Beziehungsende in Liebe?

blaureni

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10 Januar 2012
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Liebe Forenmitglieder!

Ich bin neu hier und habe ein turbulentes Jahr hinter mir.
Trennung - Geliebtenstatus - Fast-Zusammenleben
Und um dieses Fast-Zusammenleben geht es mir.

Mein Freund lebt seit Anfang Januar bei mir, nachdem ich die Beziehung fast beendet hätte, weil ich den Geliebtenstatus (ca. 12 Monate) nicht mehr ertragen konnte. Viele wissen um das Drama der Demütigungen, das Gefühlschaos, die Minderwertigkeitsgefühle, die seelischen Schmerzen. Das sollte vorbei sein.

Und genau das war der Auslöser, dass er bei mir zum Teil eingezogen ist.
Es ist alles wunderbar, wir verstehen uns, lieben uns, der Alltag läuft, wenn da nicht ...

Und darum geht es: Seine Frau, seine Kinder (18 und 14 Jahre) wären.

Nach seiner Meinung wäre ein Ende für ihn nur in Liebe und Freundschaft machbar. Die Ex-Frau darf/sollte nicht leiden. (Er hat Schuldgefühle, denn in seiner Ehe gab es keinen Streit, keine großen Disharmonien, die verletzen, aber viel Einsamkeit dafür, Auseinanderleben, Alleinsein beruhend auf unterschiedlichen Interessen, Bildungsniveaus und ganz einfach Charaktereigenschaften das Leben zu leben. Er war der Macher, Leiter, Führer, Bestimmer, Gestalter, der Motor und sie hat manches angenommen, sich entwickelt und manches nicht.)

Und so gibt es regelmäßige Termine (an den Wochenenden ein Abend + Nacht + Tag und ein Abend + Nacht in der Woche) an denen er nach "Hause" fährt.

Es gibt keinen Sex, die Treue ist da, aber es macht ihm nichts aus, das Ehebett zu teilen. (Sie wären Freunde und es wäre alles sehr harmonisch und seine Frau bräuchte das. Sein Unterbewusstsein sagt etwas anderes, denn er kann dort nicht schlafen) An seiner Aufrichtigkeit besteht kein Zweifel, so genau kenne ich ihn.

Ich habe Angst, dass er durch sein Handeln seine Frau in eine Abhängigkeit treibt.

Es ist so wahnsinnig schwer loszulassen.
Selbst mir ging es so, wo ich so verletzt wurde in meiner Ehe und ich die Trennung als Befreiung angesehen habe.

Ich versuche ihm ins Gewissen zu reden, darauf aufmerksam zu machen, aber er glaubt mir nicht.

Natürlich fallen mir die Abende, an denen er nicht da ist, schwer.
Ich hab ihm auch schon an den Kopf geworfen, dass er das auch aus Eigennutz tut.
Schließlich ist es schön zwei Frauen zu haben. Der Status zwischen Erst- und Zweitfrau hat sich seit Januar geändert aber ansonsten ist alles beim Alten.

Wenn ich Ultimaten setzen würde, käme die Antwort; du willst nicht, dass ich mit meinen Kindern zusammen bin, sie brauchen mich, meiner Frau geht es schlecht (sie ist sehr kontaktarm, hat keine Freunde, kein offener Charakter, ist nur auf ihn fixiert).

Meine Frage an die Verlassenen und Betrogenen: Wie geht das? Kann man eine Beziehung so schleichend / langsam beenden und kommt darüber hinweg? Ist nicht der Partner allgegenwärtig und präsent, wenn er ständig da ist, gerade in dieser Nähe? Kann man da Abstand nehmen, etwas beenden?

Ich kann daran nicht glauben.

Ich denke eher, dass sie die Zeiten, in denen er mit mir zusammen ist, ausblendet und nur für diese beiden Tage mit ihm lebt.

Wie ist eure Meinung, habt ihr Ratschläge?

blaureni
 
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Liebe Blaureni!

Warum kommen die Kinder nicht an den Wochenenden zu Euch?

