abendsonne
Well-Known Member
- Registriert
- 4 März 2005
- Beiträge
- 4.385
vor 45 jahren wurde ein kleines mädchen geboren. sie ist (war???) meine schwester, hatte aber keinen platz bei ihren eltern, weil diese mit dem aufbau eines betriebes beschäftigt waren. also wuchs das kleine blonde mädchen die ersten sechs jahre bei der oma auf. meine mutter musste die sehnsucht nach ihrem kind unterdrücken, denn selbst besuche am wochenende ließ mein vater oftmals nicht gewähren. er hatte „besseres“ vor. als dann sechs jahre später ich geboren wurde und auch der schulbeginn anstand, wurde meine schwester zurück geholt. ihre einzige wirkliche bezugsperson vermissend gab es immer wieder tränen, die wurden beantwortet mit unverständnis und schlägen von seiten des vaters.
in der pubertät schon begann meine schwester immer wieder auszubüchsen. sie wurde aufgefunden in den untergründigsten ecken der stadt. die stimmung im elternhaus war für sie unerträglich, sie zog es auch vor, im wald in einer verfallenen hütte zu hausen. meine mutter ließ es wieder mal gewähren, nicht tätig werden zu dürfen. sie DURFTE ihre tochter nicht suchen gehen und ließ sich das gefallen.
die sexuelle neigung meines vaters blieb nicht unübersehen, nichtmal vor den verwandten pupertierenden mädchen machte er halt, sie anzumachen.. MICH selber hat er nie angefasst, aber es wurden gerüchte immer lauter, dass es etwas gab im zusammenhang meiner schwester. meine oma sagte meiner mutter auch mal, bevor sie stirbt würde sie ihr erzählen, WIE grausam väter sein können. dieses geheimnis hat sie mit ins grab genommen. aber andeutungen meiner schwester gingen absolut in diese richtung.
nun ging es mit meiner schwester weiter, sie wurde in drogengeschichten verwickelt. sie war so gut wie nicht mehr daheim anzutreffen, hing immer irgendwo herum... mein vater hatte bedenken um sein ansehen und hegte offensichtlich nicht gerade positive gefühle meiner schwester gegenüber. über meinen 3 jahre jüngeren bruder und mich sah er einfach hinweg.
meine schwester. bekam dann einen mann, der ihr die welt offenbarte und ihre abhängigkeit wurde unterdrückt durch die erlebnisse der urlaubstrips. sie bekam zwei liebe söhne, den einen in australien, den anderen gebar sie im elternhaus, ich konnte den ersten schrei miterleben. diese süßen, strohblonden jungen waren ein großer teil meiner jugend, nachdem die schulpflicht einsetzte, und sie gezwungen waren, in österreich zu bleiben.
meine schwester konnte der kälte in ihrem umfeld nicht gerecht werden. wohnen mussten sie in einem der schlimmsten viertel in der stadt, nur sozialer untergrund im umfeld. es bewog sie, kontinuierlich wieder abzufallen, und dann – die jungs waren gerade 8 und 6 jahre – ihre familie vollständig zu verlassen. sie sprach von hassgefühlen ihren eltern gegenüber, der mutter grollte sie noch mehr, da diese einfach nur zusah.
keiner weiß, wo sich meine schwester aufhält.
die jungs wurden größer, sie übersiedelten in die nähe der anderen oma und hatten die tante als bezugsperson. die starb an einem tumor, die kinder waren dabei, als sie schon nur mehr wirr dahinsiechte. immer wieder waren wir froh, dass wenigstens die jungs sich gegenseitig hatten. der eine geriet ein wenig in die fußstapfen des vaters, gemütlich dem leben verharren, der andere war der ehrgeizige, wollte alles schaffen, machte einige ausbildungen. er war der hoffnungsvollste, stand mitten im leben mit beiden beinen.
dachten wir.......
ich hatte keinen wirklichen kontakt mehr zu meinen neffen, schließlich waren sie schon an die zwanzig, und da haben kinder nicht unbedingt wirklich viel am hut mit verwandten. aber sie waren in meinem herzen wie meine eigenen kinder.
fronleichnam vor zwei jahren aß der eine bub, der brave, ehrgeizige, ganz normal mit seinem vater, seiner oma und dem bruder zu mittag, verabschiedete sich normal, nahm sich noch ein eis mit..... mit dem bus fuhr er zu einer autoverleihfirma, wo er schon vor tagen einen bestimmten wagen geordert hatte, raste nach tirol, stellte den wagen versteckt ab, an einer stelle, wo man – man muss über genaue ortskenntnisse verfügen – auf die 196 meter hohe europabrücke kommt. er wurde auf seinem weg nicht von den patroullierenden streifenwagen entdeckt. normalerweise kann man es nicht schaffen, einfach so zu dieser stelle zu kommen. ER hat es geschafft. sprang ab, 200 meter in den tod......
