Ist meine Affäre (m) evtl. verliebt und bestehen Chancen für mehr

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12 Mai 2012
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Hallo Zusammen!

Ich möchte vorab sagen, dass ich hier kein Mitleid oder Verständnis suche. Ich weiß, dass mein Verhalten nicht korrekt ist. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn jemand einen konstruktiven Ratschlag bzw. Tip (evtl. aus eigener Erfahrung) hat.

Ich habe seit ca 1 Jahr eine Affäre. Wir befinden uns beide in langjährigen festen Beziehungen. Wir waren uns von Anfang darüber "einig",dass wir nur eine Affäre wollen ( kein verlieben, kein trennen vom Partner) Das war natürlich ein sehr dummer und naiver "Plan" weil sich Gefühle nicht steuern lassen.

Die Situation ist folgende: Wir treffen uns 1-2 Mal im Monat. Wir haben natürlich auch Sex, unternehmen aber auch viele andere Dinge und verstehen uns wirklich toll. Mir kommt es quasi so vor als hätte ich einen Seelenverwandten getroffen, ich fühle mich bei ihm "zu Hause" und ja ich habe mich verliebt. Ich halte meine Gefühle, die sich je länger alles dauert immer mehr verstärken, sehr zurück. Ich bin jetzt aber an einem Punkt angelangt wo ich das nicht mehr kann und möchte. Ich werde mich von meinem Partner trennen, weil ich gemerkt habe, dass wir uns über die Jahre einfach zu sehr in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Über das Vorhaben habe ich meine Affäre noch nicht informiert, weil ich mir Gedanken mache ob ihn das vielleicht unter Druck setzt o.ä. Ich möchte zuerst mit ihm "unsere Situation" klären.

Ich habe das Gefühl, dass meine Affäre auch mehr für mich empfindet...aber vielleicht habe ich ja nur die berühmte "rosa Brille" auf. Deswegen kann mir ja vielleicht jemand von euch sagen wie er die Situation einschätzt (ich weiß die wirklich Antwort bekomme ich nur von ihm) Hier ein kurzer Überblick wie er sich verhält: Er sagt mir ganz oft das er total froh ist das es mich gibt und mich nie gehen lassen wird und hofft das es nie endet. Er findet es toll, dass er mir alles sagen kann und ich ihm immer zuhöre. Er nennt mich "Schatz" Er schreibt gelegentlich (in E-Mail und SMS) das er mich lieb hat. Er hat ein mal geschrieben, dass er sich sofort in mich verlieben könnte wenn die Situation anders wäre. Auf den letzten Satz habe ich ihm gegenüber (der kam per Mail) nie reagiert, aber er beschäftigt mich natürlich extrem. Der Satz sagt für mich aus, dass er sich wahrscheinlich schon in mich verliebt hat die Gefühle aber nicht zulassen möchte. Ich kann sein Verhalten nicht einschätzen. Weiß nicht ob er mit solchen Sätzen testen möchte was ich empfinde?? Ich halte mich wie gesagt mit meinen Gefühlen sehr zurück, weil man Männer ja oft mit einem "zu viel" an Gefühlen in der Situation eher erschrecken würde. Er weiß das ich ihn ganz toll finde und sehr schätze...aber ob er ahnt, dass ich verliebt bin weiß ich nicht. Wie gesagt ich möchte es ihm jetzt sagen, weil es so für mich unerträglich ist und ich eher ein Ende der Affäre in Kauf nehmen würde. Wie würdet ihr so ein Gespräch denn angehen? Ihm alles in Ruhe sagen...was ihr denkt oder fühlt? Oder würdet ihr erst mal nur "antesten" was von seiner Seite kommt wenn man das Thema anspricht?

Ich möchte noch kurz dazu sagen, dass seine "Beziehung" (das hat er mir lange vor unserer Affäre verraten) nur noch einer WG gleicht. Angeblich hatte er auch schon öfter darüber nachgedacht sich zu trennen. Ich denke (auch wenn dieser Punkt nicht für ihn spricht) er ist zu bequem dafür. Das Verhalten habe ich auch schon oft bei Mänern aus meinem Bekanntenkreis mitbekommen...er wäre da also kein Einzelfall.

