Einsamkeit, Lebenskrise, Leben geht bergab

Lulalu

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25 Februar 2023
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Hallo zusammen,

ich bin 33 jahre alt und studiere mein zweites studium zum ingenieur. seit meiner jugend habe ich drogen und viel alkohol zu mir genommen. das konnte ich immer recht gut gesellschaftlich verbergen bzw. ist es nie dramatisch aufgefallen bis vor einem 3/4 jahr und seitdem geht mein leben immer weiter bergab und ich weiss nicht mehr wie ich da langfristig wieder rauskommen soll...

Also ich hatte eine Uni gruppe mit Kommilitonen, welche meine hauptsozialkontakte in der fremden stadt für mich war. auch wenn ich deutlich älter als die leute waren habe ich mich gut verstanden und wohl gefühlt. zudem hatte ich eine Wg mit einem netten Mitbewohner. vor ca einem 3/4 jahr hatte ich was mit einer kommilitonin angefangen aus dieser gruppe. Vielleicht war ich innerlich nicht glücklich, jedenfalls habe ich extrem getrunken in der zeit. Bis schliesslich diese Frau das nicht mehr mitmachen wollte, weil sie mich tage lang betrunken erlebt hat. das habe ich auch eingesehen und mich in therapie begeben. das semester war hart, da ich starken liebeskummer hatte, sie ständig sah, meine mutter krebs bekommen hat und ich mit der sucht zu kämpfen hatte. meinem "besten" kumpel aus dieser gruppe habe ich das natürlich alles erzählt, auch vor allem bzgl. meiner gefühle zu dieser frau und meines liebeskummers. naja ich hatte mich in diese frau verrrant. nach semesterferien, in denen ich mich aufgebaut hatte, versuchte ich es nochmal bei dieser kommilitonin. Sie lehnte ab und es stellte sich heraus, das mein "bester" kumpel seit 2 monaten mit ihr zusammen ist. jeder das wusste, außer ich. daraufhin bin ich völlig ausgerastet und hatte einen schweren sucht rückfall. daraufhin meinte mein mitbewohner ich muss ausziehen. jetzt bin ich in einer neuen wohnung, habe seit monaten schwere depressionen und den kontakt zu dieser gruppe kann ich so gut wie knicken, da mein ehemaliger kumpel aus der uni auf brechen und biegen versucht mich aus dieser gruppe rauszuekeln. dadurch habe ich so gut wie keinen Kontakt mehr zu anderen Leuten in dieser Stadt. habe angst vor der zukunft, stecke wirklich dadurch in einer krise drin, da ich auch schon 33 jahre alt bin und weiss langsam nicht mehr wie ich da rauskommen soll...meditiere, versuche sport zu machen, schreibe tagebuch und lese sehr viel über krisenbewältigung und persönlichkeitsentwicklung, da ich so wirklich nicht mehr weiter leben möchte.

evtl hat hier ja einen rat oder war schon mal in einer ähnlichen situation
 
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Hallo,

Mann, das sind eine Menge Probleme, die du wahrscheinlich nicht mehr alleine lösen kannst.

Daher rate ich dir ganz dringend, dich umgehend wieder in Therapie zu begeben, damit du dein Alkohol- bzw. Drogenproblem in den Griff bekommst. Gibt es für dich eine Möglichkeit einen Therapieplatz zu bekommen? Lass dir professionell helfen. Das ist jetzt ganz wichtig für dich.

Wissen deine Eltern von deinem Alkohol/Drogenproblem? Wie gehen sie damit um? Hast du Freunde, die dir zur Seite stehen? Wie schaffst es du trotz allem zu studieren? Das muss unendlich schwer sein.

Viele Grüße
Clara
 
Ja darüber wissen viele Bescheid. Freunde und Familie helfen mir. Leider wissen das durch diese Kommilitonin auch nun Leute von der uni. Die Therapie mache ich weiterhin ja. Also bekomme schon viel Unterstützung durch Familie, Freunde in meiner Heimat und Therapeutin.
 
