Innerer Kampf

TheAngelsSmile

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10 Februar 2005
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Hallo!

Ich wusste nicht so recht, in welcher Rubrik ich mein Thema verfassen soll, also hab ich mich dafür entschlossen, es hier zu tun.

Es ist ziemlich schwer zu beschreiben, mit welchen Emotionen meine Psyche derzeit kämpft. Mir kommt es so vor, als wäre ich innerlich abgestumpft und ich weiß nicht, ob ich es hier mit einem Egoismus zu tun habe oder ob es eine Eigenschaft ist, die sich auf Grund meiner Vergangenheit entwickelt hat oder ob ich einfach so einen dicken Schutzmantel um mich herum gebaut habe, dass einfach kein Gefühl mehr nach außen dringt.

Es geht um Folgendes: ich musste auf Grund meines Ex-Freundes letztes Jahr meine Gemeindewohnung in Wien wieder zurück geben, weil ich ihm Schulden zu verdanken habe und ich mir die Wohnung nicht mehr leisten konnte oder vielleicht besser ausgedrückt- mein Einkommen = Ausgaben = kein Geld für "Leben". Meine Mutter machte mir stellvetretend für alle (Stiefvater, große Schwester und deren Freund - sie wohnen zusammen in einem Haus) das Angebot, zu ihnen zu ziehen, damit ich mich finanziell erholen könnte. Ich hatte auch diesen Gedanken, allerdings nicht ausgesprochen, weil ich wusste, wie es werden würde (nach meiner Scheidung im Sept. 05 wohnte ich für ein paar Monate auch dort). Doch habe ich im Hinblick meiner finanziellen Situation zugesagt und bin nun seit November 2007 wieder hier bei ihnen wohnhaft.

Meine Familie meint, ich würde hier wohnen wie ein Einzelgänger, als wenn ich nicht zur Familie gehören würde. Ich würde nicht teilhaben an deren Leben.

So gut es geht, versuche ich mich in mein Zimmer zu verziehen oder von hier zu flüchten, wo ich meinem Schatz dankbar bin, dass er mir dies ermöglicht (er ist doch ziemlich oft bei mir und da ich keinen Führerschein habe und er schon, fahren wir öfters weg). Ich will einfach meine Ruhe haben. Die häufigen Streits und ständigen Schreierein hier machen mich verrückt. Meine Mutter ist chronisch krank- sie leidet an Morbus Crohn, einer entzündlichen Darmerkrankung und trägt seit ein paar Jahren einen künstlichen Ausgang. Mit dem kann sie sich nach wie vor nicht abfinden. Sie hat auch noch zahlreiche andere Wehwehchen und muss viele Medikamente nehmen. Sie ist eine Kämpferin, wäre schon ein paar Mal gestorben bei ihren zahlreichen Operationen, jedoch weiß sie die Krankheit zu nutzen. "Ich bin doch so krank" und alle Vorkommnisse werden in späterer Folge der Krankheit und den Auswirkungen der Medikamente zugeschrieben. Sie ist auf Grund ihrer Krankheit Frühpensionistin und kennt, wie es scheint, nichts außer Haushalt und ist übertriebene Reinheitsfanatikerin. Bei meinem Stiefvater wurde vor Kurzem Krebs diagnostiziert, hat die 3. Chemo hinter sich, die 4. Chemo folgt. Schon immer ein Nörgler gewesen, aber jetzt ist er nicht zum Aushalten. Keppelt mit jedem hier über jeden möglichen Scheiß, der ihm gerade in den Sinn kommt. Meine große Schwester hat vor ein paar Jahren das große Übel auf sich genommen und ist mit ihrem Lebensgefährten und KindER, mit den Beiden zusammen gezogen. Meine Schwester macht sich unter Anderem den Druck hier, weil sie meint, Mama sei so krank, andererseits hätte sie gern ihr eigenes Leben und bemängelt die Situation. Unsere andere Schwester lebt nicht hier, sie hat mit Mann und Kind ein eigenes Haus (wegen ihr kommt es hier auch häufig zu Disharmonie).

Vielleicht bin ich wirklich eine Egoistin, wenn ich der Ansicht bin, dass ich nur den Bereich putze, den ich auch verwende und/oder regelmäßig benutze. Wann ich mein Zimmer mache, finde ich, ist meine Sache und von niemandem Anderen. Ich vermisse meinen eigenen Haushalt/meine eigene Wohnung, in der ich selbst bestimmen konnte, was ich wann und wie mache. Das lässt mich verzweifeln, die fehlende innerliche Freiheit.

