Freundschaften halten nicht

Melua

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13 März 2014
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11
Liebe Forumsmitglieder,
heute benötige ich Eure Hilfe für einen Sachverhalt, der mich schon seit geraumer Zeit beschäftigt.
In meinem bisherigen Leben habe ich schon sehr viele
Freundschaften geschlossen, die aber immer wieder auseinandergegangen sind. Meist haben meine "Freundinnen" die Freundschaft einschlafen lassen oder sie mir, ohne Angabe von Gründen, gekündigt.
Ich bin eine sehr offene, neugierige (im positiven Sinn) , spontane und humorvolle Frau, bei der bestimmt viele nicht glauben würden, ich hätte solche Probleme. Innerhalb einer Freundschaft bin ich sehr um die Person bemüht und trage meinen Teil zum Gelingen bei. Ich bin gutmütig und zuverlässig und mit mir kann man Fun haben, genausogut aber auch tiefgründige Gespräche führen. Bei Problemen hab ich immer ein offenes Ohr. Ohne mich hervorheben zu wollen, wäre ich froh, eine Freundin wie mich zu haben. Warum gehen dann trotzdem viele Freundschaften auseinander ? Bin ich zu nett oder zu langweilig ? Vielen Dank schon vorab für Eure Hilfe und Eure Tipps!
 
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Herzlichen Glückwunsch! Du scheinst ja wirklich, deinem subjektiven Empfinden nach, eine tolle Freundin zu sein!

Das Auseinandergehen so mancher Freundschaft kann vielerlei Gründe haben.

Vielleicht suchst du dir einfach die "falschen" Leute aus, mit denen du dich anfreunden möchtest. Vielleicht passen sie einfach nicht zu dir. Sowas kommt vor.

Vielleicht ist es aber auch so, dass du dir zu viel Mühe gibst mit deinen Freunden. Kann sein, sie fühlen sich eingeengt durch dich und brauchen einfach mehr Freiraum für sich.

Hast du schon einmal eine dieser "Freundinnen" gefragt, warum sie sich zurückgezogen haben?

Wen bezeichnest du als Freund? Ich z. B. habe viele Bekannte, allerdings nur ganz wenig richtig gute Freunde. Manche Freunde sehe ich jahrelang nicht, weil wir weit auseinander leben. Es gibt nur ab und an Kontakt. Trotzdem bleibt die Freundschaft bestehen.

Eine Freundschaft braucht auch Zeit um sich entwickeln zu können.

Ich kenne Menschen, die sind oft gleich ganz "dicke" mit allen möglichen Leuten. Sie unternehmen viel zusammen, besuchen sich ständig, rufen sich täglich mehrmals an und sind immer sofort da, wenn Not am Mann ist.

Genauso schnell, wie sie sich be-freunden, ent-freunden sie sich auch wieder. Plötzlich ist der eben noch "beste" Freund ein gemeiner Kerl, der es nicht wert ist, dass man ihn jemals als solchen(Freund) bezeichnet hat.

Die vorgetragenen Gründe sind sehr vielfältig. Aber eigentlich sind sie nur vorgeschoben. Der eigentliche Grund jedoch ist, die viel zu große Nähe. Freundschaft braucht nun auch mal Abstand. Niemand will Tag und Nacht mit den Freunden zusammen sein. Manchmal möchte man auch einfach nur alleine sein.

Wie ist das bei dir?
 
Herzlichen Glückwunsch! Du scheinst ja wirklich, deinem subjektiven Empfinden nach, eine tolle Freundin zu sein!

Das Auseinandergehen so mancher Freundschaft kann vielerlei Gründe haben.

Vielleicht suchst du dir einfach die "falschen" Leute aus, mit denen du dich anfreunden möchtest. Vielleicht passen sie einfach nicht zu dir. Sowas kommt vor.

Vielleicht ist es aber auch so, dass du dir zu viel Mühe gibst mit deinen Freunden. Kann sein, sie fühlen sich eingeengt durch dich und brauchen einfach mehr Freiraum für sich.

Hast du schon einmal eine dieser "Freundinnen" gefragt, warum sie sich zurückgezogen haben?

Wen bezeichnest du als Freund? Ich z. B. habe viele Bekannte, allerdings nur ganz wenig richtig gute Freunde. Manche Freunde sehe ich jahrelang nicht, weil wir weit auseinander leben. Es gibt nur ab und an Kontakt. Trotzdem bleibt die Freundschaft bestehen.

