Veränderungen im Freundeskreis

Die Suchende

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28 Oktober 2005
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Hallo Ihr Lieben,

ich wollte mich mal umhören, ob es euch auch so ergeht, bzw. ergangen ist.

Meine kleine Tochter ist jetzt 18 Monate alt. Es war mir von Anfang an bewusst, das mein Leben sich drastisch ändern würde und das ich auch im Freundes- und Bekanntenkreises Abstriche machen würde (schon wegen der Zeit). Aber so im Nachhinen bin ich fast schockiert, wie sich alles verändert hat.

Von ehemaligen Arbeitskollegen und -kolleginnen hört man bis auf drei Außnahmen nichts mehr. Na ja, waren halt lose Kontakte. Mit meiner besten Freundin habe ich mich das letzte Mal vor drei Monaten zum Kaffee-Trinken getroffen. Sie wohnt halt weiter weg und hat selbst zwei Kinder und keinen Babysitter - ist okay. Das wußte ich am Anfang. Und einen neuen Freundeskreis aufzubauen in einem fremden Ort, das dauert halt. Wußte ich, ist okay.

Aber was mir doch etwas zu schaffen macht: die Godi meiner Kleinen
mit der ich eigentlich auch sehr gut befreundet war (sonst hätten wir sie ja nicht für Patin gefragt), die hat sich zurückgezogen. Zum einem ist klar, kommen wir beide nicht mehr so oft zusammen weil die Zeit fehlt (seit kurzem geht sie wieder vormittags arbeiten und nachmittags betreut sie ihren schulpflichtigen Sohn).

Aber das ist nicht das wesentliche. Es geht darum, dass wir unterschiedliche Auffassungen von Kinderbegleitung haben. Ich habe von Anfang an viel Nähe und meine ganze Zeit in meine Tochter investiert. Das Ergebnis entschädigt mich für die Zeit. Jetzt beginnt sie sich von mir zu lösen und ich lasse meine Tochter auch los. Aber die Zeit hat mir gefehlt um einen 100% Haushalt zu haben. (abgesehen davon, dass ich eh nie eine gute Hausfrau sein werde...) Und da scheint der Knackpunkt zu liegen. Und das finde ich schade.

Zählt im Leben denn nichts anderes, als die Bewertung einer Frau über Kinder ((und deren Verhalten) und Haushalt?

Was denkt ihr darüber? Ich persönlich bin von der Godi enttäuscht, weil ich sie anders eingeschätz hatte.

Danke für eure Antworten.

Alles Gute.
 
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Hallo Searcher,
mach dir nichts draus.
Bei mir sieht es manchmal aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Abend, wenn der Kleine (22 Monate alt) im Bett ist, räum ich auf und mach sauber.
Und? Wer hat was davon? Die Nacht. Und da sieht es eh keiner.
Wenn am nächsten Morgen der kleine, samt unseren 10 Katzen wieder aktiv war, sieht es wieder so aus, wie am Vortag.:guru:

Meine Mutter hat 18 Jahre versucht, mir ihre pingelige Sauberkeit und Ordnung beizubringen *ggg*, ohne Erfolg.
Zum Glück wohnt sie nicht in meiner Nähe.

Was ist eine Godi:confused:

Wegen Arbeitskollegen kann ich nicht mitreden, weil ich seit 18 Jahren zu Hause bin.

Schon mit meinem Ex hatte ich keinen großen Freundeskreis und später, mit meinem jetzigen Mann hatten wir unsere gemeinsamen Kumpel.
Die sind beide Singel und Kinderlos. Also läuft da auch nichts mehr.

Wir sind auch erst vor 1,5 Jahren hierher gezogen. Ein kleines Dorf, wo quasi die Freundschaften schon bestehen und man es schwer hat dort reinzukommen.

Uns persönlich stört das nicht so, da wir sowieso nie weggehen und lieber unseren Mersch machen.

Ich bin jetzt froh, diese Foren gefunden zu haben, damit ich mich wenigstens mal mit Erwachsenen unterhalten kann.

Im Tierliebeforum, mit welchem ich angefanngen habe, zähle ich einige, die mir mehr Familie sind, wie meine Mutter und Co.

So, ich hoffe, ich konnte dich ein wenig beruhigen.

:kiss4: Alex
 
Hi Saercher,
das kommt darauf an über was Du Dich mit den Leuten unterhältst. Definierst Du Dich über die Kinder und Hauskram wirst Du danach beurteilt.Das ist sicher bei der Patin der Fall.
Ich habe auch wenig Freunde im Moment da mir die Zeit fehlt, aber es gibt durchaus Leute mit denen ich mich nicht über Kinder und Hauskram unterhalten muss, weil die selber keine Kinder haben .
Die Gedanken um Ordnung und Sauberkeit macht man sich ganz allein. Ich bin auch so ein Experte dafür. Ich fühle mich im Chaos nicht wohl (bin im Chaos aufgewachsen), aber habe einfach nicht die Kompetenz zu schniegeln und zu striegeln, zu putzen bis es perfekt glänzt.
Die KInder und meinen Freund stört der Dreck nicht, ich bin die Einzigste die Staub überhaupt wahrnimmt.:rolleyes:
Der Fussboden wird gewischt und eine Minute später kleckert meine Tochter den Apfelsaft drüber und der Nächste latscht nochmal richtig rein, damit sich das überall verteilt.
Versuche mit ihr über anderes zu reden. Vielleicht hilft das?
 
