Hat das Leben einen Sinn und wenn ja, welchen?! die Antwort ist JA!

ArsVivendi1957

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25 April 2016
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Als ich das Buch "der Mythos des Sysiphos" von Albert Camus vor Jahren gelesen habe, da musste ich schaudernd feststellen, wie ein anerkannter Philosoph, der sich dem Thema "Existenzialismus" gewidmet hat, wie ausführlich und präzise er die Sinnlosigkeit des Lebens formulierte.....! Eine wahre Anleitung an den Menschen um zu verzweifeln, dass das Leben eben doch keinen Sinn hat....!
Am Ende des Buches habe ich die Lebensformel die im Leben Sinn gibt herausgefunden, nämlich
"Gib dem Unsinn des Lebens einen Sinn" und meine Zauberformel war geboren!
Seit der Lektüre dieses Buches, ist mir auch die Wichtigkeit der eigenen Ambivalenz noch klarer geworden, so z.B.
Erst durch die Tiefe wirst Du die Höhe erklimmen können
Erst durch den Schmerz, wirst Du das Wohlsein (noch) besser verstehen
etc.
Kommentare und Anregungen sind erwünscht, danke! ciao ArsVivendi1957
 
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Gruess dich

Deine Vorstellung hast du gleich mit einem interessanten Thema verbunden. Im Sinn des Lebens verpacken sich für mich eine Menge Fragen. Zum Beispiel was genau ist ein Sinn? Von welchem Sinn spricht man, von einem persönlichen Sinn oder der Annahme eines über geordneten Sinnes?

Ich persönlich beschreibe Sinn zusammengefasst als Antriebskraft und Anziehungskraft zu einer Sache einem Thema, dass ich entdecke. Antriebskraft und die resultierende Anziehungskraft zu etwas würde ich als Sinn bezeichnen, wenn man versucht den Begriff Sinn in seinen Bestandteilen subjektiv zu betrachten.

Darüber hinaus ist Sinn/Sinnlosigkeit auch persönliches Empfinden. Es kann aber auch genauso geballte Lebenskraft bestehen für einen Menschen empfunden nur von der Tatsache bestehend ich wache auf und habe einen Tag\ein Bewusstsein vor mir oder eben auch das Gegenteilige empfundene.

Um Antworten zu solch Thematiken zu konkretisieren gehören für mich als begeisterter Hobbyphilosoph das vorherige gemeinsame Aufarbeiten des Begriffes Sinn des Lebens, was konkret jeder Mensch unter Sinn versteht und von welchem Sinn wir im konkretem schreiben.

Persönlicher Sinn, oder über geordneter Sinn, können beide Elemente harmonisieren, oder ist ein Sinn erforderlich um Lebensfreude zu leben. Inzwischen liebe Gruesse

Ritter Omlett
 
Hallo ArsVivendi,

Albert Camus war seit meiner Kindheit mein Lieblingsschriftsteller, und ich habe meine Examensarbeit in Französisch über das Thema "Der Freiheitsbegriff im Werk von Albert Camus" geschrieben.

Für mich bedeutet der Sinn des Lebens, ein bestimmtes Thema "ab zu arbeiten". Das geht in Richtung Buddhismus, wo wir uns weiter entwickeln sollen, um in der nächsten Inkarnation bessere Karten zu haben.

Ein Thema, das viele meiner Bekannten beschäftigt, ist "Angst". Sie sind seit ihrer Kindheit damit konfrontiert und haben sich im Lauf des Lebens daraus befreien können. Es ist ein mühsamer Prozess, und manche schaffen es nie.

Mein eigenes Thema war immer die Freiheit. In der Kindheit eingeengt, wollte ich immer nur weglaufen, so weit wie möglich weg, und daher studierte ich Sprachen, um so schnell wie möglich ins Ausland zu entfliehen.

Dann musste ich mich aus einer einengenden Ehe befreien. Jahrelange Wanderschaft über fünf Kontinente war die Folge. Mein Sohn ist Pilot und hat mir viel mit billigen Flügen geholfen.

Inzwischen komme ich mehr oder weniger zur Ruhe. Aber die Suche geht weiter, die Neugier auf das Leben bleibt.

Mir gefällt die Idee des Buddhismus, dass wir uns ständig weiterentwickeln sollen - das ist für mich der Sinn des Lebens.

