Meine Baustellen...

diablo

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14 Mai 2009
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Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich habe mich schon im Bereich "Vorstellungen" eingebracht und möchte nunmal über die "Baustellen" in meinem Leben reden bzw. schreiben.

Hmmm...aber wo fang ich am besten an? Ich schreib einfach mal darauf los.

Eigentlich fängt alles damit an, dass ich sehr ehrgeizig bin....Studium, Referendariat...ich wollte immer gerne alles gut abschließen. Und das habe ich auch getan. Danach ein Umzug in eine andere Stadt und meine erste Stelle angetreten. Auch dabei wollte ich alle Aufgaben perfekt erledigen. Habe ich auch getan und dabei vergessen auch mal nein zu sagen, denn ich war streckenweise ziemlich überfordert durch die ganzen Tätigkeiten, die mir von oben angeraten wurden zu erledigen.

Das habe ich drei Jahre so durchgezogen. Dann kam ein Knall (sommer 2007), denn ich wurde krank und hatte eine Sehnerventzündung, kam in den Kernspin und bekam die Diagnose MS. Also Multiple Sklerose. Ich muss dazu sagen, dass ich mit 23 schon einemal eine Sehrnerventzündung hatte und kam damals auch in den Kernspin. Allerdings wurde damals die MS noch nicht diagnostiziert, wohl auch, weil die Werte grenzwertig waren damals. Bei der zweiten Entzündung (also zweiter Schub) war ich 36. Das ist jetzt zwei Jahre her.

Naja...jedenfalls ist vor zwei Jahren meine Welt relativ zusammengebrochen. Natürlich hatte ich Angst...bei MS gibt es sehr viele unterschiedliche Formen und keiner kann Garantien geben, wie die Krankheit verläuft. Die Ärzte sagen zwar, dass die Häufigkeit der Schübe ein Urteil über den verlauf der Krankheit zulässt (je schneller die Schübe hintereinander, desto invasiver der Verlauf), aber es gibt auch Ausnahmen.

Dementsprechend war ich gezeichnet vor Angst und konnte nicht vernünftig damit umgehen. Ich habe erstmal alles verdrängt und konnte gar nicht darüber reden. Habe gearbeitet und bin am Wochenende feiern gegangen und habe zu guter Musik getanzt und Party gemacht. Mein damaliger Freund war mir auch keine große Hilfe, denn er war damit auch überfordert. Geweint hab ich nie oder gezeigt, was ich fühle. Ich muss dazu sagen, dass wir vorher uns dazu entschlossen haben, Kinder zu kriegen und das auch ein halbes Jahr versucht haben....das war in dem Moment (also nach meiner Diagnose) aber für uns beide wohl nicht mehr so vernünftig.

Dann habe ich 8 Monate nach der Diagnose (Frühling 2008) einen harten Cut gemacht. Ich habe die Beziehung zu meinem Freund beendet und habe angefangen mit meinen Freunden zu reden über meine Situation...(mit meinem Freund ging das nicht, denn er hat mir immer suggeriert, dass ich mich nicht so "anstellen" solle, wenn ich traurig war). Ich habe mit Freunden geredet, habe mir einen Psychologen gesucht und habe auch meinem Chef und einigen guten Kollegen von diesen Dingen erzählt. Habe aber immer noch genauso weitergearbeitet wie bisher..also mit sehr viel Einsatz.

Dann hatte ich drei Monate später Rückenprobleme... Bandscheibenvorfall... das war vor im Sommer 2008. Ich konnte nicht mehr laufen, weil die Bandscheibe den Nerv eingeklemmt hatte, der das Bein versorgt. Mein Schienbein hatte nicht mal mehr Gefühl. Ich war fünf Wochen krank geschrieben. Dank Krankengymnastik war aber danach alles wieder in Ordnung.

Jetzt hatte ich im März erneut diese Bandscheibenprobleme. Der Nerv war wieder angegriffen und ich konnte wieder nicht vernünftig laufen. Ich war wieder fünf Wochen krankgeschrieben....

So...und das ist der jetzige Stand meiner Dinge. Ich habe mir jetzt nen Termin bei meinem Neurologen gemacht und ziehe in Erwägung für sechs Wochen in eine psychosomatische Klinik zu gehen, weil ich einfach auch soviel zu verarbeiten habe, durch das, was in den letzten Jahren auf mich eingeprasselt ist.

