Ich gerate immer an Männer ohne Kinderwunsch

Esperanza

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19 Juli 2005
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Liebe Forumsmitglieder

Ich bin wieder einmal verzweifelt. Ich gerate immer an Männer ohne Kinderwunsch, wobei das ich nun definitiv darauf schliesse das es an mir liegt. Bis jetzt hatte ich fünf ernsthafte Beziehungen. Die letzten drei wollten keine Kinder mit mir, wobei ich sagen muss das wir in der ersten Beziehung vielleicht auch noch zu jung dafür waren.

Nun die anderen zwei wollten keine Kinder, oder keine mit mir. Jetzt bin ich verheiratet und ich wollte das mit meinem Mann von Anfang an klar stellen das ich Kinder möchte. Er meinte, das er das auf alle Fälle auch möchte und das er mit mir eine Familien gründen will. Wir waren unglaublich verliebt und die Hochzeit kam auch recht schnell. Nun nach zwei Jahren Ehe, und ich in der Zwischenzeit 35, schneiden wir das Thema Kinder immer öfters an. Und nun hat er mir gesagt das er zweifelt. Wegen der finanziellen Situation.

Ich spüre aber das es etwas anderes ist. Er traut es mir nicht zu. Er hat eine Stieftochter mit der ich mich in der Zwischenzeit sehr gut verstehe, wenn ich aber bloss mal einen schlechten Tag habe dann "entzieht" er mir den Umgang mit der Stieftochter und meint ich sei nicht reif genug und wie er denn mit mir Kinder haben solle wenn ich nicht "erwachsener" werde. Es stimmt schon. Ich bin vielleicht ein bisschen Kindlich, da ich auch nah am Wasser gebaut bin und sehr emotionell. Wenn ich irgendwo eine Nachricht sehe in der ein Tier gequält wird oder was auch immer, stehen mir die Tränen in den Augen und ich könnte nur noch losheulen. Ich sehe ihm an das er zweifelt wenn wir von Kindern reden.

Manchmal hab ich schlichtweg das Gefühl das ich es einfach verbockt habe. Ich habe mein Leben verbockt. Mein Kinderwunsch bleibt irgendwo stehen und ich könnte auch jetzt gerade wieder losheulen. Und meine Biologische Uhr lässt sich nicht ausschalten. Ich bin so verzweifelt. Ich hätte so gerne Kinder. Ich weiss das ich genug Liebe habe für ein eigenes Kind und ich wollte so gerne diese Erfahrung machen Mutter zu sein. Sein Kind ist schon 11 und ich hätte so gerne ein kleines Baby. Aber nicht wenn er zweifelt.

Nun bin ich am überlegen ob ich einfach mein Leben in andere Bahnen lenken soll und die Beziehung auch beende. Wenn ich alleine bin ist es erträglicher, dann kann ich niemandem die Schuld geben für meine Miesere denn eigentlich scheint es wirklich so das ich das Problem bin weil niemand mit mir Kinder will. Mein Ex Partner hat mir sogar mal gesagt das ich eine schlechte Mutter werden würde. Dies weil ich mit meinem Patenkind unterwegs war und es getrotzt hat. Ich wollte die Situation mit viel Liebe und zureden in den Griff kriegen und das ging halt nicht so gut. Und ja, ich war überfordert als es sich auf den Boden geschmissen hat und wie am Spiess brüllte. Aber wir haben es sonst gut.

Eine andere Beziehung kommt für mich nicht mehr in Frage. Ich liebe meinen Mann aber ein Leben ohne Kinder scheint für mich so aussichtslos. Alle haben mir immer gesagt, wer Mama will, der wird auch Mama. Dann kommen viele mit den Müttern die schlussendlich doch noch ihr Glück gefunden haben, auch noch mit 40. Ich weiss nicht.

Ich weiss nicht wieso ich einem Kind so schlechtes antun sollte. Vielleicht würde ich nicht die perfekte Mama werden mit all meinen Ecken und Kanten, aber ich würde bestimmt mein bestes versuchen und meinen Kind viel Liebe geben.

