Meine Tochter verloren?

madeleine39

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5 Mai 2008
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Hallo,
ich habe große Probleme mit meiner Tochter und weiß nicht mehr weiter! Meine Tochter wird in 3 Wochen 18 und ich befürchte, dass wir sie dann ganz verlieren.
Sie ist unser einziges Kind und wir waren immer eine glückliche kleine Familie. Meine Tochter war immer verantwortungsvoll und ehrlich, deshalb hatte sie auch relativ viele Freiheiten. Sie hatte mit 14 schon einen Freund, mit dem sie auch 3 Jahre zusammen war. Wir haben auch ihren Freund liebevoll in unsere Familie aufgenommen, es gab nie Probleme. Vor einem halben Jahr hat sie sich wegen einem anderen getrennt, soweit war das auch in Ordnung, sie ist ja noch jung. Allerdings fingen jetzt die Probleme an: ihr neuer Freund und ihr neuer Freundeskreis handeln mit Drogen, besitzen Waffen usw. Sie hat auch schon 2 Anzeigen, weil sie und ihre Clique ihren exfreund verprügelt haben und sein Auto demoliert haben. Sie redet nicht mehr mit uns, belügt uns und geht auch nur noch sporadisch zur Schule. ( sie ist 12. Klasse) Mein Mann und ich sind verzweifelt, wir haben alles versucht. Reden, Reden, Reden und Verbote, es hilft nichts. Wir wissen einfach nicht mehr weiter!

Bei profamilia gab man uns den Rat, sie fallen zu lassen. Das wollen wir aber nicht, wir lieben sie doch!
 
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AW: Meine Tochter verloren?

Ich habe meinen Eltern auch jahrelang den Rücken gekehrt (mit Drogen hatte ich aber auch nichts zu tun) - und nun haben wir wieder Kontakt.
Vielleicht war es ihr zu harmonisch und sie möchte nicht mehr die liebe, brave Nette sein. Zumindest ging es mir so - und so richtig aufgeregt habe ich mich dann darüber, dass meine Eltern glaubten, alles schlechte käme von meinen Freunden (auch wenn dem nicht so war und ich einfach nur auch mal böse sein wollte).

Lasst Ihr die Zeit, die sie braucht, um sich auszuleben und schickt ihr gute Wünsche und Energien mit auf den Weg, den sie gehen muss, um sich selbst zu finden. Mehr könnt Ihr nicht tun - auch wenn es hart klingt.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass gerade die verantwortungsbewussten Kinder es besonders schwer haben mit der Ablösung von den Eltern und deswegen entstehen dann schlimmere Reaktionen als bei Kindern, denen die Eltern nicht nur Positives zutrauen. Denn ein Mensch ist nur dann Ganz, wenn er beides leben kann (erst wenn er weiss, wie es geht, hat er die freie Wahl)

LG
Ahorn
 
AW: Meine Tochter verloren?

Hallo Madeleine,

keine schöne Situation für euch, es tut weh zu spüren, dass man so gut wie machtlos dagegen ist.

"Fallen lassen", und das ziemlich konsequent, wird eure Tochter wahrscheinlich wieder auf die richtige Spur bringen.

Kennt ihr die Eltern des neues Freundes bzw. andere Eltern aus diesem Kreis? Wenn ja, vielleicht ist es ja möglich, dass die betroffenen Eltern alle sozusagen "an einem Strang" ziehen in gegenseitiger Absprache. Einen Versuch wäre es wert.

Gibt es an der Schule einen Schulspsychologen oder einen Vertrauenslehrer, der sich mal mit dem Mädchen unterhalten könnte?

Wichtig (am wichtigsten) ist es, dass ihr als Eltern eurer Tochter dennoch unmißverständlich zu verstehen gibt, dass ihr sie, trotz aller Widrigkeiten, liebt.

LG
Karin
 
AW: Meine Tochter verloren?

Hallo Madeleine!

Dass Ihr Euch Sorgen macht kann ich mir gut vorstellen.

Ich glaube nicht dass Ihr den Rat erhalten habt sie fallen zu lassen. Ich glaube Euch wurde geraten sie los zu lassen und das ist etwas ganz anderes; wenngleich das überaus schwer ist in dieser Situation.