Vielleicht könnt ihr mir dazu ein Feedback geben? DAs fände ich super.....

Und danke an alle, die meine Geschichte bis zu Ende gelesen haben...ist ja doch recht lang geworden....:)

Liebe Grüße:)
 
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AW: Meine Baustellen...

Hallo diablo,
ich nehm jetzt mal nur dies raus:
So...und das ist der jetzige Stand meiner Dinge. Ich habe mir jetzt nen Termin bei meinem Neurologen gemacht und ziehe in Erwägung für sechs Wochen in eine psychosomatische Klinik zu gehen, weil ich einfach auch soviel zu verarbeiten habe, durch das, was in den letzten Jahren auf mich eingeprasselt ist.
Das ist gut, nimm Hilfe an. Und......du musst nicht perfekt sein. Stelle nicht so hohe Anforderungen an dich.

Ich kenne mehrere Leute mit MS persönlich. Bei jeder/jedem verläuft die Krankheit anders. Es ist alles dabei, schnell fortschreidendende, langsame in Schüben. Eine hat im fortgeschrittenen Stadium ein Kind bekommen.

Ein Bekannter hat es in Kombination mit den Augen. Zeitweise konnte er sogar Fahrrad fahren, ein ander mal nur im Rollstuhl geschoben werden. Über einen langen Zeitraum. Er war schon älter, mit ihm habe ich jetzt keinen Kontakt mehr.

Meine Freundin hat z.B. zwei Kinder und nach der Geburt des Zweiten hat sie einen heftigen Schub bekommen (vor ca. 8 Jahren). Sie hat lange gebraucht um das zu akzeptieren. Mittlerweile hat sie sich damit abgefunden und macht sogar Rollstuhlsport. Bei ihr habe ich allerdings eine Ahnung - weil ich den Werdegang der Krankheit genau verfolgen konnte.

Ich wünsche dir alles Gute und "geniesse" den Klinikaufenthalt. Er kann dir viel geben, du musst es nur annehmen.

Eberesche
 
AW: Meine Baustellen...

Hallo Diabolo,

MS, sagt man, rührt daher, dass ein Elternteil extrem erfolgreich und leistungsfähig ist und man als Kind versucht dem gerecht zu werden. Gelingt das nicht oder will man dem Leistungsdruck nicht mehr gerecht werden, legt man sich als Ausrede MS zu.

Bitte bekomm´ das jetzt nicht in die falsche Kehle :clown:

Es soll dir dienen, MS aus einer anderen Sicht zu sehen.
Und: Ich kenne ein paar MS Fälle :) Von dort habe ich diese "Weisheit".

Bandscheibenprobleme? Im Kreuzbereich? Spiegelt wieder ein Beziehungsproblem wider - Eltern?

Wäre ich betroffen, würde ich mir die Krankheiten in einer systemischen Aufstellung ansehen.
 
AW: Meine Baustellen...

Hi allerseits,

danke für eure antworten. :)

@ handwerksprofis

MS, sagt man, rührt daher, dass ein Elternteil extrem erfolgreich und leistungsfähig ist und man als Kind versucht dem gerecht zu werden. Gelingt das nicht oder will man dem Leistungsdruck nicht mehr gerecht werden, legt man sich als Ausrede MS zu.

Bitte bekomm´ das jetzt nicht in die falsche Kehle

Wenn ich das richtig verstanden habe, nämlich ironisch, dann hab ich das nicht in die falsche Kehle bekommen.

Ist schon klar, dass diese Krankheit u.a. auch stressbedinggt ausgelöst wird - sowie viele andere Krankheiten eben auch von innerlichen Ursachen ausgelöst werden (allerdings trifft dies absolut nicht bei allen Arten von Krankheiten zu). Trotzdem ist es ja ein Fakt, dass meine Krankheit körperlich da ist und damit umgegangen werden muss. Das tu und versuch ich ja, indem ich eben nicht nur auf die medizinische und organische Seite schaue. Und in meinem Fall ist das sicher auch richtig.