seine mama weiß nichts davon.....
ich erwarte nicht, dass irgendjemand etwas dazu sagt, ich bin es gewöhnt, dass die leute nichts sagen.
ich muss wohl mal so einiges niederschreiben, und ich lasse es vorerst mal so stehen.
liebe grüße
chira.
in der pubertät schon begann meine schwester immer wieder auszubüchsen. sie wurde aufgefunden in den untergründigsten ecken der stadt. die stimmung im elternhaus war für sie unerträglich, sie zog es auch vor, im wald in einer verfallenen hütte zu hausen. meine mutter ließ es wieder mal gewähren, nicht tätig werden zu dürfen. sie DURFTE ihre tochter nicht suchen gehen und ließ sich das gefallen.
die sexuelle neigung meines vaters blieb nicht unübersehen, nichtmal vor den verwandten pupertierenden mädchen machte er halt, sie anzumachen.. MICH selber hat er nie angefasst, aber es wurden gerüchte immer lauter, dass es etwas gab im zusammenhang meiner schwester. meine oma sagte meiner mutter auch mal, bevor sie stirbt würde sie ihr erzählen, WIE grausam väter sein können. dieses geheimnis hat sie mit ins grab genommen. aber andeutungen meiner schwester gingen absolut in diese richtung.
nun ging es mit meiner schwester weiter, sie wurde in drogengeschichten verwickelt. sie war so gut wie nicht mehr daheim anzutreffen, hing immer irgendwo herum... mein vater hatte bedenken um sein ansehen und hegte offensichtlich nicht gerade positive gefühle meiner schwester gegenüber. über meinen 3 jahre jüngeren bruder und mich sah er einfach hinweg.
meine schwester. bekam dann einen mann, der ihr die welt offenbarte und ihre abhängigkeit wurde unterdrückt durch die erlebnisse der urlaubstrips. sie bekam zwei liebe söhne, den einen in australien, den anderen gebar sie im elternhaus, ich konnte den ersten schrei miterleben. diese süßen, strohblonden jungen waren ein großer teil meiner jugend, nachdem die schulpflicht einsetzte, und sie gezwungen waren, in österreich zu bleiben.
meine schwester konnte der kälte in ihrem umfeld nicht gerecht werden. wohnen mussten sie in einem der schlimmsten viertel in der stadt, nur sozialer untergrund im umfeld. es bewog sie, kontinuierlich wieder abzufallen, und dann – die jungs waren gerade 8 und 6 jahre – ihre familie vollständig zu verlassen. sie sprach von hassgefühlen ihren eltern gegenüber, der mutter grollte sie noch mehr, da diese einfach nur zusah.
keiner weiß, wo sich meine schwester aufhält.
die jungs wurden größer, sie übersiedelten in die nähe der anderen oma und hatten die tante als bezugsperson. die starb an einem tumor, die kinder waren dabei, als sie schon nur mehr wirr dahinsiechte. immer wieder waren wir froh, dass wenigstens die jungs sich gegenseitig hatten. der eine geriet ein wenig in die fußstapfen des vaters, gemütlich dem leben verharren, der andere war der ehrgeizige, wollte alles schaffen, machte einige ausbildungen. er war der hoffnungsvollste, stand mitten im leben mit beiden beinen.
dachten wir.......
ich hatte keinen wirklichen kontakt mehr zu meinen neffen, schließlich waren sie schon an die zwanzig, und da haben kinder nicht unbedingt wirklich viel am hut mit verwandten. aber sie waren in meinem herzen wie meine eigenen kinder.
fronleichnam vor zwei jahren aß der eine bub, der brave, ehrgeizige, ganz normal mit seinem vater, seiner oma und dem bruder zu mittag, verabschiedete sich normal, nahm sich noch ein eis mit..... mit dem bus fuhr er zu einer autoverleihfirma, wo er schon vor tagen einen bestimmten wagen geordert hatte, raste nach tirol, stellte den wagen versteckt ab, an einer stelle, wo man – man muss über genaue ortskenntnisse verfügen – auf die 196 meter hohe europabrücke kommt. er wurde auf seinem weg nicht von den patroullierenden streifenwagen entdeckt. normalerweise kann man es nicht schaffen, einfach so zu dieser stelle zu kommen. ER hat es geschafft. sprang ab, 200 meter in den tod......
seine mama weiß nichts davon.....
ich erwarte nicht, dass irgendjemand etwas dazu sagt, ich bin es gewöhnt, dass die leute nichts sagen.
ich muss wohl mal so einiges niederschreiben, und ich lasse es vorerst mal so stehen.
liebe grüße
chira.