Bei uns ist das so gelaufen (wir sind eine Patchwork-Familie, mein LG hat zwei Kinder aus seiner Ehe und ich drei aus meiner), am Wochenende waren seine Kinder bei uns (und die ersten Jahre auch noch zwischendurch, später war es dann nur noch jedes 2. Wochenende).

Er ist heute auch noch da für seine Kinder, wenn Not am Mann ist, dann ist das keine Frage, dass auch zwischendurch die Türe offen ist, klar.

Denn er hat sich ja nur von seiner Frau getrennt, nicht von den Kindern.

Blaureni, eines muss Dir völlig klar sein:

Zuerst kommen seine Kinder, dann lange nichts und dann Du.

Seine Kinder sind und werden für ihn das Wichtigste sein und bleiben. Nur wenn die Prioriäten stimmen, kann die Beziehung zu einem Vater gutgehen.

Wir haben das so gehandhabt - zuerst die Kinder, dann wir als Paar, das muss so sein, sonst zerbricht alles sehr leicht.

Ich finde es allerdings sehr eigenartig, dass er zu ihr fährt, statt die Kinder zu sich zu holen.

Wie stehst Du dazu, die Kinder in Eurer Wohnung zu haben? Gibt es da von Deiner Seite her Hindernisse? Habt Ihr die Voraussetzungen geschaffen, dass die Kinder sich bei Euch wohlfühlen können?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Das ist von meiner Seite kein Problem.
Ich habe selber drei Kinder (6,12,14) und da sind mir Gastkinder gerne willkommen.

Aber seine Frau lehnt es ab.
"Sie soll nicht noch meine Kinder bekommen." (Absoluter Quatsch, die Mutter bleibt immer die Mutter, meine Meinung)
Und das ist das Problem.
Seine Tochter hatte letzte Woche Geburtstag.
Ich habe ein kleines Geschenk mitgegeben.
Es kam postwendend zurück, um dem Wunsch der Mutter zu entsprechen, denn gefallen hat es ihr.
Schade.

Ich hab auch versucht, dass er mit seinem Sohn und meinen Jungs etwas unternimmt ohne das ich dabei war.
Diesmal hat es geklappt und es hat allen gefallen - kleine Schritte.

Nein es sind nicht die Kinder, mit denen kann man chatten oder telefonieren zumal sie schon recht selbständig sind.

Ich mache mir eher Gedanken um die Frau.
Seine Sorgen sind meine und wenn er nicht glücklich ist.

Es muss noch andere Möglichkeiten geben.

blaureni
 
Liebe Blaureni!

Wir hatten das in der Anfangszeit so gelöst, dass mein LG seine Kinder in seiner Wohnung hatte an den Wochenenden und erst schön langsam kam ich dann in Kontakt mit ihnen, Schritt für Schritt.

Ich hatte ihn erst kennengelernt, als er von ihr schon getrennt lebte in seiner eigenen Wohnung, erst als die Kinder und ich uns kannten und es von der Seite der Kinder her kein Problem mehr war, zog er dann ganz zu mir.

Anfangs war er unter der Woche bei mir und am Wochenende mit den Kindern in seiner Wohnung.

Ich finde, es wäre auch noch zu früh, seine Kinder mit Deinen Kindern in Kontakt zu bringen.

Seine Kinder haben ihren Papa (subjektiv) "verloren" und wenn sie ihn dann sehen, dann möchten sie ihn sicher für sich haben und nicht teilen müssen.

So etwas muss langsam vonstatten gehen, seine Kinder sind ja in einer völlig neuen Situation.

Er ist erst seit ein paar Wochen bei Dir und das ist noch eine sehr kurze Zeit.

Ich denke auch, dass es ein zweischneidiges Schwert ist, seine Frau weghaben zu wollen (übertrieben ausgedrückt, Du weisst sicher, wie ich das meine). Sie ist die Mutter seiner Kinder und hat ihren Stellenwert, Kinder zu haben verbindet auf lange Zeit.

Du schreibst, Du hättest selbst drei Kinder, hätten die zwei Kinder von ihm auch genug Platz? Wir haben damals das Haus erweitert, damit jedes der 5 Kinder ein eigenes Zimmer zur Verfügung hat.