Einen wunderschönen sonnigen Tag
wünscht dir,
Asirik.
 
Salve Ritter Omlett!

Zuallererst möchte ich mich über Deine geschätzte Antwort herzlich bedanken.

Deine zentrale Frage, oder auch Anstoss zur Definition, was den überhaupt unter Sinn zu verstehen ist, kommt mir immer wieder das Pendant oder auch Synonym in den Sinn, nämlich WERT. Werte sehen, Werte schaffen und danach leben, das gibt Sinn. Dass Werte individuell sind, das versteht sich von selbst. Ich z.B. weiss, dass Werte in einem sind. Sei dies schlummernd, offensichtlich oder auch stauend zu entdecken sind. Allgemeine Voraussetzung ist aber, dass man sich kennt und vor der eigenen Entdeckung keine Angst hat, sondern ehrlich mit sich den Wahrheitsfindungs-Prozess durchgeht. Erkenne Dich selbst, wie es am Eingang vom Orakel des Delphi steht, hört sich sehr einfach an, ist aber ein sehr langer und z.T. sogar ein konfuser Weg. Konfus insofern, weil das System in welchem wir leben, nicht auf Authentizität aufgebaut ist, sondern eben nach dem System im jetzigen und dies basierend auf der Historie. Am liebsten hat das System, dass das Individuum daran glaubt, dass es einzig ist, aber in Tat und Wahrheit hat das System nur das Funktionieren in Fleisch und Blut. Unter System meine ich, die Eltern, die Geschwister, der Staat, die Arbeitswelt und ja und dann noch die pestiziöse Religion. Wie kann man sich daraus befreien, dass man höchstmöglich individuell ist, das ist nicht einfach die Frage des Tages, es ist die Frage schlechthin! Um ehrlich zu sein, ich könnte ein dickes Buch darüber schreiben, aber das ist im Moment sicherlich nicht angebracht, denn Du möchtest ja eine gemeinsame Definition, resp. eine gemeinsames Verständnis vom Sinn hervorbringen. Da bleibe ich bei Wert(en).
Freue mich von Dir und von den interessierten Menschen bald zu lesen!
Richard alias Ars Vivendi
 
Hallo ArsVivendi,

Albert Camus war seit meiner Kindheit mein Lieblingsschriftsteller, und ich habe meine Examensarbeit in Französisch über das Thema "Der Freiheitsbegriff im Werk von Albert Camus" geschrieben.

Für mich bedeutet der Sinn des Lebens, ein bestimmtes Thema "ab zu arbeiten". Das geht in Richtung Buddhismus, wo wir uns weiter entwickeln sollen, um in der nächsten Inkarnation bessere Karten zu haben.

Ein Thema, das viele meiner Bekannten beschäftigt, ist "Angst". Sie sind seit ihrer Kindheit damit konfrontiert und haben sich im Lauf des Lebens daraus befreien können. Es ist ein mühsamer Prozess, und manche schaffen es nie.

Mein eigenes Thema war immer die Freiheit. In der Kindheit eingeengt, wollte ich immer nur weglaufen, so weit wie möglich weg, und daher studierte ich Sprachen, um so schnell wie möglich ins Ausland zu entfliehen.

Dann musste ich mich aus einer einengenden Ehe befreien. Jahrelange Wanderschaft über fünf Kontinente war die Folge. Mein Sohn ist Pilot und hat mir viel mit billigen Flügen geholfen.

Inzwischen komme ich mehr oder weniger zur Ruhe. Aber die Suche geht weiter, die Neugier auf das Leben bleibt.

Mir gefällt die Idee des Buddhismus, dass wir uns ständig weiterentwickeln sollen - das ist für mich der Sinn des Lebens.

Einen wunderschönen sonnigen Tag
wünscht dir,
Asirik.
 
Gehrte Asirik!

Ich habe Deinen Beitrag mit Freude und Staunen gelesen und bedanke mich dafür.

