Rastlos, heimatlos..

JEG154

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21 September 2016
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Hallo,

vorab schon mal Entschuldigung für diesen Roman! :D

Kurz zu mir ich bin 23 Jahre alt, lebe bei meinen Eltern, studiere und bin in einer Beziehung seit 4 Jahren.

Warum ich mich hier angemeldet habe ist ganz einfach. Mir geht es wie vielen hier, die quasi nach dem Sinn des Lebens suchen.
Seit meiner Jugend bin ich des öfteren schlecht drauf also nicht so, dass ich Leute anmaule weil ich genervt bin nein eher so, dass ich hinterfrage, warum mein Leben so ist, wie es ist.

Ich habe 2010 meinen Realschulabschluss gemacht und seit dem strauchel ich einfach so durch die Gegend. Ich weiß einfach nicht, was ich mit meinem Leben anstellen soll. Ich habe nach dem Abschluss die höhere Handelsschule besucht, aber eigentlich auch nur weil ich nicht wusste was ich machen soll. Bewerbungen hab ich erst keine geschrieben wohin denn auch wenn man nicht weiß was man machen will? In der Zeit während meines Realschulabschluss war mein Vater arbeitslos, meine Eltern hatte große Geldsorgen, so das wir Kinder unser Leben quasi selbst finanzieren mussten. Ich wurde dann zum Arbeitsamt geschickt. Große Hilfe sind die ja nicht grade wie vielleicht einige hier wissen, man geht mit einem guten Gefühl rein und kommt ganz klein wieder raus und fühlt sich beinahe wie der letzte Abschaum der Gesellschaft. Mein Vater war arbeitslos und somit wurde ich auch direkt in diese Schiene geschickt. Man hat mich bei der Agentur für Arbeit direkt wieder vor die Tür gesetzt. "Mit Leuten wie Ihnen haben wir hier nichts zu tun" wurde mir noch hinter her gerufen.
Ich habe mich dann für Ausbildungen im Büro beworben und nach gefühlten 100 Absagen wurde ich dann bei einem Steuerberater angenommen. Habe diese Ausbildung aber nicht beendet, da dieser eintönige Beruf mich fertig gemacht hat. Habe dann die Fachoberschule besucht um mein Fachabi zu machen. War irgendwie auch nur ne Notlösung. Hab also mein Fachabi gemacht. Danach war ich dann wieder ratlos, was fängt man damit nun an? Wusste wieder nicht was ich will. Hab mich diesmal kreuz und quer beworben aber wieder nur Absagen bekommen. Hab dann in einem Kindergarten ein freiwilliges Praktikum absolviert und mich in der Zeit an Fh's und Uni's beworben und wurde auch an einer angenommen, an der ich jetzt studiere. Ich will mich nicht beklagen für eine "Notlösung" gefällt mir der Studiengang wohl.
Dachte im 1. Semester dass alles gut gehen würde und ich endlich das gefunden hätte, was für ich bestimmt ist aber nach dem 1. Semester kam ich dann wieder ins grübeln. Komme jetzt ins 3. und es läuft soweit auch echt gut, bin aber immer noch unsicher? Wann weiß man denn wo man hin passt??
Habe in meiner schulischen Laufbahn wirklich viele Praktika gemacht und nirgends fühlte ich mich wohl bzw gefiel mir einfach die Tätigkeit nicht. Bin ein wirklich sehr feinfühliger Mensch, wenn mir etwas nicht gefällt, dann geht es gleich auf mein Gemütszustand und ich werde fast depressiv. Ich fühle mich einfach so, als würde ich nirgends dazu gehören

Nunja dieses hin und her was den Beruf betrifft macht mich schon ziemlich fertig aber das ist nicht das einzige.
Ich fühle mich so als würde ich nicht in meinem Körper stecken sondern von oben zusehen, was ich da nur für ein Bockmist baue...
Ich bin jetzt seit über 4 Jahren mit meinen Freund zusammen. Die ersten 2 Jahre lief es nicht gut. Er war mein erster Freund mit dem ich alles das erste Mal erlebt habe. Ich hab ihn vergöttert und wollte keine Sekunde ohne ihn. Ich bin aber "schon" seine 4. Freundin, d.h. er wusste wie sowas abläuft und hatte Vergleichsmöglichkeiten. Er hat mich dann nach knapp 2 Jahren verlassen. Das ging so plötzlich für mich und war so grausam. Es war ja für mich die erste Trennung und ich war doch noch so verliebt in ihn. Konnte das alles gar nicht verstehen. Wir waren dann 5 Monate von einander getrennt. Die ersten 3 Monate hab ich nur durchgeheult, hab die Fachoberschule vernachlässigt und mir selber weh getan. Eine düstere Zeit für mich, aber der Mensch ist ja ein Gewöhnungstier und somit ging es mir nach der Zeit auch irgendwann wieder besser. Naja dann nach 5 Monaten haben wir uns wieder gesehen und es hat wieder klick gemacht, sind seit dem jetzt wieder 2 Jahre zusammen und was soll ich sagen es läuft wirklich gut. Ich weiß jetzt wie es ist ohne ihn zu sein und weiß, dass die Welt ohne ihn nicht untergeht. Bin in der Beziehung jetzt viel entspannter. Mein Freund ist nach der Arbeit meist noch auf dem Hof von seinem Onkel beschäftigt hat also auch nicht viel Zeit für mich und wir sehen uns erst spät Abends, aber dafür halt wirklich jeden Abend.
Aber irgendwie hab ich seit ein paar Monaten wieder das Gefühl, dass ich was verpasse und finde die Beziehung langweilig. Ich liebe meinen Freund und er liebt mich aber ich weiß nicht ob das reicht? Oder ob ich einfach nur zu viel verlange?

Zu meiner Uni, die ungefähr 50km von meinem Wohnort entfernt ist pendel ich, mal mit Zug mal mit Auto. Und abends fahre ich dann noch zu meinem Freund. Heißt, in der Vorlesungszeit fahre ich morgens zur Uni, danach nach Hause zu meinen Eltern und abends dann zu meinem Freund.
Ich habe immer das Gefühl als würde ich nur durch die Gegend reisen und ständig auf irgendwas warten und doch niemals irgendwo ankommen. So rastlos und so heimatslos...

Kennt jemand hier solche Gefühle? Fühlte sich auch schon nicht dazugehörig?
Was kann ich dagegen tun? Jemand Ideen?

Danke und liebe Grüße
 
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