Wenn es Dir eigenartig vorkommt, dass ich den Focus in erster Linie auf die Kinder lege, wohingegen Du eher in der Frau das Problem siehst - es läuft über die Kinder und sie sind das Wichtigste. Wenn seine Frau das Gefühl hat, dass ihre Kinder bei Euch auch gut aufgehoben sind, wird es für sie auch leichter sein.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Reinfriede!

Vielleicht hast du Recht.
Seine Ehe ist mehr oder weniger wegen mir auseinander gegangen.
So hat er leider keine eigene Wohnung und fühlt sich bei den Kindern noch zu Hause.
(Der Großteil der Sachen ist auch noch dort.)

Wir sind übrigens auf der Suche nach einem Haus, damit alle Platz haben.
Diese Gedanken hatten wir schon.
Da wird sich sicher etwas ergeben in nächster Zeit.

Seine ganz große Sorge war, dass die große Tochter ihn ablehnt, weil er die Mutter verlässt.
Das Problem hat sich Gott sei Dank nicht vertieft.

Der Sohn verträgt sich mit meinen übrigens ganz gut.
Sie sind in etwa ein Alter. Das mit der Angst den Vater zu verlieren an eine Konkurrenz habe ich so noch nicht betrachtet.
Hat sich bis jetzt auch noch nicht gezeigt.
Er investiert viel Zeit in den Kontakt zu den Kindern, nicht nur vor Ort, sondern auch von mir aus, vielleicht darum.

Seine Frau hat große Minderwertigkeitskomplexe.
Im Moment hasst sie mich wie die Pest.
Es ist schwer geduldig zu sein.
Übrigens das "Mutter meiner Kinder" kam schon im Gespräch.


LG blaureni

Du hast die Problematik Ex-Partner nicht erlebt, aber es ist echt hart den Partner in seiner vergangenen Beziehung zu wissen auch wenn es zu großen Teilen sicher um die gemeinsamen Kinder geht.
 
Liebe Blaureni!

Liebe Reinfriede!


Seine Frau hat große Minderwertigkeitskomplexe.
Im Moment hasst sie mich wie die Pest.
Es ist schwer geduldig zu sein.

Ich bin da immer vorsichtig mit Einschätzungen. Denn sehr oft entwickelt sich ein Partner in der Beziehung erst zu dem Menschen im Zusammenleben mit genau diesem Partner. Du weisst nicht, wie sie vor ihm gewesen ist. Es könnte sein, dass sie sich erst durch ihn oder durch die Situation (Familie) so verhalten hat, das weiss man nicht. Vielleicht war sie vorher eine total selbstbewusste Frau?

Und sehr oft ist es so, dass man als nachfolgende Frau sehr schnell auch in dieser Rolle landet. Muss nicht sein, kann sein.

Du hast die Problematik Ex-Partner nicht erlebt, aber es ist echt hart den Partner in seiner vergangenen Beziehung zu wissen auch wenn es zu großen Teilen sicher um die gemeinsamen Kinder geht.

Zum Teil schon. Als wir uns kennengelernt haben, lebte mein LG zwar schon fast ein Jahr getrennt, aber es gab Rosenkrieg, die Scheidung reichte er erst ein, als wir schon zusammenwaren. Das hieß, Stillschweigen darüber zu bewahren, dass er eine Beziehung hat, denn das macht sich bei einer Scheidung möglicherweise nicht so gut.

Erst als die Scheidung durch war, waren wir offiziell zusammen, dann zog er auch ganz offiziell zu mir, vorher hatte er die Wohnung alibihalber und eben für die Kinder-Wochenenden.

Aber wir haben immer darauf hingearbeitet, ein möglichst gutes Verhältnis zwischen den Ex-Partnern zu erhalten. Sowohl bei meinem Exmann als auch bei seiner Exfrau, denn es erleichtert das Leben der gemeinsamen Kinder enorm. Und letztendlich baden sie es aus, wenn gestritten wird. Als wir uns kennengerlent hatten, gab es ja nur Streit zwischen ihm und seiner Frau, aber im Laufe der Zeit wurde das (auch bzw. hauptsächlich durch meine Haltung) wesentlich besser und entspannter.

