Hallo,
ich leiste in diesem Jahr einen Freiwilligendienst in einer Waldjugendfarm. Die arbeit an sich ist auch nicht schlecht, aber ich habe eine echt komische Chefin. Man könnte sie nicht als offenkundig bösartig bezeichnen, aber sie hat eine Art, die echt reinhauen kann. Ich kann es schwer beschreiben... Vielleicht erstmal die Situation an sich:
sie hat diese Farm vor einiger Zeit im Wald selbst aufgebaut... hat das mit dem Forstamt klären müssen und sich da durchgeschlagen. Das Ziel ist es, Kindern die Natur näherzubringen.. Das ganze ist ein riesiges Stück Arbeit und da meine Chefin noch alle Hände voll mit ihrem kranken Vater und ihrer behinderten Tochter zutun hat, die sie beide daheim pflegt, funktioniert das Ganze nur dadurch, dass ganz viele Menschen freiwillig mithelfen. Und es gibt (erstaunlicherweise) eine ganze Menge Leute, die da regelmäßig vorbeikommen und mithelfen. Ich als FSJ-lerin bin natürlich täglich dort, ich bin ja auch nicht direkt "freiwillige Helferin", es gibt ja einen Arbeitsvertrag etc...
Das Problem ist, dass meine Chefin mir oft (aus meiner Sicht) sinnlose Aufgaben gibt, ich musste zB letzten Herbst den Weg von Laub befreien, obwohl 5min später ohnehin wieder alles voll wäre. Aber ich bin niemand, der sich da beschwert, ich hab es einfach gemacht. Nur kommt sie dann und hat wirklich an ALLEM was ich mache etwas auszusetzen.. Sie ist nie unfreundlich, sondern kommt dann immer so an: "LIEBE greentea also WIIIIR machen das hier soooo.." und zeigt (in diesem Fall jetzt) auf ein einzelnes Laubblättchen, was ich "vergessen" hab und was unebdingt auch noch weggefegt werden soll.. So ist es wie gesagt mit fast allem. Man hat so das Gefühl, obwohl sie immer "lieb" tut, also niemals schreit, niemals ein unhöfliches Wort sagt, dass man es sich mit ihr lieber nicht verscherzen sollte.. Also ICH habe zumindest dieses Gefühl und einer Kollegin, die auch noch in den Privathaushalt der Chefin hineingeraten ist, ging es ähnlich, sie schaffte es monatelang nicht, zu sagen, dass ihr die Pflege von Tochter und Vater meiner Chefin eigtl zu viel ist.
Nun zum eigentlichen Problem.. eigtl stünden mir für meine Arbeit laut Vertrag 200Euro + 85 euro Verpflegungsgeld und Fahrtkostenerstattung im Monat zu.. auf der Abrechung werden mir immer zunächst 285 euro gutgeschrieben.. und dann wieder 85 euro "sachbezug" wieder abgezogen :O da es sich hierbei um den Betrag handelt, der im Vertrag als Verpflegungsgeld bezeichnet wird, gehe ich davon aus, dass mir dieses Geld fürs Essen in der Farm abgezogen wird. Es gibt dort nur Montags bis Donnerstags essen (freitag muss man selbst mitbringen).. und auch da handelt es sich mehr um "Alibi-Portiönchen", Montags gibt es zB trockene Nudeln mit etwas Butter, Dienstags einfach nur Kartoffeln, Mittwochs Haferbrei und Donnerstags Reis... Wenn ich nun Urlaubstage, Ferientage (in den Schulferien gibts da kein essen) und Krankheitstage abziehe, komme ich auf über 6 Euro pro essen! Was definitiv Ausbeutung ist.. Und das ärgert mich auch!
Aber andererseits kriege ich es seit 5Monaten nicht hin, es anzusprechen :O ich schaffe es einfach nicht. Was eben mit dieser Art meiner Chefin zusammenhängt. Und auch damit, dass besagte Kollegin seit 3Jahren zu diesem tarif von 200Euro dort arbeitet und zu mir noch meinte, sie wäre glücklich, auf einmal soviel Geld zur Verfügung zu haben
(sie hat wohl vorher nur daheim und ganz ohne taschengeld gelebt :O ) ... ich komme mir ehrlich gesagt ziemlich doof vor, mich dann vor meine Chefin zu stellen, die selbst so viel durchmacht, ihre Familie pflegt etc und ihr zu sagen ich will mehr Kohle.. in dieser Farm gehen dadurch dass es viele frewilige Helfer gibt, die jeweils 1x die woche kommen und sich wahnsinnig freuen, wenn sie Laub rächen dürfen
, immer alle davon aus, dass man die Arbeit dort so außerordentlich gerne macht, dass man dafür gar keine Gegenlestung erwartet. Habe auch immer Angst dann auf besagte Clara verwiesen zu werden, die seit 3Jahren damit zufrieden ist und sicher aus allen Wolken fallen würde, wenn ich ihr mitteilen würde ich bin mit meinem Gehalt NICHT zufrieden...