Ich arbeite gerne in meinem Job und ich glaube diese Tatsache bringt mich dazu, mich in meinen Job zu flüchten. Es gibt Tage, an denen ich mich regelrecht zwingen muss zu gehen. Leicht loslösen in der Arbeit kann ich mich nur dann, wenn ich weiß, dass ich mich mit meinem Schatz treffe und wir nicht gleich nach Hause fahren.

Dann sitze ich hier in meinem Zimmer und möchte ausbrechen. Ausbrechen in ein aktiveres, unternehmungsfreudiges, lebenslustiges Leben. Kultur erleben, weg vom Alltag, von dem Monotonen, von Streit und Disharmonie meines Umfeldes.. einfach fort und am Liebsten in die Ferne, weitab von hier. Ins Flugzeug steigen, spontan, das Meer hören, Sonnenstrahlen tanken..

Wisst Ihr, ich denke mir "Was kann ich für das Leben der Anderen?" - Ich bin nicht für deren Leben verantwortlich, jeder Mensch hat sein eigenes Leben zu erfahren, so wie ich das Meinige. Warum soll ich mich zurück schrauben, wo ich doch schon so lange in meinem Leben dieser Position zum Opfer gefallen bin?

Und wenn ich hier so alleine bin im Zimmer, bin ich doch einsam. Einsam in meiner Leere. Ich habe hier meinen Laptop, auf dem ich schreibe und Musik, die ich hier hören kann. Ich hab hier keinen Fernsehanschluss, sodass ich mal etwas Anderes habe. Meine Bücher sind meine Flucht, aber nur lesen ist mit der Dauer auch nicht Ziel führend. Doch mit Menschenmassen will ich nicht zu tun haben, die habe ich zu genüge in der Arbeit.

Mein Zwiespalt..
 
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AW: Innerer Kampf

Guten Morgen TheAngelsSmile,
TheAngelsSmile schrieb:
Mir kommt es so vor, als wäre ich innerlich abgestumpft und ich weiß nicht, ob ich es hier mit einem Egoismus zu tun habe oder ob es eine Eigenschaft ist, die sich auf Grund meiner Vergangenheit entwickelt hat oder ob ich einfach so einen dicken Schutzmantel um mich herum gebaut habe, dass einfach kein Gefühl mehr nach außen dringt. ...
...für mich ist es kein Egoismus. Ich finde deine Einstellung schon okay.
TheAngelsSmile schrieb:
Der da wäre? Sobald du es dir wieder leisten kannst, nimmst du dir wieder eine eigene Wohnung. Kannst du die Kultur jetzt nicht erleben, Ausflüge machen?
TheAngelsSmile schrieb:
Meine Familie meint, ich würde hier wohnen wie ein Einzelgänger, als wenn ich nicht zur Familie gehören würde. Ich würde nicht teilhaben an deren Leben.
Wie könnte dieses einbinden aussehen? Hast du ihnen schon einmal gesagt, dass es dir zu viel Streitereien und zu viel Gejammere ist? Versuche mal ein paar Tage deine Einstellung zu ändern und mit ihnen zu leben. Flucht ist keine Dauerlösung.
Alles Liebe dir
Eberesche
 
AW: Innerer Kampf

Ich würde Dir auch raten, so schnell wie möglich eine eigene Wohnung zu finden - egal wie klein, das wäre bestimmt immer noch besser als der Stress mit der Familie.
 
AW: Innerer Kampf

Liebe Eberesche,

erstmals vielen lieben Dank für deine Antwort.

Wie könnte dieses einbinden aussehen? Hast du ihnen schon einmal gesagt, dass es dir zu viel Streitereien und zu viel Gejammere ist? Versuche mal ein paar Tage deine Einstellung zu ändern und mit ihnen zu leben

Vor etwa 10 Minuten kam meine Mutter zu mir ins Zimmer und meinte, ob ich mit ihnen nichts mehr reden würde. Meine Reaktion: "Mama, ich hab zu tun." Und ja, ich hab sie mehrmals schon darauf angesprochen und gesagt, mit welch' rosaroter Brille sie seit ihrem Einzug hier leben. Haben gemeint, jeder hätte seinen eigenen Bereich und meinen bis dato, sie würden nicht streiten und alles wäre in Ordnung. Und das stimmt einfach nicht!