Heute sitzen wir hie und da auf einen Kaffeetratsch zusammen, die Exen und wir. Das geht, wenn wirklich signalisiert wird, dass man den anderen wertschätzt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es seiner Frau den Boden unter den Füßen weggezogen hat, das ist zu würdigen, dass es ihr nicht gutgehen KANN.

Jede negative Regung von Dir ihr gegenüber könnte sehr schnell zu einer Retourkutsche werden, denn in Krisensituationen kann es passieren, dass Dir Dein Partner die Verantwortung dafür, dass er Schwierigkeiten mit ihr/den Kindern hat, umhängt.

Es ist schwierig, eine Beziehung auf Patchworkbasis zu führen, 5 Kinder sind eben 5 Kinder, das ist nicht leicht. Aber machbar, wenn Spielregeln eingehalten werden.

Und eine der wichtigsten Spielregeln ist: Achte den Expartner.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Seine Ehe ist mehr oder weniger wegen mir auseinander gegangen.

Im Moment hasst sie mich wie die Pest.

Hallo blaureni,

ich mache keinen Hehl daraus - wenn ich Geschichten wie die Deine lese, dann lösen sie in mir alles andere als Verständnis aus.
Ich frage mich wirklich, wie einseitig Dein Blickwinkel sein muss, um derartige Klischee-Gedanken zu hegen.

Zum einen hat der Mann seine Frau ein gutes Jahr lang betrogen.
Das spricht für sich selbst.

Wunderst Du Dich allen Ernstes, dass die Frau Dich "hasst", wenn Du der Mit-Auslöser für ein Familiendrama warst und bist?
Würdest Du denn in ähnlicher Situation einer anderen Frau so etwas wie Wohlwollen entgegenbringen?
Wo bleibt Deine Empathie?

Es klingt nicht so, als hätte der Mann seine Ehe aufgearbeitet. Wann denn auch und wie?


Und so gibt es regelmäßige Termine (an den Wochenenden ein Abend + Nacht + Tag und ein Abend + Nacht in der Woche) an denen er nach "Hause" fährt.

Es gibt keinen Sex, die Treue ist da, aber es macht ihm nichts aus, das Ehebett zu teilen

Für ihn wird es sich nach wie vor wie sein Zuhause anfühlen, auch wenn Du das in Anführungszeichen setzt.
Er legt sich zu seiner Frau in's Ehebett??
Wenn Du seinen Beteuerungen Glauben schenkst, dass sie für ihn zum Neutrum mutiert ist, dann unterstelle ich Dir ein gewisses Maß an Naivität.


da sind mir Gastkinder gerne willkommen.

Aber seine Frau lehnt es ab.
"Sie soll nicht noch meine Kinder bekommen."

Seine Tochter hatte letzte Woche Geburtstag.
Ich habe ein kleines Geschenk mitgegeben.

Natürlich lehnt sie es ab - sowohl ihre Kinder in Dein Leben zu lassen als auch Dein Geschenk.
Kannst Du Dich nicht ein klein wenig in diese Frau hineinversetzen?
Warum muss die Geliebte des Vaters der Tochter etwas schenken ... das muss auf die Frau einfach nur provokant und demütigend wirken.


unterschiedliche .... Bildungsniveaus
sie ist sehr kontaktarm, hat keine Freunde, kein offener Charakter, ist nur auf ihn fixiert
Seine Frau hat große Minderwertigkeitskomplexe.

Das "unterschiedliche Bildungsniveau" ist ihm erst jetzt aufgefallen?
Dem Alter der Kinder nach zu urteilen dürfte er an die 20 Jahre mit seiner Frau zusammen gewesen sein ...

Du beschreibst hier ihr Wesen und ihren Charakter.
Kennst Du sie denn?

Ich versuche ihm ins Gewissen zu reden

Es ist SEIN Gewissen SEINER Familie gegenüber.
Was willst Du denn bewirken? Eine emotionale Schubumkehr, damit er "locker loslassen" kann?


