Clara Clayton
Well-Known Member
- Registriert
- 7 Februar 2011
- Beiträge
- 4.429
Ihr Lieben,
zuerst einmal möchte ich mich bei euch für das Daumendrücken und die lieben Mutmach-Worte bedanken.
Leider hat das alles (noch) nicht so recht geholfen.
Etwas konsterniert und irgendwie auch sehr wütend, komme ich von meinem Kliniktermin aus Hamburg zurück.
Wie ich hier schon schrieb litt ich vor mittlerweile 27 Jahren unter einem Knochentumor(rechte Oberschenkelknochen, rechtes Knie).
Meine damaligen Ärzte haben leider geschlampt, besser läßt es sich nicht ausdrücken. Der Tumor, der zwar gutartig war, wurde nicht rechtzeitig erkannt(weder auf den Röntgenbildern, noch bei einer Operation). Daher konnte er munter weiterwachsen und drohte zu entarten. Außerdem bildet so ein Tumor gerne mal Lungenmetastasen.
Ihr könnt euch vorstellen, wie fertig ich damals war. Unsere Tochter war erst ein Jahr alt und brauchte mich ganz besonders, weil sie gerade erst aus dem Krankenhaus gekommen war(schwere Magen-Darminfektion).
Aber es half nix. Als der Tumor endlich erkannt war, mußte er halt raus. Da führte kein Weg dran vorbei.
Mehrere Jahre mit Operationen, Rekonvaleszenz im Krankenhaus, später zu Hause, dann wieder im Krankenhaus - zuerst im Rollstuhl und dann an Krücken, lagen vor mir.
Zwischenzeitlich zogen wir noch um, in eine größere Stadt. Mein Mann machte eine Fortbildung. "Mein" Krankenhaus befand sich in dieser Stadt. Also paßte das ganz prima.
Nach zwei Jahren dann wieder Umzug, weil mein Mann eine neue Stelle antrat. Zwischendurch immer wieder Kontrollen in der Klinik und bei unterschiedlichen Ärzten. Meistens war alles o. k. Einmal hatte ich ein Rezidiv(Rückkehr des Tumors an derselben Stelle am Knie.
Ich wußte, ich bekomme eine Arthrose. Irgendwann dann auch eine Kniegelenksprothese. Das Knie war einfach zu sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Aber viele Jahre konnte ich gut mit dieser, sich immer mehr ausbreitenden Arthrose leben. Ich machte viel Sport und hielt so das Bein fit - und beweglich(erst heute staunte der Ärzt nicht schlecht wie beweglich mein Bein, trotz des total kaputten Knies ist).
Ich konnte meinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben. Niemand war bereit mich mit meiner Krankengeschichte einzustellen.
Ich arrangierte mich notgedrungen mit der Situation und machte das Beste draus. Ich wurde Tagesmutter. Ein paar Jahre lang hatten wir stets das Haus voller kleiner Kids. Das war auch für unsere Tochrter toll, denn sie mußte leider ein Einzelkind bleiben.
Nach einigen Jahren hatte ich Gelegenheit mich selbstständig zu machen. Ich ergriff diese große Chance und leitete über 17 Jahre meine kleine Firma. Wie ich sagen kann sehr erfolgreich.
Letztes Jahr mußte ich sie, wegen meiner immer stärker werdenden Knieprobleme aufgeben.
In diesem Februar legte meine Orthopädin mir nahe mich mit einer Kniegelenksprothese "anzufreunden" und mich dahingehend zu informieren. Ich sollte mir die richtige Klinik aussuchen und mir ruhig auch Zweitmeinungen einholen.
Ich erklärte ihr, daß ich schon ein wenig im Internet recherchiert hätte. Ich hatte bereits viel gelesen über neue OP-Verfahren in der Tumororthopädie in den großen Kliniken.
Sie sagte mir ausdrücklich, ich solle davon absehen in eine Tumororthopädie zu gehen, weil der Tumor 1. seit 27 Jahren nicht mehr da sei und 2. der Einsatz des richtigen Kniegelenks jetzt das Wichtigste wäre.
Ich gab zu bedenken, daß der Oberschenkelknochen sehr instabil. Der Tumor hatte seinerzeit ganze Arbeit geleistet und ein großes Loch hinterlassen, das ein jahr lang mit Knochenzement(Pallakoß)aufgefüllt war, damit er nicht neu wachsen konnte. Danach wurde mir Fremdknochenmark eingefüllt(Spongiosa), das zwar ganz gut verwachsen ist, jedoch etwa porös auf den Röntgenbildern aussieht inzwischen.
Trotzdem war sie der Ansicht, das könne ich vernachlässigen.
Sie empfahl mir eine Klinik in der Nähe, weil sie den Arzt für kompetent hielt. Ich machte dort meinen ersten Beratungstermin aus und wurde bitter enttäuscht.