Wenn ich zum Beispiel nach Hause komme, erwähnt meine Mutter an vielen Tagen immer gleich, dass sie dieses und jenes geputzt hätte und entschuldigt sich manchmal dafür, dass sie dieses oder jenes nicht mehr geschafft hätte. An anderen Tagen flucht sie herum, dass sie Tagein - Tagaus immer das Gleiche zu tun hätte, immer nur der Haushalt und sie hätte keine Lust mehr. Und ich entgegne darauf: "Warum entschuldigst du dich für solche Sachen?" und sage noch dazu, dass kein Mensch von ihr verlangt, dass sie alles macht. Ihre Antwort: "Aber schau, wie es hier aussieht und wie unhygiensch es ist und was sich die Rettung denkt, wenn sie ins Haus müsste und dass ihre Enkel ja dann nicht spielen könnten". Und mit mehr einbinden meint sie auch, dass ich mehr im Haushalt mithelfen soll - und das sehe ich nicht ein, wenn es eigentlich sauber ist und sie verlangt das. Denn im Gegenzug, wenn es für mich nicht mehr anschaulich ist, schwinge ich sehr wohl von selbst den Besen etc. (was aber selten vorkommt, weil sie sich ja sowieso den ganzen Tag damit beschäftigt) Und wenn ich mich am Haushalt beteilige, wäre mir am Liebsten, dass alle verschwinden. Dass ich dabei in Ruhe gelassen werde, aber Ruhe ist hier ein Fremdwort.

Ich fühle mich hier als neutraler Punkt. Ich versuche meiner Mutter beizubringen, dass sie kein schlechtes Gewissen haben muss und dass es bei Gott keiner verlangt, dass sie das alles macht. Andererseits versuche ich zB mich für die Freiheit meiner großen Schwester einzusetzen, weil ich nicht einsehe, warum sie ihr Leben einschränken bzw. immer auf Druck funktionieren soll.

Ich hab meiner Mutter eine Art "Erleuchtung" geben wollen und hab ihr Folgendes versucht zu erklären: "Du bist auf Grund deiner Krankheit Frühpensionistin. Du hast keinen Führerschein und kein Auto und bist demnach an hier gebunden und kennst nichts Anderes als Haushalt. Du siehst nichts Anderes als die Staubflankerln und dergleichen. Du wartest solange, bis endlich mal irgendjemand von der Arbeit nach Hause kommt und versuchst, deine Frustration dort abzubringen und erwartest von den Anderen, dass sie nun deinen Part übernehmen und du aus dem Gewohnten herausbrechen kannst. Du hast bestimmt in deinem Leben vor deiner Krankheit schon genug gearbeitet, du weißt allerdings nicht, wie es in der heutigen Berufswelt aussieht. Du kannst einfach nicht wissen, wie der Stress im Berufsalltag ist. Das ist die Zeit unseres aktiven Lebens. Nach der Arbeit will bei uns nicht immer der Gedanke, was wir nicht alles zu tun hätten, da sein. Wir wollen abschalten und unsere Ruhe haben bzw suchen auch nach Abwechslung zum Alltag oder wollen noch etwas erleben so wie du aus deinem Alltag ausbrechen willst. Und besonders jetzt mit der Erkenntnis, dass dein Mann krank ist, solltest du wissen, dass es Wichtigeres gibt."

Ich versuche jeden zu verstehen und wenn ich der Ansicht bin, dass jemand ungerechtfertigt angemacht wird, versuche ich denjenigen zu verteidigen. Nur mir ist die Luft dazu ausgegangen, ich will nicht mehr und einfach meine Ruhe haben.
 
AW: Innerer Kampf

Hallöchen,

wie lange mußt du das noch durchhalten? Gibt es die Möglichkeit für dich, dich zu arrangieren, weil du einen Zeithorizont hast?
Und warum kann dich ein Mann mit den Schulden sitzen lassen? Ich weiß, ich frag blöd, aber hast du alle Möglichkeiten ausgeschöpft ihm auch einen Teil vom Kuchen abzugeben? Warst du bei der Schuldnerberatung?

Und: Ob egoistisch oder nicht, du bist mit deiner Mama nicht mehr auf der selben Wellenlänge, es tut dir so einfach nicht gut. Egal, wie du dich selbst be- oder verurteilst. Es ist dein Recht, glücklich zu sein.
 