Auf beiden Seiten gibt es keine Ehen, keine Kinder, keine Häuser, keine finanzielle Abhängigkeit. Es wäre natürlich trotzdem ein harter Schritt für uns beide, aber ich denke wenn man sehr verliebt ist und glaubt, dass es richtig ist dann ist es machbar. Ich würde ein "Nein" seinerseits natürlich respektieren, ihn nie unter Druck setzen und (so schwer es mir auch fallen würde) aus seinem Leben verschwinden.

Vielen Dank fürs lesen.

Liebe Grüße
 
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Liebe Schmusekatze!

Ich gebe folgendes zu bedenken:

Angenommen, Du kommst mit ihm fix zusammen - wen bekommst Du als Partner?

Hast Du ihn Dir dahingehend auch angesehen?

Fakt ist, dass er eine Beziehung hat und diese zweigleisig laufen lässt, das funktioniert gut, da hat er inzwischen Erfahrung damit. Für mich (und das muss nicht allgemein gültig sein, aber das wären meine Überlegungen dazu) wäre er somit ein Mann, der sehr bequem ist, der unehrlich gegenüber seiner Partnerin ist, der den Weg den geringsten Widerstandes geht. Jemand, der anstatt Probleme mit dem Partner zu klären, lieber ausweicht auf eine andere Frau. Das heisst in meinen Augen, der Probleme mit offener Kommunikation hat und stattdessen lieber Heimlichkeiten lebt.

Die Gefahr, dass er sich dann Dir gegenüber genauso verhält, wenn Ihr eine fixe Beziehung habt, ist nicht zu unterschätzen, denn er hätte sich ja nicht geändert - und ist versiert im zweigleisig-Fahren.:cool:

Was ich damit sagen möchte:

Du schaust im Moment stark auf das, wie ER reagieren könnte, wie ER fühlen könnte und übersiehst dabei das Wichtigste: Wie würde DEINE Zukunft an seiner Seite aussehen?

Hätte eine Beziehung, die sich aus solchen Umständen ergibt, tatsächlich eine faire Chance? Wenn er weiss, dass Du Deinen Partner lange betrogen hast (mit ihm) und Du weisst, dass er seine Partnerin so lange betrogen hat - wieviel Vertrauen werdet Ihr einander entgegenbringen können?

Schau nicht auf das, was er sagen/denken/fühlen könnte, sondern schau auf das, was Dich tatsächlich erwarten würde an seiner Seite.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Also, was ich nicht verstehen kann. Ist heute. Warum ist Frau/Mann nicht so taff und auch fair genug, Ihren Partner zu verlassen? ISt es die Bequemlichkeit? Die Sorge dass niemand mehr für mich kocht, die WOhnung putzt? Muß ganz ehrlich sagen, dass ich vor diesen Menschen keinerlei Achtung und Respekt habe. Ich denke, heute kann man seinem Partner sagen, das und dieses stört mich an Dir. Aber ihn zu hintergehen und betrügen auf Dauer, das ist aber auch ein ganz großer SELBSTBETRUG an sich selbst.
 
Guten Morgen,

vielen Dank erst mal für die Antworten.

@reinfriede
Du hast auf jeden Fall sehr recht mit dem was du schreibst. Ich habe darüber auch schon oft nachgedacht. Es gibt einige Dinge die ohne Vertrauen nicht funktionieren. Er hat mir erzählt, dass er versucht hat Missstände mit seiner Partnerin zu besprechen. Er meinte aber auch, dass es Dinge gibt über die man mit ihr einfach nicht reden kann. Warum er sich nicht trennt...das kann ich auch nicht beantworten. Ich habe ganz am Anfang mal zu ihm gesagt, dass er aus meiner Sicht nicht mehr in einer Beziehung lebt. Er meint nur, dass die Dinge nicht immer so einfach sind und er ja auch gut mit ihr auskommt.