Nun weiß ich auch nicht weiter, es wird natürlich immer schwieriger etwas zu sagen, je länger ich damit warte... :-S
Mein Vertrag geht noch 5Monate.. es geht also noch um 400Euro, was für mich viel Geld ist.. und es geht auch darum, dass mir das eigtl ZUSTEHT...
Nun habe ich mit dem Träger des FSJ gesprochen (die sind sozusagen noch höher gestellt als die jeweiligen Einsatzstellen).. der meinte, ich könnte natürlich einfach mitteilen, ich will an den Mahlzeiten nicht mehr teilnehmen und darum auch kein Geld mehr abgezogen bekommen... würde meiner Chefin aber nicht gefallen, pädagogisch nicht vertretbar und so.. außerdem würde auch ich mir ausgeschlossen vorkommen, wenn ich dann mit meinem Vesper da sitzen würde, während alle den köstlichen (ironie) Haferbrei essen
fände ich aber ernshaft irgendwie doof -_-
meine Vorstellung wäre, dass ich noch 5Monate da weiteresse und dafür aber nichts zahle bzw abgezogen bekomme.. Dann käme ich im Schnitt immerhin auf etwas weniger geld pro essen, es wäre immer noch viel geld, angesichts der Schlemmermahlzeiten dort
aber selber schuld, ich hätte auch vorher auf den Tisch hauen müssen..
Das Problem ist echt, der Frieden mit meiner Chefin ist mir so wichtig, ich muss noch 5Monate mit ihr aushalten..und das möchte ich ungern im Streit.. Ich trau mich nicht es anzusprechen.
Möglichkeiten:
a) der Träger des FSJ hat mir vorgeschlagen, er könnte an einem Gespräch teilnehmen, in dem das geklärt wird... Kommt aber sicher bei meiner Chefin nicht besser an... kommt mir dann so vor, als würde ich petzen. Das ist ungefähr so, als würden meine Nachbarn laut Musik hören und ich würde ihnen dann erst durch die Polizei (die ich wegen Ruhestörung gerufen habe) mitteilen lassen, dass mich das stört..
b) mein Vater hat mir angeboten, mitzukommen und mit meiner Chefin zu reden.. kommt aber meiner meinung nach auch nicht wirklich besser rüber! :-/ Er meinte, das wäre doch nicht schlimm wenn er da mitkommt.. aber ich weiß nicht, ob meine Chefin das auch so sieht..
c) ich schreibe einen Brief. Schreiben liebe ich
man kann sich ganz genau überlegen, wie man was formuliert etc.. meine Chefin steht aber auch nicht auf Schriftverkehr, hasst Briefe und Amtliches generell, Naturmensch halt.. :-(
d) ich ringe mich zu einem Gespräch durch.. das nehme ich mir seit 4 Monaten fast täglich vor und rede mir dann immer ein "dass es jetzt grad nicht passt".. meine Chefin kommt halt auch immer so gestresst daher und erzählt dann von ihrem kranken Vater, der diese und jene Probleme hat udn dass sie wieder kaum Schlaf hat deswegen.. Ich komm mir geldgierig vor, dann dahinzugehen: achja, ich hätte auch ein Problem - ich will Kohle!
generell weiß ich nicht, wie ich das aufziehen soll..
- mich erstmal doof stellen, á la: ich verstehen auf der Abrechnung etwas nicht/mir ist da was aufegallen, können Sie mir das mal erklären
- gleich klipp und klar sagen: ich finde das zuviel essensgeld und brauche das Geld
- einfach ohne angabe von Gründen das essen "abbestellen"..