AW: Innerer Kampf

Ich hätte auch Krieg, wenn ich wieder zu meinen Eltern ziehen würde. Und ich habe damals eine Lösung gewählt, die ich niemandem empfehlen würde. Ich war lieber obdachlos, als zu eng mit ihnen zu sein. Ich hab dann irgendeine günstige Wohnung genommen - dann konnte ich meine Schulden eben langsamer zurückzahlen, doch psychisch ging es mir besser...
 
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Liebe Handwerkprofis,

Ich weiß, ich frag blöd, aber hast du alle Möglichkeiten ausgeschöpft ihm auch einen Teil vom Kuchen abzugeben?

Es war mein Blödsinn, der mich dazu gebracht hat, weil alles auf meinen Namen läuft (Handy & Internet und Zweitkredit). Rechtlich somit keine Chance, ich war sogar beim Konsumentenschutz. Der Verursacher ignoriert und blockiert mich überall und antwortet nicht auf E-Mails. Er hat von Anfang an nur ein Spiel gespielt. Egal, gehörte wohl zu meinem Lebensplan- ich hab daraus gelernt und wüsste vielleicht nicht zu schätzen, was ich an meiner jetzigen Beziehung habe, hätte ich meine Vergangenheit nicht so erlebt wie sie gewesen ist.


Vielleicht meint es das Glück gut mit mir und verschafft mir einen Platz bei der Millionenshow. Gestern hatte ich nämlich einen Anruf von dem Millionenshow-Casting und bis 23. Mai 08 krieg ich Bescheid, ob ich bei der Sendung Ende Mai dabei bin. Ich hoffe und bete...
 
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liebe angel,

kannst du dir gemeinsam mit deinem freund etwas aufbauen?

lg abendsonne
 
AW: Innerer Kampf

liebe angel,

kannst du dir gemeinsam mit deinem freund etwas aufbauen?

lg abendsonne


Liebe abendsonne,

rein theoretisch - ja. Allerdings schwankt er schon sehr lange in einer beruflichen Entscheidung. Bis diese nicht geregelt ist, wäre es risikoreich, sich für einen gemeinsamen Haushalt zu entscheiden.

Ich denke mir, es hat seinen Sinn, dass wir noch nicht zusammen wohnen. Alle Beziehungen, und das bedeutet eigentlich fast alle, bei denen die Partner schnell zu mir gezogen sind oder ein gemeinsamer Haushalt entstanden ist, sind in die Brüche gegangen. Und ich hatte noch nie eine solch' harmonische und glückliche Partnerschaft wie jetzt (gut, er ist doch ziemlich oft bei mir *grins*)
 
AW: Innerer Kampf

liebe angel,

ich denke bei dir ist es ja auch dieses "gebranntes kind scheut das feuer" - was das finanzielle anbelangt.
angst, wieder mit reingezogen zu werden......
jetzt ist seines seines und deines deines, und keiner braucht in diesem bereich augenmerk auf den anderen legen. dadurch kann eure ganze beziehung viel mehr in der unbeschwertheit bleiben, als müsste man beginnen, aus angst (wie es bei dir ja zwangsläufig aufgrund der vorgeschichte wäre....) auf den anderen zu schielen.

ich denke, dadurch, dass du finanziell etwas gut-machen kannst, erträgst du die situation daheim auch eher.
ansonsten wäre es unzumutbar.

stell dir vor, du hättest genug geld: was würdest du tun??

nichtvorhandenes geld ist schon wie eine fessel, oder? - wie siehst du das?

lg abendsonne
 
AW: Innerer Kampf

liebe angel,

ich denke bei dir ist es ja auch dieses "gebranntes kind scheut das feuer" - was das finanzielle anbelangt.
angst, wieder mit reingezogen zu werden......
jetzt ist seines seines und deines deines, und keiner braucht in diesem bereich augenmerk auf den anderen legen. dadurch kann eure ganze beziehung viel mehr in der unbeschwertheit bleiben, als müsste man beginnen, aus angst (wie es bei dir ja zwangsläufig aufgrund der vorgeschichte wäre....) auf den anderen zu schielen.

ich denke, dadurch, dass du finanziell etwas gut-machen kannst, erträgst du die situation daheim auch eher.
ansonsten wäre es unzumutbar.

stell dir vor, du hättest genug geld: was würdest du tun??

nichtvorhandenes geld ist schon wie eine fessel, oder? - wie siehst du das?