Ja der Buddhismus ist eine der Welt-Religionen die mich beeindruckt und die 4 edlen Wahrheiten haben es in sich. Vor allem die 1ste, nämlich dass das Leben ein Leiden ist.....!
Ich persönlich befasse mich punktuell mit den Welt-Religionen, bin aber innerlich frei von jeglicher Religion. Da habe ich sicherlich einen Lehrmeister, der mir einen essentiellen Anstoss dazu gegeben hat, nämlich Friederich Nietzsche. Auch heutige philosophisch geprägte Schriftsteller wie Irvin D. Yalom bekräftigen mich im Weiteren, dass für mich der Glaube an die Religionen ein Käfig darstellt, solange man darin ist. Fides et Ratio und somit Glaube und Verstand, ist mir der Verstand und das Wesen Mensch viel zu interessant, als dass ich mich dem Glauben hingebe. Dass das eine persönlich Sicht und Empfinden ist, sei hier unmissverständlich und klar betont. Ich habe und lebe im Respekt mit Menschen, die einen Glauben haben!

Ein weiterer Punkt der mir in Deinem Schreiben gefällt, ist die Bemerkung der Angst. Wer kennt sie nicht.....!?! Für mich ist das Entscheidende, dass die Angst ein Instinkt ist, mit welcher es zu leben gilt. Also akzeptiere ich nicht nur die natürliche Angst, sondern umarme die Angst, denn sie ist von hoher Bedeutung. Angst zu haben ist also eine ganz natürlich Eigenschaft, die wir in uns haben, es gilt nur mit ihr umzugehen. Konkret meine ich damit, dass man und ich tue es, zu unterscheiden was ein Eustress und was ein Distress ist. Für mich am idealsten ist, wenn ich den Distress abfedern kann und im Wohlsein und in der Kraft den Eustress einsetzen und leben kann.

Wenn Dir mein Kommentar gefällt und anspricht, dann schreibe mir. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Erläuterungen und Stellungnahmen!

Liebe Grüsse, Richard alias Ars Vivendi
 
Hallo Richard,
Albert Camus hat im Sysiphos nicht nur die Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz aufgezeigt sondern auch in seinem späteren Werk "Die Pest" den Sinn des Lebens gefunden, nämlich das Handeln in einer fast aussichtslosen Situation. Der Arzt Dr. Rieu engagiert sich für die Pestkranken, obwohl er weiß, dass sein Kampf aussichtslos ist.

Der Sinn des Lebens besteht auch für mich, darin, nach getaner Arbeit die Genugtuung zu haben, ein wenig zur Verbesserung meiner Umwelt beitragen zu können.

Ruediger Dahlke, den ich sehr als Autor schätze, hat ein Buch geschrieben mit dem Titel "Die Leichtigkeit des Schwebens". Da geht es auch um den Buddhismus, der zwar das Leiden als unabwendbar sieht, jedoch auch die Leichtigkeit des Seins kennt, nämlich, wenn wir das Leiden als Illusion erfahren, das nur in der Dualität stattfindet, während dahinter das ewige Licht der Erkenntnis leuchtet, dass die Seele lediglich eine Erfahrung auf Erden macht, jedoch unsterblich ist.

Wenn es mir gelingt, die Tragödien und Dramen um mich herum als Lernerfahrungen zu sehen, dann kann ich meinen inneren Frieden bewahren - trotz allem, was im Argen liegt.

Nun muss ich auch gestehen, dass ich im Leben sehr viel Glück hatte. Keine Krankheiten, "nur" Schicksalsschläge, die mich aber nicht aus der Bahn geworfen haben. Und ich behaupte mal von mir, dass ich heute viel bewusster lebe und mich kaum noch über die schrecklichen Dinge aufrege, die täglich in der Welt passieren, und die ich leider nicht ändern kann. Das alles ist laut Buddhismus "Maya". Die Essenz, das Unsterbliche, ist friedvoll und leicht.
Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen. Ich wünsche es Dir.
Lieben Gruß,
Asirik.
 
Einen wunderschönen Guten Abend

Zu den sehr interessanten Beiträgen darf und möchte ich einiges schreiben.

Ich finde das Wort Wert als guten Begleiter,dass sich mit Sinn gut ergänzt. Etwas als sinnvoll zu empfinden, ist etwas als wertvoll zu empfinden.

Als Sinn, Wert und ich beschreibe es mit meinen Worten Anziehungskraft und Begeisterung zu Etwas möchte ich meinen persönlichen Sinn näher beschreiben.

Mein persönlicher Sinn ist die Entdeckungsreise zu mir selber und das Finden verborgener Talente, dass Entdecken, diese zu erleben, weiterzugeben. Dass macht einen Sinn aus, einen für mich persönlichen Wert, die Anziehungskraft, die Begeisterung.