Mir ist schon klar, dass es zu erneuten Schüben bei mir kommen kann, wenn der innerliche Konflikt am größten ist. Genau deswegen bin ich ja auch bei einem Psycho und möchte auch in eine psychosomatische Klinik.

Ich sehe meine Krankheit MS mittlerweile aus einer ganz anderen Sicht, als noch vor einem Jahr und ich empfinde dieses Nachdenken und die Veränderungen, die ich seither vorgenommen habe als duchaus positiv. Aber gegen die Angst, die mich teilweise befällt kann ich nichts tun und ich denke, sie ist auch relativ normal und verständlich.

Bandscheibenprobleme? Im Kreuzbereich? Spiegelt wieder ein Beziehungsproblem wider - Eltern?

Das klingt ja so, als wenn du alle Krankheiten auf eine bestimmte innere Konfliktursache einordnen kannst?! Ich sehe das nicht so, bzw. ich trenne die Stressoren nicht unbedingt, die den MS-Schub und den Bandscheibenvorfall ausgelöst haben.

Der Bandscheibenvorfall war für mich eher ein Zeichen dafür, dass mein Körper und mein Geist, bei dem was sie in den letzten Jahren geleistet haben, streiken. Dass dies auch innere Konflikte zur Ursache hat, die sich schon seit langer Zeit aufgestaut haben, ist mir klar.

Allerdings muss ich da sicherlich auch noch viel Hilfe annehmen, wie Eberesche richtig gesagt hat. Das ist das, was ich augenblicklich auch versuche zu lernen und durchzusetzen....

@ eberesche

ich habe bisher "nur" den Sehfehler, der von dem Schub vor zwei Jahren übrig ist. Ansonsten habe ich keinerlei weitere Beeinträchtigungen und auch keine weiteren Schübe gehabt. Darüber bin ich sehr froh. Allerdings bleibt immer eine gewisse Furcht, dass ein erneuter Schub auftreten könnte. Aber ich versuche damit umzugehen.

Liebe Grüße von mir :)
 
AW: Meine Baustellen...

Hallo Diabolo,

ironisch war es nicht gemeint, es war liebevoll und zum Nachdenken anregend gemeint. Eben weil diese Info von MS Patienten kommt. Diese schwören Stein und Bein darauf, dass das stimmt.

Ja, natürlich kann man jede Krankheit bestimmten Emotionskreisen oder Problemkreisen zuordnen. :)
Krankheiten fallen nicht wie wilde Tiere über dich her - Kranheiten produziert man schön brav selber. Und genau das ist der Grund, warum alles heilbar ist - sofern man die tiefsitzenden Emotionen und Überzeugungen dahinter aufgespürt hat.
Krankheiten werden körperlich, wenn man sie geistig oder emotional nicht löst oder nicht lösen kann. Die dahinterstehenden Probleme wollen gesehen und gelöst werden.

Ich weiß schon, dass das für dich wie ein Hohn klingen mag. Ist es nicht. Ich selbst saß bereits gelähmt im Rollstuhl.

Ich spreche aus eigener Erfahrung und ich habe einige Ausbildungen gemacht. Also nix mit Luftschlösser bauen, sondern harte Realität :)
 
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Nabend :)

ironisch war es nicht gemeint, es war liebevoll und zum Nachdenken anregend gemeint

Das habe ich dann zwar nicht ganz richtig verstanden, denn ich habe es ein wenig ironisch gesehen, allerdings habe ich es dennoch nicht negativ aufgefasst. Es ist einfach nicht meine Art zu denken und die wird es auch wahrscheinlich nie sein. Zum Nachdenken hat es mich schon deutlich angeregt, darum kann ich mich bewusst davon abgrenzen.

Krankheiten werden körperlich, wenn man sie geistig oder emotional nicht löst oder nicht lösen kann.

Das sehe ich bei vielen Krankheiten ähnlich...und im meinem Fall trifft das auch zu. Allerdings wehre ich mich dagegen zu sagen, die MS liegt am Elternhaus....der Bandscheibenvorfall an einem Beziehungsproblem...usw.