lg abendsonne


Liebe abendsonne,

nun ja, also er hilft mir ja finanziell zusätzlich, indem er zu fast 100 % zahlt, wenn wir unterwegs sind oder etwas zum Kochen einkaufen. Er hilft mir aus der Patsche mit Zahlungen, wenn es sich doch nicht ausgeht (er hatte in der letzten Zeit ein glückliches Händchen und öfters beim Automaten gewonnen, Anm.: er ist vernünftiger Spieler, der überlegt und sein Quantum hat, was er maximal verspielt und dann wars das. Also kein Spiel-Süchtiger)

Von meiner Seite aus würde ich am Liebsten per sofort mit ihm einen gemeinsamen Haushalt aufbauen. Allerdings ist ja zu bedenken, dass ja nicht nur die Miete und die Betriebskosten von Bedeutung sind, sondern auch eine eventuelle Ablöse bzw. Provision und ein Otto-Normal-Verbraucher hat nicht so viel Reserve liegen, um das ohne Kredit bezahlen zu können. Und natürlich auch die Möbel, die noch angeschafft werden müssen.

Da er schön langsam für sich spürbar bemerkt, wie teuer das Leben ist (wie gesagt er zahlt zu fast 100 % alle unsere Unternehmungen), überlegt er umso mehr, wie er sich beruflich entscheidet. (bei seinen Eltern braucht er ja kein Kostgeld zahlen und kommt eigentlich nur für sein Auto, Versicherung und das Leben auf- er hat ja dort im Gegensatz zu mir ein recht freies Leben). Er kannte es nicht, darauf zu achten, welche Lebensmittel man einkauft - kaufte nach Lust und Laune. Ich dagegen achte sehr wohl darauf, welche Marke billiger ist oder was im Restaurant unter die untere Preissparte fällt.


JA; NICHT VORHANDENES GELD IST WIE EINE FESSEL. WIE EIN GEFÄNGNIS. Da geb ich dir Recht!!
 
AW: Innerer Kampf

Hallo TheAngelsSmile,
auch wenn es jetzt vielleicht genau klingt, wie das Gegenteil von dem, was ich geschrieben habe, hat sich mein Eindruck etwas verschoben. Nochmal zu deiner jetzigen Wohnsituation:
TheAngelsSmile schrieb:
Ich versuche jeden zu verstehen und wenn ich der Ansicht bin, dass jemand ungerechtfertigt angemacht wird, versuche ich denjenigen zu verteidigen.
Ich weiß nicht, wie es real ist, nur vom Schreiben her habe ich einen anderen Eindruck - sorry.
TheAngelsSmile schrieb:
Vor etwa 10 Minuten kam meine Mutter zu mir ins Zimmer und meinte, ob ich mit ihnen nichts mehr reden würde. Meine Reaktion: "Mama, ich hab zu tun." Und ja, ich hab sie mehrmals schon darauf angesprochen und gesagt, mit welch' rosaroter Brille sie seit ihrem Einzug hier leben. Haben gemeint, jeder hätte seinen eigenen Bereich und meinen bis dato, sie würden nicht streiten und alles wäre in Ordnung. Und das stimmt einfach nicht!
Alles eine Frage der Einstellung. Du empfindest es anders und .... du versuchst zu maßregeln. Du versuchst z.B.deine Mutter zu, hm. erziehen. Das steht dir nicht zu.
Mal die andere Seite - ich sage nicht, dass ich kein Verständnis habe, ich würde wahrscheinlich genau so wie du reagieren, aber mal anders gesehen:
Sie nehmen dich auf. Es ist eine Gemeinschaft, es sind viele Personen. Unter vielen, ist es nicht einfach Ruhe zu finden. Sie habe ihr Leben und du kommst dazu. Sollen die, die dazu kommen sich anpassen oder sollen die, die schon da sind, sich auf den Neuankömmling einstellen?
TheAngelsSmile schrieb:
...Und wenn ich mich am Haushalt beteilige, wäre mir am Liebsten, dass alle verschwinden. Dass ich dabei in Ruhe gelassen werde, aber Ruhe ist hier ein Fremdwort.
...was verlangst du? Sollen Sie alle ihr Heim verlassen, nur weil du in Ruhe putzen willst? Sollen sich alle anders verhalten, weil es dir nicht gefällt?
TheAngelsSmile schrieb:
Ich fühle mich hier als neutraler Punkt. Ich versuche meiner Mutter beizubringen, dass sie kein schlechtes Gewissen haben muss und dass es bei Gott keiner verlangt, dass sie das alles macht. Andererseits versuche ich zB mich für die Freiheit meiner großen Schwester einzusetzen, weil ich nicht einsehe, warum sie ihr Leben einschränken bzw. immer auf Druck funktionieren soll.
Nein, du bist nicht neutral. Du willst für die anderen etwas regeln. Das geht nicht. Du bist nicht dafür verantwortlich. Du kannst höchstens zu deiner Mutter sagen: "Wenn dir das, was du tust, nicht gefällt, dann ändere etwas." Mehr nicht.
TheAngelsSmile schrieb:
Ich hab meiner Mutter eine Art "Erleuchtung" geben wollen und hab ihr Folgendes versucht zu erklären:
Du kannst keinen anderen "erleuchten" - jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.
Das du mit deiner Situation unzufrieden bist, ist klar, aber warum muss es deine Familie "ausbaden", indem du allen beibringen möchtest, wie sie besser leben könnten? Bringe dich ein, dann regelt es sich vielleicht von selber. Vielleicht bist du auch wirklich dazu da, aber nicht in der Form, die du gewählt hast. Nicht in der Form von oben herab.
TheAngelsSmile schrieb:
...Dann sitze ich hier in meinem Zimmer und möchte ausbrechen. Ausbrechen in ein aktiveres, unternehmungsfreudiges, lebenslustiges Leben. Kultur erleben, weg vom Alltag, von dem Monotonen, von Streit und Disharmonie meines Umfeldes.. einfach fort und am Liebsten in die Ferne, weitab von hier. Ins Flugzeug steigen, spontan, das Meer hören, Sonnenstrahlen tanken..
Du brauchst gar nicht auszubrechen. Erfülle dir deine Träume, du kannst das... nur nicht im Moment. Regle deine Angelegenheiten, akzeptiere die anderen, freue dich, dass sie dir ermöglichen, das du dich finanziell erholen kannst. Wenn du es schaffst aus deiner jetztige Situation das Beste herauszuholen und nicht in Selbstmitleid versinkst, dann kannst du all deine Träume erfüllen und bist ein Stückchen näher bei dir selbst.
Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten, aber das fiel mir so beim Lesen ein.
Alles Liebe Eberesche
 