Eine Freundschaft braucht auch Zeit um sich entwickeln zu können.

Ich kenne Menschen, die sind oft gleich ganz "dicke" mit allen möglichen Leuten. Sie unternehmen viel zusammen, besuchen sich ständig, rufen sich täglich mehrmals an und sind immer sofort da, wenn Not am Mann ist.

Genauso schnell, wie sie sich be-freunden, ent-freunden sie sich auch wieder. Plötzlich ist der eben noch "beste" Freund ein gemeiner Kerl, der es nicht wert ist, dass man ihn jemals als solchen(Freund) bezeichnet hat.

Die vorgetragenen Gründe sind sehr vielfältig. Aber eigentlich sind sie nur vorgeschoben. Der eigentliche Grund jedoch ist, die viel zu große Nähe. Freundschaft braucht nun auch mal Abstand. Niemand will Tag und Nacht mit den Freunden zusammen sein. Manchmal möchte man auch einfach nur alleine sein.

Wie ist das bei dir?
 
Liebe Clara,
erstmal vielen Dank für Deine Antwort und Deine Sicht der Dinge!
Die Menschen, die gleich ganz "dick" mit anderen sind, kenne ich auch. Meist sind solche Leute aber recht oberflächlich und mich macht so ein Verhalten misstrauisch. Außerdem zeigt mir das, dass ich nicht so sein möchte und für mich solch ein Menschenschlag höchstens als Bekannte in Frage kommen. Auch ich brauche ab und zu Abstand und gewähre diesen auch meinen Freundinnen. Ich bin da sehr sensibel und hinterfrage mein Tun auch häufig. Gott sei Dank hab ich meinen Mann, der meine Sorgen versteht und mir sehr oft auch gute Ratschläge gibt. Überhaupt: Komischerweise hatte ich mit Männern in meinem bisherigen Leben noch nie solche Probleme. Ich werde und wurde immer wertgeschätzt und nicht ich hab mich sondern um mich wurde sich bemüht. Wahrscheinlich gehe ich mit dem Geschlecht anders um. Das kann ich aber irgendwie nicht 1 zu 1 auf meine Freundinnen übertragen. Natürlich habe ich schon gefragt, warum die Freundschaft beendet wurde, aber keine hatte den Mut die Wahrheit zu sagen (so kam es mir jedenfalls vor). Da werden Ausflüchte und Ausreden vorgeschoben. Eine ehrliche Auseinandersetzung kann man selten erwarten. Also drehe ich mich irgendwie immer im Kreis und solange ich nicht weiß, woran es liegt, kann ich auch nichts verbessern.
 
Natürlich kannst du die positiven Erfahrungen, die du in Puncto Freundschaften mit Männern gemacht hast nicht 1 zu 1 auf Frauen übertragen. Für Männer bedeutet Freundschaft sicher im Prinzip Dasselbe wie für Frauen. Aber sie gehen ganz anders damit um.

Was haben dir denn die Frauen auf deine Nachfrage hin als Grund angegeben, nicht mehr mit dir befreundet sein zu wollen? Warum denkst du, sie belügen dich?

Du beschreibst dich, als die perfekte Freundin. Ich könnte mir vorstellen, dass so manche Frau dadurch abgeschreckt wird, dich ins Vertrauen zu ziehen. Freundschaft geht auf Gegenseitigkeit. Wenn jemand so anspruchsvoll ist wie du, sich oft hinterfragt und sehr sensibel ist, hat eine mögliche Freundin eventuell Angst sich falsch zu verhalten.

Freundschaft bedeutet sich zu öffnen, so zu sein wie man nun einmal ist. Ich lege in einer Frauenfreundschaft sehr viel wert darauf nicht jedes Wort in die Waagschale werfen zu müssen. Ich kann mich öffnen. Eine Freundin darf mein ungeschminktes, wahres Gesicht sehen. Sie blickt mir ins Herz. Sie nimmt mich an, mit all meiner Unvollkommenheit und meinen Macken. Genauso nehme ich sie. Wir sind keine Gegnerinnen. So eine Freundschaft kennt keinen Neid, keine Eifersucht. - Falls aber doch, kann man darüber offen sprechen.