Ich bin verzweifelt.
 
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Hallo Esperanza,

dass jemand nicht erwachsen sein soll, weil er "nah am Wasser gebaut hat", halte ich (entschuldige meinen harte Ausdrucksweise) für ausgemachten Quatsch. Dein Mann mag mit deiner Emotionalität nicht umgehen können, doch das ist sein Problem, nicht deines.

Ich finde Emotionalität ist eine positive Charaktereigenschaft. Und gerade eine Mutter kann doch sehr viel davon gebrauchen.

Aber, machen wir uns nichts vor, ein eigenes Baby zu haben ist auch eine der größten Verantwortungen, die wir im Leben haben können. Ein Kind aufwachsen zu sehen, das man selber geboren hat, ist einfach unvergleichlich. Meine Tochter ist inzwischen erwachsen und ungefähr in deinem Alter. Ich möchte keine Sekunde mit ihr missen, keine einzige. Sie ist das Licht meines Lebens.

Aber es war natürlich nicht immer leicht ein Kind zu haben und es groß zu ziehen. Es gibt so unendlich viel, das geschehen kann und es sind oft so schwere Entscheidungen zu treffen, dass ich mich heute manchmal frage, wie mein Mann und ich das gemeistert haben.

Aber, wie soll ich sagen, man wächst mit seinen Aufgaben. Wir werden Mütter und lernen jeden Tag dazu. Wie ich immer sage, dein Kind kommt ganz unerfahren auf die Welt und weiß nicht, dass du keine Ahnung vom Muttersein hast. Für dein Baby bist du der wichtigste Bezugspunkt und wächst an deinen Aufgaben.

Aber Babys werden größer und die Ansprüche werden es auch. Wenn du nur ein Kind möchtest, weil du gerne ein Baby haben willst, dann solltest du dir das noch einmal ganz genau überlegen. Kinder bleiben nur wenige Monate lang Babys. Danach beginnt das eigentliche "Muttersein".

Wenn du nur mit Männern Beziehungen hattest/hast, die deinen Kinderwunsch nicht teilen, dann kann das vielerlei Ursachen haben. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass sie dich nicht für erwachsen genug halten. Ich habe, beispielsweise, in der Nachbarschaft eine junge Frau von ca. Anfang 30 wohnen. Sie lebt zusammen mit ihrem viel älteren Lebensgefährten. Sie ist eine sehr liebe Person, allerdings macht sie auf mich einen sehr kindlichen Eindruck. Sie spricht mit einer fast albernen Piepsstimme und benimmt sich wie ein Mädchen. Manche Männer finden solche Mädchen-Mädchen ja ganz toll.

Vielleicht ist dein Mann aber mit seiner 11-jährigen Tochter schon genug ausgelastet und möchte deshalb kein weiteres Kind. So etwas wird natürlich am besten vor dem Beginn einer Beziehung geklärt, sonst wird es schwierig. Hast du deinen Mann denn schon einmal genau gefragt, warum er dich für zu unreif hält, ein Kind groß zu ziehen? Du scheinst dir ja selber auch nicht so sicher zu sein.

Übrigens, unter uns gesagt, finde ich es total mies, was dein Ex-Partner dir da vorgeworfen hat. Woher sollst du denn bitteschön wissen, was zu unternehmen ist, wenn ein Kind, das gerade eine Trotzphase durchlebt, sich auf den Boden wirft? Schließlich bist du nicht die Mutter des Kindes und musst nicht wissen, was da zu tun ist. Bei einem eigenen Kind ist das etwas ganz andere, das kannst du glauben. Und zu sagen, du würdest keine gute Mutter werden, aufgrund eines solchen Ereignisses, ist einfach Blödsinn. Lass dir niemals sowas einreden!

Perfekte Mamas gibt es im Übrigen überhaupt nicht. Das ist auch nicht nötig. Aber es gibt viele vernünftige Frauen, die sich ganz genau überlegen, ob und warum sie ein Kind in die Welt setzen, für das sie immer die Mutter bleiben werden, ihr ganzes Leben lang.