AW: Innerer Kampf

Liebe Eberesche,

danke, dass du dir die Zeit nimmst für meinen Thread.


Du empfindest es anders und .... du versuchst zu maßregeln. Du versuchst z.B.deine Mutter zu, hm. erziehen. Das steht dir nicht zu.

Ich maßregle nichts. Das kommt vielleicht hier falsch hinüber. Und ich erziehe meine Mutter nicht. Ich will dir mal ein Beispiel dazu geben, warum ich behaupte, dass ich das nicht tue. Meine Mutter und ihre Zwillingsschwester haben im Jahr 2006 (glaub ich), einen Gutschein für eine Fiaker-Fahrt bekommen. Eingelöst haben sie den Gutschein am letzt-gültigen Tag, am 06.05.2007 (ihr Geburtstag). Meine mittlere Schwester, die nicht hier wohnt, hat sich aufgeregt darüber, warum meine Mutter an ihrem Geburtstag diese Fiaker-Fahrt macht und anschließend mit ihrer Zwillingsschwester etwas unternimmt, anstatt mit uns Kindern zu feiern. Diese Anlass war Grund dafür, gelernt zu haben, meiner Schwester die Meinung sagen zu können. Ich hab zu ihr gesagt: "Was regst du dich auf? Das ist ihr Geburtstag und an dem kann sie machen und lassen was sie will. Egal, was sie macht- es ist ihr Leben." Und weil meine Mutter von der Mittleren so eingeschüchtert ist, entschuldigt sie sich dafür, was sie gemacht hat, im Nachhinein. Verstehst du, was ich damit ausdrücken möchte? Es gibt Personen, die meine Mutter eingrenzen möchten in ihrem Leben, in Beschlag nehmen möchten- das führt soweit, dass sie fast keine eigenen Entscheidungen trifft. Wir können ihr x Mal etwas sagen (egal jetzt, in welcher Hinsicht), es wird nicht gehört. Dann sagt Person X das Gleiche und auf einmal ist es "Gesetz". ICH WILL, DASS MEINE MUTTER ANFÄNGT ZU LEBEN!!!