Mein Mann fuhr mich zum Termin. Wir waren pünktlich da - un mußten erst einmal warten. Nacch fast zwei Stunden, sagte man uns auf Nachfrage, der Chef habe noch eine OP 'hereinbekommen'. Das könne dauern, wir könnten ja mal in die Cafeteria gehen. Das machten wir.
Danach - wieder Wartezeit. Die OP dauere noch, erklärte man uns. Sie hätten den Eingriff von Freitag auf Montag verlegen müssen.
Auf meine Frage, warum sie mich denn nicht informiert hätten, wenn sie von der OP gewußt hätten(sie hätten mich anrufen - und wenigstens Bescheid geben können), wurden nur die Schultern gezuckt.
Wir fuhren unverrichteter Dinge nach Hause. Ich war enttäuscht - und machte einen Termin in einer Klinik in Hamburg ab, die sich auf Endoprothetik spezialisiert haben.
Heute nun war der Termin. Und nach eineinhalb Stunden Wartezeit, war ich auch schon im Sprechzimmer.
Was ich dann hörte, versetzte mich zuerst in Panik und dann in Wut.
Der Arzt meinte, ich wäre falsch, ich müsse einen Termin in einer Spezialklinik mit Tumororthopädie machen. Zuerst mal müsse geklärt werden, ob der Tumor nicht wieder gewachsen sei!...
Das war ein Schock. Ich bin schon lange nicht mehr zur Nachsorge gewesen. Immer hieß es, der Tumor käme nach so langer Zeit nicht wieder. Auch hatte die Ärztin auf den Bildern nichts gesehen. Meine letztes MRT ist schon ein paar Jahre alt.
Ich konnte dem Arzt anmerken, daß er an mir als Patientin keinerlei Interesse hatte. Zu speziell, zu kompliziert. Zu unsicher und risikoreich der Verlauf.
Ihr könnt euch vorstellen, daß ich nun ziemlich konsterniert bin. Hätte ich nur nicht auf die Ärztin gehört. Ich Depp! Den Weg hätte ich mir sparen können und gleich in eine Spezialklinik einen Termin machen sollen.
Zudem bin ich jetzt in Sorge, daß der Arzt mit seiner Vermutung recht haben - und der Tumor wieder gewachsen sein könnte. Das macht mir nun Sorge - und auch Angst.
Morgen mache ich nun einen Termin in Berlin und hoffe, sie können mir dort helfen.
So, nun habe ich das mal von der Seele geschrieben. Das war nötig.
Weitere Berichte werden wohl folgen.... !
zuerst einmal möchte ich mich bei euch für das Daumendrücken und die lieben Mutmach-Worte bedanken.
Leider hat das alles (noch) nicht so recht geholfen.
Etwas konsterniert und irgendwie auch sehr wütend, komme ich von meinem Kliniktermin aus Hamburg zurück.
Wie ich hier schon schrieb litt ich vor mittlerweile 27 Jahren unter einem Knochentumor(rechte Oberschenkelknochen, rechtes Knie).
Meine damaligen Ärzte haben leider geschlampt, besser läßt es sich nicht ausdrücken. Der Tumor, der zwar gutartig war, wurde nicht rechtzeitig erkannt(weder auf den Röntgenbildern, noch bei einer Operation). Daher konnte er munter weiterwachsen und drohte zu entarten. Außerdem bildet so ein Tumor gerne mal Lungenmetastasen.
Ihr könnt euch vorstellen, wie fertig ich damals war. Unsere Tochter war erst ein Jahr alt und brauchte mich ganz besonders, weil sie gerade erst aus dem Krankenhaus gekommen war(schwere Magen-Darminfektion).
Aber es half nix. Als der Tumor endlich erkannt war, mußte er halt raus. Da führte kein Weg dran vorbei.
Mehrere Jahre mit Operationen, Rekonvaleszenz im Krankenhaus, später zu Hause, dann wieder im Krankenhaus - zuerst im Rollstuhl und dann an Krücken, lagen vor mir.
Zwischenzeitlich zogen wir noch um, in eine größere Stadt. Mein Mann machte eine Fortbildung. "Mein" Krankenhaus befand sich in dieser Stadt. Also paßte das ganz prima.
Nach zwei Jahren dann wieder Umzug, weil mein Mann eine neue Stelle antrat. Zwischendurch immer wieder Kontrollen in der Klinik und bei unterschiedlichen Ärzten. Meistens war alles o. k. Einmal hatte ich ein Rezidiv(Rückkehr des Tumors an derselben Stelle am Knie.
Ich wußte, ich bekomme eine Arthrose. Irgendwann dann auch eine Kniegelenksprothese. Das Knie war einfach zu sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Aber viele Jahre konnte ich gut mit dieser, sich immer mehr ausbreitenden Arthrose leben. Ich machte viel Sport und hielt so das Bein fit - und beweglich(erst heute staunte der Ärzt nicht schlecht wie beweglich mein Bein, trotz des total kaputten Knies ist).