Jeder Mensch hat viele Talente, verborgene, in sich Schlummernde und genau dieses zu Entdecken, etwas daraus zu machen so gut als moeglich bedeutet für mich Sinn.

Nebenbei interessant ist wievieles in einem Menschen steckt, womöglich er dieses sich nicht bewusst ist.

In einem Posting habe ich auch erwähnt, ob es einen höheren Sinn geben kann. Ich tendiere dazu dieses zu verneinen. Eher tendiere ich dazu zu sagen, es gibt im Universum vielerlei an Talent und Dingen, die wiederum nur in Mensch selber verwirklicht werden können und da ergibt vieles Sinn. Nur durch die Förderung in sich selber kann es erst zu einer Gemeinschaft kommen, wo vielerlei persönliche Entwicklung gemeinsam ausgetauscht werden kann und hilfreich ist.

Mechaniker,Arzt, Schriftsteller, Tischler, Psychologe und und und man tauscht einander Talent, persönliche Verwirklichung aus.

Das Leben ist sinnvoll, das Leben ist ohne Sinn beide Aussagen ist persönliches Empfinden und beide richtig und beide Aussage haben für mich ihre gleiche Berechtigung.

Im Prinzip wird doch im Laufe seines Lebens jeder Mensch, ob er will oder nicht, zu einem Philosophen. Durch Lebenserfahrung entwickeln sich persönliche Prinzipien, genau dieses Denken verwickelt sich mit mir selber, wo ich vieles spannend für mich über denke und zu vielen persönlichen Entdeckungen, Sichtweisen kommt, in allen Freagen des Lebens.

Die Frage die ich mir erlaube in den Raum zu werfen, ist das Empfinden Glück an Sinn gebunden?

An dieser Stelle beende ich schnell dieses Posting bevor es viel zu lange wird.
Lg Ritter Omlett
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ritter,
für mich kommt das Glück immer vor dem Sinn und ist nicht an ihn gebunden.
Wenn wir Glück hatten, dann erlebten wir vor und nach der Geburt die Einheit allen Seins, das Urvertrauen, das das Leben so viel leichter macht.
Glücksmomente sind auf viele Art möglich, aber wohl immer ein Gefühl der Einheit mit allem. Ekstase kann passieren, wenn wir uns von der Schwere der Erde lösen und in den Himmel fliegen oder ins Meer eintauchen. Bungee Springen, Windsurfen, Tiefsee Tauchen und andere Sportarten sind Versuche, die Erde zu verlassen und das Gefühl der Freiheit zu erleben. Vielleicht auch, für einen kurzen Augenblick sich aufzulösen und in die Einheit zurück zu kehren, die wir im Mutterleib erfahren haben.

Glück und Ekstase sind nur kurze Momente, doch wir können sie uns leichter herbeizaubern, wenn wir wissen, wie es geht. Sicher helfen Drogen auch beim Loslassen der Erdenschwere, doch sind sie der Einstieg in die Sucht oder Abhängigkeit. Wer einmal die Erfahrung von Ekstase gemacht hat, kann sie leichter wieder herbei führen.
Der Sinn des Lebens wird mir geschenkt, nachdem ich Glücksmomente erfahren habe. Und diese hängen für mich immer mit dem Gefühl des Eins-Seins zusammen, dem nicht mehr getrennt Sein, dem aus der Dualität ausgestiegen Sein.
Das ist ja auch das Ziel der östlichen Philosophien.

Osho nannte das Glück den Orgasmus mit der Schöpfung. Übrigens steht auf seinem Grab: "Ich wurde nicht geboren, ich bin nicht gestorben - ich betrat diese Erde vom ...... bis 1990" Diese Sicht des Lebens finde ich sehr gut.

LG Asirik.
 
geschätzte Asirik,
geschätzter Ritter Omlett

Was für eine Freude Eure Beiträge zu lesen und ich geniesse sie sehr!