Im Moment sind Schulferien, also hat unsere Farm nicht offen, ich gehe nur hin, um den Garten und die Pferde zu versorgen sehe ergo meine Chefin eigtl nicht.. am 08.April kommt ein Mensch von der FSJ-Trägerorganisation und schaut, generell mal wie es bei meiner Einsatzstelle so (ab)läuft (machen die überall). Klar könnte ich dem dann davon berichten, das wäre ähnlich version a) ..
ich könnte natürlich auch vorher Kontakt aufnehmen (zB ein Gespräch erbitten, oder eben Brief schreiben) .. hätte den Vorteil, dass wenn sie ganz scheiße reagiert, ich am Montag gleich mit dem Träger-Menschen darüber sprechen könnte.. das Ding ist: sie wird nicht direkt ausrasten oder so, das glaube ich nicht. Viel mehr Angst habe ich, dass sich das dann wieder so unterschwellig rächt "liebe Greentea, putze doch bitte das Klo. Liebe Greentea, diesunddas" *kotz*
liebe Grüße nach diesem ewigen Roman,
eure Greentea
ich leiste in diesem Jahr einen Freiwilligendienst in einer Waldjugendfarm. Die arbeit an sich ist auch nicht schlecht, aber ich habe eine echt komische Chefin. Man könnte sie nicht als offenkundig bösartig bezeichnen, aber sie hat eine Art, die echt reinhauen kann. Ich kann es schwer beschreiben... Vielleicht erstmal die Situation an sich:
sie hat diese Farm vor einiger Zeit im Wald selbst aufgebaut... hat das mit dem Forstamt klären müssen und sich da durchgeschlagen. Das Ziel ist es, Kindern die Natur näherzubringen.. Das ganze ist ein riesiges Stück Arbeit und da meine Chefin noch alle Hände voll mit ihrem kranken Vater und ihrer behinderten Tochter zutun hat, die sie beide daheim pflegt, funktioniert das Ganze nur dadurch, dass ganz viele Menschen freiwillig mithelfen. Und es gibt (erstaunlicherweise) eine ganze Menge Leute, die da regelmäßig vorbeikommen und mithelfen. Ich als FSJ-lerin bin natürlich täglich dort, ich bin ja auch nicht direkt "freiwillige Helferin", es gibt ja einen Arbeitsvertrag etc...
Das Problem ist, dass meine Chefin mir oft (aus meiner Sicht) sinnlose Aufgaben gibt, ich musste zB letzten Herbst den Weg von Laub befreien, obwohl 5min später ohnehin wieder alles voll wäre. Aber ich bin niemand, der sich da beschwert, ich hab es einfach gemacht. Nur kommt sie dann und hat wirklich an ALLEM was ich mache etwas auszusetzen.. Sie ist nie unfreundlich, sondern kommt dann immer so an: "LIEBE greentea also WIIIIR machen das hier soooo.." und zeigt (in diesem Fall jetzt) auf ein einzelnes Laubblättchen, was ich "vergessen" hab und was unebdingt auch noch weggefegt werden soll.. So ist es wie gesagt mit fast allem. Man hat so das Gefühl, obwohl sie immer "lieb" tut, also niemals schreit, niemals ein unhöfliches Wort sagt, dass man es sich mit ihr lieber nicht verscherzen sollte.. Also ICH habe zumindest dieses Gefühl und einer Kollegin, die auch noch in den Privathaushalt der Chefin hineingeraten ist, ging es ähnlich, sie schaffte es monatelang nicht, zu sagen, dass ihr die Pflege von Tochter und Vater meiner Chefin eigtl zu viel ist.
Nun zum eigentlichen Problem.. eigtl stünden mir für meine Arbeit laut Vertrag 200Euro + 85 euro Verpflegungsgeld und Fahrtkostenerstattung im Monat zu.. auf der Abrechung werden mir immer zunächst 285 euro gutgeschrieben.. und dann wieder 85 euro "sachbezug" wieder abgezogen :O da es sich hierbei um den Betrag handelt, der im Vertrag als Verpflegungsgeld bezeichnet wird, gehe ich davon aus, dass mir dieses Geld fürs Essen in der Farm abgezogen wird. Es gibt dort nur Montags bis Donnerstags essen (freitag muss man selbst mitbringen).. und auch da handelt es sich mehr um "Alibi-Portiönchen", Montags gibt es zB trockene Nudeln mit etwas Butter, Dienstags einfach nur Kartoffeln, Mittwochs Haferbrei und Donnerstags Reis... Wenn ich nun Urlaubstage, Ferientage (in den Schulferien gibts da kein essen) und Krankheitstage abziehe, komme ich auf über 6 Euro pro essen! Was definitiv Ausbeutung ist.. Und das ärgert mich auch!