In der Summe resultiert dies sicher aus der Ganzheitlichkeit der innerlichen Konflikte, die sich im gesamten Leben wiederspiegeln und die lassen sich nicht so einfach voneinander trennen, weil sie aufeinander aufbauen. Das ist ja nun mal leider so. Da kann ich nicht für mich selber sagen, dass ich für jede "Baustelle" (BSV, MS) eine unterschiedliche Ursache suchen muss...definitv nicht, denn ich bin meinem inneren Konflikt ziemlich hartnäckig auf der spur. :clown:

Kurze Frage dazu, wenn du damit argumentierst:
Ja, natürlich kann man jede Krankheit bestimmten Emotionskreisen oder Problemkreisen zuordnen.
Krankheiten fallen nicht wie wilde Tiere über dich her - Kranheiten produziert man schön brav selber. Und genau das ist der Grund, warum alles heilbar ist - sofern man die tiefsitzenden Emotionen und Überzeugungen dahinter aufgespürt hat

Wie kommt es dann, dass viele Kinder und Jugendliche an z.b. Krebs erkranken?

Es würde mich sehr interessieren, wie du darüber denkst, denn - wie gesagt - zum Nachdenken angeregt hast du mich.

Liebe Grüße :)
 
AW: Meine Baustellen...

zum Nachdenken angeregt hast du mich.
Das freut mich am meisten :)

Nabend :)



Das habe ich dann zwar nicht ganz richtig verstanden, denn ich habe es ein wenig ironisch gesehen, allerdings habe ich es dennoch nicht negativ aufgefasst. Es ist einfach nicht meine Art zu denken und die wird es auch wahrscheinlich nie sein. Zum Nachdenken hat es mich schon deutlich angeregt, darum kann ich mich bewusst davon abgrenzen.



Das sehe ich bei vielen Krankheiten ähnlich...und im meinem Fall trifft das auch zu. Allerdings wehre ich mich dagegen zu sagen, die MS liegt am Elternhaus....der Bandscheibenvorfall an einem Beziehungsproblem...usw.

In der Summe resultiert dies sicher aus der Ganzheitlichkeit der innerlichen Konflikte, die sich im gesamten Leben wiederspiegeln und die lassen sich nicht so einfach voneinander trennen, weil sie aufeinander aufbauen. Das ist ja nun mal leider so. Da kann ich nicht für mich selber sagen, dass ich für jede "Baustelle" (BSV, MS) eine unterschiedliche Ursache suchen muss...definitv nicht, denn ich bin meinem inneren Konflikt ziemlich hartnäckig auf der spur. :clown:

Kurze Frage dazu, wenn du damit argumentierst:


Wie kommt es dann, dass viele Kinder und Jugendliche an z.b. Krebs erkranken?

Es würde mich sehr interessieren, wie du darüber denkst, denn - wie gesagt -
Meine Gedankengänge dazu:

Völlig richtig: Es gehört alles zusammen, eines baut auf das andere auf - weil ein guter Boden zum Wachsen vorhanden ist.

MS ist ein Beziehungsproblem - Eltern-Kind-Beziehung, daher meine Vermutung, dass der Bandscheibenvorfall im Kreuzbereich ist - auch Beziehung. Kann sich allerdings auch im Halsbereich abspielen - dazu unten mehr.

Wo habe ich diesen Mist her? :stickout2

Die Chakren, der es 7 Hauptchakren gibt, liegen vom Steißbein aufwärts bis zum Scheitel. Jedem Chakra sind Drüsen, Organe und Emotionen zugeordnet. Kennst du eines davon, kannst du auf den Rest logisch rückschließen.

Im Fall MS ist es ein emotionaler zwischenmenschlicher Druck - gehört zum Sakralchakra. Das ist der Punkt an dem der Embryo bemerkt, dass es mehr als nur sich selbst gehört - die Berührung der Gebärmutter. Dazu gehört weiters: Geschlechtsorgane (primäre und sekundäre), liegt im Kreuz (daher meine Frage danach), alles was mit Dualität - Zwischenmenschlichem - zu tun hat.

Weiter: Alles was nicht im Sakralchakra ausgelebt werden kann, geht in das korrespiondierende Halschakra über. Hier finden Berührungen und Sprechen statt - wieder Zwischenmenschliches. Daher die Möglichkeit, im Halsbereich ein Problem haben zu können, das vom urspünglichen abgeleitet ist.

Der Grundkonflikt ist ein dualer - daher dem Sakralchakra zuzuordnen.

