Hallo Ihr Lieben,
nun lese ich mich schon seit Tagen durchs Forum und poste hier obwohl es eigentlich auch gut unter Krisen gepasst hätte. Vielen Dank fürs lesen, es wird wohl etwas länger.
Ich bin 50, derzeit ziemlich krank und benötige seit einigen Jahren einen Rolli. Zu den gesammelten Diagnosen kommt seit einigen Monaten ein beginnende Diabetes und seit einigen Jahren eine nicht behandelte Schilddrüsenunterfunktion dazu. Dadurch habe ich, obwohl nie schlank, stark zugenommen. Trotz der Behinderung bin ich voll berufstätig, derzeit allerdings krank geschrieben. Ich lebe mit einem Mann zusammen und meine Kids sind 32 + 30 Jahre alt. Von ihrem Vater habe ich mich sehr früh getrennt. Meine Tochter hatte mit 7 Jahren eine Krebserkrankung. Ich war damals alleinerziehend. Selber ist sie nun seit 11/2 Jahren Mutter. Das so eine schwere Erkrankung bei einem Kind ohne psychische Folgen bleibt habe ich niemals angenommen und nach der Erkrankung mit den Kindern eine Familientherapie gemacht. Meine Tochter war schon immer sehr auf ihre eigenen Wünsche fixiert. Eine Beziehung hat sie mal beendet, weil ihr Freund sich zuviel bei seiner Familie aufhielt. Sie selber hat sich entschlossen, ohne dazugehörigen Vater ein Kind zu bekommen.
Da es mir nicht gutging, konnte ich nicht babysitten, sie geht gerne tanzen. Für diesen Zweck hatte ich mir ein Reisebett und auch einen Autositz für die Kleine gekauft. Vor zwei Monaten hatte mein Sohn sich das ausgeliehen um auf die Kleine aufzupassen. Meine Tochter ließ es sich dann ohne Rückfrage von meinem Sohn geben, damit sie es zu ihrer Verfügung hat. Als ich ihr dann freundlich gesagt habe, dass ich die Art nicht gut fand, sie hätte ja einfach fragen können, habe ich eine Lawine losgetreten.
Sie schrieb mir ein Mail:
...Und deswegen mache ich Dir da auch den Vorwurf, daß Du nicht beizeiten dafür gesorgt hast, daß Dich nicht jede Krankheit heimsucht, die es gibt. Denn dadurch kannst Du Dich nicht um andere kümmern, sondern grad mal um Dich selbst und ich bin eben nicht der Meinung, daß alles nur am Cortison und am Stoffwechsel liegt. Ich denke, daß Du auch selbst eine Verantwortung trägst und ich bin sauer, daß Du nicht zu denken scheinst, daß Du selbst da auch eine Rolle spielst. Und daß Du das damit abtust, Aussehen ist nicht so wichtig....
Und natürlich muss Deine Mutterschaft nach über dreissig Jahren ja auch endlich mal vorbei sein, das Kind muss ja nun endlich mal alleine klar kommen.
Ich brine die Tage noch die Platten vorbei, die ich ausgeliehen hatte und die Bücher, die ich noch von Dir hier habe, die ich auch mal ausgeliehen hatte irgendwann.
Um die Wellen nicht noch höher schlagen zu lassen, habe ich ihr sachlich geantwortet ohne meine Verletztheit und Traurigkeit zu zeigen, aber es hat nicht geholfen. Sie fordert von mir ein, dass ich ihr helfe, immer für sie da bin aber von ihrer Seite kommt nichts. Seitdem habe ich mein Enkelkind nicht mehr gesehen.
Ein anderes Beispiel ist ihre Beschwerde, dass ich sie nicht besuchen komme. Sie wohnt im ersten Stock und ich sitze im Rollstuhl. Das wusste sie, als sie dort eingezogen ist. Im letzten Jahr hatte sie mir schon mal vorgeworfen, dass mein Job mich zuviel Kraft kostet. Als ob ich mir in meinem Alter mit der Behinderung neue Jobs aussuchen könnte - ich bin froh, dass ich einen habe.
Wie ich damit umgehen soll, weiss ich einfach nicht. Es macht mich unendlich traurig aber auch wütend. Sie nimmt mir etwas, was sie mir nie wieder geben kann, die Freude mein Enkelkind aufwachsen zu sehen.