Hallo Searcher:) ,
diesen Wechsel von Kinderlos zu auf einmal Kinder haben kenne ich sehr gut. Er äussert sich auch immer etwas unterschiedlich. Meine damalige
Kinderwagen-schieb-freundin Hille hatte fogendes zu beklagen: "Bis ich das Baby hatte, haben mich im Bus immer junge Kerle angequatscht, oder mir bewundernde Blicke hinterhergeworfen. Weisste wer mich jetzt im Bus anquatscht? - Alte Omis! Und die Frau hinter der Wursttheke!" *lach*
Bei mir war es so, dass ich, überfordert von zwei Kids direkt nacheinander, das Gefühl hatte: Nicht ich besitze eine Wohnung und einen Fussboden und einen Schrank, sondern die Sachen besitzen mich! Sie wollen geputzt werden, und das ständig!
Aber East of the sun hat völlig recht, DAS Problem macht man sich selber.
Die Gedanken um Ordnung und Sauberkeit macht man sich ganz allein.
Und unterstützt wird so ein Problem von Leuten wie der Godi.
Fakt ist aber: die Godi hat da was nicht gelernt, was nicht mitbekommen.
Dass es für die heutigen Kid's verdammt wichtiger ist, wenn sie geliebt werden, als wenn der Fussboden spiegelt!
Das ist IHR Problem.
Da dir viel an ihr liegt, müsst ihr euch vermutlich auseinandersetzten.
Ein Rat an dich , als neue Mutter in einer neuen Umgebung:
Ich habe unter ähnlichen Begleiterscheinungen (Umzug in einen neuen Ort),
aktiv herumgefragt: Wo leben hier die nächsten Mütter mit kleinen Kindern?
- Und siehe, das Herumfragen reichte, sie waren direkt in der Nachbarschaft. So dass ich meine Idee in der Lokalzeitung folgende Anzeige zu veröffentlichen, nicht mehr wahrmachen musste.
"Bin neu hier in ****. Mein Söhne sind... Suche Mütter in ähnlichen Situatonen... zum Quatschen, Kaffetrinken...spazierengehen..."

Und dann geh' in die nächste Kleinkindergruppe, etc. Da lernst du auch Leute kennen. Und die haben ähnliche Probleme! Wenn du offen bist, findet sich der Freundeskreis von selbst.

Liebe Grüsse,
Geli
 
oh, wie ich das kenne...!! :)
aus familie, von losen (kinderlosen *g*) bekannten...und hatte auch mal das "glück" eine partnerschaft zu führen, wobei ich rein über den haushalt definiert wurde.

ich könnte so nebenbei den nobelpreis gewinnen, ....das würde nicht zählen.
meine kids empfinden mich als mutter, die für ihre probleme da ist, unterstützt....(auch, wenn das schlechte gewissen latent immer mal mit läuft, ...)

....aber das wäre und ist nichts in den augen derer, wenn nicht meine wohnung glänzt. gerade in der familie empfinde ich diese laufenden abwertungen meiner person...naja, es tut sehr weh. "wie man so ein mensch sein kann" darf ich mir bei besuchen anhören....

ich habe als alleinerzieherin alles unter einen hut zu bringen. arbeit, finanzielles, behördenkram, .....kids, natürlich....ich empfinde es als ziemlich viel, was da oft täglich zusammen kommt.

ich möchte meinen kids eine mutter sein, die auch für ihre gefühle da ist, vor dem schlafen gehen wird auch gespielt und vor gelesen. möchte selber auch ab und an zeit für mich geben/nehmen, auch zeit für meine partnerschaft haben....

und wenn ich mal von dieser erde gehe, möchte ich NICHT nur gearbeitet und geputzt haben im rückblick. sondern mit kids, nahen menschen und auch für mich nahe momente erlebt haben...die sonne bemerkt,....gelebt haben.

naja...wie du siehst, du bist nicht allein ;-)
 
theoretisch, ja....denn grundsätzlich bedeutet es, dass die patin/der pate für das kind sorgt, falls den eltern etwas passiert. auch, dass er/sie die religiöse erziehung des kindes begleiten soll.
das ist allerdings kein gesetz und gelebt wird es meines wissens kaum mehr so.

in diesem zusammenhang glaube ich eher, es geht darum...dass man menschen als pate/patin für das eigene kind wählt, denen man sich sehr nahe fühlt. als zeichen von nähe und vertrauen. und sich von gerade diesen menschen abgewertet, verkannt zu fühlen...tut wohl besonders weh. :(
 
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Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank an euch allen für die aufmunternden Worte.

Ja, ich möchte in erster Linie für das Kind da sein und definiere mich im Moment auch stark darüber, weil ich weiß, wie wichtig es ist, Kindern Liebe und Zeit mitzugeben. (Bin als Kind selbst zu kurz gekommen.) Aber ich bin mir trotzdem bewusst, dass ich loslassen muss.

Und ich gehe auch mit meiner Tochter anders um als die Godi mit ihrem Kind umgegangen ist. Ich habe bewusst auf einen Laufstall verzichtet (der Sohn der Godi durfte fast keine "normalen" Dinge anpacken), habe das Kind fast nur getragen (den Kinderwagen hatte ich von der Godi und deswegen schon etliche Diskussionen, sie hatte damals auch meinen Mann in der Richtung beeinflusst).

Na ja, und zudem fällt es mir persönlich schwer, mich bei lieben Menschen abzugrenzen und selbstbewusst meinen Weg zu gehen...

Für mich haben schon immer andere Werte gezählt und die möchte ich an meine Tochter weitergeben.

Einen Bekanntenkreis beginne ich aufzubauchen, gehe in einen Spielkreis, gehe manches Mal mit anderen Müttern zusammen spazieren, gehe auch mit meiner Kleinen auf den Spielplatz.

Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass ich im Moment etwas ausgelaugt bin und einfach zu wenig Zeit für mich selbst habe, bzw. nehme.

Na ja, dann wollen wir wohl mal das Loslassen üben.

Euch allen ein schönes Wochenende.

Alles Gute.
 
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