Keiner fragt...

abendsonne

Well-Known Member
Registriert
4 März 2005
Beiträge
4.385
Hallo. Nun starb mein getrennt lebender Mann ja leider letztes Jahr. NIEMAND sagte mir bisher konkret , wenn ich mal jemanden brauche für den 12- jetzt 13-jährigen Buben, dass ich mich melden soll. Wirklich niemand . Das müsste ich dann vergessen haben . Dabei wäre das - außer dieser Floskel mit dem "wenn du Hilfe brauchst melde dich" eine Sache , die ICH einer Freundin oder einem Familienmitglied in gleicher Situation auf JEDEN Fall anbieten würde. Auch stand das Übersiedeln an. Es fragte niemand KONKRET. ....... AUCH würde ich die Freundin umgekehrt öfter fragen , ob sie an Unternehmungen teil haben möchte (damit sie unter die Leute kommt ). Bei mir wollen die meisten nur sitzen auf einen Kaffee (oft nur wenn sie Hilfe brauchen ). Gestern war ein großes Ortsfest mit 150 Leuten, , niemand kam auf die Idee zu fragen , ob ich auch nachkomme .

Obwohl ich sehr sehr gut alleine sein kann und das auch brauche , frage ich mich , ob so nicht Einsamkeit aussieht.

Danke euch
Abendsonne
 
Werbung:
Hallo Abendsonne!

Dein gesamtes Posting besteht daraus, dass Du von anderen Menschen etwas erwartest. Erwartungen haben aber die Eigenschaft, dass sie sehr oft enttäuscht werden. Wie Du beschriebst kümmern sich ja auch die Menschen in deiner Umgebung darum, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Was hindert dich daran, selber aktiv hin zu gehen und um Hilfe zu ersuchen?

Liebe Grüße
KingOfLions
 
Hallo KIng of Lions

Das stimmt : In Summe hab ich Erwartungen an andere - genau aus DEM Grunde , weil ich mich auch anders verhalten würdemag eben richtig sein - oder eben falsch

Ich käme niemals auf die Idee , einer Freundin, die plötzlich ganz alleine mit ihren Kindern zuRande kommen muss , NICHT konkret anzubieten , ob nicht ihr Kind ab und zu mal bei mir schlafen mag , damit sie z.b. auch mAl weg gehen kann .
Was ich daraus lerne : mich auch nicht mehr um andere in bestimmten Situationen kümmern . SelbstManagement soll jedem überlassen sein Gilt dann aber auch umgekehrt . Damit ist mein Thema eh schon beendet . Hab die Antwort für mich geFunden. Wenn ein Posting schon damit beginnt mit "dein ganzes poSting besteht nur aus ...." dann hat der Mensch der mir antwortete nicht erfasst , dass ich ja das Thema auf den Punkt bringen muss , um es verständlich rüber zu bringen . Damit bin ich schon wieder draußen
 
Hallo Abendsonne,

auch ich bin alleinerziehend und kümmere mich alleine um Hilfe wenn sie brauche, sprich, frage nach, erkundige mich, google nach Antworten, suche mir Anlaufstellen die mir weiter helfen könnten .. bin selber aktiv und warte nicht dass jemand mich darauf anspricht ob ich Hilfe brauche .. dann könnte ich ewig lang warten, denn es gibt niemanden den es auch nur ansatzweise interessieren würde was aus mir oder meinen Kindern wird .. so sind die Menschen nun mal .. jeder hat seine eigene Päckchen zu tragen und muss selber im Leben klar kommen. Ich muss es selber wollen und es selbstständig in die Wege leiten .. und es hat bisher auch erfolgreich geklappt. Selbst ist die Frau ! Foren benutze ich nur für den Gedankenaustausch oder um mir , hier und da, einen Ratschlag zu holen. Momentan bin ich aber nur auf Gedankenaustausch aus.
LG
 
Werbung:
Hallo liebe Abendsonne,

schön einmal wieder von dir zu hören bzw. zu lesen. Ich freue mich:)! Auch wenn du nun schon wieder weg bist, weil dich eine Antwort gekränkt hat, hoffe ich, dass du doch noch einmal hier reinschaust.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich sehr einsam fühlen musst nach dem Tode deines Mannes. Du, sowie auch die Kinder, machst jetzt eine ziemlich harte Zeit durch. Deshalb kann ich gut verstehen, dass du z. Z. sehr empfindlich bist. Ich kann mich noch sehr gut an erste Zeit nach dem Tod meines Vaters erinnern. Meiner Mutter ging es ähnlich wie dir. Sie glaubte, sie sei ganz alleine in ihrer Trauer und niemand würde sie verstehen. Sie war der festen Meinung die Menschen aus ihrer Umgebung ließen sie im Stich. Und tatsächlich erschien es mir auch oft so.

Später merkte ich jedoch, dass viele Freunde, Verwandte und Bekannte sich einfach nicht an meine Mutter heran trauten, weil sie unsicher waren, wie sie mit ihr umgehen sollten. Sie waren einfach sprachlos. Schließlich war mein Vater mit Anfang 40 ganz plötzlich verstorben. Welchen Trost sollen die Leute da spenden? Welche Worte finden, wenn man selber sprachlos ist?

Aber irgendwann sah meine Mutter, dass sie selber die Initiative ergreifen muss, denn die Leute haben ein großes Problem mit Tod und Trauer umzugehen. Sie wurde wieder aktiv und ging einfach dahin wo die Menschen waren. Ich kann mich noch gut an ein Nachbarschaftsfest erinnern, zu dem meine Mutter einfach ging, obwohl ihr niemand Bescheid gesagt hatte. Danach wurde Vieles leichter für uns alle, jedenfalls in dieser Beziehung.

Sieh´ es den Menschen in deiner Umgebung nach, dass sie sich nicht so an dich herantrauen. Sie meinen es sicher nicht böse.

Außerdem ist es immer so: Willst du etwas Bestimmtes für dich erreichen, dann musst du etwas dafür tun. Du magst es so sehen, dass du dich anders, besser verhalten würdest. Aber Tatsache ist doch, dass du gar nicht in der Situation der anderen bist und gar nicht wissen kannst, wie du dich verhalten würdest. Es sagt sich immer alles so einfach, das ist es aber nun mal nicht.

Ich schicke dir eine Umarmung und viele Grüße aus dem Norden!

Clara
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben