Selbstmörder, Karma usw.

Dwynwen

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8 August 2003
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13
Hallo Ihr Lieben!

Durch einen Beitrag in nem anderen Thema hat sich bei mir ne Frage aufgeworfen.

Vor ein paar Jahren hatte ich einen Freund, mit dem ich auch für kurze Zeit liiert war. Die Beziehung ging auseinander, weil ich gemerkt habe
1. das ich ihn nicht liebe
und 2. das er mir ein zu komplizierter Mensch ist
Er hatte zu diesem Zeitpunkt eine Krise nach der anderen, Beziehungen haben nicht funktioniert, weil er zu oberflächlich war.
Ich habe mir anfangs wirklich Zeit genommen und versucht mit ihm sein Leben zu durchleuchten und vielleicht eine Ursache für seine Probleme zu finden.
Er hatte eine schwere Kindheit (die Eltern reich, er von einem Kindermädchen erzogen - Nähe Liebe Vertrauen - Fremdwörter)
Hinzu kam, das zwei seiner viiielen Exfreundinnen während der Beziehung ums Leben kamen durch einen Autounfall.
Er war halt ziemlich fertig und wann immer er wen zum reden gebraucht hat war ich da.
Da ich mich viel um ihn gekümmert hab - ich hab ihm aber auch immer klar gemacht das Beziehungstechnisch nix läuft - hat er sich in den Kopf gesetzt, daß ich die Richtige für ihn sei.
Er hat es mir immer und immer wieder gesagt. Eines Tages bei nem Telefonat meinte er es geht ihm schlecht, er braucht mich jetzt, ohne mich kann er nicht Leben usw. wenn ich nicht komme, dann macht er Schluß mit seinem Leben.
Ich hatte aber keine zeit, und dachte mir, daß mit dem umbringen ist nur ein Druckmittel, damit ich zu ihm komme. Und sagte ihm schlichtweg er soll keinen Müll reden, wir besprechen das ganze morgen.

Tja am nächsten Tag hatte ich irgentwie ein schlechtes Gewissen und versuchte ihn anzurufen.
Er war nicht erreichbar, er war danach nie wieder erreichbar, und durch Zufall erfuhr ich das er sich in jener Nacht den Kopf weggeschossen hat.

Ich muß immer wieder an diese Ereignis denken und durch diesen Beitrag den ich hier gefunden hab, stellt sich mir die Frage:

Hätte ich ihm helfen müssen? sollen? War es meine Karmische Aufgabe ihn zu retten? Hätte ich etwas anders gemacht damals?
Hab ich versagt?

Ich musste das nun endlich mal niederschreiben, vielleichts verfolgts mich dann nicht mehr?!

Liebe Grüße Dwyny
 
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hallo Dwynwen
Ich glaube nicht, das du ihn retten solltest, es wahr immer noch seine entscheidung und nicht sein recht, es quasie dir in die schuhe zu schieben, auch wenn er kein schönes leben hatte.

Mach dir keine vorwürfe, wie gesagt... wahr nicht deine schuld, wahr nicht deine pflicht.

entschuldigung für meine direktheit

Danke fürs lesen

DNEB
 
hallo,

nein ich glaub das wirklich nicht, dass du ihn a) hättest retten können und b) etwas falsch gemacht hast.

der mensch, der sich umbringen möchte und es ernsthaft will tut es einfach. er hat es einfach getan, sicherlich hätte er besser für sich sorgen sollen und auf seine mentale gesundheit achten müssen, das leben ist ein geschenk und damit sollten wir auch sorgsam umgehen.

niemand kann gezwungen werden einem anderen zu helfen, auch du hast das anrecht auf eine eigene entscheidung. du bist nicht diejenige gewesen, die ihn an diesen punkt gebracht hat, sondern die summe seines lebens hat ihn dorthin geführt.

ich fühle mit, dass du sehr daran zu leiden hast, aber denk bitte darüber nach, selbstmord ist eine persönliche entscheidung ...

liebe grüsse und viel kraft
marie
 
Selbstmord ist immer eine persönliche Entscheidung, ich hätte es nicht besser Ausdrücken können Marie A.
 
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hallo dwyn ...

ich habe mal was ähnliches erlebt und ich habe es so ca. 15 jahre mit mir rumgeschleppt. ich bin absolut der meinung der anderen: ob wir leben oder sterben wollen ist unsere einsame alleinige entscheidung und die schuld so auf einen anderen abzuwälzen ist gemein.
aber geholfen hat es mir nichts, dieses denken/wissen. ich HABE mir vorwürfe gemacht. und heute, nach 20 jahren sehe ich zurückblickend wieso mir das passieren MUSSTE. was es in mir bewirkt hat.

nichts geschieht durch zufall, dwynnie ... alles hat einen sinn. vielleicht hilft es dir, wenn du es mal soherum anschaust. was hat es in dir "bewirkt", was hast DU daraus gelernt.

ich kenne situationen, wo alles so dunkel ist, das der tod als der einzige ausweg erscheint. ich kann menschen nicht verurteilen, die dann der verzweiflung nachgeben. schade finde ich es. denn gerade wenn es am schwärzesten ist, kommt irgendwo ein lichtlein her.

er hat´s nicht gesehen oder nicht sehen können ?

du warst sein lichtlein, er wollte es besitzen. das geht nun mal nicht. aber das weißt du doch selbst, oder ? du warst ehrlich, du hattest mitgefühl, aber kein mitleid.

aus meiner erfahrung kann ich dir nur sagen: es vergeht irgendwann. irgendwann kannst du dich damit aussöhnen. aber dieses blöde gefühl begleitet einen eben eine lange zeit und vielleicht verläßt es einen nie ganz.

nimm es als ansporn ;)

lg mara
 
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