Achso die Therapie ist ambulant. Daher kann ich auch nebenbei noch weiter studieren. Letztes Semester habe ich mehr geschafft als im Semester vorgesehen sogar. Dieses Semester musste ich psychisch bedingt 2 Klausuren raus nehmen
 
Du machst eine Therapie und erhältst auch sonst Unterstützung. Das ist sehr gut.

Du hast gerade Vieles zu bewältigen, das deine ganze Kraft braucht. Da ist Liebeskummer und Stress mit dem Kumpel natürlich kontraproduktiv. Ich kann verstehen, dass du da Angst vor der Zukunft hast und du dich zudem noch aus deinem Bekanntenkreis zurückziehst. Das Verhalten deines "Kumpels" muss für dich wie ein Schlag ins Gesicht sein. Noch dazu musstest du umziehen. Alle Probleme für sich genommen sind schon ganz schön heftig.

Wie gehen denn die Leute aus deiner Gruppe mit dir um? Haben sie sich auch zurückgezogen - oder ging der Rückzug nur von deiner Seite aus?

Vielleicht solltest du dich zunächst einmal darauf konzentrieren deine Suchtkrankheit in den Griff zu bekommen. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe etwas für dich? Manchmal hilft ja allein schon der Umgang mit Menschen, die Ähnliches durchgemacht haben.

Wäre ich an deiner Stelle, würde ich offen mit meiner Situation umgehen. Aufgrund deiner Suchterkrankung hattest du Probleme und deine Freundin hat mit dir Schluss gemacht. Das ist passiert. Steh´ dazu. Du machst eine Therapie und arbeitest an dir. Das ist eine gute Sache und nichts weshalb du dich verstecken musst.

Dein Umzug in eine andere Wohnung kann auch eine Art richtiger Neuanfang sein. Ein Neuanfang ohne Drogen und Alkohol, mit mehr Selbstachtung und Selbstkontrolle. Wenn du dich akzeptieren kannst wie du nun einmal bist, können das andere Menschen auch. Was passiert ist, ist passiert. Das kannst du nicht mehr ändern. Klar, der Liebeskummer tut sehr weh. Noch, denn irgendwann wirst du darüber hinwegkommen. Du schriebst ja schon, dass du vermutlich gar nicht glücklich warst in deiner Beziehung.

Sicherlich hast du dich nicht nur in die Therapie begeben, weil du glaubtest deine Beziehung zu der Kommilitonin retten zu können. Sondern, weil du eingesehen hast, dass du dich selber retten musst.

Ich wünsche dir viel Kraft!

Clara
 
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Hi Lulalu,

ich würd auch sagen, schau mal, dass du das Suchtproblem in den Griff bekommst - und bezüglich Studium mach alles, was dir möglich ist - und gib dir sonst die Zeit, die du brauchst, um wieder heil zu werden.

Das Mit dem Liebeskummer "passiert" immer wieder mal - zumindest den meisten Menschen - das vergeht - wie schon Clara schreib.

Und dass du jetzt auch in einer neuen Wohnung neu anfangen musst, kann (d)eine große Chance sein, von dieser Gruppe los zu kommen, die dich ja jetzt sowieso nur mehr runter zieht - aufgrund der Vorkommnisse mit dieser Frau - such dir ein neues Umfeld - neue Freunde - eine neue Gruppe - Menschen, die es besser mit dir meinen als die aus der alten Gruppe.

Nimms als Chance für einen Neubeginn - dann wird gleich alles viel leichter - mach dir bewusst, was du wirklich willst - dann triff eine entsprechende EntScheidung - und dann mach mal den ersten Schritt in diese Richtung.

Und bezüglich Depression - bald wirds wieder sonniger und wärmer draussen - mach statt dem nächsten Suchtanfall lange Spaziergänge - und erfreu dich leiber an der Natur, denn am Alk und Drogen - du wirst sehen, das ver.ändert automatisch einiges - fast wie von selbst.
 
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