Wir sind übrigens auf der Suche nach einem Haus, damit alle Platz haben.
Da wird sich sicher etwas ergeben in nächster Zeit.

Er sucht sich zusammen mit Dir ein Haus - und ist gleichzeitig nicht zu einer sauberen Trennung von seiner Frau in der Lage?
Wie fühlt sich das für Dich an??

Tut mir Leid, wenn ich hier nicht mal ansatzweise Optimismus für Eure Beziehung erkennen lassen kann.

LG
Lucille
 
Hallo Lucille!
Du bist sehr kritisch.
Finde ich aber gut.
Und vieles was du geschrieben hast, habe ich selber schon bedacht.
Ich habe viel gelesen - Psychoberatung über Dreiecksbeziehungen.
Es gibt viele Ansätze darin sich selbst zu erkennen.

Übrigens lieben "Fremdgeher" Dreiecksbeziehungen, der Nervenkitzel bleibt und die Sicherheit zurück zu dürfen auch. Darum wollte ich Weihnachten auch das ganze beenden.
Ich weiß nicht so recht, ob das jetzt ein Schritt nach vorn war, zu einer echten Partnerschaft.

Wenn du meine Einführung gelesen hast:
"Schließlich ist es schön zwei Frauen zu haben. Der Status zwischen Erst- und Zweitfrau hat sich seit Januar geändert aber ansonsten ist alles beim Alten."

Das wollte ich damit ausdrücken und es ist noch lange nicht vorbei und verarbeitet.

Ich mache seine Frau nicht klein oder schlecht.
Denn das ist sie sicher nicht.
Aber wo kein Platz ist kann auch keine fremde Liebe hinfallen.
Und nach seinen Erzählungen her war sie von Anfang an das Mauerblümchen, wenig selbstbewusst und hat ihr Leben wenig gemeistert.
Er wäre immer der Dränger gewesen; mach eine Ausbildung, mach eine Fahrerlaubnis, komm doch mit usw.

Jetzt hat er eben Bedenken, dass sie dahin zurückfällt.

Wie könnte ich ihm Zeit und Möglichkeit geben, seine Ehe aufzuarbeiten?

Nach seinen Worten, war sein Leben nicht schlecht und hätte so weitergehen können, mit mir wäre es nur viel besser und schöner.
(Wir haben viele gleiche Interessen, mir liegt sehr viel am Gedankenaustausch, wir sind achtsam, was in den meisten Ehen nach einiger Zeit verloren geht - kann mich auch wieder treffen, ich weiß, - wir machen Dinge zusammen, wo ich zu höre bekomme, das habe ich vor meiner Ehe auch gerne gemacht, wie schön es jetzt wieder zu tun)
Darum habe ich noch Hoffnung.

Wenn du ich wärst, wie würdest du reagieren?

Ich liebe ihn wirklich sehr.

Aber was ist wirklich und ehrlich und was ist eingeredet oder schön geredet.
Wo betrügt sich jeder selbst.

Wenn er zurück gehen würde, wäre er in einem schwarzen Loch und spätestens in einem Jahr wieder auf der Suche nach einer neuen Liebe.

Seine Frau kann ich schon in manchem verstehen.
Unsere Beziehung ist ihr seit Sommer bekannt und sie duldet und hofft.
Und hat doch so wenig Kraft so einen Partner vor die Tür zu setzen und ein eigenes Leben zu beginnen.
Genau wie ich.

Lange werde / kann ich diese Situation nicht mehr ertragen.
Ich habe an den Sonnabenden regelmäßig Depressionen und frage mich, warum ich mir das antue.

Er hat bei mir wenig Freiräume für seine Hobbys, auch ein Grund warum er gerne nach Hause fährt.
Darum fand ich die Idee mit dem Haus gar nicht so schlecht.

Was würdest du tun, was würdet ihr tun.

LG

blaureni
 
Liebe Blaureni,

keiner von uns steckt in der Situation drin, niemand kann Dir sagen, was Du tun oder nicht tun solltest.