Wenn man nach Seth (Jane Roberts) arbeiten möchte, müßte man sich den Glaubenssatz, der hinter dem ganzen steht, ansehen und ändern. Ist eine Möglichkeit von vielen. Bei Interesse erkläre ich es dir sehr gerne.

Ich hoffe, es ist halbwegs verständlich.

Zum Krebs bei Kindern:
Dafür gibt es viele Theorien - was beim einzelnen stimmt, muss individuell heraus gefunden werden - zB mittels Kinesiologie.

Für mich kommen bei Kindern 2 Hauptgründe infrage:
  • aus dem letzten Leben mitgenommen
  • Familiensystemisch

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kleinkind Krebs aus sich heraus produziert, weil es wie gemeinhin angenommen, zu viele Umweltgifte abbekommen hat - Ausnahme radioaktive Belastung.

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - ich bin offen für alle Argumente und Informationen. :)
 
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Hmm....interessieren tut es mich schon. Inwieweit es mir hilft kann ich nicht sagen. Wenn es auch nur zum Nachdenken anregt, ist es auch schon sicher nicht verkehrt. Ich danke dir dafür...:)

Aber mal zurück zur meinen körperlichen Problemen und meinen Konflikten.
Der Bandscheibenvorfall ist tatsächlich im Lendenwirbelbereich. LW4 und 5.

Zirka ein Jahr nach der MS-Diagnose habe ich einen Psychologen gesucht, mit dem ich mich gut verstehe und habe auch einen gefunden, zu dem ich unregelmäßig (meist ca. einmal im Monat) hingehe, wenn ich das Bedürfnis habe, tiefergehend zu reden. Öfter hinzugehen macht für mich wenig Sinn, weil ich immer gerne erstmal alles SAcken lasse und für mich einordne, was ich an Erkenntnissen gewonnen habe.

Es ist tatsächlich auch so, dass ich mittlerweile sehr gut einordnen kann, dass meine inneren Konflikte, die ja nunmal mein Verhalten bestimmen und prägen, im Elternhaus - speziell in der Beziehung zu meiner Mutter - zu finden sind. Diesbezglich habe ich schon viele Erkenntnisse durch den Psycho gewonnen. Gerade im Bereich der emotionalen Kompetenz/Intelligenz habe ich große Defizite.

Klingt vielleicht merkwürdig, weil ich beruflich sehr erfolgreich bin und kognitiv in meiner Wahrnehmung und Verarbeitung ziemlich schnell agieren kann. Allerdings ist dies genau das, was meine ERziehung immer von mir verlangt hat, ohne auf meine emotionale Seite acht zu geben. Dementsprechend habe ich dies nicht vernünftig gelernt und ich habe den Eindruck, meine Emotionen treten oftmals verfälscht an die Oberfläche, so dass ich eben auch keine richtigen Konsequenzen für mein Gesamtwohlbefinden daraus ziehen kann. Keine ahnung, ob das so verständlich beschrieben ist..... Anders ausgedrückt: Ich erkenne sicher viele "rote Ampeln" nicht, weil ich es gewohnt bin, Dinge perfekt zu erfüllen. Ob das der Job ist oder sich das in Beziehungen abspielt.

Ich habe mit meinen Psycho an diesen Dingen schon sehr weit und gut gearbeitet (Transkationsanalysenmodell, emotionale Kompetenz, Grundgefühle usw) und ich habe schon so einige Sachen für mich als wichtig erkannt und versuche mein Verhalten zu reflektieren und umzustellen. Auch dabei habe ich schon viele Erfolgserlebnisse erzielt. Allerdings ist dies sehr langwierig, aber ich habe Geduld :)

Ich denke aber, dass mir eine "Auszeit" in einer psychosomatischen Klinik, die eben auch diese "ganzheitlichen" Ansätze in ihrem Arbeiten hat (und nicht nur auf das somatische festgelegt ist), sehr sehr gut tun würde und mich möglicherweise noch einen großen Schritt voran bringt.