Wenn du mit Männern leichter Freundschaften schließen kannst, mag es daran liegen, dass du dich ihnen gegenüber anders verhältst, weil deine Ansprüche andere sind. Vielleicht bist du bei Männern ungezwungener, lockerer.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es keinen Sinn bringt, alles analysieren und hinterfragen zu wollen. Wenn die Leute mich nicht mögen, kann ich natürlich daran arbeiten. Manches kann ich lernen und verändern. Aber die Kernpunkte meines Charakters bleiben erhalten. Das soll ja auch so sein. Ich bin ich. Wenn jemand damit nicht klarkommt, passt´ s halt nicht.

Sicher komme ich bei vielen Leuten nicht gut an. Das ist einfach so. Ich finde ja auch nicht jeden sympathisch. Ich kann mich schließlich nicht total verbiegen, um beliebt zu sein.

Ich denke übrigens nicht, dass Menschen, die sofort sehr enge Freundschaften schließen (wie ich sie in meinem obigen Post beschrieb) oberflächlich sind. Ich denke, sie wollen einfach beliebt sein. Sie messen ihre Beliebtheit an die Zahl ihrer "Freunde" und die daraus resultierenden Aktivitäten. Sie sehen darin eine Art "Messlatte" ihrer Wichtigkeit.
 
Natürlich kannst du die positiven Erfahrungen, die du in Puncto Freundschaften mit Männern gemacht hast nicht 1 zu 1 auf Frauen übertragen. Für Männer bedeutet Freundschaft sicher im Prinzip Dasselbe wie für Frauen. Aber sie gehen ganz anders damit um.

Was haben dir denn die Frauen auf deine Nachfrage hin als Grund angegeben, nicht mehr mit dir befreundet sein zu wollen? Warum denkst du, sie belügen dich?

Du beschreibst dich, als die perfekte Freundin. Ich könnte mir vorstellen, dass so manche Frau dadurch abgeschreckt wird, dich ins Vertrauen zu ziehen. Freundschaft geht auf Gegenseitigkeit. Wenn jemand so anspruchsvoll ist wie du, sich oft hinterfragt und sehr sensibel ist, hat eine mögliche Freundin eventuell Angst sich falsch zu verhalten.

Freundschaft bedeutet sich zu öffnen, so zu sein wie man nun einmal ist. Ich lege in einer Frauenfreundschaft sehr viel wert darauf nicht jedes Wort in die Waagschale werfen zu müssen. Ich kann mich öffnen. Eine Freundin darf mein ungeschminktes, wahres Gesicht sehen. Sie blickt mir ins Herz. Sie nimmt mich an, mit all meiner Unvollkommenheit und meinen Macken. Genauso nehme ich sie. Wir sind keine Gegnerinnen. So eine Freundschaft kennt keinen Neid, keine Eifersucht. - Falls aber doch, kann man darüber offen sprechen.

Wenn du mit Männern leichter Freundschaften schließen kannst, mag es daran liegen, dass du dich ihnen gegenüber anders verhältst, weil deine Ansprüche andere sind. Vielleicht bist du bei Männern ungezwungener, lockerer.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es keinen Sinn bringt, alles analysieren und hinterfragen zu wollen. Wenn die Leute mich nicht mögen, kann ich natürlich daran arbeiten. Manches kann ich lernen und verändern. Aber die Kernpunkte meines Charakters bleiben erhalten. Das soll ja auch so sein. Ich bin ich. Wenn jemand damit nicht klarkommt, passt´ s halt nicht.

Sicher komme ich bei vielen Leuten nicht gut an. Das ist einfach so. Ich finde ja auch nicht jeden sympathisch. Ich kann mich schließlich nicht total verbiegen, um beliebt zu sein.

Ich denke übrigens nicht, dass Menschen, die sofort sehr enge Freundschaften schließen (wie ich sie in meinem obigen Post beschrieb) oberflächlich sind. Ich denke, sie wollen einfach beliebt sein. Sie messen ihre Beliebtheit an die Zahl ihrer "Freunde" und die daraus resultierenden Aktivitäten. Sie sehen darin eine Art "Messlatte" ihrer Wichtigkeit.
 