So wie Du mir Deine Tochter beschreibst bin ich der Ansicht, dass ihr ihr vertrauen könnt. Sie wird aus dem ganzen wieder heraus kommen und sich wieder "normalisieren". Versuche darauf zu vertrauen und warte einfach mal ab. Keine Gespräche mehr, lass sie kommen; und glaube mir, sie wird kommen wenn sie dazu bereit ist.

Ich wünsch Dir und Deinem Mann viel Kraft!
Elladana
 
AW: Meine Tochter verloren?

Hallo, auch ich kann deine Sorgen und Ängste sehr gut verstehen!

Auch wenn es hart klingt, ihr müsst sie loslassen! Erst dann wird sie wirklich zu denken anfangen!

Ich wünsche euch viel Kraft und alles Liebe!

mfg
 
AW: Meine Tochter verloren?

...
Ich glaube nicht dass Ihr den Rat erhalten habt sie fallen zu lassen. Ich glaube Euch wurde geraten sie los zu lassen und das ist etwas ganz anderes; wenngleich das überaus schwer ist in dieser Situation....
Nein Elladana du irrst, es wird tatsächlich geraten, die Kinder fallen zu lassen. Wenn das nämlich nicht passiert, dann machen die Kinder immer so weiter, weil sie im Hinterkopf haben, da sind welche, die helfen mir immer wieder aus der Schxxx. In solchen Fällen wird geraten, die Kinder fallen zu lassen, damit sie auf sich alleine gestellt sind und wieder zu Verstand kommen. Konsequent. Dann kann wieder von vorne angefangen werden. Sonst ist es ein Dilemma ohne Ende.
Eberesche
 
AW: Meine Tochter verloren?

Nein Elladana du irrst, es wird tatsächlich geraten, die Kinder fallen zu lassen. Wenn das nämlich nicht passiert, dann machen die Kinder immer so weiter, weil sie im Hinterkopf haben, da sind welche, die helfen mir immer wieder aus der Schxxx. In solchen Fällen wird geraten, die Kinder fallen zu lassen, damit sie auf sich alleine gestellt sind und wieder zu Verstand kommen. Konsequent. Dann kann wieder von vorne angefangen werden. Sonst ist es ein Dilemma ohne Ende.
Eberesche

Super!
Liebe Ebresche, ich schau ganz schön verduzt - nur damit Du ein Bild kriegst, damit Du einen Eindruck bekommst ...

Wie bitte schön weiß man aber dann wann das Kind wieder Kontakt haben möchte? Ein "das Kind fallen lassen" ist für mich das gleiche, wie eine klare, eiskalte Trennlinie zu ziehen. Da ist dann "Ofen aus", da ist CUT - ein Schnitt - ein Schlußstrich vollzogen worden.

Das Kind sein lassen, es nicht mehr ansprechen, sich nicht mehr einmischen, sich "gefühlsmäßig tod stellen" dem Kind gegenüber, es aber innerlich weiter lieb haben und auf den Moment warten wo es sich wieder zu einem hinwendet, das ist für mich los lassen. Es tragen ohne es zu tragen.

Und Therapeuten raten in der Tat dazu Kinder fallen zu lassen?
Bin geschockt - bin vielleicht am Holzweg weil ich ja auch nicht alles weiß - aber nichts desto trotz bin ich geschockt.

Worte - Missverständnisse - das richtige Maß an Härte und Mitgefühl ... OHHHH das ist alles sowieso nicht einfach und diese Geschichte hier ist sehr schwer zu verkraften - für Eltern und Kind.

Es ist für mich auch sehr schwer zu verstehen, warum ein Kind Drogen nimmt und sich einem solchen Freundeskreis zuwendet, wenn alles immer gepasst hat. Solche Meinungen und Sichtweisen können auch sehr verletzend sein, vor allem wenn wirklich immer alles gepasst hat. In diesem Sinne ist mir bewusst, dass das hier verletzen sein könnte. Für den Fall tut es mir sehr leid - aber diese Gedanken gehen mir zumindest durch den Kopf.

Warum tut das Mädel das? Sie ist doch eine ganz Liebe was man so hört

LG!
 
AW: Meine Tochter verloren?

Elladana
Super!
Liebe Ebresche, ich schau ganz schön verduzt - nur damit Du ein Bild kriegst, damit Du einen Eindruck bekommst ...
Ja, ich sehe es hier auf dem Bildschirm.

