Elladana
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- 30 März 2005
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Die Sehnsucht nach spiritueller Entfaltung, welche in uns allen steckt, vollzieht sich meist nach bestimmten Schritten.
Zuerst hat der Mensch kein Verlangen nach Gott. Er traut sich nicht, da er sich unbewusst für einen zu großen Sündern hält. Die Begegnung mit dem Ursprung ist zu dieser Zeit nicht gewünscht. In dieser zeit macht sich der Mensch keine Gedanken über Gott oder sein seelisches Wohlergehen. In diesem Stadium lebt der Mensch einfach so dahin bis er vom Schicksal durch unangenehme Umstände wie Krankheit oder Verlust dazu gezwungen wird. Deshalb sind gewisse leidvolle Erfahrungen äußerst wertvoll und wünschenswert, ansonsten der Mensch sich kaum entwickeln würde.
Als Nächstes wendet sich der Mensch – meist über eine Religion – Gott zu. Die ersten Worte an das Universum lauten: „Warum nur?“ Der Mensch leidet also und sucht – nachdem er zunächst ausgiebig mit Gott gehadert hat – Trost. Er wird, zumindest scheinbar gläubig. Er beginnt sich einem Gott zu unterwerfen und fühlt sich zumindest an der Oberfläche des Bewusstseins wieder gut. In der tiefe seiner Seele fühlt er sich immer noch ungenügend. Daher flüchtet er sich in gewisse Rituale und Praktiken um diese unangenehmen Gefühle zu vermeiden. Er dient dem Nächsten, opfert seine Freizeit und konzentriert alle Gedanken auf das scheinbar Positive. In dieser Phase bemühen sich Menschen gut zu sein. Selbst stehen sie sehr unter Stress durch ihren hausgemachten Leistungsdruck. Dieser macht sie langfristig nicht glücklicher – früher oder später – suchen sie dann nach anderen Möglichkeiten. Meist wechseln sie zu Beginn die Religion. Christen werden zu Buddhisten oder Esoterikern. Sie sind für ihre Sache Feuer und Flamme. Warum? Weil sie glauben wenn sie dies und das einhalten sei der Himmel gesichert. Doch auch hierbei werden sie nicht glücklich. Die Suche geht weiter …
Die nächste Etappe könnte bereits echte Spiritualität beinhalten. Obwohl viele an diesem Punkt wieder umkehren oder sich von aller Sinnsuche abwenden, so gehen einige doch diesen Schritt weiter. Auf dieser Ebene der echten Spiritualität lernen sie dann nach und nach auf sich selbst zu verrauen. Es ist dies oft ein langer Weg und man wird von vielen Zweifeln geplagt. Doch irgendwann gelangt man an den Punkt, wo man Gott oder den Ursprung in seinem eigenen Selbst gefunden zu haben scheint. Es ist dies ein wunderbarer Moment und man war Gott nie näher als jetzt. Das genießen einige eine geraume Zeit. Mehr und mehr kehrt Stille in ihnen ein und der Verstand kommt zur Ruhe. Dies ist die Zeit der großen Erkenntnisse. Manche werden zu wahren Philosophen oder großartigen Denkern. Doch dann kommt irgendwann ein weiterer Moment des Forschreitens …
Und dies ist der weitaus härteste, herausfordernste und gewaltigste Schritt überhaupt. Hier kommt der Moment. Der Moment nämlich, wo nun die letzte Vorstellung von Gott die der Mensch in sich trägt dem unvorstellbaren Göttlichen weichen muss. Das ist wie sterben. Hier stirbt jedwede Vorstellung von Gott, dem Leben und von sich selbst. Hier muss man alles aufgeben! Des bisher war alles begrenzt, hier aber beginnt das Eintauchen ins unbegrenzte Sein. Hier beginnt Erleuchtung und somit auch das wahre Leben. Alles davor: Suche. Das Eintauchen aber: ist Finden. Tja um zu finden was der Mensch sucht muss er alles wegwerfen was er bis dahin gefunden oder gelernt hat; ohne Vorwissen, ohne Vorurteile und ohne Vorstellungen muss er dem Universum begegnen. Das ist als müsste man ins Wasser springen ohne zu wissen was das Wasser ist. Ist es kalt oder heiß, ist es ätzend oder erfrischend?
Schon alleine wenn der Mensch zum Sprung ansetzt wird ihm der Verstand abraten. Der Verstand hat Angst und diese Angst lässt viele wieder umkehren. Ganz wenige wagen diesen Sprung. ins Ungewisse.
Zuvor war Wissen Sicherheit, danach ist es Vertrauen. Du siehst also: die Menschen verstehen Vertrauen immer falsch. Vertrauen entsteht nicht wenn man jemanden länger kennt, sondern wenn man liebt. Liebe ist unumstößlich.