Ich selber kann von mir aus nur sagen, ich verstehe mich mit meinem Partner unheimlich toll, wir sind durch dick und dünn gegangen aber vor guten zwei Jahren fing es an, dass er mich immer wieder abgewiesen hat. Nicht nur das er nur selten Sex möchte, sondern auch keine Umarmung, keine Küsse. Ich sage es ganz ehrlich...jede Ablehnung tut so unglaublich weh...er könnte mir auch ins Gesicht schlagen...es könnte nicht mehr weh tun. Ich habe mir den Mund fusselig geredet, ihn gefragt ob er überhaupt noch mit mir zusammen sein möchte, mir 100000 Gedanken gemacht woran es liegen könnte. Für ihn ist angeblich alles in Ordnung und er sieht keinen Gesprächbedarf. Irgendwann kann man einfach nicht mehr. Ich wollte eine Beziehung von 14 Jahren nicht einfach wegschmeissen und dachte es ist vielleicht nur eine Phase...trotzdem bleibt natürlich das Verlangen nach Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit. Es gibt keine Entschuldigung für mein Fremdgehen...aber ich bin nicht aus dem Grund fremdgegangen um mal was tolles, neues zu erleben um irgendwelche Phantasien auszuleben oder weil ich betrunken war. Ich habe vor dieser Zeit nicht mal einen Gedanken an Fremdgehen verschwendet...das alles habe ich meiner Affäre auch so erzählt. Von daher (wenn er das genauso glaubt) könnte er mir schon vertrauen. Was in der Realität dann ist steht immer auf einem anderen Blatt.

Ich suche hier einfach nur einen objektiven Rat...es ist mir durchaus bewusst, dass dieser Rat nur oberflächlich sein kann, weil niemand uns wirklich kennt. Ich hätte einfach das Gefühl, wenn ich ihm nicht sage wie es in mir aussieht und die Affäre einfach so beende, dass ich dann die Chance verpasst habe und der würde ich wahrscheinlich lange nachtrauern.

@Uwe
Also wie ich oben bereits beschrieben habe, habe ich sehr oft versucht mit meinem Partner zu reden. Man möchte eine lange Beziehung aber auch nicht einfach "wegschmeissen"...denn ich denke das wird heute auch zu oft gemacht. Ich selber bin in keinster Weise von meinem Partner abhängig und wenn ich auf das was meine Affäre mir sagt vertrauen kann, dann ist er auch nicht abhängig und auch er muss seinen gerechten Anteil im Haushalt leisten, weil seine Partnerin auch voll berufstätig ist. Ich denke nur leider er ist zu bequem sich aus der Situation zu befreien. Die beiden verstehen sich eben freundschaftlich gut. Und ich denke in der heutigen Zeit ist es vielen Menschen auch wichtig nach Hause zu kommen und zu wissen da gibt es jemanden...mit dem kann ich reden und was unternehmen. Nur das eben die Freundschaftsbasis nicht ausreicht für eine Beziehungsbasis.

LG Schmusekatze
 
Liebe Schmusekatze!

Es ist schon richtig, in einem Forum wird man meistens eher an der Oberfläche bleiben, weil die Informationen ja auch nicht so tiefgehend sein können.

Ich hätte eine Frage an Dich:

Angenommen, es gelänge Euch (Deinem Partner und Dir), Eure Beziehung dahingehend zu ändern, dass Ihr Euch beide wieder wohlfühlt - das heisst, dass auch die körperliche Ebene wieder passt - meinst Du, Deine Affaire würde bestehen bleiben oder hättest Du dann keinen Bedarf mehr?

Wenn Du diese Frage mit Ja beantworten könntest, dann würde ich vorschlagen, zuerst DA anzusetzen, bevor Du Dich mit dem Gedanken befasst, Dich zu trennen.

Denn wenn die Beziehung sonst gut ist, wäre es schade, sie wegzuwerfen, egal für wen. Du weisst ja nicht, was Dich bei dem anderen erwarten würde.

Meinst Du, wäre Dein Partner offen für eine Paartherapie? Wenn nein, wäre es eine Option für Dich, alleine hinzugehen?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo Reinfriede,

das ist eine sehr gute Frage die ich im Moment nicht mit ja oder nein beantworten kann.

Sagen wir es so: Wenn wir die Zeit ca. 1 Jahr zurückdrehen würde ich sofort mit ja antworten. Damals habe ich alles daran gesetzt mit ihm zu reden. Und wenn er zu Gesprächen bereit gewesen wäre dann hätte ich mich niemals auf eine Affäre eingelassen. Eigentlich habe ich immer an diese Beziehung geglaubt und mir ist auch absolut bewusst, dass es in einer Beziehung nicht immer toll läuft. Das wäre auch mit keinem anderen Mann auf dieser Welt so.
Aber wenn du die ganze Zeit immer nur alleine "kämpfen" musstest dann hast du irgendwann das Gefühl es geht nicht mehr. Vor allem wenn dein Partner dann schon aggresiv reagiert und sagt das er überhaupt nicht weiß was los ist, weil doch alles in Ordnung ist.