Elladana schrieb:
Wie bitte schön weiß man aber dann wann das Kind wieder Kontakt haben möchte? Ein "das Kind fallen lassen" ist für mich das gleiche, wie eine klare, eiskalte Trennlinie zu ziehen. Da ist dann "Ofen aus", da ist CUT - ein Schnitt - ein Schlußstrich vollzogen worden.
Ja, so soll es auch sein EIN SCHNITT. Das mit dem Kontakt das kommt dann von selbst. Es kann dauern, dazu muss man dann LOS LASSEN.

Elladana schrieb:
Das Kind sein lassen, es nicht mehr ansprechen, sich nicht mehr einmischen, sich "gefühlsmäßig tod stellen" dem Kind gegenüber, es aber innerlich weiter lieb haben und auf den Moment warten wo es sich wieder zu einem hinwendet, das ist für mich los lassen. Es tragen ohne es zu tragen.
Gerade wenn man das Kind liebt ist der Schritt des FALLEN LASSENs sehr wichtig.

Elladana schrieb:
Und Therapeuten raten in der Tat dazu Kinder fallen zu lassen? Bin geschockt - bin vielleicht am Holzweg weil ich ja auch nicht alles weiß - aber nichts desto trotz bin ich geschockt.
Das darfst du ruhig.
Es ist ja auch schockierend. Ich stelle mir das für die Eltern sehr, sehr schwer vor, das Kind fallen zu lassen.

Elladana schrieb:
Worte - Missverständnisse - das richtige Maß an Härte und Mitgefühl ... OHHHH das ist alles sowieso nicht einfach und diese Geschichte hier ist sehr schwer zu verkraften - für Eltern und Kind.
Ja.

Elladana schrieb:
Es ist für mich auch sehr schwer zu verstehen, warum ein Kind Drogen nimmt und sich einem solchen Freundeskreis zuwendet, wenn alles immer gepasst hat. Solche Meinungen und Sichtweisen können auch sehr verletzend sein, vor allem wenn wirklich immer alles gepasst hat. In diesem Sinne ist mir bewusst, dass das hier verletzen sein könnte. Für den Fall tut es mir sehr leid - aber diese Gedanken gehen mir zumindest durch den Kopf.
Warum tut das Mädel das? Sie ist doch eine ganz Liebe was man so hört
Warum? Vielleicht mal einfach nur dagegen? oder Vielleicht weiß das Mädel es selbst nicht. Aber ist der Weg dahin so wichtig? Ist es nicht wichtiger, dass sie da schnellstmöglich wieder rauskommt?
Eberesche
 
AW: Meine Tochter verloren?

Hallo Madeleine39,

es war einmal ein junger Prinz. Der wurde sehr gut und wohlbehütet erzogen. Er hatte zu essen, zu trinken, Spielgefährten, es war ihm nie kalt und es war immer jemand für ihn in Liebe da.
Eines Tages erzählte man ihm von Kindern, die hungern mußten und die geschlagen wurden.
Glaubst du, dass er das verstanden hat?

Vielleicht ist deine Tochter in einer Phase, wo sie auch die andere Seite kennen lernen möchte um zu erkennen, was für sie das Beste ist.

Laß sie gehen, sie ist erwachsen. Sie wird wieder kommen, laß die Tür und dein Herz einfach nur für sie geöffnet. :liebe1:

Darf ich mich an dich wenden, wenn meine Tochter in diese Phase kommt?
 
AW: Meine Tochter verloren?

Ja, so soll es auch sein EIN SCHNITT. Das mit dem Kontakt das kommt dann von selbst. Es kann dauern, dazu muss man dann LOS LASSEN.

Gerade wenn man das Kind liebt ist der Schritt des FALLEN LASSENs sehr wichtig.

Dass dieser Schnitt so essenziell ist, das muss ich erst mal verinnerlichen.

Ich reagiere sehr emotional, weil wenn ich mir vorstelle dass ich das bei meiner Tochter hätte tun müssen; ich weiß nicht ob ich das gekonnt hätte ...
Und mit jedem mal "nicht können", trage ich irgendwie dazu bei ihren (Um)Weg zu verlängern ... eine fürchterliche Situation.

Warum? Vielleicht mal einfach nur dagegen? oder Vielleicht weiß das Mädel es selbst nicht. Aber ist der Weg dahin so wichtig? Ist es nicht wichtiger, dass sie da schnellstmöglich wieder rauskommt?
Eberesche

Selbstverständlich ist es das Wchtigste dass sie da wieder raus kommt !!!!

Die Warum Frage stelle ich deswegen, um herauszufinden was ihr fehlt, was sie brauchten könnte um ihr diesen Weg zu verkürzen.