Ich konnte meinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben. Niemand war bereit mich mit meiner Krankengeschichte einzustellen.
Ich arrangierte mich notgedrungen mit der Situation und machte das Beste draus. Ich wurde Tagesmutter. Ein paar Jahre lang hatten wir stets das Haus voller kleiner Kids. Das war auch für unsere Tochrter toll, denn sie mußte leider ein Einzelkind bleiben.
Nach einigen Jahren hatte ich Gelegenheit mich selbstständig zu machen. Ich ergriff diese große Chance und leitete über 17 Jahre meine kleine Firma. Wie ich sagen kann sehr erfolgreich.
Letztes Jahr mußte ich sie, wegen meiner immer stärker werdenden Knieprobleme aufgeben.
In diesem Februar legte meine Orthopädin mir nahe mich mit einer Kniegelenksprothese "anzufreunden" und mich dahingehend zu informieren. Ich sollte mir die richtige Klinik aussuchen und mir ruhig auch Zweitmeinungen einholen.
Ich erklärte ihr, daß ich schon ein wenig im Internet recherchiert hätte. Ich hatte bereits viel gelesen über neue OP-Verfahren in der Tumororthopädie in den großen Kliniken.
Sie sagte mir ausdrücklich, ich solle davon absehen in eine Tumororthopädie zu gehen, weil der Tumor 1. seit 27 Jahren nicht mehr da sei und 2. der Einsatz des richtigen Kniegelenks jetzt das Wichtigste wäre.
Ich gab zu bedenken, daß der Oberschenkelknochen sehr instabil. Der Tumor hatte seinerzeit ganze Arbeit geleistet und ein großes Loch hinterlassen, das ein jahr lang mit Knochenzement(Pallakoß)aufgefüllt war, damit er nicht neu wachsen konnte. Danach wurde mir Fremdknochenmark eingefüllt(Spongiosa), das zwar ganz gut verwachsen ist, jedoch etwa porös auf den Röntgenbildern aussieht inzwischen.
Trotzdem war sie der Ansicht, das könne ich vernachlässigen.
Sie empfahl mir eine Klinik in der Nähe, weil sie den Arzt für kompetent hielt. Ich machte dort meinen ersten Beratungstermin aus und wurde bitter enttäuscht.
Mein Mann fuhr mich zum Termin. Wir waren pünktlich da - un mußten erst einmal warten. Nacch fast zwei Stunden, sagte man uns auf Nachfrage, der Chef habe noch eine OP 'hereinbekommen'. Das könne dauern, wir könnten ja mal in die Cafeteria gehen. Das machten wir.
Danach - wieder Wartezeit. Die OP dauere noch, erklärte man uns. Sie hätten den Eingriff von Freitag auf Montag verlegen müssen.
Auf meine Frage, warum sie mich denn nicht informiert hätten, wenn sie von der OP gewußt hätten(sie hätten mich anrufen - und wenigstens Bescheid geben können), wurden nur die Schultern gezuckt.
Wir fuhren unverrichteter Dinge nach Hause. Ich war enttäuscht - und machte einen Termin in einer Klinik in Hamburg ab, die sich auf Endoprothetik spezialisiert haben.
Heute nun war der Termin. Und nach eineinhalb Stunden Wartezeit, war ich auch schon im Sprechzimmer.
Was ich dann hörte, versetzte mich zuerst in Panik und dann in Wut.
Der Arzt meinte, ich wäre falsch, ich müsse einen Termin in einer Spezialklinik mit Tumororthopädie machen. Zuerst mal müsse geklärt werden, ob der Tumor nicht wieder gewachsen sei!...
Das war ein Schock. Ich bin schon lange nicht mehr zur Nachsorge gewesen. Immer hieß es, der Tumor käme nach so langer Zeit nicht wieder. Auch hatte die Ärztin auf den Bildern nichts gesehen. Meine letztes MRT ist schon ein paar Jahre alt.
Ich konnte dem Arzt anmerken, daß er an mir als Patientin keinerlei Interesse hatte. Zu speziell, zu kompliziert. Zu unsicher und risikoreich der Verlauf.
Ihr könnt euch vorstellen, daß ich nun ziemlich konsterniert bin. Hätte ich nur nicht auf die Ärztin gehört. Ich Depp! Den Weg hätte ich mir sparen können und gleich in eine Spezialklinik einen Termin machen sollen.
Zudem bin ich jetzt in Sorge, daß der Arzt mit seiner Vermutung recht haben - und der Tumor wieder gewachsen sein könnte. Das macht mir nun Sorge - und auch Angst.
Morgen mache ich nun einen Termin in Berlin und hoffe, sie können mir dort helfen.
So, nun habe ich das mal von der Seele geschrieben. Das war nötig.
Weitere Berichte werden wohl folgen.... !