Seine Kinder stehen immer an 1. Stelle

MaiFee

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24 November 2013
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Hallo Zusammen,
kennt jemand das Gefühl in der Partnerschaft (2Jahre) immer hinten an zu stehen? Seine Kinder sind 16 (wohnt bei der Mutter - 200 km entfernt), die beiden Großn (23 und 25 - beide jeweils außer Haus mit ihren Partnern und auch einige km weg). Meine Tochter ist 25, studiert und wohnt auch außer Haus.

Er liebt seine Kinder sehr und nutzt jede Möglichkeit eines Treffens. Entweder hier bei uns (zum Teil alle 3 gleichzeitig und z.T. auch noch mit deren Partnern) oder mit von ihm geplante Aktivitäten wie z.B. Skifahren (ohne mich weil ich sehr schlecht und langsam fahre nach zwei Stürzen ...."macht keinen Spaß").

Oder demnächst - die Jüngste singt mal wieder in der Schule. Da er in der Nähe ist geht er hin (seine Ex ist natürlich auch da).

Es fühlt sich an wie Eifersucht, Zurücksetzung. Ich fühle mich besch....

Wie gehe ich damit um?

Vielen Dank
 
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Da er in der Nähe ist geht er hin (seine Ex ist natürlich auch da).

Hallo MaiFee,

Du hast es selbst bereits richtig erkannt:
Du bist eifersüchtig auf seine Ex, denke ich.

Die beiden werden durch die gemeinsame Elternschaft immer
auf einer gewissen Ebene verbunden sein. Auch wenn es
leichter gesagt ist als getan - Du tätest gut daran, das zu akzeptieren,
denn sonst wirst Du immer wieder leiden, wenn die beiden
miteinander zu tun haben in einer Angelegenheit die Kinder betreffend.

Er liebt seine Kinder sehr und nutzt jede Möglichkeit eines Treffens.

Es spricht sehr für ihn, dass er ein so fürsorglicher Vater ist.
Freu Dich einfach, solch einen Mann zum Partner zu haben.
Vorausgesetzt natürlich, dass er Dich dabei nicht vernachlässigt,
aber das habe ich aus Deinen Zeilen nicht herausgelesen.

Skifahren (ohne mich weil ich sehr schlecht und langsam fahre nach zwei Stürzen ...."macht keinen Spaß").

Vielleicht hast Du ja einfach Angst nach Deinen Stürzen und
fährst deshalb besonders vorsichtig und langsam (was ich durchaus
verstehen könnte)?

Wenn Du gerne mit Deinem Freund und seinen Kindern beim
Skifahren mit von der Partie sein willst, könntest Du doch einen
(oder mehrere) Skikurse besuchen, die Dir wieder das Vertrauen
geben.

Wenn Du aber gar nicht mehr skifahren willst, dann suche Dir
eine andere Sportart oder ein Hobby. So schön Gemeinsamkeiten
auch sind - es ist immer gut, etwas "Eigenes" zu haben.

LG
Lucille
 
Hallo Lucille,

Danke für Deine Antwort.

Ich bin mir nicht so sicher, dass es seine Ex ist die mein Problem verursacht.

Ich bin einfach nicht die Mutter seiner Kinder und ich mag sie, aber ich liebe sie nicht. Wenn sie 3 oder 4 Tage oder länger da sind, halten das meine Nerven nicht aus. Eine Mutter toleriert und akzeptiert sehr viel mehr von den eigenen Kindern. Bei seinen stört es mich dann nach einiger Zeit. Sie sind gut aber eben anders erzogen als meine eigene Tochter.

Auch kommen sie anscheinend (die Größen) gar nicht auf die Idee, sich vielleicht mal zumindest in Ansätzen in mich hinein zu versetzen. Es ist meine Wohnung und mein dringend benötigtes Wochenende welches sie einfach mit Beschlag belegen.

Ich weiß. Das klingt furchtbar.