Sie nehmen dich auf. Es ist eine Gemeinschaft, es sind viele Personen. Unter vielen, ist es nicht einfach Ruhe zu finden. Sie habe ihr Leben und du kommst dazu. Sollen die, die dazu kommen sich anpassen oder sollen die, die schon da sind, sich auf den Neuankömmling einstellen?

Ja, damit hast du Recht! Bloß: ich lebe hier so, dass sie sich gar nicht auf mich einstellen müssen. Ich machen ihnen keinen Dreck, ich räume mein Geschirr weg, ich mach die Dusche und das Waschbecker sauber, falls ich es beschmutze und zahle Geld dafür, für den etwas Strom und das etwas Wasser, was ich hier verbrauche. Ich hau mich nicht ebenso in das Wohnzimmer und hau mich vor den Fernseher, sodass die Anderen nicht fernsehen können. Ich schau gar nicht fern hier, obwohl ich das liebend gerne würde (Mann oh Mann, so ein toller, großer Fernseher). Ich warte am Längsten mit dem Wäsche waschen, weil ich alleine (bzw die paar Sachen von meinem Freund auch, ab und zu) bin und demnach nicht so viel zu waschen habe wie die Anderen- und das mach ich dann meistens, wenn alle anderen außer Haus sind, damit ich ja nicht im Weg stehe. Und weil ich eben weiß, dass das hier nicht MEINES ist, ziehe ich mich zurück. Verstehst du?

...was verlangst du? Sollen Sie alle ihr Heim verlassen, nur weil du in Ruhe putzen willst? Sollen sich alle anders verhalten, weil es dir nicht gefällt?

Eine Woche hier, was schreibe ich nicht mal eine Woche und du weißt, wovon ich spreche. Ich hab meinem Freund schon vor meinem Umzug gesagt, dass ich mich nicht gerade freue, diesen Schritt machen zu müssen, weil ich weiß, wie es werden wird. Nach zwei Tagen (!!!) hier hat er mir Recht gegeben, wo er vorher meinte, dass er es nicht glaube. Und mein Freund ist einer, der sich nirgends einmischt und es nach wie vor auch nicht tut (und auch gar kein Recht dazu hat). Und mit der Ruhe? Es geht mir hier nicht bloß um meine Ruhe. Hier geht's um die Streits und Schreierein der Anderen hier, untereinander. IST ES NORMAL; WENN SICH MEINE MUTTER MIT MEINEM STIEFVATER DARÜBER STREITET; WER MEHR KRANK IST??? IST ES NORMAL; DASS SICH MEINE MUTTER IN DER ERZIEHUNG MEINER SCHWESTER EINMISCHEN WILL? (Gut, ich bin derselben Meinung wie meine Mutter, mit dem Inhalt, den sie vermitteln möchte- aber es ist nicht mein Recht in diese Erziehung einzugreifen - es sind schließlich nicht meine Kinder). Bei meiner Mutter weiß man genau, wann sie mit unserer mittleren Schwester zusammen war... denn dann geht meistens die Tür auf und sie zankt herum. Dann streitet wiederum meine Schwester mit ihrem Lebensgefährten, weil sie deswegen grantig ist etc. Das ist ein ewiger Kreislauf.

Vielleicht bist du auch wirklich dazu da, aber nicht in der Form, die du gewählt hast. Nicht in der Form von oben herab.

Ist es wirklich die Form von "oben herab", wenn ich den Leuten sagen möchte, dass sie mehr auf sich achten und ihr Leben genießen sollen, anstatt immer zu streiten? Außerdem stelle ich mich ja damit nicht auf's Podest. Ich habe meiner Mutter die Antwort gegeben, als sie mich nach meiner Meinung fragte. Von selbst red ich gar nichts, weil es nicht meine Angelegenheit ist (wie du selbst so schön geschrieben hast).

Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten, aber das fiel mir so beim Lesen ein.

Nein, du bist mir nicht zu nahe getreten. Zu nahe kann es mir nur treten, wenn ich mich schuldig fühlen würde und das tu ich nicht. Weil ich die Ruhe, die ich brauche, auch den Anderen gönne. Weil ich niemanden etwas befehle. Weil ich keinen anschreie. Weil ich keinem sage, wie er sein Leben zu leben hat, maximal ein Wegweiser bin. Ich bin ich, mehr bin ich nicht.
 