Meine Freundin z. B. hat nach reiflicher Überlegung, auf eigene Kinder verzichtet, weil sie merkte dass das Ticken ihrer biologischen Uhr eine hormonell gesteuerte Sache war und sie eigentlich gar kein Kind wollte.

Also überlege dir gut, was du willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Clara

Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort und die Zeit die du dir dafür genommen hast. Ich habe dies mit grosser Aufmerksamkeit gelesen und du hast mir einige Denkanstösse gegeben.

Manchmal weiss ich selbst nicht ob ich einen Kinderwunsch habe oder ob es nur meine Biologische Uhr ist. Wie merkt man das denn? Wenn ich ein Baby sehe und meinen Mann, wie er mit seiner Stieftochter umgeht, dann möchte ich nichts weiteres als mit ihm dieses Glück teilen zu können. Ich bin mir schon bewusst das es nicht immer einfach wird und das es manchmal echt schwierig ist. Ich sehe das ja nun auch bei seiner Stieftochter. Schon nur da merke ich das es eben noch eine weitere Person gibt auf die man Rücksicht nehmen muss und die Entscheidung in gewissen Dingen eben alle betrifft und nicht nur einen selbst. Ich bin 35, vielleicht möchte ich es mir so einfach wie möglich machen und das Leben entscheiden lassen. Spirale raus und wenn es geht dann ist super, wenn nicht, dann eben nicht.

Irgendwie empfinde ich das so schwierig eine Entscheidung zu treffen für oder gegen Kinder. Normalerweise bin ich in Entscheidungsfragen eher diejenige die damit keine Probleme hat. Ich bereue für gewöhnlich auch nie etwas, obwohl ich manche Entscheidung schon anders hätte machen sollen. Aber immer vorwärts. Bei dem Kinderthema habe ich Angst das ich es bereue wenn ich keine eigenen Kinder haben werde.

Grüsse
 
Liebe Esperanza,

du bist dir nicht sicher, ob du wirklich ein Kind möchtest. Du hörst aber jetzt deine biologische Uhr ticken. Manchmal, wenn du Kinder siehst, besonders Babys, hättest du schon gerne ein Kind. Das klingt für mich nicht nach einer absolut großen Sehnsucht nach einem Kind.

Für diese schwere Entscheidung solltest du dir ganz viel Zeit nehmen. Auch wenn du die (imaginäre) Uhr immer lauter werden hörst. Noch dazu weil du einen Mann hast, der kein weiteres Kind möchte. Willst du ihn vor vollendete Tatsachen stellen, wenn du schreibst, du lässt die Spirale weg und wartest ab, ob es geklappt hat? Du solltest auf alle Fälle ganz dringend ein ausführliches Gespräch mit ihm führen. Schließlich gibt es, neben allen anderen, auch noch die finanziellen Aspekte zu beachten

Und auch, wenn du sogar mit dem Gedanken spielst deinen Mann zu verlassen, um dir den Kinderwunsch zu erfüllen, wird das kein leichter Weg für dich sein.

Das alles solltest du in deine Entscheidungsfindung mit einbeziehen. Überlege also gut. Sei klug und lass nicht das 'Leben entscheiden', sondern entscheide du selber. Umso leichter wird es dir fallen mit dieser Entscheidung auch zu leben.
 
Ich habe lange überlegt, was ich dazu schreiben soll.
Mir war es nicht vergönnt, Kinder zu bekommen. Habe aber die Tochter meines verstorbenen Mannes großgezogen. Nun bin ich 65 Jahre alt und muss sagen, dass es gut so wahr. Ändern hätte ich es sowieso nicht können.

Clara hat Dir da sehr gut Denkanstöße gegeben.
 
Hallo Esperanza,

mit jemandem ein Kind zu bekommen ist die wichtigste und schwerwiegendste Entscheidung im Leben, denn wenn man sich mal dafuer entschieden hat ist man den Rest des Lebens an diese Person gebunden. Je mehr man den Partner akzeptiert und liebt, desto leichter wird es Dir fallen Dein Kind zu akzeptieren und zu lieben.