Liebe Grüße
 
Ich weiß. Das klingt furchtbar.

Liebe MaiFee,

nein, das klingt ganz und gar nicht furchtbar, sondern sehr nachvollziehbar.

Ich würde es als eher verwunderlich empfinden, hättest Du geschrieben, dass
Du seine Kinder liebst als wärst Du ihre eigene Mutter.

Ich denke, Deine endliche Toleranz seinen Kindern gegenüber hat nicht
einmal etwas mit deren Erziehung zu tun, sondern da zeigt sich eine ganz
natürliche Grenze, die all das, was wirklich zu uns gehört von allem anderen
trennt.

Wenn sie 3 oder 4 Tage oder länger da sind, halten das meine Nerven nicht aus.

Sind denn alle drei zusammen öfter so lange bei Euch?
Schließlich sind zwei der Kinder ja Erwachsene, und das macht wohl
nochmal einen Unterschied.

Auch kommen sie anscheinend (die Größen) gar nicht auf die Idee, sich vielleicht mal zumindest in Ansätzen in mich hinein zu versetzen.

Es ist meine Wohnung

Ich wundere mich viel mehr darüber, dass Dein Partner sich diese
Gedanken nicht macht. Es wäre in erster Linie seine Aufgabe, dafür zu
sorgen, dass Deine Gastfreundschaft nicht allzu sehr strapaziert wird.
Sieht er denn Deinen Erholungsbedarf nicht?

Die Kinder, vor allem die großen, könnten sehr wohl auch auf die Idee
kommen, dass Dir das zu viel wird. An diesen Besuchen hängt sicher
auch eine Menge Arbeit mit dran (kochen, etc.).

Wohnst Du mit Deinem Partner zusammen oder ist Deine Wohnung
lediglich sein bevorzugter Aufenthaltsort?

Hast Du das Thema denn schon einmal mit ihm besprochen?

.
 
Letztes Jahr nach Weihnachten bis Neujahr waren alle da, die zwei Großen hatten ihre Partner auch noch dabei und meine Tochter war auch hier, weil sie sich gerade von ihrem Freund getrennt hatte. Also waren wir hier 9 Personen. Die Wohnung hat zwar 150 qm - ist aber auf mich alleine ausgelegt gewesen, zu zweit mit meinem Partner ist es auch okay. Es war die Hölle. Selbst im Wohnzimmer war das Sofa belegt da ich ja nur 2! Gästezimmer eingerichtet habe. Weißt Du ich empfinde es fast schon als unverschämt. Es war nicht mal Platz zum Sitzen für mich auf dem Sofa ..... Dann den ganzen Tag essen - Frühstück für alle, Mittag für alle ......... usw.

Dann bin ich Raucher - auch in meiner Wohnung - natürlich war das auch Kritikpunkt - ich könne mich ja einschränken .....

Mein Partner wohnt jetzt seit knapp 1 1/2 Jahren bei mir.

Und er versteht nichts von dem was mich belastet ..... Ich müsse mit seinen Kindern klar kommen. Sie stehen nunmal an 1. stelle in seinem Leben, er ist ja ihr Vater ..... Ansonsten muss er die Beziehung zu mir in Frage stellen
 
Also waren wir hier 9 Personen. [...] Es war die Hölle.

Das kann ich mir lebhaft vorstellen.
Das sprengt den Rahmen von zumutbarem Besuch.

Wie läuft so eine "Aktion" denn ab?
Wirst Du im Vorfeld gefragt - oder wirst Du vor vollendete Tatsachen
gestellt?

Dann bin ich Raucher - auch in meiner Wohnung - natürlich war das auch Kritikpunkt - ich könne mich ja einschränken

Natürlich könntest Du Dich einschränken - aber ich gehe mal davon
aus, dass Du das nicht wolltest, was auch Dein gutes Recht ist in Deinen
eigenen vier Wänden.