Nach diesem einen Jahr denke ich mittlerweile wir haben uns so weit voneinander entfernt, dass es vermutlich sehr sehr schwer werden würde wieder einen gemeinsamen Weg zu finden. Mir ist auch sehr bewusst, dass ich daran Schuld bin...weil ich glaube die jetzige "Entfernung" ist hauptsächlich durch die Affäre entstanden.

Fakt ist, wenn meine Beziehung intakt wäre (wieder werden würde) bräuchte ich definitiv keine Affäre, weil es mir nicht um Abendteuer etc. geht sondern einfach nur um das Grundbedürfnis von Liebe, Zuneigung etc. Und wenn ich das von meinem Partner im gesunden Maße bekomme brauche ich keinen zweiten Mann dafür.

Mein Partner ist zu keiner Paartherapie bereit. Das hatte ich ja damals vorgeschlagen. Ich könnte ihn jetzt natürlich vor die Wahl stellen: "Entweder oder" Aber damit setze ich ihn unter Druck und ich glaube es würde wirklich nur Sinn machen wenn er es auch wirklich will. Ich habe keinerlei Erfahrung mit solchen Therapien. Was würde ich damit erreichen wenn ich alleine hingehe? Ist es gut für mich um zu klären was ich wirklich möchte etc.? Oder müsste ich dann alles selbst in die Hand nehmen und versuchen alleine die Beziehung zu reparieren(?) Denn das könnte ich nicht...dazu fehlt mir momentan echt die Kraft...und ich glaube es würde sowieso nicht funktionieren.

Liebe Grüße Schmusekatze
 
Liebe Schmusekatze!

Wenn Du alleine eine Therapie machst, dann könntest Du z.B. dort lernen, Deine Bedürfnisse so auszusprechen, dass sie auch tatsächlich gehört werden vom Partner.

Und bereits dadurch könnte sich etwas ändern in der Beziehung, d.h. es muss nicht unbedingt so sein, dass Ihr beide eine Therapie zusammen macht.

Manche Menschen brauchen direktere Worte, ich hatte das selbst auch erlebt in meiner Partnerschaft. Mein Problem war, dass ich - erziehungsbedingt - immer nur um den heissen Brei herumgeredet hatte, bis ich nicht mehr gehört wurde.

Relativ spät habe ich gelernt, Dinge, die mich bewegen, auch tatsächlich zu benennen und siehe da, mein Partner hört das. Und nur das - auf unscharfe Formulierungen und vage Versuche, ihn irgendwie zu manipulieren, reagierte er nie.

Früher dachte ich immer, ich dürfte nicht sagen: Das oder jenes will ich oder brauche ich, sondern ich versuchte immer, es irgendwie zu umschreiben - was ungehört verhallte. Jetzt, wenn ich es sage, fühle ich mich auch noch gewissermaßen "unhöflich", aber es funktioniert.

Das was ich mein halbes Leben lang unter Rücksichtnahme verstand, kam bei meinem Partner nur als unverständliches Agieren an. Er braucht klare Worte, ich dachte immer, ich müsse so handeln, dass er von selbst ("freiwillig") darauf kommt, was ich möchte.

So, wie Du Deinen Partner schilderst, könnte es sein, dass er gar nicht richtig registriert, womit Du kämpfst und wie Du es anders haben möchtest, um wieder auf ihn zugehen zu können.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Guten Morgen Reinfriede,

erst mal möchte ich sagen das ich es gut finde, dass ihr das wieder hinbekommen habt. Das zeigt, dass es sich eben doch lohnt zu kämpfen und nicht alles gleich wegzuschmeißen.

Es stimmt Frauen neigen oft dazu sich nicht klar auszudrücken und denken Männer können die Wünsche von den Augen ablesen. Männer brauchen aber im Prinzip " klare Ansagen".

Ich denke aber, dass es bei uns eher nicht das Problem ist. Ich habe wirklich in diversen Gesprächen ihm ganz genau gesagt das mir seine Zuneigung fehlt, das ich mir wünsche das er mich öfter mal in den Arm nimmt und das ich extrem traurig bin das er mich immer so abweist. Er ist wirklich ein netter lieber Kerl, aber sobald ich ihn in den Arm nehmen möchte, oder küssen möchte fällt bei ihm irgendwie eine Klappe und er wird abweisend und sagt Dinge wie: was willst du jetzt schon wieder oder Nerv mich nicht. Wenn ich ihm dann sage wie sehr mich das trifft tut es ihm vielleicht auch leid, aber es bessert sich nur 3-4 Tage und dann ist alles wieder beim alten.