Ich persönlich könnte es nicht ertragen, mit jemandem "zusammen" zu sein, der noch regelmäßig heim fährt zu seiner Frau.
Das er bei ihr übernachtet, wäre für mich ein No Go. Warum hat er keine eigene Wohnung?

Ein bisschen sehe ich darin auch die Crux (was nicht heißt, dass es die einzige Crux ist) des Ganzen.

Dein Freund hat seine Frau nie so akzeptiert, wie sie ist, er wollte aus ihr eine andere machen - und tut es noch. Er lässt ihr ihr Leben, ihre Entscheidungen, ihre Persönlichkeit, ihr eigenes Wachstum nicht. Das ist keine Basis für Liebe. Das ist alles mögliche andere, aber keine Liebe.

Was geht es ihn an, ob sie nach der Trennung wieder zum Mauerblümchen wird? Ganz ehrlich, da lauf ich heiß. Was zum Henker geht es ihn an? Das ist alles ihre eigene Verantwortung, und dieses Verhalten von ihm finde ich arrogant und gönnerhaft - warum soll sie bitte so sein, wie er meint, dass es gut für sie wäre? Und was er ihr jetzt noch gibt, das ist keine Liebe, keine echte Zuneigung, sondern Almosen.

Das beste, was Du meiner Ansicht nach tun kannst, ist "bei Dir" zu bleiben. Du hast schon Ähnlichkeiten zwischen Deiner Situation und der seiner Frau erkannt - das wird nicht umsonst sein. Was fühlst Du, was willst Du? Frag Dich das immer wieder, für den Fall, dass Du so wie ich dass was Du willst immer weniger wichtig nimmst als das, was er will.

OK, in dem Satz war ein Knopf. Neuer Versuch.
Ich bin seit bald vier Monaten von meinem Freund getrennt (seine Entscheidung, aber auch ich hatte mich nicht mehr wohl gefühlt in der Beziehung). Was passiert seither? Immer wieder bin ich todunglücklich weil er mich nicht mehr will, und wenn er sich meldet, versuche ich alles mögliche aus seinen Zeilen rauszulesen, ist er liebevoll, mach ich mir Hoffnungen, ist er distanziert, stürzen sie zusammen wie ein Kartenhaus, und wenn ich sehe, dass es ihm ohne mich gut geht, auch.

Aber wenn ich es schaffe, viel zu selten leider noch, mich zu fragen ob ich ihn zurückwollen würde, komme ich jedes Mal auf ein ziemlich klares "nein". Stelle ich mir vor, er sitzt mit mir abends auf meiner Couch mit mir, und frage mich dann "würde ich mich wohl fühlen neben ihm" komme ich auf ein "nein".

Und dann beginnt das Spiel wieder von vorn, es geht ihm ohne mich gut...Scheiße, scheiße, scheiße.

Drum: konzentriere Dich auf Dich, und darauf, was Du willst, und eventuell tun sich dann auch Möglichkeiten auf, wie sich Dinge anders handhaben lassen als bisher.

lg
B.
 
Liebe Blaureni!

Seine Frau kann ich schon in manchem verstehen.
Unsere Beziehung ist ihr seit Sommer bekannt und sie duldet und hofft.
Und hat doch so wenig Kraft so einen Partner vor die Tür zu setzen und ein eigenes Leben zu beginnen.
Genau wie ich.

Im Grunde genommen machst Du nichts anderes - nicht nur, dass Du ihn nicht vor die Tür setzen kannst, Du duldest und hoffst. Ihr sitzt - auch wenn es Dir momentan nicht so vorkommen mag - im selben Boot.


Lange werde / kann ich diese Situation nicht mehr ertragen.
Ich habe an den Sonnabenden regelmäßig Depressionen und frage mich, warum ich mir das antue.

Es ist möglich, dass sie das über Jahre hinweg auch dachte? Irgendwann resignierte und jetzt nicht mehr die Kraft hat, da herauszukommen?

Denn, ganz unter uns: Erwachsen verhält er sich nicht. Weder zu ihr noch zu Dir.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe blaureni,

ich habe nur ganz kurz Zeit, daher lediglich ein paar Zeilen auf Dein Posting.