Ob der Weg wichtig ist? Grundsätzlich nicht.
Er kann aber gefährlich sein und darum geht es mir hier. Sie ist in keiner guten Gesellschaft und das kann unangenehme Folgen haben.

Allerdings habe ich beim Lesen hier immer und ständig das Gefühl, dass sie von selbst wieder zurück kommt. Keine Ahnung warum, ich kenne weder das Mädchen noch die Eltern - aber davon bin ich irgendwie überzeugt.

Sie ghört dort nichthin und das spürt sie selber auch.

LG Elladana
 
AW: Meine Tochter verloren?

Elladana schrieb:
Die Warum Frage stelle ich deswegen, um herauszufinden was ihr fehlt, was sie brauchten könnte um ihr diesen Weg zu verkürzen.
Ob der Weg wichtig ist? Grundsätzlich nicht.
Ich bin auch schnell versucht alles zu hinterfragen und zu erfahren, wie er dazu gekommen sein könnte. Doch in dem Moment ist halt das andere wichtiger.*
Elladana schrieb:
Er kann aber gefährlich sein und darum geht es mir hier. Sie ist in keiner guten Gesellschaft und das kann unangenehme Folgen haben.
Das steht außer Frage, das ist so.

*Erschreckenderweise habe ich mitbekommen, dass nicht immer die Ursachen im Jetzt zu finden sind. Es kann auch noch mit Ahnen zu tun haben - muss aber nicht. Ich verkürze es mal. Ich habe bei einer Aufstellung eine Frau kennen gelernt, hm, sie hatte Probleme mit ihrer Familie (ihrer jetzigen, welche weiß ich gar nicht mehr - es ging glaube ich um eines ihrer Kinder), ....ihr Bruder war drogenabhängig....es kam heraus, dass ihre Mutter tablettensüchtig ist...diese Abhängigkeit oder Süchte zogen sich weiter durch die Familie... ich will damit sagen, der Bruder bzw. ihr Kind ist ein Gefangener des Familiensystems und kann da gar nicht alleine rauskommen, wenn das nicht unterbrochen wird. Ich hoffe, sie hat es geschafft, vielleicht hat sie auch ihrem Bruder mit der Aufstellung geholfen, ich habe leider nie wieder etwas von ihr gehört.
Ich wollte nur damit verdeutlichen, dass es nicht immer sinnvoll ist, dass z.B. die Eltern sich hinterfragen ob sie etwas falsch gemacht haben.
Eberesche
 
AW: Meine Tochter verloren?

Die Warum Frage stelle ich deswegen, um herauszufinden was ihr fehlt, was sie brauchten könnte um ihr diesen Weg zu verkürzen.

Aber selbst, wenn man das herausfindet - die Eltern sind nicht diejenigen, die es ihr geben könnten, denn gegen die richten sich ja das Abgrenzen und das Gegenteil-Erleben.

Hilfreich sind dann erwachsene Freunde und Verwandte, denen die "Kinder" trauen und die nicht immer als automatisch auf Seiten der Eltern wahrgenommen wurden; welche, die die Kinder auch in schwierigen Zeiten ernst genommen haben. Die sind oft die einzigen, die noch Zugang finden und Informationen bekommen.

@Madeleine -Wenn ihr wirklich eine liebevolle und fühlende und recht gesunde Familie wart (also kein "heile"!), solltet Ihr Euch darauf verlassen, dass ganz viel Gesundes und Richtiges in Eurer Tochter verankert ist.

(Ich habe gut reden...habe selbst gerade einen am Rad drehenden Sohn...und muß das Los-Lassen lernen. Ächz!)
 
AW: Meine Tochter verloren?

Erst einmal vielen Dank für eure vielen Ratschläge und das Mitgefühl.

Die Frage nach dem "Warum" stellen wir uns täglich, wir sitzen manchmal die halbe Nacht zusammen und fragen uns, was wir falsch gemacht gemacht haben.

Gut, sie hatte schon mit 14 sehr viele Freiheiten, die andere in ihrem Alter vieleicht nicht hatten. Aber es hat ja funktioniert. Sie hatte einen großen Freundeskreis, den wir auch kannten, ihren Freund und sie hat immer mit uns geredet, auch wenn sie mal Probleme hatte. Sie war immer ehrlich zu uns.

