Ratlos bzgl. Introvertierter Gesamtsituation (bisschen länger)

MrFluffy

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11 Dezember 2011
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Hallo zusammen,

ich bin mittlerweile etwas ratlos wie ich mein Leben noch meistern soll, deshalb versuche ich hier auch Rat zu finden.

Also generell habe ich erst relativ spät spät erkannt wieso ich so wenig Freunde hatte, ich hab mich regelmäßig einfach mal zurückgezogen und hatte immer schon meine Probleme mit Oberflächlichkeiten im Alltag. Tja und mittlerweile weiß ich, dass ich introvertiert bin. Habe eine zeitlang noch versucht mich auf Partys alleine zu zwingen aber irgendwo machts keinen Sinn.

Des weiteren bin ich auch einer von ehrgeizigen und zielstrebigen Sorte, ich tue absolut nichts was nicht einen gewissen Effekt hat aber das funktioniert in meinem Sozialleben einfach nicht.

Mit guten 28 Jahren hocke ich in einer 6er Studentenwohnung und hatte beispielsweise was Frauen anbelangt auch nie wirklich Erfahrungen gesammelt. Kürzlich habe ich dann auch gewisse indirekte Verhaltensmustern einer Mitbewohnerin entdeckt wo ich selbst gedacht habe etwas stimmt hier nicht. Persönlich habe ich mir sehr schwer getan das überhaupt mal persönlich anzusprechen. Aus dem Grund habe ich eine Art Ankündigung auf einer social Media Plattform bzgl. einer Aussprache geschrieben. Dann bin ich persönlich hin und wie sich herausstellt hegt sie kein Interesse an einer freundschaftlichen Beziehung.

Checkpot zumindest aus Sicht meiner Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe. Mittlerweile distanziert sie sich vollkommen, also wenn ich alleine und sie in einem Raum wäre würde sie innerhalb kurzer Zeit abhauen. Wenn aber ein anderer Mitbewohner noch dabei ist dann eben nicht. Mit einem männlichen Mitbewohner verstehe ich mich wunderprächtig weil es dort auch ein gewisses Vertrauensverhältnis existiert. Ansonsten spielt sich das WG Leben meist auf dieser oberflächlichen Extrovertierten Schiene ab, die mich einfach langweilt.

Na ja wie ich mit dieser Mitbewohnerin umgehen soll weiß ich mittlerweile nicht. Auch war meine Ankündigung über social media wohl auch gänzlich verkehrt. Das hat es vermutlich noch schlimmer gemacht aber jetzt weiß ich woran ich bin. Rein logisch betrachtet habe ich zwei Möglichkeiten, ich werde keine Mühen mehr in sie investieren oder ich bleibe weiterhin nett, verstecke mich nicht und fange Gespräche an......Und wenn sie sich zurückzieht scheiss drauf, soll sie doch in ihrem Zimmer essen.

Was ist aber besser? Aus meiner Sicht haben wir schon einige Gemeinsamkeiten....Mein sportlicher Ehrgeiz ist aber nicht dabei. Ich denke auch das es vll. daran liegt das sich in meinem Leben nichts weltbewegendes abspielt. Zumal alle Mitbewohner Partner haben und sie eine Fernbeziehung.

Ich denke eine Partnerin an Land zu ziehen die meine sportlichen Interessen teilt wäre Balsam für meine Seele aber das ist bei meiner Introvertiertheit auch wieder so eine schwierige Geschichte.

Ach ja und blöderweise bin ich dabei meine Abschlussarbeit in einem Informatikstudiengang zu erstellen und da hat sich mittlerweile mein Semester auch ziemlich verteilt. D. h. mit Gleichgesinnten kann ich mich zurzeit auch nicht mehr austauschen ein Teufelskreis.

Hoffe das sich bald wieder mein Schalter umlegt und ich normal weiterleben kann. Auszug ist für mich keine Option das wäre für mich schlimmer. So zwinge ich mich selbst ab und zu am Sozialleben teilzunehmen wenn ich Lust habe. (gelingt erstaunlich oft und immer länger)

Abgesehen davon gehe ich Schwierigkeiten nicht aus dem Weg das ist für mich eher eine Herausforderung ;)
 
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Hallo Mr. Fluffy!

Ich sehe hier einen Ansatzpunkt:

Ansonsten spielt sich das WG Leben meist auf dieser oberflächlichen Extrovertierten Schiene ab, die mich einfach langweilt.

Die "oberflächliche, extrovertierte Schiene" ist der Einstieg in die bunte Welt. Sie ist der erste, wichtige und manchmal zwingende Schritt, um sie letztendlich zugunsten einer tiefergehenden, sinnreichen Schiene wieder verlassen zu können.

Das Kennenlernen, das Abtasten, das Annähern und das Vertrauenfassen geschieht auf eben dieser Schiene und erst DANN können sich gute, tolle und espritreiche Gespräche ergeben. Das entsteht aus aus einem natürlichen Sicherheitsbedürfnis der Menschen - Du würdest Dich ja auch nicht jemanden sofort und ohne den Menschen kennen zu wollen, deklarieren und Dein interessantes Inneres nach Außen kehren.