Liebe Clara,
Du hast mir schon ein wenig weitergeholfen!
Deine Frage bzgl. der Antworten der Freundinnen, die sich langsam aber sicher verabschiedet haben kann ich Dir so beantworten: Wenn man sich eine gewisse Zeit kennt, stellt man sich ja aufeinander ein und weiß um des Anderen Eigenheiten, Gewohnheiten etc. Wenn also ein Kontakt, der über einen längeren Zeitraum regelmäßig und oft gepflegt wurde, sich plötzlich nicht mehr so oft bzw. regelmäßig meldet und auf Kontaktversuche gar nichts mehr kommt, wird man hellhörig. Auf Nachfrage, warum sie sich gar nicht mehr meldet kam dann die lapidare Antwort: Hab keine Zeit. Darauf mein Vorschlag, sie könne sich gerne wieder melden, wenn die stressige Zeit vorbei sei. Dann langes Abwarten meinerseits. Nichts. Nach ungefähr 2 Monaten ein Kontaktversuch per SMS. Keine Antwort. Dann nochmal per Telefon. Nicht zu erreichen. Dann hab ich es aufgegeben. Wer nicht will, der hat schon. Seitdem (2 Jahre her) kein Kontakt mehr. Und so etwas ist mir nicht nur einmal passiert.
Natürlich könnt auch Ihr mir hier nur begrenzt Tipps und Ratschläge geben, Ihr seid ja keine Hellseher, aber es beschäftigt mich eben ungemein, weil es mir schon in den verschiedensten Phasen meines Lebens passiert ist.
Eine kleine Info noch: Ich meinte nicht Freundschaften zu Männern, sondern Liebesbeziehungen. Aber wie Du schon geschrieben hast, kann man das Verhalten Männern gegenüber nicht auf Frauen projezieren., noch dazu weil es sich im ersten Fall um eine Liebes- und im zweiten Fall um eine Freundschafts-Beziehung handelt. Aber Du hast recht wenn Du glaubst, dass ich Männern gegenüber wirklich unverkrampfter bin. Frage mich aber nicht, woher das kommt :) Und mir sind im Falle eines Falles gute Freunde tatsächlich wichtiger, als ein Mann. Aber ist das nicht bei vielen Frauen so ?
 
Nun, das ist schon merkwürdig, dass du mit Freundschaften zu Männern, Liebesbeziehungen meinst. Ich dachte da wirklich an ganz platonische Freundschaften.

Tatsächlich weiß ich wenig bis gar nichts von dir und kann dir deshalb kaum raten. Nur so viel: wenn dir schon öfters passiert ist, dass Bekannte (Freunde würde ich sie nicht nennen) nach kurzer Zeit des Kennenlernens, den Kontakt so rigoros und komplett abbrechen, scheint es auch mit deinem Verhalten zu tun haben. Irgendwo scheint da der Wurm drin zu sein.

Es wäre sicher hilfreich für dich zu wissen, was der tatsächliche Grund für das Auseinanderdriften gewesen ist. Die Leute nehmen einem naturgemäß ganz anders war, als man sich selber. Das ist einfach so.

So, wie du berichtest, scheint dir das Kennenlernen neuer Leute keine Probleme zu bereiten. Es ist also die Phase, in der die Kontakte sich normalerweise stabilisieren und vertiefen - oder eben wieder auseinander gehen, in der es schwierig wird.

Passiert dir das eigentlich "nur" öfters mal oder ständig? Hast du gute Freunde oder Bekannte?
 
Liebe Clara,
sorry, dass ich jetzt erst antworte, hatte viel zu tun!
Ich habe schon Freundinnen, teilweise auch langjährige, aber es haben sich auch viele Bekannte/Freunde im Laufe meine Lebens "verabschiedet". Eine gute Freundin ist vor 3 Jahren beruflich weggezogen. Wir telefonieren oft und treffen uns auch ab und zu, aber mal ein spontanes Treffen geht natürlich nicht mehr. Deshalb hab ich ab dem Zeitpunkt mal meine Augen offen gehalten und meine Fühler ausgestreckt, um nach neuen Leuten zu suchen, hier in meiner Nähe. Ich bin Anfang 40 und irgendwie kommt überhaupt nichts mehr zustande. Früher habe ich noch hier und da nette Leute kennengelernt, mit denen es, wenn auch manchmal nur für eine gewisse Zeit, zu einer Freundschaft kam, aber jetzt scheint jeder mit sich selbst beschäftigt zu sein. Ich habe eine Familie und einen Job und dennoch gehe ich mit offenen Augen durch die Welt, geh meinem Hobby im Verein nach, das mir sehr viel Spass macht und habs auch schon übers Internet probiert. Aber entweder haben die Menschen keine Zeit in eine Freundschaft zu investieren (was ich absolut nicht verstehen kann) oder keine Lust, neue Leute kennenzulernen. Ich weiß, dass die Suche mit zunehmendem Alter schwieriger wird, aber damit muss man sich doch nicht abfinden! Ob ich mal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte ? Obwohl ich andererseits denke, dass ich nicht so "abschreckend" sein kann, mit einem Mann, den ich schon 20 Jahre kenne und ein paar "alten" Freunden. Vielleicht hab ich mich aber auch erst seit Kurzem zu meinen Ungunsten entwickelt ?! Ich bin ratlos!
 