Ist das Glück an den Sinn und somit an Werte gebunden oder evt. verknüpft, das war die Frage. Generell ist eine Antwort sehr heikel, denn es gibt zu viele Lebensschicksale in dieser Welt als dass ich sie als allgemein gültig deklarieren kann. Individuell kann ich die Frage sehr wohl beantworten. Das Glück zieht das Glück mit sich und das Leide eben das Leid. Das ist meine subjektive wie auch individuelle Meinung, zu der ich sehr wohl stehe. Das Glück des Tüchtigen steht sicherlich nicht alleine für mich da, das ist sicher, da gibt es doch in der ersten Welt viele andere Menschen, im Gegensatz zur zweiten und dritten Welt. Die maslowische Pyramide lässt grüssen und vor allem zolle ich Respekt, der zweiten und dritten Welt.
Zurück zur ersten Welt:
Wie man sich bettet so liegt man, auch das ist eine Binsenwahrheit, die sehr oft zutrifft, ob man im Leben eher Glück als Pech hat.
Mit Umwegen und Erläuterungen komme ich zu simplen Beantwortung, dass das Empfinden von Glück sehr wohl mit Sinn verknüpft werden kann, denn ich erachte das Glück auch als einen Preis, denn man sich verdient und zwar durch das Erstreben und Leben nach Sinn und somit nach Werten. Hinter meinem alias Ars Vivendi steckt ja nicht nur ein lateinischer Ausdruck, sondern er hat für mich den Wert, nach welchem ich mein Leben richte, nämlich

Die Kunst das Leben zu meistern und zu geniessen!

Damit ist diese Sentenz eine Lebensaufgabe, nach derer es sich sehr wohl lohnt zu leben und zu orientieren. Ich gehe davon aus, dass es nahe liegt, dass ich nicht materielle Dinge damit meine, sondern das pure Sein seiner selbst. Dies setzt Ehrlichkeit voraus und zwar angefangen bei sich, weil dies aus meiner Sicht der Dinge der wesentlichste Punkt ist nach Ars Vivendi zu leben als auch sich zu orientieren.

Was ich nun geschrieben habe, ist ein Ansatz zur Frage des Empfindens des Glücks, ob es sich mit Sinn verknüpfen lässt. Ich werde aber bald noch weitere Punkte aufgreifen, die Ihr beiden geschrieben habt. In der Zwischenzeit, wäre ich froh von Euch zu lesen, was Eure geschätzte Meinung ist, was ich darüber geschrieben habe.

mit herzlichen Grüssen aus der Schweiz, Richard alias Ars Vivendi
 
Hallo Richard,

das Wort Glück hat im Deutschen viele Bedeutungen, und im Englischen gibt es den Unterschied zwischen Glück =happiness und Glück= good luck.
Außerdem verbinden Menschen unterschiedliche Gefühle mit dem Begriff Glück. Für den einen ist es - wie bei Dir - die Kunst, das Leben zu meistern und zu genießen, bei einem anderen sind es die "Gipfelerlebnisse" wie ich sie in meinem letzten Beitrag beschrieben habe.
Wer auf ein erfülltes Leben zurück blickt, kann sich glücklich schätzen. Wer alles erreicht hat, was er sich erträumte, kann sich ebenfalls glücklich schätzen. Wer ungehindert seine Fähigkeiten entwickeln durfte und die Genugtuung hat, an die Grenzen seiner Möglichkeiten gegangen zu sein, ist ebenfalls vom Glück gesegnet.
Diese Formen des Glücks haben nur wenige Menschen erreicht. Für andere, hauptsächlich in den Ländern der zweiten und dritten Welt, bedeutet Glück vielleicht schon, ihre Familie ernähren zu können und von Schicksalsschlägen verschont geblieben zu sein.
Für mich ist Glück ein sehr flexibler Begriff und hat graduelle Unterschiede, ist jedoch vom Sinn unabhängig oder die Voraussetzung dafür, im Leben einen Sinn zu sehen.
Sinn ergibt sich, wenn wir mit anderen kommunizieren und austauschen, wenn wir uns in eine Gemeinschaft einbringen, uns für eine Idee begeistern und sie verwirklichen können.

Wenn bis ins hohe Alter die Flamme brennt, und die Neugier auf das Leben nie aufhört.

Das Glück, das mir zufällt, ist ein Geschenk. Und ob ich es mir verdient habe, weiß ich nicht. Es hängt für mich auch von der Geburt ab, wo und wie ich geboren wurde, und wer meine Eltern waren. Laut Buddhismus haben wir uns das heutige Leben "erarbeitet".
LG Asirik.
 