Liebe Grüße
 
Wir waren uns von Anfang darüber "einig",dass wir nur eine Affäre wollen ( kein verlieben ...

Fakt ist, wenn meine Beziehung intakt wäre (wieder werden würde) bräuchte ich definitiv keine Affäre, weil es mir nicht um Abendteuer etc. geht sondern einfach nur um das Grundbedürfnis von Liebe, Zuneigung etc.

In diesen Aussagen liegt ein totaler Widerspruch betreffend deine Absicht.
Merkst Du es?


.....Ich habe das Gefühl, dass meine Affäre auch mehr für mich empfindet...
.....ob er ahnt, dass ich verliebt bin weiß ich nicht.
.... Angeblich hatte er auch schon öfter darüber nachgedacht sich zu trennen.

Deinerseits läuft ein Großteil der Wahrnehmungen über Annahmen und Wunschdenken ab.
Ich denke, mit der Realität hat das wenig zu tun.

Die beiden verstehen sich eben freundschaftlich gut.
Nur das eben die Freundschaftsbasis nicht ausreicht für eine Beziehungsbasis.

seine "Beziehung" nur noch einer WG gleicht

Ich habe ... mal zu ihm gesagt, dass er aus meiner Sicht nicht mehr in einer Beziehung lebt.

Du glaubst diese klischeehafte Darstellung, weil Du sie glauben möchtest.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass es weder Kinder noch finanzielle oder materielle Abhängigkeiten gibt
kannst Du davon ausgehen, dass er sehr wohl eine Beziehung führt - und keine "Beziehung".

Und, mit Verlaub, eine Beurteilung seines Beziehungsstatus steht Dir nicht zu.

Und wenn ich das von meinem Partner im gesunden Maße bekomme brauche ich keinen zweiten Mann dafür.

Du rechtfertigst Deine Affaire vor Dir selbst.

Im Grunde argumentierst Du gleich wie Dein Affairenmensch.
Ihm unterstellt Du Bequemlichkeit, weil er sich nicht trennen möchte.
Auch für Dich ist es so, wie es läuft, bequem.
Oder was hält Dich zwei Jahre in einer derart unbefriedigenden Beziehung?

Ich gehe davon aus, dass Dein Partner nichts weiß von Deiner Affaire, zumindest hast Du es nicht geschrieben.
Es kann sehr gut sein, dass sein Bauchgefühl sich bemerkbar macht und er längst ahnt, dass Du ihn hintergehst.
Auch Männern darf man diese Angst, sich der Wahrheit zu stellen, zugestehen.
.
 
Schön das du das alte nicht gleich wegschmeisst und erstmal klären willst. In der Tat ist es mit deinem Partner derzeit schwierig und ich denke das dort nun wirklich eine Veränderung der Situation nötig ist. Leider kann man jetzt nicht genau beurteilen was zu tun ist, weil dein Partner ein Problem hat mit Zärtlickeit, was er für sich behalten möchte bzw. wir ihn deswegen auch nicht befragen können. Eine Paartherapie wäre hier wirklich gut, sowas gibt es ja sogar online, also anonym, falls das bei ihm die Hürde nehmen würde sich zu äussern.

Du möchtest ihn nicht unter Druck setzen und das ehrt dich. Allerdings wenn er sich abschottet und dich wissentlich mit deinen Gefühlen alleine lässt, kannst nur du selber darauf reagieren. So wie du es ja damals mit dem Zulassen der Affäre getan hast. Es wird allerdings Zeit für eine für deinen Partner sichtbare ehrliche Aussprache und Entscheidung darauf. Wenn du ihm alles dass so mitteilen kannst wie uns hier, vielleicht auch in einem Brief, falls du meinst er würde nicht so wirklich zu hören, hat er seine Chance zu reagieren und sich zu entscheiden ob er sich öffnet und dir mitteilt wo sein Problem mit Zärtlichkeit (allgemein oder zu dir speziell?) liegt.

Ich weiss von einer Krise, wo diejenige eine Affäre dann für den Partner sichtbar nebenher hatte und ihm gegenüber meinte sie würde was vermissen z.B. Küssen. Es kam zu einer Trennung, dass beide jeweils eigene Wohnungen bezogen haben und letztlich haben sie sich so mit etwas Abstand auf die Bedeutung für einander besonnen und leben besser wie früher "glücklich" zusammen.