Ja, in der Mitte des Lebens sind bei vielen Menschen die Strukturen gefestigt. Freundschaften bilden sich nicht mehr so einfach.
Die Leute mittleren Alters mögen Stabilität. Die meisten sind mit ihrer Familie, ihrer Arbeit und ihrem Freundeskreis vollauf beschäftigt. Das Leben verläuft in festen Bahnen. Oft ist da kaum Zeit für Neues. Manche Leute denken erst wieder über Freundschaften nach, wenn sich etwas in ihrem Leben verändert.

Wie ist das bei dir? Warum hast du das Bedürfnis nach einer Freundin?

Einerseits scheinst du sehr überzeugt von dir zu sein, andererseits bist du sehr unsicher und hinterfragst dich und dein Verhalten. Wie geht das deiner Meinung nach zusammen?

Weißt du, manchmal ist es einfach so, dass wir ziemlich viel Druck machen, wenn wir etwas unbedingt wollen. Vielleicht spüren die Leute, mit denen du befreundet sein möchtest diesen Druck und es wird ihnen nach einer Weile einfach zu viel. Vielleicht haben sie Angst deinen Erwartungen nicht zu entsprechen, dir nicht gerecht zu werden. Vielleicht ist deine Erwartungshaltung zu hoch.

Welche professionelle Hilfe möchtest du in Anspruch nehmen? Willst du eine Therapie machen? Du beschreibst dich als nahezu perfekte Freundin. Ob andere Leute dich genauso sehen ist natürlich eine andere Frage. Aber wenn du dich so magst wie du bist, ist es doch o. k.
 
Liebe Clara,
danke für Deine Meinung.
Wie ich schon geschrieben habe, ist eine gute Freundin, mit der ich viel unternommen und geredet habe, weggezogen. Sie hatte einen ähnlichen Status wie ich (also Mann und Kinder im gleichen Alter). Eine andere langjährige Freundin hat keine Kinder und ist sehr ehrgeizig in ihrem Beruf. Mit ihr kann ich nicht so gut über die Themen reden, die mich beschäftigen, weil sie einfach ein anderes Leben lebt. Daher bin ich auf der Suche nach einer Freundin, die die gleichen Dinge beschäftigen wie mich.
Normalerweise bin ich nicht so leicht aus der Fassung zu kriegen, aber wie Du schon selbst bemerkt hast, macht mich die Tatsache, dass es mit Freundschaften nicht mehr so recht klappen will, irgendwie unsicher. Ich möchte es mir aber nicht so leicht machen, indem ich die Schuld nur bei den anderen suche, sondern reflektiere mich selbst in der Hoffnung, den vermeintlichen "Fehler" zu finden.
Außerdem bin ich mir in dem Punkt unsicher, ob ich deswegen eine Therapie anfangen soll. Schieße ich da nicht mit Kanonen auf Spatzen ?
Deinen Tipp mit der Erwartung werde ich berücksichtigen. Ich werde versuchen, das Ganze etwas entspannter angehen zu lassen :)
 
Wenn du Gleichgesinnte zum Kennenlernen finden möchtest, wird das in deiner Lage schwierig sein.

Normalerweise rate ich jemanden, der Freunde sucht, dahinzugehen, wo sich die Menschen aufhalten, die die gleichen Interessen haben, wie der Suchende.

Wenn jemand also sportlich ist, kann er in einen Sportclub gehen, wenn jemand gerne liest, trifft er solche Menschen eventuell in einem Literaturkreis usw.