ANsonsten kann ich mir nur Clara anschliessen. Sie hat Dir gute Tips gegeben.

Alles Liebe
cloudlight
 
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Liebe Esperanza


Ich lesen gerade dein Posting und auch älter Beiträge von dir zu dem Thema.

Es ist traurig an einem Partner zu geraten, der keine Kinder möchte, wenn es der sehnlichste Wunsch ist und in deinem Fall finde ich es auch noch sehr perfide, weil dein Mann (wenn ich es richtig gelesen habe), vorher dir den Kinderwusch vorgetäuscht hat.

Klar, kann es passieren, dass sich das wandeln und eine vorherige Übereinstimmung plötzlich nicht mehr passt. Ich kann dir nur raten, dich mit deinem Mann hinzusetzen und ganz schonungslos das Thema zu klären.

Vorher solltest du natürlich für dich klären, ob der Kinderwusch echt ist, denn ich spüre eine starke ambivalente Einstellung dazu. Du bist mit diesen Thema schon vor 4 Jahre mit dir in Klausur gegangen, und es kann sein, dass durch die Unerreichbarkeit der Wunsches sich erhöht hat, verstehst du was ich meine?

Der Wunsch nach Kindern kann so elementar sein und wenn einer der Partner nicht mitzieht, geht es im Endeffekt nur noch darum, wer sich durchsetzt. Kläre, ob du in so einer "Falle" drin steckst, und schließe einen Machtkampf aus

Ich wunder mich auch sehr, dass du an Partner gerätst, die dir die Mutterqualitäten absprechen und noch mehr, dass du dich davon beeinflussen lässt. Das ist so, als wenn Mann Frau erklärt was Frausein bedeutet.

Kinderwunsch: Mein Partner hat mich vor die Wahl gestellt! | Lebensfragen

Warum gerätst du an solche Männer? Blöde Frage ich weiß, aber kann dahinter auch einen Selbstsabotage von dir stecken? Ich meine, wenn die Männer in deinem Leben dir nicht gestatten, Mutter zu werden haben sie dir die Entscheidung dann bereits abgenommen?! Du brauchst nicht mehr entscheiden, sondern willst dich bedauern?

Ich möchte dich damit nicht verärgern, aber die alten Berichte hier von dir lassen den Schluss zu, dass das Thema tiefer sitzt, als wie du es hier vorträgst.

Schaue genau hin, was bei dir los ist. Schaue auch nicht was dein Mann tut und sagt, erkunde deine Gefühle, um Klarheit zu bekommen.

Mich hat das Thema deswegen angesprochen, weil ich genau vor 33 Jahren in deiner Situation steckte. Naja, den Mann gibt es nicht mehr in meinem Leben, dafür ist vor wenigen Tagen mein erstes Enkelkind geboren worden. Ich habe 2 wunderbare Kinder bekommen und alleine aufgezogen. Geht, wenn man will. Ich wusste immer, dass er sich richtig anfühlte, wenn es auch sehr schwer war, diese Entscheidung alleine zu treffen. Ich stand vor der Entscheidung zum Entweder / Oder - und habe mich entschieden. Die wohl wichtigste und beste Entscheidung meines Lebens.

Bei wichtiger Entscheidung kann mensch schon mal ganz alleine dastehen, und bei dir sehe ich das Problem, dass du dir nicht sicher bist. Du hast im alten Thread deine Unabhängigkeit gepriesen. Wenn davon noch etwas in dir steckt, dann bewegst du dich nicht von der Stelle. Ich kann dir nicht sagen was für dich richtig ist, und um eine klärende Aussprache kommst du nicht herum.

Ich wünsche dir Klarheit und das dein Wusch in Erfüllung geht, egal wie du dich entscheidest! Aber bedaure dich nicht, Selbstmitleid ist destruktiv.

Liebe Grüße
 
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