Irgendwie braucht dein Partner wohl mehr um sich Zeit zu nehmen über eure Beziehung und deine Bedürfnisse nachzudenken. So ein Abstand auf Zeit zum Nachdenken, also eine Trennung auf Probe, vielleicht? Wenn du ihm noch mal vorher erklärst warum es für dich nötig ist und wie eine Partnerschaft für dich nur so funktionieren kann, bist du ehrlich, offen und mutig. Dafür kann dir keiner Vorwürfe machen.

Vielleicht wäre es sogar recht heilsam gewesen wenn du ihm von deiner Affäre erzählt hättest, aber zu diesem Zeitpunkt ist es vermutlich recht ungünstig.

Was der Umgang mit deiner Affäre betrifft, ist das abhängig von der Klärung der Beziehung mit deinem Partner.
 
Liebe Schmusekatze!

Er ist wirklich ein netter lieber Kerl, aber sobald ich ihn in den Arm nehmen möchte, oder küssen möchte fällt bei ihm irgendwie eine Klappe und er wird abweisend und sagt Dinge wie: was willst du jetzt schon wieder oder Nerv mich nicht. Wenn ich ihm dann sage wie sehr mich das trifft tut es ihm vielleicht auch leid, aber es bessert sich nur 3-4 Tage und dann ist alles wieder beim alten.

Liebe Grüße

Weisst Du, warum er so reagiert?

Ich meine, wenn er sagt, das täte ihm leid, so ist das zwar ganz nett, aber nicht hilfreich.

Hilfreich wäre es zu wissen, welche Hintergründe da mitspielen, dass er Körperkontakt jetzt ablehnt.

Wenn Du ihn fragst, warum er Dich abweist, was antwortet er?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Durch die Klärung der Beziehung zu ihrem Partner, kann sie dann auch entsprechend gelöst davon mit der Affäre umgehen. Sollte ihre Partnerschaft doch noch den richtigen Weg finden, wo sie glücklich werden kann, dann könnte sie z.B. ohne Reue die Affäre beenden oder zu einer Freundschaft umwandeln. Sollte sich die Trennung zu ihrem Partner als richtig erweisen, da dort einfach die Liebe umfassend aus bestimmten noch unklaren Gründen von ihrem Partner nicht mehr gegeben werden kann, dann kann sie ihre Liebesgefühle offen und ehrlich der Affäre gegenüber gestehen. Sie hat da nicht viel zu verlieren, ausser dass die Affäre sich dann ebenso endlich zu bekennt und die Affäre einen neuen Status erhält, den sie sich wünscht.
Möchte derjenige dann aber lieber die Affäre so weiterführen oder beenden, ist sie frei für eine neue Beziehung auf ehrlicher Basis.

Es ist wie es auch ausgeht, die Chance jetzt endlich für geklärte Beziehung zu sorgen. Dieses Verheimlichen und Ungeklärte mit den Gefühlen ist letztlich das was Schmusekatze sehr bedrückt.
 
Hallo Lucille,

ich glaube das es durchaus manchmal bei geschriebenen Worten zu Missverständnissen kommt. Weil jeder seine eigene Interpretation hat.

Deinerseits läuft ein Großteil der Wahrnehmungen über Annahmen und Wunschdenken ab.
Ich denke, mit der Realität hat das wenig zu tun.

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Was soll ich deiner Meinung nach sonst äußern als meine Wahrnehmung (Vermutungen) bzgl. der Situation? Wenn ich es wüsste dann bräuchte ich ja nicht fragen. Deswegen hätte mich eine neutrale Einschätzung interessiert. Es kann durchaus sein, dass ich die Situation falsch einschätze.

Du glaubst diese klischeehafte Darstellung, weil Du sie glauben möchtest.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass es weder Kinder noch finanzielle oder materielle Abhängigkeiten gibt
kannst Du davon ausgehen, dass er sehr wohl eine Beziehung führt - und keine "Beziehung".

Und, mit Verlaub, eine Beurteilung seines Beziehungsstatus steht Dir nicht zu.

.

