehört. Wie mir ein Bekannter, er ist Psychologe, einmal sagte, kann eine Familienaufstellung ein Mittel sein um familiäre Verknüpfungen eines Patienten zu erkennen. Sie dient der Erkenntnis, nicht der Lösung der Probleme - oder gar der Heilung einer psychosomatischen Erkrankung.

Wir hier im Forum können lediglich zuhören und Ratschläge geben, wenn Menschen hier schreiben. Niemals mehr!
 
Hallo liebe Clara
Danke für deine Meinung. Dieser gibt es nichts hinzu zu fügen. Jeder hat eben seine eigene Wahrnehmung.

Wünsche dir alles Liebe!
lg Druide
 
Wenn ich mich nicht täusche soll das in etwa bedeuten "Deine Eltern lassen ihren Frust an dir aus, den sie mit dir in Verbindung bringen".
Oder?

Hallo Sebastian
Da ist nun wiederum deine Interpretation und so habe ich es nicht geschrieben. Die Eltern können da recht wenig dafür, denn sie werden ja von ihren Familien wiederum beeinflusst.
Ich habe ja des Thema "Familie" an einer anderen Stelle angesprochen und das hatte schon einen konkreten Hintergrund.

Wünsche dir alles Liebe!
lg Druide
 
Lieber Druide,

wie kommst du zu diesen Annahmen? Ich bitte um genaue (auch für Nicht-Esoteriker verständliche) Erläuterung, am besten mit belegbaren Nachweisen. Besonders hinsichtlich der von dir genannten Daten!

Liebe Clara
Danke für deine Fragen.
Die Natur hat uns sehr reichhaltig mit Möglichkeiten ausgestattet, unsere Umwelt wahrzunehmen. Wir haben unsere 5 Sinne und mit denen können wir uns im täglichen Leben ganz gut zurecht finden. Die gesamten Wahrnehmungen unserer Umwelt mit dem vegetativen Nervensystem, könnten wir als Bewusstsein bezeichnen. Das ist die eine Seite.
Darüber hinaus, gibt es aber auch noch Wahrnehmungen, die damit nichts zu tun haben und die landläufig als "Bauchgefühl" bezeichnet werden. Auch die Ahnungen gehören dazu. Wir machen z.B. eine Reise und "ahnen", dass etwas passiert - und es geschieht auch so. Oder es gibt den Ausspruch: "Ich hatte von Anfang ein schlechtes Gefühl, dass alles gut gehen wird..."
Du hast z.B. Entscheidungen treffen müssen, die dir niemand abgenommen hat und du hast sie nicht allein mit dem Verstand getroffen - wie wir alle, wenn etwas Ungewisses und nicht Kalkulierbares auf uns zukommt. Auch da gibt es eine Komponente, die du nicht rational erfassen kannst, aber du bist gezwungen dich zu entscheiden.

Es ist das Bauchgefühl, oder das Unterbewusstsein, welches uns an dieser Stelle hilft - und sehr oft fällen wir dadurch die richtige Entscheidung. Es muss also noch etwas in uns sein, welches uns befähigt, Dinge zu erfassen, welche unsere fünf Sinne nicht können.
Da wäre auch die Mutter, die spürt, dass ihr Kind in Gefahr ist und es grade noch vor dem sicheren Unglück retten kann. Oder in Kriegszeiten die Mütter, die gespürt haben, wenn ihre Söhne gefallen sind. Aber auch die Mütter, die fest an ihren vermissten Sohn geglaubt haben, dass er noch lebt - und die recht behalten haben? Wer hat diesen Frauen diese Information gegeben? Wissenschaftlich nicht erklärbar....

Wenn du selbst Kinder hast, ist dir vielleicht aufgefallen, dass sie im Alter von 3-6 Jahren sehr viele "Selbstgespräche" führen, aber auch mit irgendwelchen "Freunden" reden, die aber rein in ihrer Phantasie existieren. Welchen Zugang haben diese Kinder?

Es gibt offensichtlich in uns noch eine "Begabung", die zwar verkümmert ist, aber teilweise noch arbeitet und die uns erlaubt, Dinge wahrzunehmen, die sonst nicht möglich sind. Die Wissenschaft tut sich schwer hier eine entsprechende Erklärung zu finden, kommt aber der Sache immer näher. (morphogenetische Felder Quantenmechanik) Es gibt übrigens eine neue wissenschaftliche Disziplin, die Epigenetik, welches sich genau mit dem Einfluss der Generationen befasst, aber vor allem auch um Krebserkrankungen heilen zu können.

Ich selbst wiederum komme eigentlich aus der Technik und bin vor ca. 10 Jahren in Salzburg auf die Esoterik gestoßen und habe seit dieser Zeit einen kontinuierlichen Entwicklungsweg durchlaufen und durfte sehr viel lernen, vor allem über mich selbst. Der oben geschilderte Fall ist mir nicht fremd, da ich in meiner Arbeit des öfteren damit zu tun habe.
 
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Hallo Sebastian
Da ist nun wiederum deine Interpretation und so habe ich es nicht geschrieben. Die Eltern können da recht wenig dafür, denn sie werden ja von ihren Familien wiederum beeinflusst.
Ich habe ja des Thema "Familie" an einer anderen Stelle angesprochen und das hatte schon einen konkreten Hintergrund.

Wünsche dir alles Liebe!
lg Druide

Hallo Druide!

So hatte ich den Kommentar tatsächlich Verstanden. Aber so ist das wohl nun mal mit Sender und Empfänger in der Kommunikation.

Wo würde denn in der Familienaufstellung die eigentliche Ursache gesucht, wenn man den Ursprung immer in einer vorherigen Generation sucht?
So gesehen ließe sich das ja bis zu den Einzellern zurückverfolgen und niemand ist am Ende für irgendwas verantwortlich :-/

Dir auch alles Gute.
Sebastian
 
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