Und er versteht nichts von dem was mich belastet ..... Ich müsse mit seinen Kindern klar kommen. Sie stehen nunmal an 1. stelle in seinem Leben, er ist ja ihr Vater .....

Da liegt er mit seiner Meinung ziemlich falsch.
Du MUSST mit SEINEN Kindern nicht klarkommen.
Dass er aus seiner Beziehung zu Dir eine Forderung bezüglich
seiner Kinder ableitet, ist absolut unangemessen. Und auch keine
Rechtfertigung dafür, dass Du von allen so vereinnahmt wirst.

Seine Kinder dürfen an erster Stelle stehen - aber nicht auf
Deine Kosten und nicht in der von Dir beschriebenen Form.

Ansonsten muss er die Beziehung zu mir in Frage stellen

An Deiner Stelle würde ich mich eher fragen, ob nicht DU die
Beziehung unter diesen Bedingungen in Frage stellen musst.

Ist Eure Beziehung, wenn man die Kinderfrage mal ausklammert,
ansonsten harmonisch?

.
 
Naja - gefragt schon, aber wenn ich nicht ja sage, dann gibts wieder Stress, weil er ja seine Kinder sehen will. Und mich eben nicht versteht. Immerhin haben wir dieses Weihnachten die Kinder ohne Anhang da.

Wir verstehen uns ohne Kinder und das leidige Thema darüber super. Er ist immer da wenn ich ihn brauche. Ein Beispiel erst letzte Woche. Er war beruflich unterwegs. Am Morgen kam ein Anruf dass es meinem Pferd schlecht geht. Nach 14 Stunden Kampf musste ich es einschläfern lassen. Ich hatte es 20 Jahre und es war mein "bester" Freund. Ohne es mir zu sagen ist er mitten in der Nacht zig Kilometer zu mir Gefahren, um hier zu sein. Damit ich nicht alleine bin. Und ist dann früh am morgen zurückgefahren.
 
Hallo MailFee,

Es gibt einfach Familienmenschen. Das stehen die Kinder und das gemeinsame Familienleben an erster Stelle.
Ich glaube auch nicht, dass er das ändern wird. Und für ihn wird es vermutlich nur bedingt möglich sein, nach zu vollziehen, was dich daran stört.
Ich kann dich gut verstehen, wenn du sagst, dass du liebe mal Ruhe hättest und seine Kinder nicht so liebst, als wären es deine. Ich finde das auch nicht weiter schlimm, sondern eher normal.
Ich glaube nicht, dass es dafür eine Lösung gibt. Er ist so - du bist anders. Wenn der Rest der Beziehung in Ordnung ist, dann wird es zu verschmerzen sein müssen, dass es in diesem Punkt immer wieder Reibereien gibt. Die Eierlegende Wollmilchsau gibt es glaube ich nicht. Und statt sich darauf auf zu hängen, was noch besser sein könnte, kann es auch ein Weg sein, sich gemeinsam an dem zu erfreuen, was an Gutem da ist.

Im Übrigen halte ich das, was du an deinem Mann beschreibst (dass er eben immer für dich da ist) für ein Wesensmerkmal, das er entweder allen, oder keinem gibt. Er gibt es seinen Kindern UND dir (so gut es geht). Meiner Erfahrung nach sind solche Menschen eher selten zu finden. Derjenige der nicht so viel Wert auf Familie/ Kinder legt würde dann vielleicht auch für dich nicht in dem Maße da sein. Schon mal da drüber nach gedacht?

lg
Meetic
 
Liebe MaiFee!

Ich habe selbst jahrelang in einer Patchwork-Familie gelebt. Ich hatte drei Kinder, mein Lebensgefährte zwei, wobei seine Kinder die Jüngsten waren. Wir waren in Spitzenzeiten in meinem Haus (ähnliche Situation wie bei Dir, er ist zu mir gezogen) 7-12 Personen, je nachdem, wieviele Freunde die Kids noch hier übernachten lassen wollten.