Liebe Asirik
Gerade der letzte Absatz hat seine ergreifende Wahrheit, dass nämlich das Schicksal grundsätzlich gegeben ist, wo du geboren und was für Eltern du hast/hattest. Man hat es sich verdient, dann wären wir beim Karma angelangt. Das Karma ist nicht nur im Buddhismus, sondern auch im Hinduismus zentral. Ich als Agnostiker, muss gestehen, dass das Karma für mich die einzige Erklärung ist, warum ich ein solch interessantes und erfülltes Leben bis dato leben konnte ( bin nun doch satte 59Jahre jung....). Wie oft habe ich habe ich den Kopf geschüttelt, denn warum gibt es so viel Leiden, so viele Schicksale, so viele Bestimmungen die negativ sind und warum bin ich verschont geblieben....?!!! Ja das Karma ist tatsächlich eine Erklärung warum es eben so ist, dies auch wenn ich mich von den weltlichen Religionen sehr wohl verabschiedet habe. Ein Widerspruch in sich und erst noch eklatant....? Nein, ist es nicht, weil die Transzendenz lässt grüssen und ich lasse den kleinen, hellen und warmen "Glauben ohne zu Wissen" an das Karma wohlbehütet in mir. Hoffnung ist aber keine da, es ist eher eine Erklärung, warum es eben so ist.

Deine Abhandlung vom Glück, das kann ich sehr wohl und kopfnickend unterstützen. Es ist und bleibt eine subjektive Eigenschaft, ein subjektives Erleben. Wenn ich es nicht schon geschrieben habe, dann unterstreiche ich viel mehr das "schöne Wohlsein" und nicht das Glück, weil das Glück eben nicht eindeutig zu definieren ist. Das "schöne Wohlsein" hingegen schon, denn das Wohlsein hat seinen Kollegen, der sich Zufriedenheit nennt. Die Zufriedenheit eines Menschen kann geschrieben, gesprochen oder was auch immer sein, aber der Blick in die Augen ist die Quelle der Wahrheit, ob es eben stimmt, dass ein Mensch sich im Wohlsein befindet. Ein sehr interessantes Thema, da ich subjektiv überzeugt bin, dass erst wenn Du die Ambivalenz nicht nur kennst, sondern mit ihr so umgehen kannst, dass du daraus reichlich (dazu)lernen kannst, dann verfügt man auch über die Portion Resilienz, welche gerade in der heutigen Zeit von unschätzbarem Wert ist. Dieser Wert verkörpert sich im Wohlsein, denn die sogenannten Hochs und Tiefs erlebt der Mensch fast täglich. Diese Resilienz und somit auch der ungetrübte und authentische Glaube an sich selbst, sind (für mich) die wahren Wegbegleiter um im Wohlsein sein Leben zu gestalten und zu leben. Eben Ars Vivendi !

bis bald liebe Asirik! Ars Vivendi - Richard
 
Hallo Richard,
die Herausforderung besteht darin, auch in Zeiten der Krisen und Schicksalsschläge den inneren Seelenfrieden zu bewahren und nicht zu verzweifeln.
Wenn ich auf mein langes Leben zurückblicke, dann war ich in jungen Jahren noch nicht so "weise" und ließ mich oft in den Strudel der Ereignisse hineinziehen. Es ist wohl ein Privileg des Alters, den gehörigen Abstand zu den Dramen ringsum einhalten zu können, also die ars vivendi bewusst zu leben.
Sicher ist es viel leichter, wenn uns keine schlimme Krankheit heimsucht - obwohl auch diese eventuell eine Folge von falschem Denken sein kann. Wer hadert und gekränkt ist, wird sicher eher krank als jemand, der eine positive Sicht der Dinge hat. Nicht umsonst spricht die Medizin von der Psychosomatik der meisten Krankheiten.
Wer leichtsinnig lebt, läuft Gefahr, einen Unfall zu erleiden. Es ist vielleicht vermessen zu behaupten, dass jeder seines Glückes Schmied ist. Manche haben eben von Geburt an schlechtere Karten.
Dann gibt es noch das Erwachen, die Bewusstwerdung, oft hervorgerufen durch einen Schicksalsschlag. Alles Prozesse, die im Lauf des Lebens zu mehr Erkenntnis führen.
Jedenfalls versuche ich, die mir verbleibende Zeit so gut wie möglich zu nutzen und keine faulen Kompromisse mehr einzugehen. Qualität statt Quantität.
Ich wünsche Dir einen schönen Abend.
Wir sind mal wieder im Ausland, wo die Sonne immer scheint.
LG Asirik.
 