Welche klischeehafte Darstellung meinst du?
Er selbst sagte mir ( ganz freiwillig und von sich aus ) das sie seit 2 Jahren keinen Körperkontakt mehr haben und nur noch als WG ( auch das war SEINE Wortwahl) zusammenleben. Somit hat es nichts mit einer Wunschvorstellung zu tun sondern mit einer Tatsache. Ob es stimmt weiß ich natürlich nicht. Aber ich vertraue ihm und es würde auch grundsätzlich keinen Sinn ergeben das er mich anlügt, weil er weiß das es bei meinem Partner und mir schon noch anders ist.
Für mich ist es keine Beziehung mehr, wenn man keinerlei Körperkontakt hat. Das habe ich ihm auch so gesagt und es ist meine persönliche Meinung. Ich versuche ihm seine Beziehung nicht auszureden. Habe ich nie und werde es auch nie tun. Er ist von sich aus immer einen Schritt auf mich zugekommen. Alles was ( meiner persönlichen Meinung nach) über eine Affäre hinausgeht kam von ihm aus. Kann aber aus seiner Sicht auch absolut sein, dass er es als normal empfindet und sich nichts dabei denkt wenn er schreibt "ich habe dich lieb" und "ich könnte mich sofort in dich verlieben, wenn die Situation anders wäre"

Du rechtfertigst Deine Affaire vor Dir selbst.

Im Grunde argumentierst Du gleich wie Dein Affairenmensch.
Ihm unterstellt Du Bequemlichkeit, weil er sich nicht trennen möchte.
Auch für Dich ist es so, wie es läuft, bequem.
Oder was hält Dich zwei Jahre in einer derart unbefriedigenden Beziehung?

Ich gehe davon aus, dass Dein Partner nichts weiß von Deiner Affaire, zumindest hast Du es nicht geschrieben.
Es kann sehr gut sein, dass sein Bauchgefühl sich bemerkbar macht und er längst ahnt, dass Du ihn hintergehst.
Auch Männern darf man diese Angst, sich der Wahrheit zu stellen, zugestehen.
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Warum ich noch in meiner Beziehung bin habe ich glaube ich oben mehrfach geschrieben. Habe aber auch erwähnt, dass ich mich trennen möchte. Allerdings haben mich die Anregungen und Ratschläge von Reinfriede auch wieder zum nachdenken gebracht.
Mein Partner weiß natürlich nichts von meiner Affäre. Ich glaube das sowas auch eher selten der Fall ist. Unsere Probleme fingen lange lange VOR der Affäre an. Somit kann sein ablehnendes Verhalten damit nichts zu tun haben. Kann durchaus sein, dass ich andere Fehler begangen habe. Ich habe ihn mehrfach angesprochen, aber ich bekomme nur zu hören es ist alles ok und er ist zufrieden.

Liebe Grüße
Schmusekatze
 
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Hallo devinelove,

ich halte es einfach für falsch Beziehungen (besonders so lange) einfach aufzugeben als wäre nie was gewesen. Natürlich ist auch mein Fremdgehen nicht richtig. Und auch wenn es den ein oder anderen jetzt vom Stuhl haut...aber am Anfang habe ich mich echt gut gefühlt. Mittlerweile belastet mich dieses "zwischen den Stühlen" stehen und das belügen meines Partners aber schon. Wo seine Probleme bzgl. der Zätrtlichkeit liegen weiß ich leider nicht. Er war so am Anfang auch auf keinen Fall. Ich frage mich immer wieder und wieder wann es wohl angefangen hat und ich frage mich natürlich auch welchen Grund es gibt. Aber mir fällt keiner ein...und mein Partner sagt für ihn ist alles ok und normal.
Über getrennte Wohnungen habe ich auch schon mal nachgedacht, aber für mich wäre es keine Option (wenn sich die Stuation bessern sollte) später in getrennten Wohnungen zu leben. Und da wäre dann der finanzielle Aufwand doch recht hoch (neue Möbel etc.) um dann alles z.B. 6 Mon später wieder rückgängig zu machen.
Ich würde meinem Partner nie von der Affäre erzählen. Selbst wenn ich mich jetzt entschließe mich definitiv von ihm zu trennen würde ich es niemals sagen. Nicht weil ich seine Reaktion fürchte...die hätte ich verdient. Aber es würde sein Vertrauen so unfassbar zerstören...ich denke das würde sich nachhaltig auf jede weitere Beziehung von ihm auswirken.
Also wenn ich es richtig verstehe sollte ich erst die Lage meiner Beziehung klären, bevor ich mit meiner Affäre über meine Gefühle spreche?

Liebe Grüße Schmusekatze
 
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