Es ist gut und wichtig, dass Du Dir all diese Gedanken machst.

Eine Affaire/ein Verhältnis zu haben ist eine Sache.
Das lässt Interpretationsspielraum zu in Bezug auf die Qualität der Ehe, auf den Charakter des Fremdgehenden, auf
die äußeren Umstände, usw.

Was mich in Deinem Fall aber regelrecht sprachlos macht (ich erwähnte es schon), das ist die Tatsache, dass der Mann
aus der bestehenden ungeklärten und verheirateten Situation heraus die Absicht bekundet, sich mit Dir zusammen ein Haus zu suchen.
Wie soll das gehen??

Ganz abgesehen von der pragmatischen Seite - welch ein Alptraum für die Frau und für die Kinder.

Bevor Du ihm "in's Gewissen" redest, würde ich an Deiner Stelle einmal die praktische Seite dieses Vorhabens ansprechen.
Ich bin mir fast sicher, dass das Resultat Dir helfen wird, etwas klarer zu sehen.

LG
Lucille
 
Liebe Reinfriede,

Und hat doch so wenig Kraft so einen Partner vor die Tür zu setzen und ein eigenes Leben zu beginnen.
Genau wie ich.

ich denke, sie sieht es schon ;), das mit demselben Boot, meine ich.

Liebe blaureni,

wenn Du nicht die Kraft hast, ihn jetzt rauszuwerfen und Dein eigenes Leben zu beginnen, dann fang an mit dem, was Du jetzt kannst :)
Da wird es Dinge geben.

Mach nicht Dein ganzes Leben davon abhängig, was er will oder nicht oder wann er da ist oder nicht, sondern mach bewusst Sachen allein, Dinge die Dir gut tun, die Du magst, die aber nicht in Verbindung mit ihm stehen. Lern töpfern, male, geh zum Kirchenchor, was auch immer "Deins" ist, aber mach nicht IHN zu Deinem Leben!!

Oder such Dir einen Therapeuten, der Dir sympathisch ist, und geh da mit Deinen Depressionen hin.

lg
B.
 
.
Er legt sich zu seiner Frau in's Ehebett??
Wenn Du seinen Beteuerungen Glauben schenkst, dass sie für ihn zum Neutrum mutiert ist, dann unterstelle ich Dir ein gewisses Maß an Naivität.

doch - gibts - mein letzt.ex würd mich heut noch regelmässig besuchen kommen und im ehebett schlafen, wenn ich ihn nicht hochkant raus geworfen hätte.

wir hatten am 23.9.2008 die scheidung - er lebte daraufhin noch ne woche "zu hause" - und zog dann mit einigen sachen zueinem freund, um sich eine wohnung zu finden - 2 wochen später rief er an, dass er eine woche kommt, um seine sachen ein zu packen - und es wäre für ihn selbstverständlich gewesen, im ehemaligen ehebett zu schlafen.

auf meine frage, wo er zu übernachten gedenke - 14 tage nach der scheidung, bei der ich das haus und den kredit übernommen habe - meinte er ganz selbstverständlich, na "zu hause" - und nicht mal als ich ihm klipp und klar erklärte - in "meinem" haus schläfst du sicher nie wieder - verstand ers auch nur annähernd - weil dann kam, naja, dann schlaf ich halt auf der couch unten - woraufhin ich meinen satz wiederholte, dass er ganz sicher nirgendswo mehr in meinem haus schlafen würde - nie und nimma.

dann kapierte er es - aber wirklich geglaubt hätte er es bis heute nicht, wenn ich ihn nicht in einer pension untergebracht hätte. männer ticken wirklich oftmals ganz anders, als wir vermuten würden *lach*
 
Liebe blaureni,

du fragst was wir tun würden.

Da ich noch nie in einer solchen Situation war wie du, kann ich das gar nicht sagen. Ich kann nur aus dem was du schreibst meine Schlüsse ziehen.

Lucille spricht mir da aus der Seele.

