Keine Unterstützung nach Gewalttat

oh man, ich habe jetzt zwar nächste Woche ein Gespräch mit jemandem vom weißen Ring, aber ehrlich gesagt habe ich furchtbare Zweifel daran, dass mir diesmal jemand hilft. Heute morgen kam mein Frühstück wieder hoch, weil ich so Angst habe, dass da doch nichts bei rauskommt.
 
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Liebe Randale!

Ich drück Dir die Daumen für das Gespräch - es ist auf alle Fälle mal ein Schritt in eine gute Richtung.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
wollen wir mal hoffen. Man greift halt nach jedem Strohhalm. Die meisten knicken dann doch ab. Ich will ja auch gar kein Geld, ich muss nur diesen Härtefallantrag an der Uni durchkriegen und dann wären auch die Weichen auf dem Arbeitsmarkt wieder gestellt und Perspektiven in Aussicht. Die Traumatherapie ist bestimmt eine gute Idee. Vielleicht geht dann das Grübeln über die Gründe der Tat, die immer wiederkehrenden Träume etc. endlich weg und vielleicht kommt man auch über dieses Gefühl des "Alleingelassenseins" mal weg.
Ich bin während meiner Arbeit als Nachtportier in Edinburgh von einem Kunden attackiert worden. Die Polizisten waren damals super freundliche, hatten sofort eine Notfallnummer parat bei der ich mich als Opfer einer Gewalttat beraten lassen konnte. Die Polizisten redeten ganz lange mit mir, machten mir sofort klar, dass halt die Beweislage schlecht sei, da meine Chefin kein Videoband im Rekorder hatte. Dass sie mir aber auf jeden Fall glauben und dass ich bei allen Bedenken wegen meiner Sicherheit sofort mit Ihrer Dienststelle Kontakt aufnehmen könne. Zu jeder Tages und Nachtzeit. Das hat damals sehr geholfen. Auch wenn ich eine ganze zeitlang Probleme mit langen Gängen mit vielen Türen hatte. Mag diese Art von Gebäuden heute immer noch nicht gerne, beruhige mich aber nach ein paar Schritten und kann dann problemlos dort entlang gehen.
 
Liebe Randale!

Es wäre schön gewesen, wenn das bei Deinem ersten Trauma auch so abgelaufen wäre, dass Du Dich von Anfang an verstanden und umsorgt gefühlt hättest. Ich wünsche Dir, dass das mit der Traumatherapie auch klappt, denn eine Aufarbeitung ist sicher nötig, vor allem, wenn Du heute noch grübelst.

Bei den Behörden, das wurde schon angeschnitten, ist es glaube ich immer so, dass nur die sich durchsetzen können, die extrem hartnäckig bleiben. Und diese Kraft wünsche ich Dir!

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ja, Behörden waren noch nie mein Ding. Es ist einfach verdammt schwer rauszukriegen welche Rechte man wirklich hat. Wenn ich die einmal kenne, dann ist es auch kein Problem mehr. Nur ich kann jetzt meine Zeit und Kraft nicht da reinstecken, denn bevor ich nicht weiß was ich anstelle des ziemlich sinnlosen Studiums mache, will ich das nicht abbrechen. Besser ein sinnloses Studium abschließen, dann habe ich nachher wenigstens etwas und mir kann keiner vorwerfen, dass ich es nicht wenigstens versucht hätte.
 
oh man, ich habe jetzt zwar nächste Woche ein Gespräch mit jemandem vom weißen Ring, aber ehrlich gesagt habe ich furchtbare Zweifel daran, dass mir diesmal jemand hilft. Heute morgen kam mein Frühstück wieder hoch, weil ich so Angst habe, dass da doch nichts bei rauskommt.

...weg mit den Zweifeln, glaube daran, dass dir geholfen wird, dann passiert das auch!
 
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Hallo Randale ,

ich selbst kämpfe seid 16 Jahren um das Recht auf eine Opferentschädigung . Wenn man Opfer einer Gewalttat geworden ist und man sich noch anhören muss das man sich im Kreis drehen würde um eine Entscheidung zu treffen, dann kommt einem die Galle hoch!!! Wohl bemerkt ich wurde im April 1996 Opfer einer brutalen Gewalttat und habe bis heute nichts außer meine Sehhilfe ersetzt bekommen. Weder die seelischen Probleme noch die körperlichen Einschränkungen seitdem wurden bisher anerkannt. Nur mal dazu.

1. Unterkieferfraktur linksseitig (offen) mein UK war innen geplatzt
2. Halswirbelsäule und der gesamte Bewegungsapparat der WS seither eingeschränkt
3. ständig wahnsinnige Schmerzen
4. Albträume usw.

Nun genug gejammert ich glaube bald nicht mehr daran das ich dafür überhaupt noch etwas bekomme außer wieder eine Ablehnung. Das ist ja dann einfacher als dem Opfer zu helfen. Die Täter bekommen ja die Therapien und finanzielle Unterstützung...denen geht es besser als deren Opfern.
 
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