So...nun aber genug für heute. :)
 
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Klingt vielleicht merkwürdig, weil ich beruflich sehr erfolgreich bin und kognitiv in meiner Wahrnehmung und Verarbeitung ziemlich schnell agieren kann.
Das bestätigt für mein Empfinden den Druck, den du von deiner Mutter bekommen hast. Leistung, Leistung, Leistung. Durch die MS MUSST du nicht mehr. MS, die du körperlich sichtbar nach aussen trägst, entbindet dich vom Leistenmüssen. Endlich kümmert man sich um dich und dein Wohlergehen - um deine Emotionen.

Um es aus Seth´s Sicht zu sagen: Finde den Glaubenssatz, der hinter der Krankheit steht, löse ihn und du wirst gesund.

Der GS KÖNNTE lauten:
Ich muss Großes leisten um geliebt zu werden.
Ich muss mehr als xxx leisten um geliebt zu werden.
Ich muss ... leisten um Emotionen zeigen zu dürfen.

Vielleicht magst du in der Ruhe einer Klinik für dich selber darüber nachdenken.

Die Auflösung möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten:
Wenn du den GS gefunden hast, dann überlege dir, wie ein gesunder, für dich passender GS formuliert sein könnte.
Die Betonung liegt IMMER auf für dich

ZB
Ich werde um meiner Selbstwillen geliebt
Ich darf Gefühle zulassen


Wenn du die beiden Sätze hast, dann nimm dir 2 Stühle und stelle sie neben einander auf.
Stell dich hinter eine Stuhl und fühle die negative Überzeugung mit dem GS von der Haarspitze bis zu den Zehenspitzen.
Dann wechsle zum anderen Stuhl und fühle die positive Überzeugung mit dem GS von der Haarspitze bis zu dem Zehenspitzen.
Geh so oft zwischen den Stühlen hin und her bis sich der für dich negative GS aufgelöst hat.

Am Besten ist es, wenn du Situationen vor Augen hast, in denen jeweils einer der GS erlebt wurde.

Ich habe es selbst gemacht - es ist unglaublich, wie sich die Auflösung anfühlt. Es ist einfach weg.

Vielleicht magst du zu einem späteren Zeitpunkt berichten, wie es dir ergangen ist :)

Mach weiter, du bist am richtigen Weg! :liebe1:
 
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Vielleicht magst du zu einem späteren Zeitpunkt berichten, wie es dir ergangen ist

Das werde ich auf jeden Fall tun. In zwei Wochen habe ich einen Termin bei meinem Neurologen und werde mit ihm über den Klinikaufenthalt reden.

Bis dahin lasse ich es mir gutgehen, werde schöne Dinge unternehmen, viel Radfahren und über Pfingsten fahre ich ein paar Tage mit meinem Freund weg... :)

Vielen Dank an euch alle erstmal soweit....und ein schönes Wochenende :)
 
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Hallo Diablo,

ich habe deine Geschichte schon seit einiger Zeit mit verfolgt, nur fand ich bisher noch nicht den passenden Moment darauf einzugehen und mich dir mit zu teilen.

Was mir bei deinem Verlauf den du beschrieben hast aufgefallen ist war, dass du trotz deiner Erkrankung nicht kürzer getreten bist.

Nun, mein subjektives Empfinden dabei, würde den Vorschlag machen: entschleunigen. Ein Bandscheibenvorfall kann auch als Signal des Körpers interpretiert werden: "Hallo, ich dein Körper, dein Haus, ich bin auch noch da!"

Ich meine damit das was wir alle schon kennen. Wir fahren mit unsrem Körper vergleichbar wie mit einem Auto, was uns von A nach B fährt. Und dieses Auto verschleißt je nach dem wie weit und wie viel wir fahren. Irgendwann ist die Karosserie verrostet, die Bremsen und die Zündkerzen geben ihren Geist auf und wir sagen: "Ich habe keine Zeit um in die Werkstatt zu fahren, es muss schon irgendwie gehen, weil ich Termine habe." Aber wie sollen wir mit dem Fahrzeug/ unserem Körper und Zuhause weiterkommen, wenn wir nicht mal vom Gaspedal herunterfahren und den Wagen in die Werkstatt bringen, auf das es eine Auszeit und eine rund um Überholung erfährt?