Dein Umfeld spürt natürlich, dass Du gelangweilt bist von ihrer Konversation und wird das als Desinteresse auslegen. Wie soll da mehr daraus werden?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Dein Umfeld spürt natürlich, dass Du gelangweilt bist von ihrer Konversation und wird das als Desinteresse auslegen. Wie soll da mehr daraus werden?
Ich beteilige mich schon so gut es geht an den Gesprächen aber offentsichtlich nicht effizient genug.
Das ganze ist aber natürlich auch immer eine zweiseitige Geschichte....Wenn ich Interesse an einer Person habe und das einfach nur von mir ausgeht dann kann ich auch nichts machen?
 
Hallo Mr. Fluffy!

So brutal das jetzt klingen mag, aber Du kannst die anderen Personen zum Üben nehmen. Je besser Du Dich auf Dein Gegenüber einstellen kannst, desto besser funktioniert das dann auch bei Menschen, an denen einem "mehr" liegt.

Prinzipiell ist es so, dass viel nonverbal läuft. Wenn Du Dich in Wahrheit nicht für die anderen interessierst, werden sie sich auch nicht für Dich interessieren. Deswegen ist Neugierde eines der besten Kommunikationsmittel.:cool:

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo Mr. Fluffy!

So brutal das jetzt klingen mag, aber Du kannst die anderen Personen zum Üben nehmen. Je besser Du Dich auf Dein Gegenüber einstellen kannst, desto besser funktioniert das dann auch bei Menschen, an denen einem "mehr" liegt.

Prinzipiell ist es so, dass viel nonverbal läuft. Wenn Du Dich in Wahrheit nicht für die anderen interessierst, werden sie sich auch nicht für Dich interessieren. Deswegen ist Neugierde eines der besten Kommunikationsmittel.:cool:

Liebe Grüße
Reinfriede
Ich interessiere mich auch für die Anderen versuche ja auch immer irgendwo ein Thema anzuschneiden worin die betreffende Person sich auskennt. Beispielsweise kochen und backen, dass habe ich zeitlebens ja auch gemacht nur vielleicht nicht so perfekt. Einerseits lerne ich dazu und andererseits wirkts wohl auch ganz angenehm....

Das betreffende Mädel das "schwierig" ist strickt wie auch die Anderen und spielt ab und zu Klavier....Sie blockt jeden Kontaktversuch bzw. schneidet diesen künstlich ab und damit komme ich nicht wirklich klar. Ich glaube nicht mal das sie irgendwelche Leidenschaften hat wo man aufblüht oder zumindest gibt sie nichts zu erkennen.

Ich weiß das sie mehrmals ihre Strickmütze komplett wieder aufgemacht hat weil irgendwas falsch war. Auch ist sie ein Puzzlefan wie ich das früher auch mal war....Ich könnte mir ja mal wieder ein Puzzle in 3D besorgen vielleicht steigt sie ja so darauf ein.....Keine Ahnung
 
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Das betreffende Mädel das "schwierig" ist strickt wie auch die Anderen und spielt ab und zu Klavier....Sie blockt jeden Kontaktversuch bzw. schneidet diesen künstlich ab und damit komme ich nicht wirklich klar. Ich glaube nicht mal das sie irgendwelche Leidenschaften hat wo man aufblüht oder zumindest gibt sie nichts zu erkennen....
Du schreibst oben, sie hat eine Fernbeziehung. Vielleicht ist das der Knackpunkt.
 
...manchmal stimmt die "Chemie" zwischen den Leuten einfach nicht.

Wenn sie keinen näheren Kontakt zu dir wünscht, dann ist das ihre Entscheidung. Da kann man nichts machen. Das wirst du akzeptieren müssen.
 
Hallo,

Du schreibst, dass Du sehr großen Wert darauf legst, herauszufinden was die anderen interessiert und dann über ihre Interessen das Gespräch mit ihnen suchst.

Vielleicht wissen sie einfach nicht, wer Du bist, und, etwas grob formuliert, "was sie mit Dir anfangen sollen".

Weisst Du, was ich meine? Sie sehen vielleicht Dich nicht, weil Du Dich nicht zeigst. Wenn man sich immer seinem Gegenüber anpasst und nach diesem richtet, bleibt die eigene Persönlichkeit verborgen. Das ist für andere ganz schön schwierig.

lg
B.
 
Serwus MrFluffy

So wie du schreibst bist du eher der Typ der die Einsamkeit schätzt und von den Freundschaften eher eine intensive auswählt als ich habe 80 Freunde und mache mit jeden bisschen Smalltalk. Ich glaube eher du hast ein Problem dich so anzunehmen wie du bist. Du wirst zu keinem Partytyp wenn du keiner bist, du wirst nicht zu einer Quasselklappe wenn du es nicht bist.

Ich bin auch eher ein Typ, der 1 oder 2 intensive Freundschaften pflegt und quassl auch nicht soviel herum. In einer Wohngemeinschaft so wie du sie hast, würde ich nicht zwanghaft versuchen besonderen Kontakt aufzunehmen, wenn da keiner(e) will. Warum willst du wem nachkriechen?