Danke für's Lesen
nun lese ich mich schon seit Tagen durchs Forum und poste hier obwohl es eigentlich auch gut unter Krisen gepasst hätte. Vielen Dank fürs lesen, es wird wohl etwas länger.
Ich bin 50, derzeit ziemlich krank und benötige seit einigen Jahren einen Rolli. Zu den gesammelten Diagnosen kommt seit einigen Monaten ein beginnende Diabetes und seit einigen Jahren eine nicht behandelte Schilddrüsenunterfunktion dazu. Dadurch habe ich, obwohl nie schlank, stark zugenommen. Trotz der Behinderung bin ich voll berufstätig, derzeit allerdings krank geschrieben. Ich lebe mit einem Mann zusammen und meine Kids sind 32 + 30 Jahre alt. Von ihrem Vater habe ich mich sehr früh getrennt. Meine Tochter hatte mit 7 Jahren eine Krebserkrankung. Ich war damals alleinerziehend. Selber ist sie nun seit 11/2 Jahren Mutter. Das so eine schwere Erkrankung bei einem Kind ohne psychische Folgen bleibt habe ich niemals angenommen und nach der Erkrankung mit den Kindern eine Familientherapie gemacht. Meine Tochter war schon immer sehr auf ihre eigenen Wünsche fixiert. Eine Beziehung hat sie mal beendet, weil ihr Freund sich zuviel bei seiner Familie aufhielt. Sie selber hat sich entschlossen, ohne dazugehörigen Vater ein Kind zu bekommen.
Da es mir nicht gutging, konnte ich nicht babysitten, sie geht gerne tanzen. Für diesen Zweck hatte ich mir ein Reisebett und auch einen Autositz für die Kleine gekauft. Vor zwei Monaten hatte mein Sohn sich das ausgeliehen um auf die Kleine aufzupassen. Meine Tochter ließ es sich dann ohne Rückfrage von meinem Sohn geben, damit sie es zu ihrer Verfügung hat. Als ich ihr dann freundlich gesagt habe, dass ich die Art nicht gut fand, sie hätte ja einfach fragen können, habe ich eine Lawine losgetreten.
Sie schrieb mir ein Mail:
...Und deswegen mache ich Dir da auch den Vorwurf, daß Du nicht beizeiten dafür gesorgt hast, daß Dich nicht jede Krankheit heimsucht, die es gibt. Denn dadurch kannst Du Dich nicht um andere kümmern, sondern grad mal um Dich selbst und ich bin eben nicht der Meinung, daß alles nur am Cortison und am Stoffwechsel liegt. Ich denke, daß Du auch selbst eine Verantwortung trägst und ich bin sauer, daß Du nicht zu denken scheinst, daß Du selbst da auch eine Rolle spielst. Und daß Du das damit abtust, Aussehen ist nicht so wichtig....
Und natürlich muss Deine Mutterschaft nach über dreissig Jahren ja auch endlich mal vorbei sein, das Kind muss ja nun endlich mal alleine klar kommen.
Ich brine die Tage noch die Platten vorbei, die ich ausgeliehen hatte und die Bücher, die ich noch von Dir hier habe, die ich auch mal ausgeliehen hatte irgendwann.
Um die Wellen nicht noch höher schlagen zu lassen, habe ich ihr sachlich geantwortet ohne meine Verletztheit und Traurigkeit zu zeigen, aber es hat nicht geholfen. Sie fordert von mir ein, dass ich ihr helfe, immer für sie da bin aber von ihrer Seite kommt nichts. Seitdem habe ich mein Enkelkind nicht mehr gesehen.
Ein anderes Beispiel ist ihre Beschwerde, dass ich sie nicht besuchen komme. Sie wohnt im ersten Stock und ich sitze im Rollstuhl. Das wusste sie, als sie dort eingezogen ist. Im letzten Jahr hatte sie mir schon mal vorgeworfen, dass mein Job mich zuviel Kraft kostet. Als ob ich mir in meinem Alter mit der Behinderung neue Jobs aussuchen könnte - ich bin froh, dass ich einen habe.
Wie ich damit umgehen soll, weiss ich einfach nicht. Es macht mich unendlich traurig aber auch wütend. Sie nimmt mir etwas, was sie mir nie wieder geben kann, die Freude mein Enkelkind aufwachsen zu sehen.
Danke für's Lesen