Aber andererseits kriege ich es seit 5Monaten nicht hin, es anzusprechen :O ich schaffe es einfach nicht. Was eben mit dieser Art meiner Chefin zusammenhängt. Und auch damit, dass besagte Kollegin seit 3Jahren zu diesem tarif von 200Euro dort arbeitet und zu mir noch meinte, sie wäre glücklich, auf einmal soviel Geld zur Verfügung zu haben
Nun weiß ich auch nicht weiter, es wird natürlich immer schwieriger etwas zu sagen, je länger ich damit warte... :-S
Mein Vertrag geht noch 5Monate.. es geht also noch um 400Euro, was für mich viel Geld ist.. und es geht auch darum, dass mir das eigtl ZUSTEHT...
Nun habe ich mit dem Träger des FSJ gesprochen (die sind sozusagen noch höher gestellt als die jeweiligen Einsatzstellen).. der meinte, ich könnte natürlich einfach mitteilen, ich will an den Mahlzeiten nicht mehr teilnehmen und darum auch kein Geld mehr abgezogen bekommen... würde meiner Chefin aber nicht gefallen, pädagogisch nicht vertretbar und so.. außerdem würde auch ich mir ausgeschlossen vorkommen, wenn ich dann mit meinem Vesper da sitzen würde, während alle den köstlichen (ironie) Haferbrei essen
meine Vorstellung wäre, dass ich noch 5Monate da weiteresse und dafür aber nichts zahle bzw abgezogen bekomme.. Dann käme ich im Schnitt immerhin auf etwas weniger geld pro essen, es wäre immer noch viel geld, angesichts der Schlemmermahlzeiten dort
Das Problem ist echt, der Frieden mit meiner Chefin ist mir so wichtig, ich muss noch 5Monate mit ihr aushalten..und das möchte ich ungern im Streit.. Ich trau mich nicht es anzusprechen.
Möglichkeiten:
a) der Träger des FSJ hat mir vorgeschlagen, er könnte an einem Gespräch teilnehmen, in dem das geklärt wird... Kommt aber sicher bei meiner Chefin nicht besser an... kommt mir dann so vor, als würde ich petzen. Das ist ungefähr so, als würden meine Nachbarn laut Musik hören und ich würde ihnen dann erst durch die Polizei (die ich wegen Ruhestörung gerufen habe) mitteilen lassen, dass mich das stört..
b) mein Vater hat mir angeboten, mitzukommen und mit meiner Chefin zu reden.. kommt aber meiner meinung nach auch nicht wirklich besser rüber! :-/ Er meinte, das wäre doch nicht schlimm wenn er da mitkommt.. aber ich weiß nicht, ob meine Chefin das auch so sieht..
c) ich schreibe einen Brief. Schreiben liebe ich
d) ich ringe mich zu einem Gespräch durch.. das nehme ich mir seit 4 Monaten fast täglich vor und rede mir dann immer ein "dass es jetzt grad nicht passt".. meine Chefin kommt halt auch immer so gestresst daher und erzählt dann von ihrem kranken Vater, der diese und jene Probleme hat udn dass sie wieder kaum Schlaf hat deswegen.. Ich komm mir geldgierig vor, dann dahinzugehen: achja, ich hätte auch ein Problem - ich will Kohle!
generell weiß ich nicht, wie ich das aufziehen soll..
- mich erstmal doof stellen, á la: ich verstehen auf der Abrechnung etwas nicht/mir ist da was aufegallen, können Sie mir das mal erklären
- gleich klipp und klar sagen: ich finde das zuviel essensgeld und brauche das Geld
- einfach ohne angabe von Gründen das essen "abbestellen"..
Im Moment sind Schulferien, also hat unsere Farm nicht offen, ich gehe nur hin, um den Garten und die Pferde zu versorgen sehe ergo meine Chefin eigtl nicht.. am 08.April kommt ein Mensch von der FSJ-Trägerorganisation und schaut, generell mal wie es bei meiner Einsatzstelle so (ab)läuft (machen die überall). Klar könnte ich dem dann davon berichten, das wäre ähnlich version a) ..
ich könnte natürlich auch vorher Kontakt aufnehmen (zB ein Gespräch erbitten, oder eben Brief schreiben) .. hätte den Vorteil, dass wenn sie ganz scheiße reagiert, ich am Montag gleich mit dem Träger-Menschen darüber sprechen könnte.. das Ding ist: sie wird nicht direkt ausrasten oder so, das glaube ich nicht. Viel mehr Angst habe ich, dass sich das dann wieder so unterschwellig rächt "liebe Greentea, putze doch bitte das Klo. Liebe Greentea, diesunddas" *kotz*
liebe Grüße nach diesem ewigen Roman,
eure Greentea