Aus dieser Zeit habe ich folgendes mitgenommen:

Es funktioniert NUR, wenn die Verantwortlichkeiten bei dem jeweiligen Elternteil bleiben.

Soll heißen: Wenn seine Kinder etwas zu trinken haben wollten, stand ER auf und holte die Getränke. Ist jetzt symbolisch gemeint, natürlich bin ich auch manchmal aufgestanden oder er für meine Kinder, aber ich denke, es kommt schon rüber, was ich damit sagen möchte.

Die Unordnung, die seine Kids verursachten, war auch sein Gebiet, das es nachher wieder zu säubern galt.

Ich kochte für alle - weil ich ja auch meine Kids hatte, da fiel das bisschen Mehr an Essen nicht so ins Gewicht. Aber prinzipiell übernahm ich keine Verantwortung für seine Kinder. Und er nicht für meine.

Wenn es Diskussionsbedarf gab zwischen Kindern und Erwachsenen, so mischte er sich nicht bei mir ein und ich nicht bei ihm - wir hatten eine ganz klare und konsequente Trennung.

Inzwischen sind unsere Kinder größtenteils erwachsen und auch größtenteils außer Haus. Es wäre ein fürchterliches Kuddelmuddel an Missverständnissen, emotionalen Diskrepanzen und Eifersüchteleien entstanden, wenn wir nicht so agiert hätten und nicht ganz klar akzeptiert hätten, dass die Kinder für den jeweiligen Elternteil an 1. Stelle gestanden sind.

Mein Lebensgefährte fuhr z.B. mit seinen Kindern meistens alleine auf Urlaub - ich wollte das so - er sollte seine Kinder wirklich genießen können, ohne "Anhang" - sprich meine Kinder und mich. Sie sollten ihren Papa ganz für sich alleine haben können.

Umgelegt auf Deine Situation würde das bedeuten, dass er bei Besuch seiner Kinder auch für deren Wohlergehen verantwortlich ist, und zwar in vollem Umfang.

Das inkludiert das Herrichten der Gästezimmer, zumindest kräftige Mithilfe beim Kochen und nachher auch wieder die Wiederherstellung der Ordnung.

Es kann nur funktionieren, wenn Dir nicht einfach alles umgehängt wird, was IHN betrifft.

Im Notfall würde ich die Treffen mit seinen Kindern auslagern. Es gibt genügend Unternehmungen, die sich dafür anbieten würden, wie Theater, Kino, Wellness, Städtereisen, je nach Interessen und Portemonnaie.

Mein Lebensgefährte geht mit seinen Kindern z.B. jeden Sonntag Abend essen - ins Restaurant. Und das natürlich ohne mich, ich hab da Relaxingtime.:cool:

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Er liebt seine Kinder sehr und nutzt jede Möglichkeit eines Treffens. Entweder hier bei uns ...

Liebe MaiFee,

zum besseren Verständnis möchte ich nochmal nachfragen, wie
oft diese "großen" Zusammenkünfte in Deiner Wohnung stattfinden.

Wenn sich die Häufigkeit in Grenzen hält, dann finde ich Reinfriedes
Vorgangsweise absolut praktikabel, und sie sollte auch für Euch
umsetzbar sein.

Ich müsse mit seinen Kindern klar kommen.

Was genau fällt denn unter den Begriff "klar kommen"?

Wenn sie zB sehr unangenehme Eigenarten haben, dann stelle
ich mir ein friedliches Miteinander nicht so einfach vor. Zwei der
Kinder sowie deren Partner sind schließlich erwachsene Menschen,
da würde jeglicher Versuch eines Korrektivs nicht so gut ankommen ;--).

Lässt er alle einfach gewähren - oder gibt es seinerseits Regeln,
an die sie sich zu halten haben (im Sinne von Rücksichtnahme,
Mithilfe etc.)?


Dass Du Dein Pferd verloren hast tut mir übrigens sehr leid.
Ein geliebtes Tier zu verlieren ist einfach traurig.