Ich arbeite mit Menschen welche rund um die Uhr ihren Körper ins Büro fahren und nur darauf bedacht sind, dass dieser irgendwie funktioniert, egal wie, alles muss schnell gehen und Karosserie und Motor müssen irgendwie halten. Und dieses Ding genannt "Körper" muss dann sich irgendwie bemerkbar machen und sagen: "Hey, geh mal vom Gaspedal herunter" und das ist meistens ein Bandscheibenvorfall.

Krankengymnastik und Physiotherapie wirken dabei nur an der Oberfläche, weil sie nur das Gröbste beheben. Aber diese Methoden wirken nur an der Oberfläche im Sinne einer "Schadensbegrenzung".

Deine MS Erkrankung ist ein heftiger Einschnitt in deinem Leben, dieser Einschnitt macht sich auch bemerkbar. Drauf muss man reagieren. Und mir kommt es so vor als sagte dir dein Körper mit dem Bandscheibenvorfall, mach was. Du sagst auch, du seiest kognitiv sehr fit und deswegen auch beruflich erfolgreich. Das ist sehr toll und gut, aber vergiss nicht wir existieren nicht nur in unserem Kopf sondern in unserem ganzen Körper. Und mit diesem müssen wir gelegentlich auch in Dialog treten. Doch wenn wir nur aufs Gaspedal steigen, geht das schlecht. Dann nehmen wir nur wahr, was der Kopf/Geist leistete, aber nicht das drum herum.

Also wenn du schon nach einem Feedback explizit fragst, dann würde ich neben der technischen, funktionalen Betrachtungsweise der Schulmedizin zusätzlich empfehlen, noch andere Möglichkeiten zu suchen. Sehr gut empfehlen kann ich dabei etwas wie zB medizinisches Qigong empfehlen. Qigong ist ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin und es zeichnet sich durch langsame und fließende Bewegungen und Vorstellungsübungen aus, ähnlich wie dem autogenen Training. Das Gute daran ist, dass es sehr sanfte körperliche und gleichzeitig auch mentale Übungen sind, welche als Begleittherapie sehr geeignet sind, dadurch, dass sie entschleunigen, ein Bewusstsein für die eigene Befindlichkeit schaffen und damit eine Möglichkeit der Selbstregulation schaffen. Nicht zuletzt kann man damit unter erfahrener Unterweisung, den Bewegungsapparat stabilisieren und Haltungsschäden korrigieren. Medizinisches Qigong ist rund umgefasst ein Dialog mit dem Körper und der eigenen Lebenskraft. Auch wird es von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt, wenn man eine anerkannte Schule besucht, da die Krankenkassen die therapeutische Wirkung bereits anerkannt haben.

Alles Gute, Hanne
 
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Hallo Ihr alle,

@Hanne
auch dir möchte ich herzlichen Dank für deinen ausführlichen Beitrag sagen.
Nun, mein subjektives Empfinden dabei, würde den Vorschlag machen: entschleunigen. Ein Bandscheibenvorfall kann auch als Signal des Körpers interpretiert werden: "Hallo, ich dein Körper, dein Haus, ich bin auch noch da!"
DAs ist genau das, wovon ich in den letzten Wochen auch immer überzeugter bin. Da hast du den Nagel genau auf den Kopf getroffen.

@all
Ich war auch in den letzten drei Wochen nicht untätig und habe meinen Neurologen aufgesucht und ihm alles geschildert. Die Idee einer psychosomatischen Kur hält er für eine gute Möglichkeit, mich "zurück zu mir selber" bringen. Wobei eben ganzheitlich arbeitende Kliniken für mich optimal wären. Also Kliniken, die mit ihren Therapiemethoden Körper und Seele zusammen betrachten.

Der Antrag bei der Krankenkasse läuft und ich habe bereits mit meinem Arbeitgeber gesprochen, der dies auch unterstützt, so dass ich den Klinikaufenthalt wohl irgendwann im Herbst wahrnehmen kann.

So gesehen ist schon ein gewaltiger Druck von mir genommen, weil ich mich bei dem Gedanken daran, mir Hilfe bei der Bewältigung zu holen, sehr wohl fühle und das Gefühl habe, nicht mehr alleine dazustehen. Allein das Sprechen darüber hat mir schon sehr geholfen und ich blicke sehr zuversichtlich in die Zukunft....

Ich meld mich wieder....:)
 
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