AW: Innerer Kampf

Hallo TheAngelsSmile,
hm es ist schon interessant, was ich aus so Texten mache. Manchmal ist es eben doch ein Problem, wenn es "nur" geschrieben steht.
Trotzdem denke ich auch nach diesem Posting, dass du deiner Mutter sagen möchtest, wie sie leben soll. Und das steht dir nicht zu. Das eine ist ein Ding zwischen ihr und deiner Schwester - da wirst du zwar auf eine Art mit reingezogen (weil du es nicht mit ansehen kannst), aber im Grunde genommen hast du nicht damit zu tun. Ich weiß, du willst nur ihr Bestes...
TheAngelsSmile schrieb:
Verstehst du, was ich damit ausdrücken möchte? Es gibt Personen, die meine Mutter eingrenzen möchten in ihrem Leben, in Beschlag nehmen möchten- das führt soweit, dass sie fast keine eigenen Entscheidungen trifft. Wir können ihr x Mal etwas sagen (egal jetzt, in welcher Hinsicht), es wird nicht gehört. Dann sagt Person X das Gleiche und auf einmal ist es "Gesetz". ICH WILL, DASS MEINE MUTTER ANFÄNGT ZU LEBEN!!!
Ich weiß, was du meinst. Dennoch bleibe ich dabei, du möchtest ihr sagen, was sie tun soll/daß sie ihr Verhalten ändern soll.

Du versuchst dich möglichst unauffällig zu verhalten, weil du eigentlich nichts damit zu tun haben möchtest?
TheAngelsSmile schrieb:
... Ich schau gar nicht fern hier, obwohl ich das liebend gerne würde (Mann oh Mann, so ein toller, großer Fernseher). Ich warte am Längsten mit dem Wäsche waschen, weil ich alleine (bzw die paar Sachen von meinem Freund auch, ab und zu) bin und demnach nicht so viel zu waschen habe wie die Anderen- und das mach ich dann meistens, wenn alle anderen außer Haus sind, damit ich ja nicht im Weg stehe. Und weil ich eben weiß, dass das hier nicht MEINES ist, ziehe ich mich zurück. Verstehst du?
Ja ich verstehe schon. Da freut sich deine Familie, dass du zu ihnen ziehst......und dann ziehst du dich zurück...aus allem raus....einerseits....das ist witzig....jetzt komme ich auf deinen Thread Titel "Innerer Kampf".
TheAngelsSmile schrieb:
Und weil ich eben weiß, dass das hier nicht MEINES ist, ziehe ich mich zurück. Verstehst du?
Jein. Es wurde dir angeboten, aber du nimmst es nicht voll an.
TheAngelsSmile schrieb:
Von selbst red ich gar nichts, weil es nicht meine Angelegenheit ist (wie du selbst so schön geschrieben hast).
Wählst du jetzt die Extreme oder empfinde ich das nur so? Mal überspitzt:
Eigentlich sollen sich die anderen anders verhalten...nicht streiten, usw.
Auf eine gewisse Weise mischt du dich ein und hältst dich auch raus.
Hm, ich bin jetzt müde, ich schlafe mal eine Nacht drüber und schaue morgen wieder rein, vielleicht fällt mir ja noch etwas ein.
Gute Nacht
Eberesche
 
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Halo AngelsSmile,

schon nach deinem ersten Posting wollte ich das schreiben, war aber nicht ganz sicher.

Inzwischen habe ich immer mehr den Eindruck, dass das Stimmungs-Umfeld deiner Familie hauptsächlich, wenn auch nicht bewusst, von den Krankheiten (der deiner Mutter und der deines Stiefvaters) geprägt ist.

AngelsSmile
IST ES NORMAL; WENN SICH MEINE MUTTER MIT MEINEM STIEFVATER DARÜBER STREITET; WER MEHR KRANK IST???

"Normal" im herkömmlichen Sinn nicht - aber ein (so denke ich) eindeutiges Zeichen dafür, dass die Krankheiten sehr viel Raum einnehmen. Und dass womöglich sämtliche Gestaltungs- und Harmonieansätze einfach untergehen.

Vielleicht liege ich auch falsch mit meiner Einschätzung, aber ich weiß, wie tiefgehend eine (schwere) Krankheit einen Menschen verändern kann.

Es ist möglich, dass einfach mehr Mitgefühl (nicht Mitleid) und Verständnis von dir erwartet wird. Kann das sein?

LG
Karin
 
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