LG
Lucille
 
Liebe Lucille,
die Zusammentreffen finden unterschiedlich statt. Mal ist vier Wochen Ruhe, dann kommen wieder Wochenenden hintereinander, an welchen immer irgendwer da ist. Mal kommt der erwachsene Sohn um "Ruhe zu haben und zu lernen" inkl. Bespaßung vom Vater, mal die jüngste mit Shoppingprogramm, mal alle auf einmal - es ist halt unregelmäßig.

Ich muss dazu sagen, dass ich selbständig bin (Steuern) und wie z.B. gestern oft einen 12-14 Std. Tag habe. Gestern z.B. habe ich von 8.30 h bis 21.30 h gearbeitet. Dann gibts noch Essen, Haushalt, etc. und dann Bett. Ich leide gerade sehr unter Hitzewallungsn und schlafe deswegen auch oft sehr schlecht.

Da kommt halt einiges zusammen.

Regeln gibt es eigentlich keine. Ich soll mich nicht so anstellen. Hin und wieder räumt schon mal einer einen Teller in die Spülmaschine, das wars aber auch.

Ich habe hier z.B. nur ein Badezimmer - war ja auch nur auf mich zugeschnitten. Alleine dieser Umstand ist schon echt schwierig.
 
Liebe Meetic,

ich weiß schon, was ich in IHM habe. Ich liebe ihn auch sehr. Was ich brauche ist eine Möglichkeit, mit seinem - ja eigentlich sehr liebenswürdigen Familiensinn klar zu kommen. Er ist total verändert wenn die Kinder da sind. Er überlegt sich den ganzen Tag was man unternehmen könnte - aber natürlich nur Dinge die im Interesse der Kinder stehen. Und wenn ich mal darum bitte, nicht mitmachen zu müssen, weich ich zu erschöpft bin, akzeptiert er es zwar, aber später heißt es dann wieder, dass ich damit den Kindern zeige, dass sie nicht erwünscht sind. Und das stimmt so gar nicht. Es geht einfach oft nicht mehr. Ich bin - platt ausgedrückt - Platt......
 
Liebe Reinfriede,

das ist wirklich ein guter Kompromiss - hat für mich aber trotzdem einen Haken.
Ich arbeite sehr viel, bin am Abend und an den Wochenenden oft sehr erschöpft. Wir haben also nicht so sehr viel Zeit zusammen - außer abends spät im Bett und eben an den WE wenn ich meine Hausfrauenjobs bzw. die Büroarbeiten, die ich unter Woche nicht geschafft habe, auch mal erledigt habe.

Wenn ich ihn dann auch noch alleine in den Urlaub fahren lasse (kommt übrigens in Kürze - Skifahren mit den Kindern, Februar 2 Wochen Florida zum Golfen) haben wir faktisch kaum noch Zeit zusammen ....

Nur jetzt stsht bald Weihnachten vor der Tür und ich Kriege langsam schon die Krise - 4 Kinder da, Weihnachtsgans, .......
 
Hallo MaiFee,

was ich nicht verstehen kann ist, dass Du die ganze Hausarbeit machst :confused:. Auch wenn Du zu Hause arbeitest, soll doch wohl jeder, der im Haushalt mit wohnt, seinen Teil zur Arbeitsteilung beitragen.

Die 26 Jahre mit GöGa waren so aufgeteilt, GöGa einkaufen und kochen und Küche sauber ... ich waschen, putzen, bügeln. War so ganz prima.

Allerdings gehört zu so einer Haushaltsarbeitsaufteilung erst mal ein ordentliches vernünftiges Gespräch mit der Ankündigung der Konsequenzen und eines Planes, will sagen, jeder hat seine Arbeit zu machen, egal ob man gerade Lust hat oder nicht. Schließlich bist Du nicht seine Putzfrau und auch nicht sein Kindermädchen.