Mit den Eltern ihrer neuen Freunde können wir leider nicht reden, da wir die gar nicht kennen, und viele auch schon alleine wohnen. Einige kommen aus zerrütteten Familien, wo das eh keinen Sinn hätte.

Mit ihrer Vertauenslehrerin haben wir schon einige Gespräche geführt. Leider führt das auch zu nichts, da unsere Tochter ihr gegenüber behauptet, es sei alles in Ordnung und sie versteht nicht, was wir haben.

Da sie in drei Wochen 18 wird, haben wir nun wohl gar keinen Einfluss mehr auf sie.

Wir haben Angst,wenn wir sie wirklich endgültig fallen lassen, dass der Kontakt zu ihr ganz abbricht und dass sie dann endgültig auf der schiefen Bahn landet und nicht wieder rausfindet.

Es tut weh, zuzusehen, wie sie immer weiter abrutscht und man kann gar nichts machen!
 
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AW: Meine Tochter verloren?

Es ist für mich auch sehr schwer zu verstehen, warum ein Kind Drogen nimmt und sich einem solchen Freundeskreis zuwendet, wenn alles immer gepasst hat. Solche Meinungen und Sichtweisen können auch sehr verletzend sein, vor allem wenn wirklich immer alles gepasst hat. In diesem Sinne ist mir bewusst, dass das hier verletzen sein könnte. Für den Fall tut es mir sehr leid - aber diese Gedanken gehen mir zumindest durch den Kopf.

Warum tut das Mädel das? Sie ist doch eine ganz Liebe was man so hört

LG!
Normalerweise lösen sich Kinder in der Pubertät (innerlich) von den Eltern, indem sie rebellieren und provozieren. Wenn sie aber nun das volle Vertrauen der Eltern hat, fällt es schwer, Grenzen zu überschreiten - denn es gab ja praktisch keine. Sie durfte alles.
Also muss sie wirklich krasse Dinge machen, um sich von den Eltern zu lösen.

Die Warum Frage stelle ich deswegen, um herauszufinden was ihr fehlt, was sie brauchten könnte um ihr diesen Weg zu verkürzen.
Sie muss auch mal spüren, was es heisst, die andere Seite zu leben. Nicht immer lieb, nett und verantwortungsbewusst sein, sondern auch mal die Sau raus lassen, Unvernunft leben.

Die Frage nach dem "Warum" stellen wir uns täglich, wir sitzen manchmal die halbe Nacht zusammen und fragen uns, was wir falsch gemacht gemacht haben.
Bringt Euch diese Frage weiter? Natürlich fragt Ihr Euch das - Ihr seid ja die Eltern.

Gut, sie hatte schon mit 14 sehr viele Freiheiten, die andere in ihrem Alter vieleicht nicht hatten. Aber es hat ja funktioniert. Sie hatte einen großen Freundeskreis, den wir auch kannten, ihren Freund und sie hat immer mit uns geredet, auch wenn sie mal Probleme hatte. Sie war immer ehrlich zu uns.
Vielleicht muss sie sich daraus lösen, um erwachsen zu werden. Natürlich tut das weh...

Wir haben Angst,wenn wir sie wirklich endgültig fallen lassen, dass der Kontakt zu ihr ganz abbricht und dass sie dann endgültig auf der schiefen Bahn landet und nicht wieder rausfindet.
Wenn Ihr es nicht tut, werdet Ihr sie auch verlieren, da sie sich immer weiter abgrenzen muss.

Es tut weh, zuzusehen, wie sie immer weiter abrutscht und man kann gar nichts machen!
Nein, könnt Ihr leider nicht. Vielleicht solltet Ihr auch schauen, was Euch Eltern gut tut. Wie Ihr wieder Energie tanken könnt. Natürlich dürfte Euch das schwer fallen - doch tut es der Seele auch gut, manchmal an andere Dinge zu denken als an Probleme.
Wenn sie sieht, dass Ihr auch ohne sie gut zurecht kommt, wird sie vielleicht den Kontakt wieder suchen, weil sie dann nicht das Gefühl hat, von Euch vereinnahmt zu werden.
Das ist natürlich nur eine Vermutung. Ich erkenne nur ein paar Ähnlichkeiten zu meinem Ablöseprozess von meinen Eltern. Meine Mutter vermutete auch, dass ich Drogen nehme, als ich mich von ihr abwand. Doch das habe ich nicht getan - vertraut Eurer Tochter und der Erziehung, die sie genossen hat.
 
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