Freundschaften entstehen von selber da musst du niemanden hinterherlaufen. Diese Wohngemeinschaft ist eben nicht deines. Warum nicht wirklich ausziehen und dein eigenes leben? Geht sich das finanziell nicht aus? Du bist eben nicht der Typ für viel Geschwaffel, da leidest du darunter. In der Wohngemeinschaft versucht du dich mit Gewalt umzupoolen, weil du jetzt glaubst du bist nicht normal. Ich finde schon, ausser dass du an dich zu zweifeln beginnst.

Sei wie du bist, bist du wirklich einer der jetzt mit 6 Leuten herumhängen will oder wer der sich bekennt eigentlich will ich meine Stille geniessen. Und wenn du wer bist, der nicht soviel soziale Kontakte braucht bewerte dich nicht als negativ.

Du gehst auch schon zu, aber das wird ein Problem mit mir.
Ich konnte früher mit meinem besten Freund einen Nachmittag schweigen und es war für uns ein tollen Tag. Es ist nicht alles blabla und Party, dann ist es normal.
Es ist so wie du bist und früher oder später triffst du auf Gleichgesinnte, aber das wird nicht passieren, wenn du deine Konzentration auf Leute legst, die froh sind wenn du Luft bist oder in einer Wohngemeinschaft, die du in Wahrheit, glaub ich halt gar nicht brauchst.

lg
Ritter Omlett
 
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Hallo MrFluffy,

es sind ein paar Tage vergangen und du hast nur an dem einen Tag geschrieben, wo du ratlos warst. Bist du es immer noch?

Dein Beitrag ist sozusagen für mich frisch und ich möchte jetzt gerne aus einem Gefühl heraus nachhaken, das ich nicht wirklich benennen kann.

Hoffentlich geht es dir gut. Mit den Jungs verstehst du dich ja "wunderprächtig", wenn auch auf einer gewissen oberflächlichen Basis, dennoch, es ist ein zwischenmenschlicher Kontakt.

Ich würde nicht ausziehen. Sonst gibst du deiner Introvertiertheit (du bist zu jung dafür) noch mehr Raum, einen Raum, den du dir so oder so nehmen kannst, indem du dich einfach in dein Zimmer zurückziehst. Nur mit dem Unterschied, du bist "gefühlt" nicht allein. Du kannst aus deinem Zimmer heraustreten und in der Küche einen "wunderprächtigen" Smalltalk über die letzen Tage der 25-Watt-Birne anfangen.

Gut, in der Kneipe würde das Notfalls auch gehen, aber mit deinen Mitbewohnern fühlt es sich vielleicht in irgendeiner Form "familiärer" an, ihr benutzt das gleiche Bad, denselben Kühlschrank, schließt die gleiche Wohnungstür auf und zu.

Das Mädchen, die Frau oder Mitbewohnerin.
Empfindest du mehr für sie? Oder lag dein Interesse eher an der grundsätzlichen Kommunikation mit dem anderen Geschlecht?

Hallo Mr. Fluffy!

So brutal das jetzt klingen mag, aber Du kannst die anderen Personen zum Üben nehmen. Je besser Du Dich auf Dein Gegenüber einstellen kannst, desto besser funktioniert das dann auch bei Menschen, an denen einem "mehr" liegt.

Auch war meine Ankündigung über social media wohl auch gänzlich verkehrt.

Hm. Wie war dein "Kontakt" vorher zu ihr?

Ich bin zum Beispiel mittlerweile in mancherlei Hinsicht ziemlich menschenscheu und wenn ich mir vorstelle, dass ein Mensch, der mit mir in einer Wohngemeinschaft wohnt, mit mir aber den Kontakt über eine social media-what-ever sucht, hätte ich Angst, da ich nicht einschätzen könnte, was er "wirklich" von mir will, was er nicht in der Küche bei einem Wassereinschenken zu mir sagen kann.

Klar, bei einem ungeschickten Versuch der Entschuldigung wäre ich mit meinen eigenen schrägen Aha-Gedanken schon längst in meinem WG-Zimmer.

Aber um das Ganze aufzulockern, "muss" darüber gesprochen werden, sonst wird es immer "künstlicher". Gut. Hier nochmal: *Reinfriede-Zitat mit dem Üben*

Schauplatz Küche: "Ey, ich weiß nicht, wir lange wir noch so umeinander rumeiern wollen. Das mit dem social-media-what-ever war ein totaler Bock-Mist und das weißt du wie ich. Lass uns endlich einen Schwamm drüber machen und ich übernehme auch gerne eine Woche deinen Abwasch als Ich-habs-verstanden-Abzeichen."

Kann aber auch total falsch sein, du bist an der Front und kannst die Lage besser einschätzen. Manche stehen ja auf Aussitzen und manchmal klappt die Taktik besser als jede andere.

So. Bin jetzt auch ratlos. Vielleicht ist ja mittlerweile auch alles in Butter. *Daumendrück*

Alles Gute - Huata
 
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