Aber bei dir ist das Problem tiefer gelagert. Du hast keine Probleme Leute kennen zu lernen, sondern du möchtest eine engere Freundschaft und scheinst nicht in der Lage zu sein, eine entstehende Bekanntschaft in diese Richtung zu vertiefen. Es ist also diese Phase, die dir Schwierigkeiten bereitet.

Es kann nun, wie schon von mir geschrieben, einfach an den Zeitmangel liegen, der die Menschen in der Mitte ihres Lebens oft beherrscht.

Und natürlich kann es auch an dir liegen. Nun ist es nicht so leicht sich selber zu hinterfragen. Das machst du jedoch, obwohl du dich durchweg positiv beschreibst. Du bist sogar bereit eine Therapie zu machen.

Warum quält dich der Gedanke, keine enge Freundin in Rufbereitschaft zu haben, dermaßen? Immerhin haben das viele Frauen nicht und kommen bestens damit klar.

Mir z. B. würde eine sog.' beste Freundin' tierisch auf den Wecker fallen. Wie gesagt habe ich einige, gute und sehr langjährige Freundinnen, mit denen ich mich prima unterhalten kann. Doch wir sehen uns nicht sehr oft, weil sie alle weiter weg wohnen. Nur eine wohnt ganz in der Nähe. Wir treffen uns, wann´ s passt. Manchmal quatschen wir über alles Mögliche. Manchmal habe ich da keine Lust drauf. Umgekehrt wird es genauso sein, nehme ich an. Sie hat zwar viele ähnliche Interessen wie ich, doch unsere politischen Ansichten driften so weit auseinander, dass wir uns schon öfters mal fetzen. Aber das ist halt so. Ich verstehe mich hervorragend mit ihr, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.

Als ich im letzten Jahr krank war, war sie da als ich sie brauchte. So ist das. Oft sehe ich sie auch monatelang nicht, wenn sie beruflich unterwegs ist. Das passt schon.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Anforderungen, die du an eine Freundin stellst, einfach zu hoch sind. Du willst jemanden, der so eine gute Freundin ist wie du dich siehst. Bei mir z. B. läuten da sofort die Alarmglocken. So einen Anspruch könnte ich nicht erfüllen. Ich bin nicht so toll. Da winke ich lieber von vornherein ab und ziehe mich zurück.

Warum verunsichert dich das Fehlen dieser besonders guten Freundin in deinem Leben so sehr? Ist es wirklich diese besondere Art der Beziehung, die dir fehlt? Oder hast du einfach das Gefühl du musst dir selber beweisen, dass du in der Lage bist eine Freundin zu halten? Eben aus dem Grunde, weil sich schon ein paar gute Freunde aus deinem täglichen Leben verabschiedet haben.

Was soll dir eine 'Therapie' bringen? In einer, wie auch immer gearteten Therapie, würdest du eventuell lernen an dir selber zu arbeiten, doch eine Freundin hättest du damit noch lange nicht gefunden.
 
Liebe Clara,

kann sein, dass meine Ansprüche tatsächlich zu hoch sind. Aber, um Missverständnisse zu vermeiden: Vielleicht kam es anders rüber, aber auch ich habe meine Macken und bin nicht unfehlbar, wie Du aus meinem Post vielleicht herausliest. Ich bin weit davon entfernt, perfekt zu sein und stelle den Anspruch weder an mich noch an mein Gegenüber!
Sicher kennst Du die Serie "Sex and the City". Auch wenn es Hollywood ist, glaube ich doch, dass es solche Freundschaften zwischen Frauen im richtigen Leben gibt. Ich will nicht mehr und nicht weniger! Und das fehlt mir im Moment.
Nun möchte ich mich erstmal für Deine Hilfe und Deinen "langen Atem" bedanken! Es ist sicher nicht leicht, sich in eine völlig fremde Person hineinzuversetzen. Dass Du es dennoch versucht hast, finde ich super.

Ich wünsche Dir alles Gute !
 
Tja, tut mir leid, dass ich dir nicht helfen konnte.

Ja, der Name der Serie sagt mir natürlich etwas. Aber sie ist nicht mein Genre, wie man so schön sagt.

Kann sein, dass es solche Frauenfreundschaften im realen Leben gibt. Da sie dir momentan fehlt, scheinst du sowas schon erlebt zu haben.

Ich wünsche dir, dass du eines Tages findest, was du suchst.

Alles Gute auch für dich!
 
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