Aber es ist ja soooooooooo bequem, alles gemacht zu bekommen und dann vielleicht noch zu sagen, kannst mir mal ein Glas Wasser bringen, Schatz????
 
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Hallo MaiFee,

du hast da ein Problem, dass ich nur vom Hörensagen kenne. Ich lebe seit vielen Jahren mit meinem Mann zusammen. Unsere Tochter ist längst erwachsen und wohnt mit ihrem Verlobten zusammen. Daher zögerte ich auch in deinem Thread zu schreiben.

Ich weiß aber, wie ätzend es sein kann, in seiner Wohnung nicht mehr der Boss zu sein, weil längerfristiger Besuch da ist. Ich weiß, wie nervig es ist, wenn ich nicht will, dass sich in meiner Wohnung wochenlang irgendwelche Menschen austoben, die ich zwar gerne mag und gut kenne, mit denen ich aber nicht so lange so eng zusammenleben mag.

Wir haben eine große, geräumige Wohnung, die ich selber eingerichtet habe. Vor ein paar Jahren war mein Bruder mit seiner damaligen Freundin für ein paar Tage zu Besuch. D. h., eigentlich hatte sich nur mein Bruder "angemeldet". Seine Freundin kam nach - und blieb, sie beide blieben. Sie belegten die Wohnung mit Beschlag, veranstalteten Mitternachtsbuffets, die Freundin meines Bruders meditierte stundenlang im Wohnzimmer und ließ überall ihre dreckigen Klamotten liegen.

Ich keinen Rückzugsort mehr für mich. Das war ich nicht gewohnt.

Mein Bruder, mein Mann und meine Tochter fanden mich uncool, weil ich ständig am Aufräumen war. Auch fanden sie, ich solle mal ein wenig "lockerer" werden, weil ich so spießig sei. Es sei doch nicht so schlimm, wenn ich abends mal nicht im Wohnzimmer meine Bücher lesen könne. Und ein wenig Unordnung und Dreck brächte ja wohl niemanden um.

Nur meine Mutter verstand mich. Sie meinte "schmeiß die ganze Bagage `raus. Du fühlst dich in deinen eigenen vier Wänden nicht mehr wohl. Das geht nicht. Sie müssen sich auch nach dir richten."

Nun, bei mir waren es "nur" zwei Wochen, die ich da einfach mit zusammengebissenen Zähnen durchgehalten habe.

Bei euch ist das etwas anderes. Dein Freund hat Kinder, um die er sich kümmert. Das ist wunderbar. Aber er hat auch eine Partnerin, mit der er zusammenlebt. Noch dazu in ihrer Wohnung. Darauf muß er Rücksicht nehmen. Er muß einen Mittelweg finden. Das ist nicht einfach.

Ein mit uns befreundetes Paar hatte ein ähnlichs Problem, wie ihr. Sie haben aus jeweiligen ersten Beziehungen fünf Kinder, die zwar alle erwachsen, aber noch oft daheim sind.

Nachdem es oft Streitereien gegeben hat, haben sich alle gemeinsam darauf geeinigt, dass sie sich eine neue Wohnung suchen. Für einen Neuanfang. So wurde das Haus, das sich unser Bekannter nach seiner Scheidung gekauft hatte, wieder veräußert und eine gemeinsame Wohnung gefunden.

Dadurch entstand aus 'mein Haus' 'unsere Wohnung'. Alleine durch das 'unser' erledigten sich einige Probleme. Aus dem Besuch wurde zuerst eine Gemeinschaft, die sich Zuhause traf - und aus der inzwischen eine Familie geworden ist.

Natürlich bedeutet sowas auch viele Abstriche und Einschränkungen zu machen. Das bedeutet es für alle Beteiligten.

Nun mußt du ja nicht gleich deine Wohnung verkaufen, doch vielleicht könntet ihr euch zusammensetzen und deinem Partner und den Kids klarmachen, worum es dir geht. Ein wenig mehr Wir' könnte euch nicht schaden, meinst du nicht?
 
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