Quelle: Buch: Revolution
Bruno P. Würtenberger
Zuerst hat der Mensch kein Verlangen nach Gott. Er traut sich nicht, da er sich unbewusst für einen zu großen Sündern hält. Die Begegnung mit dem Ursprung ist zu dieser Zeit nicht gewünscht. In dieser zeit macht sich der Mensch keine Gedanken über Gott oder sein seelisches Wohlergehen. In diesem Stadium lebt der Mensch einfach so dahin bis er vom Schicksal durch unangenehme Umstände wie Krankheit oder Verlust dazu gezwungen wird. Deshalb sind gewisse leidvolle Erfahrungen äußerst wertvoll und wünschenswert, ansonsten der Mensch sich kaum entwickeln würde.
Als Nächstes wendet sich der Mensch – meist über eine Religion – Gott zu. Die ersten Worte an das Universum lauten: „Warum nur?“ Der Mensch leidet also und sucht – nachdem er zunächst ausgiebig mit Gott gehadert hat – Trost. Er wird, zumindest scheinbar gläubig. Er beginnt sich einem Gott zu unterwerfen und fühlt sich zumindest an der Oberfläche des Bewusstseins wieder gut. In der tiefe seiner Seele fühlt er sich immer noch ungenügend. Daher flüchtet er sich in gewisse Rituale und Praktiken um diese unangenehmen Gefühle zu vermeiden. Er dient dem Nächsten, opfert seine Freizeit und konzentriert alle Gedanken auf das scheinbar Positive. In dieser Phase bemühen sich Menschen gut zu sein. Selbst stehen sie sehr unter Stress durch ihren hausgemachten Leistungsdruck. Dieser macht sie langfristig nicht glücklicher – früher oder später – suchen sie dann nach anderen Möglichkeiten. Meist wechseln sie zu Beginn die Religion. Christen werden zu Buddhisten oder Esoterikern. Sie sind für ihre Sache Feuer und Flamme. Warum? Weil sie glauben wenn sie dies und das einhalten sei der Himmel gesichert. Doch auch hierbei werden sie nicht glücklich. Die Suche geht weiter …
Die nächste Etappe könnte bereits echte Spiritualität beinhalten. Obwohl viele an diesem Punkt wieder umkehren oder sich von aller Sinnsuche abwenden, so gehen einige doch diesen Schritt weiter. Auf dieser Ebene der echten Spiritualität lernen sie dann nach und nach auf sich selbst zu verrauen. Es ist dies oft ein langer Weg und man wird von vielen Zweifeln geplagt. Doch irgendwann gelangt man an den Punkt, wo man Gott oder den Ursprung in seinem eigenen Selbst gefunden zu haben scheint. Es ist dies ein wunderbarer Moment und man war Gott nie näher als jetzt. Das genießen einige eine geraume Zeit. Mehr und mehr kehrt Stille in ihnen ein und der Verstand kommt zur Ruhe. Dies ist die Zeit der großen Erkenntnisse. Manche werden zu wahren Philosophen oder großartigen Denkern. Doch dann kommt irgendwann ein weiterer Moment des Forschreitens …
Und dies ist der weitaus härteste, herausfordernste und gewaltigste Schritt überhaupt. Hier kommt der Moment. Der Moment nämlich, wo nun die letzte Vorstellung von Gott die der Mensch in sich trägt dem unvorstellbaren Göttlichen weichen muss. Das ist wie sterben. Hier stirbt jedwede Vorstellung von Gott, dem Leben und von sich selbst. Hier muss man alles aufgeben! Des bisher war alles begrenzt, hier aber beginnt das Eintauchen ins unbegrenzte Sein. Hier beginnt Erleuchtung und somit auch das wahre Leben. Alles davor: Suche. Das Eintauchen aber: ist Finden. Tja um zu finden was der Mensch sucht muss er alles wegwerfen was er bis dahin gefunden oder gelernt hat; ohne Vorwissen, ohne Vorurteile und ohne Vorstellungen muss er dem Universum begegnen. Das ist als müsste man ins Wasser springen ohne zu wissen was das Wasser ist. Ist es kalt oder heiß, ist es ätzend oder erfrischend?
Schon alleine wenn der Mensch zum Sprung ansetzt wird ihm der Verstand abraten. Der Verstand hat Angst und diese Angst lässt viele wieder umkehren. Ganz wenige wagen diesen Sprung. ins Ungewisse.
Zuvor war Wissen Sicherheit, danach ist es Vertrauen. Du siehst also: die Menschen verstehen Vertrauen immer falsch. Vertrauen entsteht nicht wenn man jemanden länger kennt, sondern wenn man liebt. Liebe ist unumstößlich.
Quelle: Buch: Revolution
Bruno P. Würtenberger