Ich finde es überhaupt nicht o. k., daß dein Freund seine Frau(mit der er seit vielen Jahren sein Leben teilt - auch jetzt noch)als Mauerblümchen bezeichnet. Das klingt ja, als hätte er sie nur aus Mitleid geheiratatet.

Es wirft sich für mich die Frage auf, was er dann wohl seiner Frau zu Hause von dir erzählt.

Findest du nicht, daß dein Freund sich so langsam mal entscheiden sollte zwischen seinen beiden Frauen? Was heute noch für ihn so bequem ist, kann sich schon morgen als ernsthaftes Problem darstellen. Ich denke da an die Kinder.

Er hat bei dir wenig Freiräume für seine Hobbies??? Was denn noch alles? Zwei Beziehungen, zwei Familien, demnächst noch ein Haus und seine Hobbies will er auch noch pflegen?

Tut mir leid, blaureni, aber kann es sein, daß du da ein wenig blauäugig in deine neue Beziehung geschliddert bist?

Mir scheint, ihr habt da noch einiges an Klärungsbedarf.

Hierfür wünsche ich dir alles Gute!
 
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Liebe Bachstelze, liebe Reinfriede!
Du, ihr, es war noch viel schlimmer.
Zu dem Zeitpunkt als ich das Ganze Weihnachten beenden wollte, gab es offiziell Sex auch mit seiner Frau. (Männer können angeblich Liebe und Sex trennen und mehr wäre es nicht. Auf meine Frage hin; und Frauen, ich glaube nicht, dass sie das können, warum machst du nicht Klarschiff, was tust du deiner Frau da an, kam die Antwort, es muss langsam gehen.)
Jetzt angeblich keinen Sex mehr, ganz trauen tu ich der Sache allerdings nicht. (Lucille ich bin nicht so naiv)

Er ist in dem Moment aufgewacht, wo ich mir eine Bekanntschaft über eine Internetplattform gesucht habe und mich getroffen habe.
Da wurde ihm bewusst, was es eigentlich für mich das letzte Jahr bedeutet hat, das zu ertragen und was er verlieren würde.

Jetzt fängt es sich aber leider wieder an einzuschleifen und ich werde mit dem üblichen Slogans, der Kinder wegen, es muss ihr, seiner Frau gut gehen, Mutter meiner Kinder muss funktionieren und auch ich kann zu Hause etwas für mich, meine Hobbys machen, abgespeist.

"... und wenn wir dann das Haus haben, glaubst du, dass ich dann noch so oft da hin fahr?..."
Wie ehrlich ist das?

Was will ich?
Das ist eine gute Frage.
Eine ehrliche Partnerschaft.
Schwer zu finden mit über 40 und einem halb gelebten Leben und unendlichen Ansprüchen inklusive 3 nicht ganz einfachen Kindern.
Geht man da nicht oft Kompromisse ein.

Ich denke dabei auch an die vielen Ehen, so eine wie ich selbst geführt habe, bis es nicht mehr weiter ging.
Auch das sind 1000 Kompromisse und bevor ihr etwas verurteilt, schaut auf den eigenen Balken im Auge.

Zurück zum Thema; ich finde die Sache mit den Almosen gut und es stimmt.
Bloß wie bringe ich ihm das bei?
Ich bin der Meinung, dass er seine Frau genau durch dieses Handeln in eine Abhängigkeit treibt.
Und selbst wenn ich sie nur durch seine Erzählungen und Teile ihrer Reaktionen kenne, ich denke sie ist ein wertvoller Mensch und das würde ich ihr nicht wünschen.
Genau diese Abhängigkeit hatte ich letztes Jahr.

Übrigens, ich denk schon dass er sich "erwachsen" verhält, aber inkonsequent, das ist er und Angst hat er vor der Zukunft und Zweifel natürlich auch, wer hat die nicht (hat die gleiche Situation als Kind bei seinen Eltern erlebt, der Vater ist damals geblieben) und mutig ist er zumindest nicht.

Als Mann ist es sicher auch nicht einfach sich seiner Gefühle bewusst zu werden und danach zu handeln - sie sind nicht immer logisch ;-))

LG

blaureni
 
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