Einen schönen Vormittag

Ich möchte einiges beschreiben und natürlich nicht alles auf einmal, Stück für Stueck und beginne mit dem Eingangsthread

Erst durch die Tiefe wirst Du die Höhe erklimmen können
Erst durch den Schmerz, wirst Du das Wohlsein (noch) besser verstehen
etc.
Kommentare und Anregungen sind erwünscht, danke! ciao ArsVivendi1957[/QUOTE]

Hier finde ich in meinem Denken eine Art persönliche Philosophie, es existiert etwas nur, wenn es das Gegenteil davon gibt. Jede Eigenschaft hat einen Gegenspieler. Liebe Hass Mut Mutlosigkeit gross klein breit schmal.

In der Tat finde ich in diesem Eingangsthread doch Übereinstimmung. Wer Schmerz erfährt geniesst Schmerzlosigkeit intensiver, wem zB Hass erfährt, kann Liebe anders wert schätzen. Hier ist eine Überlegung in mir, die ich längere Zeit in mir trage, nämlich, dass eine Seele belebt wird durch unterschiedlichste Erlebnisse.

In anderen Überlegungen, stellte ich mir die Frage, ist der Ursprung nur die Liebe, gäbe es nichts anders, wüsste ich diese Eigenschaft zu schätzen, zu spüren, gäbe es nicht diese Vielfalt an Gegenteiligkeiten dieser Eigenschaften. Ein Gegenteil zu Ewigkeit habe ich allerdings nicht gefunden, hier tappe ich im Denken ob eine Ewigkeit beginnen kann bzw.ob Ewigkeit als einzigen Begriff kein Gegenteil inne hat.

Lieber ArsVivendi, in deiner Lebensformen gib dem Unsinn einen Sinn ist mir etwas aufgefallen, worüber ich nachgedacht habe. Die Bewertung liegt auf Unsinn und nicht Sinnlosigkeit, hier liegt wieder ein Unterschied, der mich zum nachdenken anregt, wie du das konkret siehst.

Hier bringe ich ein Denkmuster von mir rein, ich finde etwas was für mich Sinn macht, als Beispiel, es liegen jede Menge Sandkörner herum, eine Bewertung von mir ist, es ist sinnlos. Ich nehme nun diese Sandkörner und baue eine Sandburg, dass macht für mich einen persönlichen Sinn. Ein anderer Mensch findet nun das Erbauen dieser Sandburg als sinnlos, eher findet er die Sandkoerner in der Gegend interessant, die ich aus seiner Sicht damit verschwende.

Ich meine damit, Sinnlosigkeit muss für mich als etwas unbedingt wahrnehmbares vorhanden sein um etwas mit Sinn zu bauen, zu machen.

Nun gut, dass war es vorerst von meiner Seite nach und nach schreibe ich wieder zu deinen Postings ArsAvendi und etwas zu Asriks Postings, in der Zwischenzeit ganz liebe Gruesse

Ritter Omlett
 
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Hallo Asirik
Einen schönen Vormittag in der Sonne

Habe hier über deine Zeilen nachgedacht.
Die Herausforderung das Leben anzunehmen und daraus etwas zu machen, egal wie man das konkreter beschreibt, daraus erkenne ich eine besondere Antriebskraft.

Wobei ich selber es etwas anders beschreibe, ich sehe es nicht als dauernde Weiterentwicklung, sondern sehe es als man wird immer anders. Ich möchte nicht es nicht so sagen, dass ich als Erwachsener zB nun unbedingt weiser bin als wie als ich Kind war, ich bin nur anders geworden, aber tatsächlich weiser?

Ich würde es genauso weniger so sehen, jeder ist seines Glückes Schmied, sondern immer im Rahmen seiner Möglichkeiten, seiner Karten die man gezogen hat fürs Leben. Sich zu entfalten bedarf es meiner Ansicht auch nach Voraussetzungen dafür.

Ich denke dabei auch immer an Geschichte wenn man als junger Mensch aufgewachsen ist und man nur die Wahl hatte in Schlachten zu ziehen.

An dieser Stelle eine schöne sonnige Zeit.
LG
Ritter Omlett
 
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